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Sonntag den 7. Mai 1922 Nr 106 Ire Montag bis Freilag: Uhr vormittags. Na «vr me. Gemeinde übernommen werden sollen die Kosten für den Sarg, die gefellschaft Heimbürgin, die Fahrt bis zum Friedhof und eventuell die Be- l Maschtnenß Uhr vormiltags, Uhr nachmittags. öden Hai geben. g abjU' »aide. 8—12 3— 4 haben. Zwickau. Mik einer schlichten Feier beging die Zwickauer Maschinenfabrik die Feier ihres 50 jährigen Bestehens als Aktlen- und gleichzeitig des 80 jährigen Bestehens all» fabrik überhaupt. Meles Blatt enlhött -le amtlichen DekannlmachmM« -er Amlshauplmannfchaft, -es Amtsgerichts un- -es Stavlrats zu Dtppol-tswalve ndmahl in ist zur Er- 11 Uhr ch- fnung -es d Konfir- wrhanden, endmahls. tärverelns aufgoktes- Rabenau. Borwerk. >r Nadler, rterrichts: er. ügkgottes- g mit der le Abend- ießendem nung des c Taufen. cufgoltes- liegender MioigStMkeisk' Di«techsaetvaame V«»M, ß AWrMUglNir ^auk«-atbr«»M, ß -anptmamchha» Ps». tm amllichco TM hn» L Dedörden) d« Zeile 200Pfg.- «nv»>« ff j Reklamen 200 88. Jahrgang Gemeinde. Verbands - Sparkasse Schmiedebera Montags bis Freitags votm. 8—12 und nachm. 3—4 Uhr, an Tagen vor Sonn- und Festtagen von 8 Uhr vorm. bis l 2 Uhr mittags geöffnet. Die Einlagen werden »oei» n««rii» el«»» kin- »«>»tu»»g di» vo- «Is« ttüate- ImoodrüW ». ^fksvul »na »ivndtlWkrkr Kkrivavim Gemeindegiro-Konto Nr. 2. Postscheck-Konto Leipzig Nr. 27040 Fernsprech-Anschlyh Nr. 27 Amt Kipsdorf. Als Mitglied der öffentlichen Lebensversicherungsanftalt der Sparkassen ist die Sparkasse Vermittlungsstelle für Lebens- und Rentenversicherungen. Oeffentliche Aufforderung. Auf Grund von 8 42 Abs. 1 des Einkommensteuergesetzes kn der Fassung vom 20. Dezember 1921 (Reichsgesehblalk 6. 1580) werden hierdurch alle Steuerpflichtigen in den Ftnanzamksbezirken Dippoldiswalde und Heidenau, die am 15. Februar 1922 auf Grund des Steuerbescheids für das «Rechnungsjahr 1920 eine vierteljährliche Vorauszahlung zu bewirken halten, aufgefordert, am 15. Mai d. I. ohne be sondere Aufforderung nochmals den gleichen Betrag wie am 45. Februar als weitere Vorauszahlung auf das Kalenderjahr 1922 an die im Steuerbescheide angegebene Hebestelle unter .Vorlegung des Bescheids zu entrichten. Finanzämter Dippoldiswalde und Heidenau, am 5. Mai 1922. Bekanntmachung. Von Mittwoch den 10. d. M. ab sind die gemeindlichen Kassen (einschl. Spar- und Girokasse) für den öffentlichen Verkehr nur noch wie folgt geöffnet: Amtliche MmtmchWtli. Pflichtfeuerwehrübung. Montag den 8. Mai 1022 abends 7 Uhr. Die Dienstpflicht der i. I. 1885 geborenen Einwohner ist nunmehr erloschen. Alle übrigen Pflichtfeuerwehrdlenst- pflichtigen bleiben ihren bisherigen Sektionen zugeteilt und sind zur Teilnahme an der Uebung verpflichtet. Unent schuldigtes und ungerechtfertigtes Fernbleiben wird nach den Bestimmungen der Feuerlöschordnung bestraft. Ent schuldigungen sind unter genauer Angabe des Behinderungs grundes spätestens innerhalb 2 Tagen beim Sektions- führer einzureichen. Dippoldiswalde, am 5. Mai 1922. Der Stadtrat. imtssor für «eitern den rekkion er- wstgewerk- nteren Be- freiheit be- ne der Be- r Gewerk- en herrscht Behandlung Erregung, genteil, sie Hen Berg. Wmtzeritz-Zeitung L-aeszeiüing und Anzeiger für DipM-iswal-e, Schmiedeber« »v r» «elresle -es Bezirkt» - Vierteljährlich '^MK-obneZu- AeMMM. tragen. - Einzelne Nummer» ^0 Pf. Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 3. Vemelndeverbands-Girolwnto Nr. 3. — Postscheck konto: Dresden 1254L. OertlickeS «nd Sächsisches ?lm Montag abend findet die erste dies jährige Pflichtfeuerwehrllbung statt. — Bekannt und allen Teilnehmern noch in bester Erinnerung sind die musikgeschichtlichen Borträge, die Herr Prof. Pellegrini zn Beginn dieses wahres hier gehalten hak. Gelegentlich seiner Mitwirkung beim Konzert zum Besten des Kriegerdenkmalfonds hat Herr Prof. Pellegrini wieder viele neue Freunde gewonnen. Sie werben alle gern neuen Darbietungen dieses Künstlers mit Interesse folgen. Ab nächsten Dienstag, S. Mai, wird Herr Prof. Pellegrini nun in der Bürgerschule einen weiteren Vortrags- Lyklus über Richard Wagnersche Werke folgen lassen. Ein ae- naues Programm dieser volkstümlich gehaltenen, textlich-musika lischen Darstellungen finden die Leser im Inserat in dieser Nummer wo auch Ort Zeit usw. zu ersehen ist. Einzeichnungsliste liegt auch «n unserer Geschäftsstelle aus. " — Die Gewinnliste der 3. Zittauer Museums-Geldlotterie liegt In unserer Geschäftsstelle zur Einsichtnahme aus. — Das neue Hartgeld. Das Bestreben unserer Münz- »erwaltung geht dahin, das Papiergeldsystem, das allmählich recht teuer wird, durch ein neues Hartgeldsystem abzulösen. So werden Im Lause des Juni die ersten Metallmünzen zu 1, 2, 3 und 5 M. m mehreren Millionen Stücken ausgegeben werden und die Papiergeldherstellung in diesen Werten eingeschränkt werden. Loch die Herstellung des übrigen Kleingeldes wird weiter ge- »Sröerl werden. In der Zeit von Januar 1019 bis jetzt sind über nicht stattgefunden haben. Die Nachforschungen nach einer Person, die sich verdächtig geäußert bat, sind !m Gange. Marbach. Bei dem Dienstag nachmittag in der S. Stunde aufgetretenen kurzen schweren Gewitter traf der Blitzstrahl den 21 jährigen Wirtschaftsgehilfen H. Neinert mitsamt den zwei prächtigen Pferden aus dem Felde. Der junge Mann war sofort tot, wahrend die Pferde betäubt wurden, doch mußten sie infolge Ihrer schweren Berlehungen getötet werden. Der so rasch ums Leben gekommene junge Mann war bei dem Gutsbesitzer Otto Boigtländer in Mittelmarbach in Diensten. Sein tragischer Tod ist umso sckmerzlicher, da die Mutter des Unglücklichen Witwe Ist und ihr bereits die Tochter Im jungfräulichen Alter durch den Tod entrissen wurde. Glaucha». Ein hiesiger Wohltäter spendete je 10 000 M. für die Kindermilchküche und für das Klndererholungsheim. Zwickau. In den Jahren 1018 bis mit 1921 wurden in unserer Stadt durch Neubauten, Um- und Einbauten, Schaffung von Not wohnungen und Zwangseinquartierung insgesamt 658 Wohnungen geschaffen. Außerdem wurden etwa 400 Wohnungen durch stär keres Zusammenrücken ohne behördliche Mitwirkung geschaffen, so daß seit 1918 bis jetzt 1058 Wohnungen zur Abhilfe der Woh nungsnot gewonnen worden sind, darunter 108 Bergmannswoh nungen. Davon hat die Sladtgemelnde selber 298 Wohnungen geschaffen. Im Bau befinden sich zurzeit noch 199 Wohnungen, die im Laufe der nächsten Monate bezugsfähig werden, darunter — Wie dem Telunion-Sachsendienst berichtet wird, steht die Frage der Entschädigung der Gemeinden für ihre Mitwirkung bei der Berwaltung von Reichssteuern wieder im Bordergrunde der Erörterungen, weil die Gemeinden mit den bisher zugebilligten Sätzen nicht auskommen. Jetzt beträgt die Entschädigung, die den Gemeinden für die Erhebung von Reichsabgaven gewährt wird, "/in