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tksl ^6 Anzeiger Sonntag, den 29 Mai 1904 Nr. 122 54. Jahrgang 'ij WormS. den. stier- 'LU. !KN. :ktor ten Frauen jst einladet »rstaud. rsteher. Tauscher. Uhr. >rst«ud dern noch- Sonntag, Saale des ir :n uaä für 22 ont- vir 1. W nenn « mir nicht mehr gestillt, so nehme ich eS miede» «urück.^ Herr v. DicÄ berich et daraus über seine Gegenvorstellungen zu diesen Ausführungen und fährt nanu fort: B emmck reichte mir am Schlüsse unseres Spazierganges mit «armem Danke die Hand unter Wiederholung der Worte, daß er das System der b retten, geheimen llrwabl wieder ändern werde, falls »er richtige Zeitpunkt gekommen se-n würde Nach dem siegreichen Jahre 1870/71 hatte ich noch einmal über diese für untere ganze vaterländische Zuluft wichtige Frage ein Gespräch mt B'Smarck. Ich n ar Nrlglied »es neuen deutschen Reichstag- und konnte B Smarck die Mitteilung bürgen, daß die Konserva tiven und auch andere Mitglieder de« Reichstage- für eine Aenderuog de- verderblichen Wahlsystem- gestimmt seien und daß wohl eine Aussicht vorhanden sei, die crsorderlichc Majorität zu erlangen; Vern Bismarck« Macht sei so groß und des Ka jers Macht stehe hinter ihm Eine Zurücknahme de- Wahlgesetz « unter lieber cinstimmung aller verbündeten Regierungen Deutsch land« erscheine möglich. Ich erinnerte Bismarck an unser Gespräch zu EmS im Jahre 1887 und die mir damals von 'hm ercffaete Hoffnung, wonach jetzt oder nie der richtige Moment gekommen se-, um Deutsch- lands Zukunft zu sicher«. — Bismarck wollte aber nicht, vielleicht aus denselben Gründen wie 1867 — Die Mitteilung der „Kreuzztg * hört damit auf. Be kanntlich hat Fürst Bismmck auch später keinen Schritt zur Aeudernvg des Wahlrecht» getan- A«s dem Auslände. Die Protestnote de- Papstes kam gestern in der srauzöfische» Deputierte«' kammer zur Sprache. Meunier (radikaler Re. publikaner) verlangt, die Regierung solle diesen Protest mit entschiedenen und unwiderruflichen Maßnahmen beantworten. (Beifall aus der äußersten Linken.) Redner verlangt besonders die Aushebung der Bot. schast bei Vatikan. (Erneuter Beifall.) Hubbard fragt Stadtrat Hoheusteiu-Erustthal, den 17. Mai 1904. vr. Polster, Bürgermeister. Botschaft und die Trennung der Kirche vom Staat be- treffe, so gehe da« dem Parlament nickt- an. In An betracht deS Umstände-, wie man von anderer Seite die Bestimmungen veS Konkordate« beobachte, könne Frank reich nicht länger die gegenwärtige Lage «ufrcchterhasten. Redner beantragt, alle Anträge betreffend die Trennung ,e« Staates von der K rche bs zum Januar zu ver- la;en und sich an die Tagesordnung zu halten gemäß der zur Diskussion gestellten Frage Ribot bedauert, »aß man den Vatikan nicht habe wissen lassen, daß in der Reise Loubet» keine Bsleid gung für den Vatikan ieg«. Der Ministerpräsident erklärt darauf, er werde nur die Tagesordnung annehmcn, in welcher e« Hecht, die Kammer billigt, daß die Regierung den französischen Botschafter beim Vatikan zurückberufen hat, jeden weiteten Zusatz zurückweist nnd zur Tagesordnung übergeht. Die Kammer nimmt h erauf mit 427 gegen 95 Stimmen den ersten Teil beinffend die Abberufung »rS Botschafters an und sodann den zweiten Teil mit 383 gegen 160 Stimmen. Schließlich wird der Gesamt» rntrag durch Handhochheben angenommen