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Amts- und änzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung Erbenfteck, Carlsseld, hundshübel, R TUV 5 yeuheide, Oberstützengrün, Schönheide, Schönheiderhammer, Soja, Unterftützengrün, wildentha! usw. Fernsprecher Nr. NO. ! Erscheint täglich abends mit Ausnahme der t 5oim-und§eiertagesürdenfolgendenTag. » Anzeigenpreis: die kleinspultige Zeile 12 ; Pfennige. Im amtlichenCeilediegespaltene L Zeile 30 Pfennige. : lZczugspreisvierteljährl.M.l.50einschliehl. : > des „Illustr. Unterhaltungsblatts" und der s > l)umoristischenBeilage„5eifcnblasen"inder : Expedition,beinnserenVotensowiebeiallen Reichspostanstalten. Tel.-Ndr.: Amtsblatt. ^2S3 Verantwort!. Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. VS. Jahrgang. Freitag, den 17. Dezember ISIS Höchstpreise für Kartoffeln. l. Gemäß der Bundesratsverordnung über die Regelung der Kartoffelpreise vom 28. Oktober 1915 werden für das Gebiet des Bezirksverbandes der Amtsharrptmann- schast Schwarzenberg (einschl. der Städte mit der Revidierten Städteordnung) nach Ge hör der Preisprüfungsstelle folgende Höchstpreise für Kartoffeln festgesetzt: 1) Für die Abgabe vom Kartoffelerzeuger (Landwirt) an den Händler gilt der vom Reichskanzler festgesetzte Höchstpreis von 2,85 M. für den Zentner; 2) für die Abgabe von Großhändlern an den Wiederverkäufe! (Kleinhändler) in Mengen von mindestens 10 Zentnern beträgt der Höchstpreis 3,85 M. für den Zentner; 3) für die Abgabe vom Erzeuger oder Händler an den Verbraucher in Mengen von 10 Zentnern und weniger (Kleinhandel) beträgt der Höchstpreis 4,00 M. für den Zentner 2,05 „ „ 50 Pfund 0,84 „ „ 20 „ 0,43 „ „ 10 „ 0,22 „ „ 5 „ II. Der Höchstpreis unter 1. (Erzeugerhöchstpreis) gilt für Lieferung ohne Sack und frei Waggon des nächsten Güterbahnhofs; der Höchstpreis unter 2. (Großhandels- Höchstpreis) mit Leihsack und bei Lieferung am Orte frei Haus, bei Lieferung nach aus wärts frei Bahnstation des Bestellers, der Höchstpreis unter 3. (Kleinhandelshöchstpreis) gilt wie unter 2., jedoch ab Laden deS Verkäufers. Alle 3 Höchstpreise gelten für Bar zahlung bei Empfang. In allen Fällen sind gute, gesunde und ausgelesene Speise kartoffeln zu liefern. III. Der Höchstpreis unter 2. darf bei Abnahme ganzer Ladungen nicht berech net werden, der Preis ist vielmehr in solchen Fällen entsprechend zu ermäßigen. Alich sonst dürfen die Höchstpreise nur gefordert werden, wenn ihnen entsprechende Selbst kosten gegenüber stehen; dies gilt namentlich für den Verkauf vom Erzeuger unmittel bar an den Verbraucher. Eine Preisforderung, die sich zwar innerhalb der Höchstpreis grenze bewegt, für den Verkäufer aber einen übermäßigen Gewinn enthält, ist nach der Bundesratsverordnung gegen übermäßige Preissteigerung vom 23. Juli 1915 strafbar. IV. Zuwiderhandlungen gegen die Höchstpreisfestsetzungen werden nach 8 des Höchstpreisgesetzes vom 4. August 1915 in seiner gegenwärtig geltenden Fassung mit Gefängnis bis zu einem Jahre oder mit Geldstrafe bis zu 10 000 Mark bestraft; auch kann die Veröffentlichung des Urteils angeordnet und auf Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte erkannt werden. V. Diese Bekanntmachung tritt am 17. Dezember 1915 in Kraft. Schwarzenberg, den 15. Dezember 1915. Der BeMsverband der Kgl.AmtslMptmalmW Schwarzenberg. Die Fischereinutzung im Kohl-, Dönitz- und Dorfbach ist vom 1. Ja nuar 1916 an auf eine Reihe von Jahren zu verpachten. Pachtangebote werden bis 20. dieses Monats in der Ratskanzlei mündlich oder schriftlich entgegengenommen. Stadlrat Eibenstock, den 13. Dezember 