Prozent des abgelieferten Betrages. Die gesamte Ent schädigungsfrage soll in nächster Zeit nach Anhörung der kommu nalen Spihenverbände neu geregelt werden. — Bei der sächsischen Regierung treffen am heutigen Sonn abend der Reichsminister des Innern Dr. Köster, der Ministerial direktor im Reichsamt des Innern Dr. Brecht, der württember- gische Gesandte Hildebrandt und der sächsische Gesandte Dr. Grad- nauer, beide in Berlin, ein, um mit dem Ministerpräsidenten Buck und den zuständigen Ressortministern Fragen der Inneren Verwaltung zu besprechen und Besichtigungen vorzunehmen. — Die städtischen Körperschaften haben beschlossen, Klein rentner mit einmaligen Beihilfen zu unterstützen. Bedacht werden ... .... ... sollen einzeln flehende Kleinrentner mit einem Jahreseinkommen > 126 Bergmannswohnungen, bis zu 3000 M. mit 280 M., Ehepaare mit einem Jahreseinkommen — Die aeolante Gasfer bis zu 4500 nüt 400 M. Für jeden weiteren Unterhaltungsberech- ! tigten erhöht sich die Einkommensgrenze um je 1000 M. und die Beihilfe um je 75 M. Mehr als 550 M. soll aber die Beihil e im Einzelfall nicht betragen. I Heidenau. Der Gemeinderat stimmte im Prinzip der Heber- s nähme der Beerdigungskosten auf die Gemeindekasse zu. Bon der — Die geplante Gasfernversorgung durch die Stadt Zwickau, an der 15 Städte mit Ortsrohrneh und zahlreiche Gemeinden ohne dieses interessiert sind, wird nun nicht zur Ausführung kommen, da sich die Verhandlungen wegen der Kostensrage zerschlagen Verantwortlicher Redakteur: Paul Sehne. - Druck und Verlag- Earl Sehne in Dippoldiswalde. Kleidung der Toten. Die Gebühren für die Grabstelle, für -en Geistlichen, das Läuten, Singen usw. haben die Angehörigen auch dann noch selbst zu bestreiten. Das Orlsgeseh soll am 1. Oktober -. I. in Kraft treten. Pirna. Die Hundesteuer wird auf 160 bezw. 240 M. erhöht In der Aussprache wurde geradezu von einer Hundeplage ge sprochen, andererseits auf die starke Berunreinigung der Straßen durch die Hunde hingewtesen. — Die Beisitzer beim Mieteintgungs- amt erhalten eine Stundenentschädigung von 15 M. — Der Schule fehlt der Raum für 16 Turnstunden. Die Turngemeinde stellt ihre Turnhalle hierfür zur Berfügung gegen 250 M. Entschädi gung für eine Iahresstunde. — Die Stadtverordneten ersuchen ein stimmig den Rat, den Berkaus der Dresdner Wochenzeitung .Revue" durch Schulkinder zu verbieten. — Der Bezirksausschuß der Amtshauptmannschaft Plrna erklärte sich mit der Bereinigung der Gemeinde Posta mit der Stadt Pirna einverstanden und beschloß, den Eingemeindungsver- trag bei der Kreishauptmannschaff zu befürworten und dabei zu erklären, wenn die rückwirkende Krast für die Eingemeindung auf den 1. April nicht anerkannt werden sollte, diese wenigstens für die finanzielle Regelung zu genehmigen. Neustadt (Orla.). Die .Neustädter Zeitung", die seit 1. Febr. hier erschien, hat bereits am 1. Mai ihr Erscheinen wieder ein gestellt. Schönberg (O.L.). Ein Mordversuch wurde am Montag abend tm Gasthaus Zum Stern" am Marktplatz an einem Kriminal beamten aus Breslau von einem Untersuchungsgefangenen namens König, der in der Mordsache Queitsch, Deutsch-Paulsdorf, ver wickelt ist, verübt. Der Untersuchungsgefangene, welcher mll dem Beamten tn einem Zimmer eingemletet war, ergriff in einem un bewachten Augenblick besten Dienstrevolver und schoß lhm quer durch den Mund.. Der Beamte wurde in das Kreiskrankenhaus gebracht. Zittau. Ein großes Schadenfeuer wütete in der Zittauer Sozietätsbrauerei A.