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Dresdner Nachrichten : 01.05.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-05-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189405010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18940501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18940501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1894
-
Monat
1894-05
- Tag 1894-05-01
-
Monat
1894-05
-
Jahr
1894
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 01.05.1894
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^ k^ik- sM>»^,LUM 39. Jahrgang. L. Iviili'ikll kantkel Strod- mul VMmtLdrUc. ?ntr- unä >LoL»Bk»»r«vL»ii» Att RLtLevdLvsstrLLse VtLliodsr tLu»U»0k voa I^S»I>SßtVI» ä», Io ua4 Lo^looä»». t««eitigt 8t»d» . , ... äinmn? okao Ml«' Nvx« t>v>r>I«-. ixt äiltu i I'ill«-», Itli.«ll>rkc-r, 8vnnri, 1'iuon- riuä« unä 6n»8t,«ll>c>r»«n 8t>«lku» undeciingt vorrucsivlnm. >/», '/>, nueli Veiothniedan l» <"» Vor dinrluilnnnniten viril sravurnt. Dresden, 1894 ka^Sssdnt..kMl" Inntliinxtlnxxv 12 pvrmsnonl« äusslvllung vor2ü^1.94^^>vullvitvu .«romiili-i. d>-, Llpratzpsiiiter. ,, RlOUlIIei» El» K»«c-»6ilt«-r >»,» ^sx»r>>c-k-r F X rel iex« ti inn r in < >i« m- U nitr ixt öer best« un«> »«-xünckext«! KitnenUliär «ler IVelt. liprxeltx' maeht^lipotit.xt irlct «l«n >lut5en.<li<>V«>r<Iniiu»'„' <^V j» n.k«>ilt ventorl«. dlnn«ii. 8».(i«>ttin>r<i i>t /.» hniion i» >9 H ^r.s'iil' Millv.-ii.Dso-spnli'il^.. Xix,tI><>I>..I)«-li, i<tzxxe«"«> >, »- < on'litoreisn, tVeinkunrilunroni un«I ltext-inr.tl»»»-» » MPVW^rrr-vrrr^r^srr-««-^^---;. veü»n«t« v » Ne»1>?tt«>i —— ill ^nrug»-, 8o»»n- uail Ksl»1o1»to<f«n, ckvulbvk« NN«l vngüsek» fpheilcsl« MM" 8 8, port. uutl I. r'tttKv. ^WU prattievd« Xn»d »n-Knrug»»1oifs » Mliigsl« Preis«. tIA» Dahnikhmung berechtigter Interessen und die Presse. Hosnachiichte». Sonimersabrplaii. Zwei Mordtbatc». Psekdeansstellung. Haus-^ 1 ---«dA.» Apltgtt. bksitzrrverei», Ausstellung von Nahrungsmittel» Gerichtsverhandlungen. TagrSgeschichtc. Residenztheater. Klnistverein. s» «-VSNI. Abgeordnetenhaus berietli heute die Wahl Politische». Der Prozeß Harden hat ein unerwartetes Nachspiel gehabt, da das Reichsgericht die von der Staatsanwaltschaft gegen das Berliner LandgenchtSurtheil eingelegte Revision für begründet erachtet und die Sache zur anderweitigen Perhandlung und Ent scheidung an die Borinsta»; zurückverwiesen Hot. Die RechtSgrund- sätze, die das Reichsgericht bei dieser Gelegenheit über das Ver- hältniß der Presse zu der Öffentlichkeit entwickelt, sind so befremd licher Natur, daß ihre dauernde Einbürgerung in die Rechtsprechung die Presse in cinen Lähnnmgsziisland versetzen würde, dadurch, daß ihr die unerläßliche Vorbedingung einer ersprießlichen Thätigkeit genommen wird. Es ist deshalb im allgemeinen Interesse uner läßlich, an der in Frage stehenden Entscheidung des höchsten Ge richtshofs im Reiche eine den Umständen nach gebotene sachliche Kritik zu üben. Im ..allgemeine» Interesse" ? Ja. da liegt es, sagt Hamlet. Das ist der Punkt, der dein Reichsgericht so wenig sprin gend erscheint, daß es der Presse als solcher - nicht etwa bloS einem einzelnen Blatte ini konkrete» Halle — schlechtweg rin besonderes Recht abjpricht. wirkliche oder vermeintliche Uebclstände öffentlich zu rügen. Das Reichsgericht bekennt sich zu der Auffassung, daß die Presse in der gedachten Beziehung lediglich dasselbe Recht habe wie jeder andere einzelne Staatsbürger, und