und die Sitzung geschloffen. Erbauliche- au- der Türket. In Konstantinopel ist wieder einmal ein« Verschwörung gegen de« Suita« entdeckt worden. Einige ver Verschwörer wurden verhaftet und werden wohl nach türkischer Manier spurlo» verschwinden, anderen gelang tue Flucht ins Ausland. Von diesen »zählte der in Budapest cingetroffene Dschellal Eddi« Pascha — woh. mit orientalischer Uebertreibung — Folgende-: „Unsere Verschwörung gegen den Sultan war die gefährlichste und kühnste, die je geplant war. Di« M ßstände in der Türkei sind ja jedermann zur Genüge bekannt, doch wissen nur wenige, wie c» bei uns i« ganzen Lande gärt- Trotz dieser seit vielen Jahren an haltenden Zustände ist unsere Verschwörung erst neuesten Datum», Unmittelbaren Grund hierzu bot eigentlich mein Later, der als Ehef de» Sp onenkorp» d.-» Palast«» ei« sehr gefürchteter Mann gewesen ist- Al- Jugendsreund de- Sultan- wurde mein Vater bereit- nor Jahren zu« Pascha ernannt und mit der Organisation der zur per« her !erein thal. tmeln zur gen Stif- «ugwitzer lag, d. 29. Schützen- eiub" Montag, den 3». Mai 1S6L MG 12 Nhr kommen im VersteigerungSraume deS hiesigen Königlichen Amtsgerichts 3 Fahrräder, — Rover —, L Kettelmaschine, t Tambourirmascht«e, 1 Revolver und verschiedenes andere gegen sofortige Barzahlung meistbietend zur Bersts-gerung. In GnMsWn les BchW MmiW WM-Wiftl. Gemeindesparkasse Grüna k. Chh. Sinlagen-Ziusfutz r S /, «/«. Geschäftszeit r Werktag- 8-12 «. 2—« Uhr. Fernsprecher Amt Siegmar Nr. 60. — Bis mit 4. deS Monats bewirkte Einlagen werden für den lausenden Monat voll verzinst. Hohenstein-Gimstthal, Gberltmgwitz, Gersdorf, H«gau, Dermsdorf, Kernsdorf, ZMgmberg, Falken, Langenchursdors, Meinsdorf, Nußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s. M für das Königliche Amtsgericht und den Ttadtrat zu Hohenstein-Ernstthal. Die diejährige UMhsNNA der Kinder findet im Waise«hau- 2 Treppe«, Zimmer Rr. 18 ««d 16 an den nachverzeichneten Tagen in folgender Ordnung statt Zur Impfung zu bringen sind die Erstlinge a) aus Lem Ortsteile Neustadt: Donner-tag, den 26. Mai von ^4—^5 Uhr nachmittag-, deren Familiennamen mit A, B, C, D, E, F, G und H anfängt; Freitag de« 27. Mai vo« »4—'/z5 Uhr nachmittag-, deren Familiennamen mit I K, L, M, R, O, P und Q anfängt; Sonnabend, den 28 Mai vo« /,5 Uhr nachmittag-, deren Familiennamen mit R, S, T, U, B, W, K, N und Z anfängt; b> aus dem Ortsteile Altstadt . Montag, de« 3V. Mai vo« 4—5 Uhr nachmittag-, deren Familiennomen mit A, B, C, D, E und K ansängt; Dienstag, den 31. Mai vo« 4—5 Uhr nachmittag-, deren Familiennamen mit G, H, I, K und L anfäagt; Mittwoch, de« 1. Ju«i vo« 4-5 Uhr «achmittagS, deren Familiennamen mit M. N, O, P, O und R anfängt; Donnerstag de« 2. Juni von 4-5 Uhr nachmittag, deren Familiennamen mit S, T, U, B, W, L, N und Z ansängt. Die Termine für die Wiederimpfung werden in de« Schule« bekannt gegeben Der Jinpspflicht unterliegen alle diejenigen Kinder, wüche 1 .) im Jahre 1903 hierselbst geboren und noch am Leben sind; 2 .) im vergangenen Jahre ohne Ersolg geimpft, wegen Krankheit zurückgestellt worden sind oder deren Impfung von den Erziehungspflichtigen hinterzogen worden ist; 3 .) im vergangenen oder im laufenden Jahre in Hohenstein-Ernstthal zugezozen sind und der Jmpfpflicht noch nicht Genüge