-G. Es entstand plötzlich auf noch nicht auf geklärte Meise tn einem mit Preßstroh gefüllten, an der Grenze zum Grundstück der Phänomenwerke gelegenen Schuppen, ergriff den benachbarten alten Eisschuppen, in dem vornehmlich Flaschen untergebracht waren. Dann sprang das Feuer über den Hof auf den an das massive Hauptgebäude angrenzenden Kühlboden und Hopfenboden und den oberen Teil des Eishauses über, so daß sehr bald links und rechts vom Hof je eine lange Front von Schuppen und Nebengebäuden in Flammen stand. Infolge der Glut fielen auch die im Hofe stehenden Wagen, darunter vier Bierwagen, dem Feuer zum Opfer. Der Brand wurde immer gefährlicher un- bedrohte auch das Hauptgebäude, dessen nach dem Malzboden führende Luken es bereits ergriffen halte. Erfreulicherweise ge lang es der Feuerwehr, diese ungeheure Gefahr zu bannen lin des Feuers trotz der enormen Schwierigkeiten Herr zu werden. — Der Verband sächsischer Tischlermeister hat beschlosten, eine Stiftung von 109 600 M. zu errichten, deren Zinsen zur geistigen Durchdringung der Technik und Wirtschaft des Berufs lebens, besonders durch Feststellung rationeller Arbeitsmethoden und deren Verbreitung dienen sollen. Die Mittel. entstammen dem Ausgleichsfonds für staatliche Leimbewirtschastung, der jetzt auf die verschiedenen Berufsvereinigungen verteilt worden ist. Leipzig. Durch einen hinterlistigen gemeinen Raubmord muhte die etwa 62 Jahre alte Witwe Amalie Schäfer ihr Leben lassen. Die Frau Sch. betrieb im Grundstück Hohe Straße 7 seit 15 Jahren ein Produktengeschäst. Da sich vor einigen Jahren ihre Tochter verheiratete, besorgte sie ihr gutgehendes Geschäft nunmehr allein, gab aber zwei Zimmer ihrer Wohnung an zwei Herren zur Untermiete ab. Als am Freitag morgen die Sch. ihren Laden nicht öffnete, wurde, als deren Tochter eingetroffen, die Tür durch einen Schlosser geöffnet. Man fand die Frau quer im Bett liegend, vollständig angekleidet, mit Kisten und Decke bedeckt, vor. Das Gesicht war blau, ein Band umschnürte. den Hals. Sie war offenbar erdrosselt worden. Neben Schmuck- ' fachen und goldener Uhr war auch sämtliches Bargeld geraubt. Die Untermieter hatten nichts wahrgenommen: ein Kampf kann 3 Milliarden 5 Pf.-, 10 Pf.- und 50 Pf.-Münzen geprägt worden, die rund 500 Millionen Mark Wert haben. Durch die Aus prägung von Hartgeld wird vor allem die Reichsdruckerei ent lastet, die in Zukunft hauptsächlich nur Papiergeld tn höheren Nennwerten noch drucken will. — Pola Negri, die beliebte und gern gesehene Filmkünstlertn, wird in dem am Sonntag abend in den Stern-Lichtspielen oorge- führken Drama Aime Violetta' zu schauen sein. Das Werk ist auswärts überall gut beurteilt worden und voll hoher Wirkung. Ein Lustspiel «Knoppchen brummt' bestreitet den humoristischen Teil des Programms. Obercarsdorf. Trotz mancher Hindernisse ist es dem hiesigen Turnverein (D. T.) gelungen, sich eine eigene Turnhalle mit einer schönen Plahanlage zu schaffen. Noch In diesem Monat soll nun die Weihe der Halle und des Platzes erfolgen. Schmiedeberg. In vorliegender Nummer werden die neuen Geschäftszeiten der gemeindlichen Kasten (einschließlich Spar- und Girokaste) veröffentlicht. Reinhardtsgrimma. Wie alljährlich, veranstaltet der hiesige Turnverein auch dieses Jahr einen Dauerwekklauf. Am heutigen Sonntag den 7. Mai soll derselbe staktflnden. Der Ablauf erfolgt In der