daß bei der Geltend machung von Beschwerden der „Jnslanzenzng" gewahrt werden müsse. Damit entfällt vor dem nrristischen Forum diejenige An sicht von den« Wesen und der Wirksamkeit der Presse, welche sich tief und unausrottbar auf Grund der thatsächlichen Verhältnisse dcni öffentlichen Bewußtsein eingeprägt hat, die Ansicht, daß die Presse selbst die Vorzugs Instanz sei, die in erster Linie zur Wahr »ehrnuiig der öffentliche» Interesse» brrnsen erscheint. Die Ausführungen des Berliner Landgerichts, das dein Angeklag ten de«, Strasschutz des 8 193 zngcbilligt hatte, werden von -icichsgericht durch de» Hinweis daraus rektifizirt. daß der Standpunkt des RcvisionS-LeualeS der konstanten Präzis des Reichsgerichts entspreche. Daß dies in der That der Hall ist. er- giebt ein Blick ans die wesentlichen Entscheidungen, die bisher au dem Gebiet der Preßvcrgehen ergangen sind. Aus den „Entscheid irngrn des Deutschen Reichsgerichts in Straffachen" iherausgegeben von dm Mitgliedern der Reichsanwaltschaft) und den „Entscheid ungen des Reichsgerichts in Strafsachen" Iherausgegeben von dm Mitgliedern des Gerichtshofs) lassen sich die Sätze, welche die Quint cssenz der reichsgerichtlichen Auffassung in der vorliegenden Frage darstellen, leicht herausziehen. Danach steht der Presse der Straf schütz de- tz 193 nur in sehr geringem Umfang zu Gebote. Eine Rechts Pflicht der Presse, öffentliche Uebelstände öffentlich zu rügen, kennt das Reichsgericht nicht. Auch die Presse muß. ebenso wie jeder Andere, der fremde berechtigte Interessen wahrnimmt, sofern der Schutz des 8 193 angerusen wird, ein eigenes berechtigtes Interesse an der Wahr- nehmung der berechtigten Interessen Dritter gehabt und in Wahr nehmung dieser Interessen gehandelt haben, sei es. daß dies au Gmnd einer besonderen rechtlichen oder gesellschaftlichen Pflicht oder überhaupt nur aus sittlich berechtigten Gründe» im All gemeinen geschieht. Im Zusammenhang mit der Verneinung eines ursprünglichen Rechts der Presse, sich zur Vertreterin öffentlicher Beschwerden zu machen, steht die Haltung, welche das Reichsgericht neuerdings in der Frage des Gerichtsstandes tiir Preßvergrhcn eingenommen hat. Im Preßgesetz findet sich leider keine Festsetzung darüber, welches Gericht für die Aburtheilnng eines durch die Presse verübte» Ver gehens zuständig sein soll. Mail nahm bei der Berathung des Gesetzes als selbstverständlich an, daß der Ort des Erscheinens als dos Forum der begangenen That ausschließlich in Frage komine. DaS Reichsgericht hat aber diesen Gerichtsstand bedeutend erwei Irrt, indem es den Begriff der „Pcrbreitnngsccntren". konstruirte. Wenn also z. B eine Druckschrift irr Leipzig erscheint, in eurer größeren Anzahl vor, Exemplaren nach Berlin geschickt und dort versendet wird, so ist auch das Berliner Gericht für die Aburtheil- ung des Falles zuständig. Neuerdings ist sogar eine Entscheidung ergangen, die auch das „Verbreitnngscentrum" fallen läßt und die einfachc Thatsache des Vorhandenseins einer einzelnen Nummer an einem bestirmnten Ort als ausschlaggebend für die Zuständigkeit der örtliche» Judikatur erklärt. Der letztere Fall betrifft das Ber liner Witzblatt „Ulk". Der „Ulk" hatte vor einiger Zeit eine satirische Notiz gegen de» Kammerhcrrn einer in Wiesbaden wohnen de» preußischen Prinzessin gebracht und die fragliche Nummer dem Angegriffenen zugeschickt. Ter Kammerherr erhob Klage vor dem Gericht in Wiesbaden <!