1915. Die Ausgabe der neuen Brotmarken erfolgt Sonnabend, den 18. Dezember 1915, in der üblichen Weise. Stadtrat Eibenstock, den io. Dezember loiö. Bei der hiesigen Gemeindeverwaltung kann die Einstellnng eines Lehrlings erfolgen. Für tadellose Ausbildung als Beamtenanwärter wird garantiert. Meldungen von geeigneten Bewerbern mit guter Handschrift sind unter Beifügung von Zeugnissen und selbstgeschriebenen Lebenslauf Vis spätestens den 28. Dezember 1SI5 an den Unterzeichneten einzureichen. Hundshübel, am 10. Dezember 1915. Der Gcmeindelwrstlmd. Lippold. Zurückziehung der griechischen Truppen ans Saloniki. Neuer österreichischer Ersolg in Montenegro. Schlag auf Schlag vollzieht sich jetzt das Geschick auch des montenegrinischen Heeres. Nach den Stel lungen auf der Wrana-Gora sino bereits kurz dar aus diejenigen südlich davon in österreichisch-unga rische Hände gefallen. Ter neueste Heeresbericht meldet darüber: Wien, 15. Dezember. Amtlich wird ver lautbart: Russischer Kriegsschauplatz. Keine besonderen Ereignisse. Italienischer Kriegsschauplatz Die Lage ist unverändert. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Die von Plewlj» aus vordringenden öster reichisch-ungarischen Streitkräfte des Generals v. Köveß haben gestern auch die montenegrini schen Stellungen südlich der Wrana-Gora in - ganzer Breite genommen. Eine Kolonne drang in der Verfolgung bis an di» Tara-Schlucht vor und zersprengt» bei Glibazi ein feindliches Bataillon. Andere Truppen kämen bis Grab. Auf den Höhen unmittelbar östlich von Berane stehen nebst unseren Abteilungen auch Moslims und Albaner gegen die Montenegri ner im Kampf. Zahl der gestern eingebrach ten Gefangenen: 340 Soldaten und 150 Wehrpflicht tige. Der Stellvertreter deS Chefs de« Generalstabes: von Hoefer, Feldmarschalleutnant. Ueber den Sturmangriff auf den Wrana-Gora erhalten wir noch folgenden ausführlichen Bericht: Kriegspressequartier, 14. Dez. Auf dem 1029 Meter hohen Wrana Gora hatten di» Montenegriner gut ausgebaute Stellungen, die den Vormarsch unserer von Plewlje anrückenden Kolon nen verzögern sollten. Unsre Truppen nahmen diese Stellungen im Sturm, verjagten die Monte negriner aus den Schützengräben und gewannen im Verlaufe des gestrigen Tages ein gutes Stück Ter rain. Auch nördlich Berane schreitet der Kamvf für uns günstig fort. Unseren Vormarsch hier und westlich Rozay konnten di» Tücken des montenegri nischen Berglandes verzögern, aber nicht aufhalten. Dre Bodcnformation erschwert ein Vordringen in sofern, als sie vielfach kein zusammenhängendes Mar schieren der Kolonnen gestattet, so daß die einzelnen Verbände nur durch Verbindungspatrouillen mitein ander im Kontakt vorwärtslommen müssen. Der Guerillakrieg, den die Schluchten und Höhl n und Engpässe begünstigen, erheischt überall die äu ßerste Vorsicht. Auf manchen Vormarschlinien muß jeder halbe Kilometer der marschierenden Truppen für sich gesichert worden, um Ueberraschung m durch versteckt», aus dem Hinterhalt feuernde montenegri nische und serbische Soldaten wie der geflüchteten Zi vilbevölkerung zu begegnen. Nach Meldungen aus Cetinje war die Wirkung des Bombardements un serer Flugzeuge unter der noch zurückgebliebenen Be völkerung verheerend. Bon den neuen oom Balkan vorliegenden Nachrichten ist besonders hervorzuhebm die Meldung, daß die griechischen Truppen sich aus Saloniki und Umgebung zurückzuziehen beginnen: Saloniki, 14. Dezember. „Reuter" berich tet: Der eigentliche Rückzug der englisch-französi schen Streitkräfte ist nunmehr ganz nach Wunsch der Befehlshaber beendet. Die Zurückziehung der griechischen