Schloßmühle, Ziel ist das Buschhaus. Die Turnerinnen, Schulknaben und -Mädchen laufen direkt nach dem Buschhaus (1900 Meter), während die Turner die 7'/- Kilometer lange Strecke Hirschbachmühle—Lungkwitz—Hausdorf—Buschhaus zu lausen haben. Der Ablauf erfolgt um 2 Uhr. Pofsendorf. Sonntag den 28. Mai findet hier im Gasthof die diesjährige Frühjahrsbezirksversammlung der Mililärvereine des Bundesbczirks Dippoldiswalde statt. Um 1 Uhr mittags Borbe sprechung des Bezirksvorstandes mit den Bereinsvorstehern und Wahl der Gruppenleiter bezw. des Bezirksvertrekers durch die Obmänner der Kriegsbeschädigten Kameraden. Um 2 Uhr wird ein Gedächtnisgotlesdienst für die gefallenen und verstorbenen Kame raden gehalten und um 3 Uhr beginnt im Gasthof die Hauptver sammlung. Anschließend an diese wird Herr Pfarrer Nadler einen Vortrag über: F)ie Schlacht bei Dresden 1813' hallen. Dresden. Der Bezirksausschuß der Amtshauptmannschaft Dresden-Altstadt fällte eine kommunalpolitisch sehr interessante Entscheidung: Durch die Eingemeindung von Großluga mit Nieder sedlitz hatten sich Gemeinderaksneuwahlen notwendig gemacht. Die Fraktion der sozialdemokratischen Parke! brachte einen Antrag ein, die Zahl der Gemeindeältesten auf 3 zu vermindern. Dadurch wären den Sozialdemokraten 2, den Bürgerlichen nur 1 Sih zuge fallen. Dieser Antrag wurde abgelehnt, da der Gemeindevorstand dagegen stimmte und so Stimmengleichheit herbeiführte. Als der Antrag erneut eingebrachk und behandelt wurde, verliehen die bürgerlichen Parteien, um die Beschlußunfähigkeit herbeizuführen, den Saal. Dec Vorstand ließ jedoch abstimznen, da sich die sozial demokratische Fraktion auf den Kommentar zur Landgemeinde ordnung von Michel stützte, der besagt, daß die abwesenden obstru ierenden Gemeinderatsmitglieder für diesen Punkt als anwesend zu zählen seien. Daraufhin wurde das Ortsgesetz über die Ge meindeältestenwahl für Niedersedlitz angenommen. Die Abände rung des Orlsgesehes lag dem Bezirksausschuß zur Genehmigung vor. Dieser hat nur zu beschließen, ob die Aenderung des Orts- gesehes in einer beschlußfähigen Sitzung beschlossen sei. Da er sich auf den Standpunkt stellte, daß nach parlamentarischen Vor schriften und Gebräuchen eine Zweidrittelmehrheit erforderlich, versagte er die Genehmigung dieses Ortsgesetzes. — Seit Freitag früh befinden sich die Bäckergehilfen der Brotfabriken in Dresden und Umgebung im Streik. Zurzeit sind Verhandlungen im Ministerium im Gange, von deren Ergebnis der Einsatz der Technischen Nolhilfe abhängen wird. — Von der Dresdner Polizei wurde ein noch jugendliches Dienstmädchen Barwinsky verhaftet, das in größerem Umfange Ladendiebereien verübte. Auch die Eltern des Mädchens wurden In Untersuchungshaft genommen. Die Barwinsky befand sich in Vorstadt Striesen bei einem Rechtsanwalt Dr. Niepraschk in Stellung, der seit längerer Zeit beim Landgericht Dresden als Hilfsrichker in der Abteilung 5 tätig ist. Es besteht der dringende Verdacht, daß Dr. Niepraschk und dessen Frau von den Erträg- nisfen der außerordentlich umfangreichen Ladendiebereien den Vor teil und Nutzen daraus gezogen haben. Von der Dresdner Kriminalpolizei wurde bei einer Durchsuchung der Dr. Niepraschk- schen Wohnung eine Menge der verschiedenartigsten Sachen vor gefunden und beschlagnahmt, die alle von solchen Diebereien stammten. Sonnabend und an Tagen vor Feiertagen: 8—12 Schmiedeberg, am 6. Mai 1922. Der Gemeindevorstand.