> und erzielte dort auch ein vcrurtheilendes Erkenntniß. Dagegen legte der Verurtheilte Revision beim Reichs gericht ein. das dieser Tage den geltend gemachten Einwand der örtlichen Unzuständigkeit der Wiesbadener Strafkammer zurück- gewlrse» hat. Hiernach bleibt gar nichts weiter übrig als die An nahme. daß es künftig jedem Staatsanwalt und jedem Privatkläger freisteht, überall da. wo ihm ein Exemplar der beleidigenden Druck schrift zwischen die Finger gerätb. nach seinem Belieben die Zu ständigkeit des Gerichts zu begründen. Dadurch würde der bis herige Grundsatz des Forum» der begangenen That in das subjektiv willkürliche Prinzip „Das zuständige Forum ist da. wo sich der Ankläger befindet" verkehrt werden. Die Entscheidung de» Reichs -ericht« in der Rcvisionssachc des „Ulk" ist übrigen« noch durch de» besonderen Umstand bcmerkcnswertb. daß der RcichSanwalt bei seiner Befürwortung der Zurückweisung des Rechtsmittels be deutungsvoll erklärt hatte, „der Fall liege ganz ähnlich wie der des Lieihrnn v. Thüngen". Nimmt man zu der vorstehend besproche- Jnteressen und die Presse. Hofnachrichten. Sommersahrplan, Zwei Mordtkn llung von Nahrungsmitteln Gerichtsverhandlungen. TageSgeschichte. Resi neu Praxis des Rcichsgeüchts in Preßsachen noch die weite Aus dehnung des „Kautschnkpnragraphen" über den groben Unfug, so wie die lange Liste der für den Inhalt einer Truckschrist verantwort lichen Personen «Redakteur, Verfasser. Korrektor und Drucker bis jetzt: vielleicht kommen die Setzer. Zeitungsausträger und Post beamten demnächst auch noch an die Reibet, so wird man sich wohl oder übel zu der Ansicht begneme» »lüssru. daß die Recht sprechung der Presse gegenüber an einem Punkte angelangt ist. an dem sich eine Steigerung der eindämmenden Tendenz innerhalb der bestehenden Gesetze überhaupt nicht mehr denken läßt. Es ist das Menschenmögliche geschehen, um alle Maschen des geltenden Rechts sorgfältig uni die Presse herumznziehen und ihre Bewegungs freiheit mit Hilfe einer bis aus die äußerste Spitze getriebenen juristischen Tüftelei ans Schritt und Tritt einzuengen. Die Richtung, welche die Rechtsprechung gegenüber der Presse unter der Sanktion des obersten Gerichtshofes genommen hat. ist das Ergebniß eines psychologischen Prozesses, der in seinen tieferen Ursachen mit der unangemessenrn Haltung eines gewissen Theils unserer Presse ohne Zweifel zusannnenhängt. Verstärkt und be schleunigt worden ist diese Entwickelung durch die im deutschen Nationalcharakter liegenden bureaukratischen Neigungeu, die in dem nicht gerade schmeichelhaften Epitheton „Zeitungsschreiber" (alias „Hungerleider") von Setten der höchsten amtlichen Stelle im Reich einen bezeichnenden Ansdruck gefunden haben. Unter dem Einfluß dieser zusannnenwirkenden Faktoren hat sich allmählich weiter Kreise unseres Volkes eine Anschauung bemächtigt, die in der Presse mehr ein nothweudigrS Uebcl als eine» mächtigen Kultursaktor erblickt. Darf man sich daher wundern, daß die geschilderte Anschauungsweise ihre Ausläufer bis in die höchsten Spitzen der Jurisprudenz entsendet ? Ein billiges Urtheil wird die Frage verneinen müssen. Anderer seits handelt es sich freilich nicht bloS darin», zu erklären oder zu entschuldigen, sondern cS gilt einen Weg zur Besserung zu finden. Am einfachsten wäeS cs niftürlifty die Bestimmungen des Paß gesetzes und den 8 193 de» RclchSttrasgcsetzbiichs in nveckentsvrcche»- dcr Weise abzuändern. Ta aber die Möglichkeit einer solchen