geleistet baben; 4 .) im Jahre 1904 ihr 12. Lebensjahr zurucklegen und 5 .) bereits 12 Jahre alt gewesen, von der Impfung aber im Jahre 1903 zurückgestellt, bezw. ohne Erfolg geimpft worden sind, oder sich der Jmpfpflicht entzogen haben. Diejenigen, welche die Zurückstellung ihrer Kinder wünschen, haben durch ärztliche- Ze«g- «i- den Grund der Zurückstellung bis spätestens 1 Oktober 1964 in der Expedition sür das Impfwesen, Rathaus, Zimmer Nr. 5, nachzuweisen. (Garantie ver Gemeinde) «m»» expediert täglich von 8—12 Uhr vormittags und 2—6 Uhr nachmittags. mm»»» Einlage» werden mit A , — die bis zum 3. deS Monats geleisteten noch sür den vollen Monat verzinst. Erscheint jeden Wochentag abends für den folgenden Toq uod kostet durch die Austräger pro Quartal M. durch die Post Mk 1,82 frei in'S Haus. Inserate nehmen außer der Expedition auch die Austräger aus dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen- Expedittonen solche zu Originalpreisen Ans dem Reiche. Kürst Bismarck u«V das geltende Wahlrecht Da- HerrenhauSmitglicb G. v. D>cst in Merle, bürg wacht in der »Kreuzzt«." solgevde M trcilang über die Stellung deS Fürste« Bismarck zum geheime« Wahlrecht : Bismarck weilte im Sommer 1867 längere Zeit in Em», wo Köaig Wilhelm zum Gebrauche der Kar sich aush! lt Auch ich al« da- maliger Regierungtpräsidevt kam o't nach Em» hin über, nachdem ich in dem nassauischen Wahlkreise, zu welchem Em» gehört, zum Abgeordneten de» nord- deutschen R«ich»tage» gewähl worbe» war, und zwar aus Grund de- einige Monate vmhcr publizierten System» der geheimen und direkten Wahlen. Al- ich bei einem längeren Spaziergänge mit Bismarck in den Bergen hoch über Em» aal diese- Wahlsystem zu spreche» kam, konnte ich nicht ander», al« e« sür d-S verderblichste zu erklären, wa- unserem Volke g-boten werde» könnte. Birma,ck zagte darauf, daß diese» Wahlsystem lediglich ein Echachzug geg»» Oesterreich (nach dem Fürstentage von 1863) gewesen sei; etwas Liberalere» könne Oesterreich al« Paroli demgegenüber vicht biete», und Bt«m>rck müsse alle Parteien Deut'ch- la»d« auf seine Seite bringen- Al» ich ihm erklä te, daß kein Volk, selbst da- kleine Athen nicht ei» solche» Wahlsystem habe ertragen können, und daß er tarum mit einem Perikle» große Aehnlichkeit habe, nach dessen Tode Athen seinem Verfall entgegengivg, da blieb Bi-marck stehen und rief mir erregt zu: »Wa» wollen sie vo» mir? Wolle» Sie mich überhaupt noch der kooservaiive» Partei erhalten? Bin aber nicht ich und die Konservativen völlig verloren, wenn ei» Wechsel auf dem Thron st,«findet, sobald unser alter herr licher König die Auge» schließt? Wenn ich dann überhaupt in meinem Amte bleiben will, muß ich der Majorität in de« Volksvertretungen sicher sein. Diese Majorität aber erlanae ich j tzt nur durch ein solche« Wahlsystem. Ja der Theorie st m ne ich Ihren Gegen- gründen vollständig bei und wenn da« Wahlsystem in einige» Jahre» »icht mehr nötig sei» wird, und KkMkiMs-8MLL88k vderlMMtr — im Gemeindeamt, Fernsprecher Nr. 161 Amt Hohenstein-Er. — ist täglich vorw. von 8—12, nachm. von 2—5 Uhr geöffnet, expediert auch schriftlich und verzinst alle Ein- lagen — die bis zum 3. des Monat- geleistete» für de« volle« Monat — mit 3'/,»/,. an, warum Delcassä dem Lande keine Mitteilung von dec Protestnoie deS P^pstts