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Dienstag. 3«. 13 Mai 1862. Weißerilz-Ieitnng Erschein! Dienstags und Freitags. Zu beziehen Durch alle Post anstalten. Preis I>e» Quartal 10 Ngr. Inserate die Spulten-Zeile 8 Pjg- Amts- und Anzeige-Matt der Königlichen Gerichts-Jemter und Stadtrathe zu Jippoldistnalde, /ranenstein und Altenberg. Verantwortlicher Nedactenr: Carl Jehne in Dippoldiswalde. TaqeSgeschichte. Von der Wcißcritz. Aus Anlaß des 50jährigen Dienstjiibiläiiniö des Herrn Oberförster Schmidt in Barenburg, welcher zu Anfang Mai des Jahres 1812 von Zschcckwch nach Schniicdcberg übersiedelte und in Dienste der Zwitterstocksgewcrkschaft trat, halte die ge nannte Gewerkschaft beschlossen, diesem Jubilar und zugleich zweien anderen ihrer Beamten, welche sich seit länger als 50 Jahren in ihren Diensten befinden, dem Herrn Hültcnvcrwalter Fischer in Schmicdeberg und Herrn Obersteiger und Knappschaftsältcsten Knauthe in Altenberg, eine festliche Auszeichnung zu Theil werden zu lassen. In Ausführung dieses Beschlusses versam melten sich nun am 9. d. Mts. im gewerkschaftlichen Nittergnte Schmiedebcrg der Vertreter der gewerk schaftlichen Inspektion und Mitglied derselben, Here Rittergutsbesitzer und Friedensrichter Otto aus Naun dorf, einige geladene Freunde der Gewerkschaft, die drei Jubilarc mit ihren Söhne», sowie die gewerkschaft lichen Beamten anS Altenberg, Schmiedeberg und Bärcnburg. Im Auftrage der hoben Staatsregicrnng erschien Herr Amtshanplmann von Oppen aus Freiberg und der Vertreter des Königlichen Bergamtcs Allenberg, Herr Obercinfahrer Lucius von dort. Nach Einführung der Herren Jnbilare eröffnete Herr Amtshanptmann von Oppen den Fcstacl in einer kräftigen und warmen Ansprache an Herrn Oberförster Schmitt und Herrn Hüttenverwalter Fischer, und über reichte am Schlüsse seiner Rede die von Sr. Majestät dem Könige den genannten Jubilarcn in Anerkennung ihrer Pflichttreue verliehenen Auszeichnungen, nämlich dem bereits mit der goldenen Eivilvcrdienstmedaille geschmückten Herrn Oberförster Schmidt das Kleinkrenz des AlbrechtordenS, dem Herrn Hüttcnvcrwalter Fischer die zum gedachten Orden gehörige goldene Medaille. Hierauf ergriff Herr Obercinfahrer Lucius das Wort, sich an Herrn Obersteiger Knauthe wendend und dem selben am Schluffe die von Sr. Majestät dem Könige ihm verliehene silberne Medaille des AlbrechtsvrdcuS überreichend. Der Vertreter der Gewerkschaft, Herr Rittergutsbesitzer Otto, beglückwünschte sodann die drei Jnbilare, dankte ihnen für die der Gewerkschaft be währte Pflichttreue und Diensteifer und übergab ihnen mit dem Wunsche, daß Gott ihnen noch einen langen, heiteren Lebensabend, Kraft und Gesundheit schenken möge, die von der Gewerkschaft ihnen bestimmten Ehren geschenke, bestehend in drei silbernen, kunstvoll gearbei teten Pokalen. — Mit Thräncn srcndigcr Bewegung im Auge dankten die Gefrierten den Organen der hohen Staatsregicrnng und dem Herrn Vertreter der Gewerkschaft für die empfangenen Auszeichnungen und nahmen mit warmem Händedruck die Glückwünsche ihrer College», Freunde und Kinder entgegen. Die freudig erhobene Gesellschaft begab sich sodann in das festlich decorirte Speisezimmers Das frische Tannenreißig mit seinen maigrünen Spitzen bildete in Kränzen und Guirlanden einen prächtigen Naturschmuck. Der Thür gegenüber befand sich ein, vom Herrn Hütten verwalter Kröncr entworfenes, vom Herrn Modelleur Zimmermann in Schmiedebcrg vorzüglich ansgeführtes Transparent mit dem Sinnspruch: 6s grüne die Tanne, 6s wachse Las 6rz; GoU gebe uns Allen 6in fröhliches Herz! Glück auf! Nach einem vom Herrn CantorFischcr gesprochenen Tisch gebet eröffnete Herr Rittergutsbesitzer und Friedensrichter Otto die Reihe der Trinksprüche mit einem freudig ausgknommeucn Lebehoch auf Sc. Majestät den König. Es solgteu Toaste auf die Jubilare, die Königlichen Commissaricn, die Gewerkschaft w., und erst in den Abendstunden trennte sich der kleine, gemüthliche Kreis mit, wie cS schien, allseitiger Befriedigung. Aus Geising. Die Constitntioncllc Zeitung brachte vor kurzer Zeit einen Artikel aus hiesigem Orte, worin mau sich darüber beklagt, daß der längst zugcsicherte gortban der Müglitzstraße durch den Geisingsgrund zum Anschluß an die von hier nach Altenberg führen de Straße noch immer nicht, vielleicht erst im nächsten Jahre in Angriff genommen werden soll, und daß eine directc Postvcrbindung zwischen Altenberg und Laiien- stein über Geising, obgleich hier bereits eine Brief sammlung bestehe, eben so wenig noch in's Leben getreten sei. Wir müssen in diese Klagen von ganzem Herzen einstimmen, und mögen unser Erstaunen darüber, daß man Seiten der rcffortircndcn hohen Behörde fortwährend Anstand nimmt, den längst gefühlten und als höchst dringend anerkannten Bedürfnissen für hiesige Gegend abzuhelfcn, keineswegs bergen. Jedermann hier weiß, daß es an den Nöthigen Schritten, Seiten unserer städtischen Collegicn, nun endlich zu dem er sehnten Ziele zu gelangen, nicht gefehlt hat. Es wäre aber billig, wenn auch die städtischen und ländlichen Vorstände der übrigen umliegende» Ortschaften, in deren wohlverstandenem Interesse cö doch ebenfalls liegt, daß jener Fortbau zu Stande komme, und eine derartige Postvcrbindung bestehe, hohen Ort» sich dafür verwendeten. Der nächstbevorstehende Landtag dürfte hierzu eine sehr paffende Gelegenheit darbicten, wenn man nicht lieber vorzöge, die Gnade Sr. Majestät unseres bochvcrchrtcn LandcSherrn anznrnsen. Bei Allerhöchstdesscn Anwesenheit vor 3 Jahren ist dies,