Ab- änderui' ' zur Zeit ganz ausgeschlossen ist und überdies die Vornahme derselben ,^>c»sallS ohne besondere Kantete» gegen die sozialrevolutio- näre Presse kaum durchführbar erscheint, wenigstens soweit die Er weiterung des Strasschutzes des 8 193 in Frage kommt, so wird eine Umkehr der Rechtsprechung von ihrer jetzigen rückläufigen Be wegung auf dem Gebiet des PrcßstrafrechtS in erster Linie von einem Umschwung der Stimmung, die in unseren maßgebenden politischen und gesellschaftlichen Kreisen gegenüber der Presse herricht, zu erwarten sein Das ist freilich keine besonders gute Aussicht für eine baldige Aenderung der gegenwärtigen unerauicklichen Vev hältnisse, aber eine begründete Hoffnung, eine Besserung ehestens aus anderem Wege herbeizuführen, besteht thatsächlich nicht. Man sollte freilich meinen, die Schädlichkeit des jetzigen Zustands läge so klar auf der Hand, daß die Regierung selbst ein Interesse daran hätte, das Heranblüben einer freien nationalen Presse nach Kräften zu fördcnt. Die Presse ist und bleibt doch nun einmal die Lebens tust, in der die moderne Welt alhmct. Sic ist das natürliche be rufene Murrdstitck der Oeffcntlichkcit und in ihren besten Organen der wirksamste Schutz gegen jede Art von öffentlichen Uebelstände», die sich entweder schon eingenistet haben oder sich breit zu machen drohen. Diese Erkenntnis! wird übrigens auch von dem Rcichs- gerichtsrath Dr. Mittelstadt getheilt. der vor ca. 2 Jahren einen fnlminanten Aussatz gegen das neuerdings »blich gewordene Un wesen der Beleidigungsklagen verfaßt hat. Gerade die Thatsache, daß von io hoher autoritativer Stelle auS eine solche Kund gebung erfolgen konnte, berechtigt zn der Erwartung, daß früher oder später unter günstigen Umständen eine allgemeine Aenderung der jetzigen, allmählich so scharf zugespitzten Reichsgcrichtspraxis gegenüber dem geschriebenen Wort einmal Platz greifen werde, wen» die Presse in ihrem gutgesinnten, nationalen Theil für >ic Riederhaltung aller ungeeigneten Elemente unablässig nach besten Kräften sorgt und wirkt. Allerdings muß dann zunächst ein entgegenkommender Schritt von Seiten des rechtsuchenden Publikums selbst erfolgen. Das jetzige fieberhafte Stellen von Strafanträgen wegen angeblicher Beleidigung durch die Presse, das einem krankhaften, nervös hysterischen Zustand unseres öffent lichen Lebens entspringt, muß aufhören. Man beschränke sich daraus, böswillige Ehrabschneidereien und elenden sensationellen Klatsch der rächenden Justiz zu überantworten, nehme aber davon Abstand, ein in der Hitze des politischen Gefechts vielleicht zu viel gesprochenes Wort unter die vielfach vergrößernde Lupe des Strafrichters zu bringen. Erst wenn unser öffentliches Leben wieder weit gesundet ist, daß es ohne Empfindlichkeit ein offenes, ehr- wcnn auch einmal etwas derbes Wort vertragen kann, wird dge gen der Vorlage über die Landwirthichaststammrin zn einer Me "ch die Preffe auf ^ine veränderte Auffassung ihrer «Stellung in den maßgebenden Kreisen unseres Volkes rechnen dürfen. Bis dahin bleibt ihr nichts übrig, als die Kette am Fuß, die ihr die »euere Rechtsprechung angelegt hat. mit Resignation weiter zu trage»,. Berlin. Das rechtsbestimmnno und lehnte Alles ab. Wenn es bis zur 3 Lesung nicht Verständigung kommt, so ist die Vorlage gefallen Morgen 3. Lesung der Novelle zur Kirchenwahl- und Synodalordnung. Berlin. Die amtlichen Verordnungsblätter des Reiches ver öffentlichen das neue Stcnwclsteurrgeick