Truppen aus den Gebieten zwischen Saloniki und Doiran und aus Salo niki selbst begann heute. Der größte Teil der in Saloniki stationierten griechischen Truppen zieht in der Richtung von Sorowitsch und Koziani ab. Fast ganz Ostmazedonien ist den Verbündet n zur freien Verfügung überlassen worden. Rotterdam, 14. Dezember. Reuter meldet aus Athen: Halbamtlich wird bekanntgegeben, daß die deutsche Regierung an die griechisch' Re zicrung die Frage gerichtet habe, ob das neuerdings >eu Ententemächten gewährte Entgegen ko in men ) e r griechischen Neutralität zuwider« ause. Ueber den Gedankenaustausch zwischen dec wutschen u. der griechischen Regierung wurden bis- jer keine, amtlichen Mitteilungen gemacht, aber es ei nicht zu leugnen, daß die Lage äußerst gespannt ei. Dennoch glaube man, so sagt Reuter, daß die Deutschen, welche für die außerordentlichen Umstände, in denen Griechenland sich befindet, Verständnis be sitzen, es nicht bis zum äußersten kommckn lassen werden. Sofia, 15. Dezember. Arbeitsminister Pet kow ernärte einem Vertreter des Blattes „Utro": Unser Ziel ist erreicht, Mazedonien ist befreit, und kein serbischer, englischer oder fran zöjischer Soldat befindet sich mehr dort. Ob unsere Armee die Engländer und Franzosen auf griechi sches Gebiet verfolgen wird? Mir m.inen, daß wir auf griechischem Gebiet nichts zu suchen haben. Selbstverständlich können wir uns nicht sicher fühlen, solange in der Nähe der Grenze ein Feind lauert. Darum stehen wir auf dem Stano- punkt: Die Engländer und Franzosen müssen Griechenland verlassen, ob in Güte oder mit Gewalt, darüber werden die verbündeten Mittel Mächte beschließen. Möglich ist es, daß ihr» Truppen Befehl erhalten, die Engländer und Franzosen mit oder ohne Einwilligung Griechenlands vom griechi schen Gebiet zu vertreiben, möglich ferner, daß wir auch, gemäß dem Vertrage mit den Verbündeten, ein- gcladen werden, an der Vertreibung mitzuwirken. Ich finde kein» Ursache, warum Griechen land die Entente zu fürchten hätte. Di» englischen und sranzösischen Truppen sind in Grie chenland gelandet, um Serbien zu helfen. Jetzt gibt selbst die Entente die Unmöglichkeit, Serbien zu hel fen, zu. Jedes Weiterverbleiben in Grie chenland ist zwecklos. Griechenland kann mit vollem Recht verlangen, daß sie sein Gebiet verlas sen. Ueber Rumänien erklärte Petkow: Mit Ru mänicn sind die Beziehungen gut. Es ist un wahr, daß wir uns, vereint mit den verbündeten Truppen, an der rumänischen Grenze sammeln, um Rumänien anzugreisen. Unsere Schritte find Vor sichtsmaßnahmen gegen einen etwaigen russischen Einfall. Wir und unsere Verbündeten haben keine Aggressivabsichten gegen Rumänien und wollen rin freundschaftliches Einvernehmen mit Rumänien Ich glaube, daß, sobald Rumänien zu der Einsicht kommt, daß seine Interessen ihm den Anschluß an di» Mittel möchte gebieten, wir uns mit Rumänien verständigen können. Ter Minister schloß: Nach dem großartigen Siege unserer Arme», den die Besetzung Mazedoniens krönt, ist die Lage Bulgariens gesichert. Unsere gro ßen Verbündeten haben io große Interessen aus dem Balkan, daß sie nie werkrätige Hilfe abjchlagen wür den, falls sie nötig fein würoe, um gemeinsam das bulgarische Lind zu verteidigen. Unser Land mit Oesterreich-Ungarn, Deutschland und der Türkei stellt eine der größten und stärksten Mächte gruppen dar. Darum können wir ruhig in die Zukunft sehen. Bis zum Friedensschluß bleibt unsere Armee unter den Waffen Tie Regierung wird den Kriegern Gelegenheit geben, ihre Kräfte aufzufrischen und neue Kräfte, zu sammeln. Budapest, 15. Dezember. „Pester Lloyd" mel-