g> macht habe und wünscht über die Frage der Abberufung d-s französischen Botschafters unterricht-t za werden. Attart erkürt, Vie Abberufung deS Botschafters R'sarv genügt nicht, er erhebe Einspruch gegen d:e Schritte der R gierung. Redner oerlangt den endgültigen Abbruch dcr Be ziehungen zum Vatikan und die Kündigung dcS Kon kordats. Demzegenüber will Abbö Gayraud die Beweggründe zur Abberufung NisardS und den Zweck wissen, weichen die Regierung damir verfolg-. Redner erklärt, die Protestnote sei keine B leidjgung für Frankreich gewesen, und der Vatikan habe sich genötigt gesehen, sie zu erlassen, um den Anschein zu vermeide», als ob er mit den Vorgängen von 1870 einve, standen >ci. Laste- (Nationalist) widerspricht dem Vorredner and sagt, die Regierung gehe nur infolge der Ver öffentlichung der päpstlichen Note vor. Derjenige, der dem Deputierten JauräS die Note mitgeteilt Hobe sei sicherlich kein Freund Frankreichs gewesen. (Be- wegunp.) LasieS erwähnt dann die Reife des ve«1fche« Kaiser- «ach Italien und d e von dem Kaiser bet seiner Rückkehr gehaltene« Rede«. Redner fragt den Minister Delcassö, aus welche Weise die Indiskretion begangen wo den sei. (Zwischenrufe aus der äußersten Linken) LasieS b antragt Vertagung der Diskussion. Dieser Antrag wird »^gelehnt. Der Ministerpräsident entgegnet: Die Rück, berusung be- Botschafter» bedeutet, Frankreich kann nicht zulaffen, daß die Anwesenheit seine« Botschafters m Rom zu Gunsten der Forderung de» heiligen Stuhle« au-gelegt werden möchte. Diese Forderung erkenne Frankreich ganz unb gar nicht an. E« habe endlich mit dem Anspruch der überlebte« weltliche« Herrschaft deS Papfte- ausräume« wollen. Die Regierung habe nur deswegen davon abgesehen, sämtliche Mitglied r der Botschaft abzubnufen, weil sie gemäß den Bestimmungen de« Konkordate« gehalten sei, Botschaft-personal zu unterhalten, um die laufenden Geschäft« zu erledigen. Was di« Kündigung de« Konkordat««, di« Aufhebung der Die geimpfte« Kinder sind am 8. Tage nach der Impfung dem Jmpfarzte zur Revisto» (Nachschanung) im Jmpflokale wieder vorzustellen und zwar die Kinder der Neustadt in der Zelt vo» /»4—4 Uhr, die Kinder der Altstadt in der Zeit von '/,5—5 Uhr nachmittag- Wir fordern Eltern, Pflegeeltern, Vormünder und die Vorsteher der hiesigen Schulaustalten hier durch auf, mit ihren Kindern, Pflegebefohlenen und Schulzöglingeu pünktlich in den anberaumteo Impf- und Nachschautermine zu erscheinen. Im Uebrigen find nachstehende Anordnungen zn befolgen t .) Aus einem Hause, in welchem ansteckende Krankheiten, wie Scharlach, Masern, Diphtherie, Croup, Keuchhusten, Fleck,yphuS, rosenartige Entzündungen oder die natürlichen Pocke» herrschen, dürfen die Impflinge zum allgemeinen Termine nicht gebracht werden. 2 .) Die Eltern deS Impflings oder deren Vertreter haben dem Jmpfarzte vor der Ausführung der Impfung über frühere oder noch bestehende Krankheiten deS Kinder Mitteilung zu machen. 3 .) Die Kinder müssen zum Impftermine mit reiugewaschenem Körper und mit reinen Kleidern gebracht werden. Hinterziehung der Impfung wird gemäß ö 14 Abs. 2 de- Impfgesetzes mit Geldstrafe bi- zu 56 Mark oder mit Haft bis zu 3 Tage« bestraft tärveret» ksnd -stwitz. »er werden i nächsten i gemei«- t zur Feier hevS des ervereiuS beteiligen. arant „zur achmittagS.