Bvricnstenrr und Lottrrir- stenipel». das morgen in Krait. tritt Der Direktor der Staats archive Dr. v. Sybcl erhielt anläßlich seines gestrigen 50jährigen Dienstjubiläums den Eharaktcr als Wirtlicher Geheimer Raty, mit dem Prädikat Excelle»!. - Die neueste Nunnner der preußischen Gesetzsammlung enthält den Staatsvertrag zwischen Preußen und Sachsen wegen Herstellung einer Eisenbahn vor, Rippach Poierna. einerseits nach Plagwitz-Lnrdenan. andererseits nach Markranstädt. — Die Kommission für die zweite Lesnng des bürgerlichen Gesetz buches ist in ihren letzten Sitzungen zur Berathung des von der Vormundschaft handelnoen 3. Absatzes des Familienrcchis iibcr- aegangen. - Der frühere Reichstags- und Landtags Abgeordnete Landrath a. D. v. Rauchhaupt ist anr Sonnabend gestorben. Er war lange Jahre Führer der Konservativen ini preußischen Abgcordneten- hausr. nachdem er die Vereinigung der Neu-Konservativen mit den Ält-Konservativen zu Stande gebracht hatte. Bei den vorjährigen Neuwahlen hatte er nicht wieder kandidirt. — Am l. April ds. I. betrug die Zahl der bei dem Inkrafttreten des Invaliden- und Altersversicherungsgesetzes erhobenen Ansprüche aus die Alters rente 27l,463. wovon 215,331 anerkannt wurden. Tic Zahl der Ansprüche auf die Invalidenrente betrug^ 97,163, wovon 64,201 anerkannt wurde». Auf das Königreich Sachsen entfielen 11L63 Altersrenten- und:!697 Invalidenrentrn-Ansprüche. Berlin. Tic Sperre für Schweine und Hammel, die auf dem hiesigen Viehhofe eingcsührt war, ist zwar noch nicht anigc- hobcn, aber durch ministerielle Verfügung dalsin beschränkt worden, daß die Ausfuhr nach Städten mit öffentlichen Schlachthäusern gestattet worden ist. Großenhain. Die Delegirten Versammlung des Central Vereins Deutscher Wollwaarensabrikanten beauftragte den Vorstand, an den Reichskanzler und den Bnirdesrath eine Petition gegen de» Antrag des Abg. v. Ploetz auf Einführung eines Wvllzolls zu richten. Hamburg. Tie Sozialdemokraten verbreiteten in Ham- dnrg-Ältvna 300.060 Flugblätter zur morgenden Main ie« Dra Aufzug fällt morgen fort, dagegen nndeii Nachmittags und Abends insgesaninlt 2V Versammlungen nrit Reden. Vorträgen und Musik statt. Würz b n r g. Baron v. Tküngen ist zur Verhandlung reines Prozesses wegen Caprivi Beleidigung zum 8. Mai nach Berlin vorgeladen worden. Darmstadt. Gestern erkrankten nach Genuß von altern Kartoffelsalat zahlreiche Soldaten des hiesigen 25. Fcldartrlleric- regiments. Tic Vergiftungs-Symptome machten sich durch Erbrechen. Diarrhoe und Geistesabwesenheit bemerkbar. M ü n ch en. Der Magistrat erklärt es als unzutreffend, daß die Galerie Schack den, Kaiser nur unter der Bedingung vermacht worden sei. daß sic nach Berlin. Weimar oder Gotha überführt werde: richtig sei, daß der Bruder Schack's. dem das Gebäude, worin die Galerie sich befindet, zugefallen ist. das Gebäude ver kaufen wolle. Wien. Der Maurerstreik, der gestern in drei Versammlungen beschlossen worden war, hat heute angefangen. In Wien wird auf keinem der zahlreichen Bane gearbeitet. Wien. Der Kaiser hat den Generalmajor Erzherzog Franz Ferdinand von Oesterreich-Este zum Kommandanten der 38. In fanteriebrigade, den Feldmarschallleutnant Erzherzog Friedrich zum Fcldzengmcister und den Oberstleutnant im 2. >?uiarenregimeni Erzherzog Otto zum Oberst in demselben Regiment ernannt P c st. Die Nachricht, daß der auf den gestrigen Wiener Erl irg. mit wrlchenr der Enberzog Josef fuhr. ' "— ^ - -- gefallene Schuß ein net. Der Vorfall wird Mg, . Attentat bezweckte, wird als unwahr bezcü auf einen Bubenstreich zurückaeführt. Paris. General Boisdeffrc wurde znm Gcncralstadschc' ernannt. Paris. Kammer. Der Abg. Gauthicr brachte einen Gesetz entwurf zur Verschärfung der Bestimmung gegen die Spionage ein. Saurent begründet seine Interpellation wegen Untcritnl.nng der Anarchisten durch die Geistlichkeit und die Kapitalisten. Der Minister erwidert, daß Lanrent seine Behauptung nicht erwiesen habe. Die Regierung werde die Schuldigen treffen, gleichviel welcher Partei dieselben angehören Lyon. Bei einem den Ministern zn Ehren hier veranstalteten Bankett sprach sich der Ministerpräsident Casimir Perier über die innere politische Lage aus. Der Ministerpräsident führte ans: Reformen könnten nicht gegen die Regierung, sondern nur unter Mitwirkung und auf die Initiative der Regierung diirchgeftihrt werden. Das gegenwärtige Kabinct habe der Kammer bereits mehrere Reforinaesetzentwürsc vorgrlegt und bestehe auf der Um gestaltung des Budgets Gleichzeitig mit den <besetzen müßten aber die Sitten geändert werben. Es sei nötdig. daß die Vor urtheilc schwinden. Tie Privilegirten. welche im Uebcrstuß leben, müßten ihre sozialen Verpflichtungen als weitergebend auf soffen und sich darein finden, einen etwas schwereren Antbeil an Kernschrei»- «»» Kernsprrch-Verichte vom 30. April. Kaiser bat sich heute von Schloß Schlitz znm Friedlich nach Schloß Friedrichsbok begeben, «ch früh in Potsdam cintrifft. - Der Regent Berlin Der Kaiser Besuche der Kaiserin von wo er Mittwoch früh von Brnnnschweig. Prinz Albrecht von Preußen, bat seine Kur i» Baden Baden vor einigen Tagen beendet und trifft heute Abend Brnnnschweig ein. - In der Presse aufgclaiichte Nachrichten über neuerdings in Kamerun ausgebrochene Unruhen werden re grernngsscitig oeinentiit: es bade sich nur »m Dorfstreiligkeiten gehandelt. Geivaltthätigkerten seien durch Berufung der betreffenden Häuptlinge vor den Gonvernenr vorgebengt worden den öffentliche» Lasten aus sich zu nehmen, damit Lftcienigcn er leichtert würden, die das tägliche Brot iür ihre Familie mit ihrem Tagrlolm erkaufen müssen Ter Ministerpräsident schloß mit den Worten: Wir kennen aus unserer Nativnalgcschickstc von 10 Jahr Hunderten die unausgesetzten Bestrebungen der Monarchie für die Bildung des französischen Staates. Wir unsererseits wi'mschcit. daß die Rcvublik, die Tochter der Republik von 1789. die endlich über kaiserlichen Despotismus und deinagogilchc Tyrannei trinm phirte, der Welt das «Schauspiel einer moralischen Einheit darbictcr. die so in sich gefestigt ist, daß sie dazu berechtigt. Nichts zu fürchten und Alles zu hoffen Lütt rch. Gestern Abend halb >0 Uhr explodirtc ander EstrganaSthür der Kirche Saint Jöcques eine Bombe, welche auf einen kaufen Steine gelegt war. Mehrere Fensterscheibe» der Kirche und der benachbarten Häuser wurden zertrümmert. Personen sind nicht verletzt Wochen. Barcelona. Beim Krimsgericht beantr.igle der Re aiernng-kommiffar die Todesstrafe gegen I" beim Attentat auf den Marichall Martinez CamvoS betheillgte Anarchisten. Rönne auf Bvrnholm. Der Danwier „Deutschland" ans Lübeck stieß beute trüb 5 Ubr bei der Nordknstc von Boriilwlm mit dein Dompier „Edair" ans Newcastle zusammen Der Edgir' »ank aiigciidlicklich: dir Mannschaft desselben wurde gerettet Stockholm Die Kammer leimte den Kasicezoll ab.
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