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Mmmm Anzeiger Zeitung M Thnenud, SeiserMrs, Kernsprecher r Amt Deuben 114 Kirchennachrichten von Rabenau. ein. Als die Mutter zu Mittag von der Ar- derin gefragt wurde, ob sie ihre Mutter noch einmal sprechen wollte, hat sie es selbst ge wünscht, dann aber erwogen, ob sie ihrer Zustand ist höchst bedenklich. — InLückerS- dorf bei Kamenz wurde der Lehrer Thieme Kirchennachrichten von Somsdorf. Am 6. Sonntag nach Tri». Vorm- halb richtet. Mit einer Teschingpistole schoß er dem'erhielt am Montag drei Wochen Ernteurlaub, elfjährigen Sohne seines Meisters eine Kugel! Am Abend vor seiner Abreise war er mit in den Kopf, so daß der Knabe lebensgefäyr^ seinen Kameraden fröhlich beisammen. Morgens sich darniederliegt. — Der Schmiedemeister'in der vierten Stunde fand man ihn schwer Lenk in Plauen i. V. und seine Ehefrau verletzt im Hofe der Kaserne liegen; er war sind an Pilzvergiftung lebensgefährlich erkrankt. Einige Stock hoch heruntergestürzt. Am Mitt- Das Ehepaar, das acht Kinder zu ernähren woch ist er im Beisein seiner Eltern nnd seiner hat, liegt bewußtlos im Krankenhause. Der Braut verschieden. willigen Feuerwehr 500 Mark. — JnLeis-^ nig werden die 21 Jahre alte Köchin Mühl mann aus Döhlen bei Zwenkau und der Inserate tosten die Sp altenzeile oder deren Raum 10 Pf., für auswärtige Inserenten 15 Pf. Reklamen 20 Pf. Annahme von Anzeigen für alle Zeitungen. Nur Nab una fern. Rabenau, den 24. Juli. , Ueber das Vermögen des Baumateriasicn- Adlers Karl Robert Wünschmann, Alleinin- ^erz der Firma Karl Wünschmann in Rabe- ist am 20. Juli 1908 das KonkurSver- j» eröffnet worden. Der Oclsrichter Kunath Rabenau wird zum Konkursverwalter er- yM. Konkursforderungen sind bis zum 18. „ W 1908 bei dem Amtsgerichte Tharandt "RMelden. men und blieb gefaßt, bis sich die Mutter ge sammelt hatte, dann aber brach sie fast zu sammen. Später beruhigten sich beide und nahmen das Abendmahl. Kurz vor dem Ab schied, der sich erschütternd gestaltete, machte sich die Mutter Selbstvolwüife und brachte zum Ausdruck, daß sie schuld daran sei, daß die Grete auf schlimme Wege geraten sei. Dem widersprach die Tochter auf das entschiedenste und sie nahm der scheidenden Mutter das Versprechen ab, daß sie sich nicht mitschuldig fühlen dürfte. Die letzte Nacht, in der sie auch eine Stunde schlief, hat die Beier ziemlich ruhig verbracht, im Gegensatz zu der vorher» gegangenen. Nachdem sie in den letzten Stun den noch ihrer Mutter einen laugen Brief geschrieben, nahm sie früh den Beistand des Seelsorgers sehr getrost entgegen. Bevor sie ihren sitzten Gang antrat, verabschiedete sie sich in herzlichster Weise von ihrem Verteidi ger und vorn Gefänguisinspektor. Dann ging sie so gefaßt, wie sie es iminer gezeigt, zum Nichtplatz. — Als die Mutter der Beier vom Freiberger Bahnhof aus wieder nach Wald heim zurücktransportiert wurde, halte sich auf dem Bahnhosvorplatze eine nach vielen Hun derten zählende Menschenmenge eingefuuden, die die Frau Beier mit Johlen und Pfeifen empfing. — Der Inhaber des Hutgeschäfts von O. Werner in Rode wisch zeigte im Lokalblatte den Anfang zum 2. Dutzend Kinder hocher freut an. — Kleine Notizen. — Durch leicht sinniges Umgehen mit einer Schußwaffe hat der bei dem Bäckermeister Grießbach inZittau beschäftigte Geselle H. schweres Unheil ange» sich schwere Verletzungen zuzog, denen er am anderen Tage erlegen ist. — In Plauen i. V. ertrank in der Elster der 2jährige Sohn des Schneidermeisters Pichl. — Während die ältere Tochter des Bahnarbeiters Walther in Streumen ihrem Vater das Mittagessen trug, schloß sie ihren bjährigen Bruder in die Stube ^cin- nnd Grotzölsa, Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Eokmannsdorf, Lübau, Borlas, Spechtritz re. Mit verbindlicher Publikativnskraft für amtliche Bekanntmachungen. Des Königs Entschließung soll dem Vorschläge des Justizministers und des betreffenden Re ferenten vollkommen entsprochen haben. DaS Begnadigungsrecht des Monarchen gehört zu den Kronrechte», die sich der Kritik entziehen. T>otzdcm wird mau sagen dürfe», daß die Entschließung des Königs von allen ernsten Männern gebilligt werden wird. Es bleibt uns unverständlich, wie die Geschworenen sich dazu entschließen konnten, ein Begnadigungsgesuch einzureichen bez. zu unterstützen. Durch ihre Tat und durch die Beweggründe des Ver brechens hatte die Mörderin jeden Anspruch auf Mitleid und Gnade verwirkt. — Ueber die letzten Stunden der Mörderin Grete Beier berichtet d r „Fceib. Anz. noch folgendes: Grete Beier hü bis zuletzt eine Selbstbeherrschung an den Tag gelegt, die in gleicher Ruhe wohl kaum ein Mann bewiesen haben würde. Die Ruhe, vie sie m den letzten Tagen sowohl als auch noch auf dem letzten Gange bewahrte, ist ihrem Seelsorger, der sie in den letzten Tagen sehr oft besuchte, auch nicht etwa in einer stumpfen, eisernen, sondern in einer gefestigten, fast freu digen Ruhe erschienen. Vor einigen Tagen hat sie ihrem Seelsorger auf die Frage, ob sie Neue über ihre Tat empfinde, geantwortet: „Ich bereue alles, was ich je Unrechtes getan habe, aber ich müßte lügen, wenn ich sagen sollte, daß ich über die Mordtat Neue empfände. Ich hatte immer das Gefühl, als ob ich das hätte tun müssen. Der Seelsorger hat eS da rauf mit Absicht unterlasse», aus Neue zu dränge». Aber als der Mörderin das Abend mahl gereicht wurde, bekannte sie von selber, daß sie ihre entsetzliche Tat von Herzen bereue. , Das Abendmahl Hal sie zusammen mit ihrer , Mutter genommen, die von Waldheim nach > Freiberg beurlaubt worden war. Als die Mör- fangs ganz fassungslos war, kam, raffte die Grete Beier noch einmal alle Energie zusam» Mutter die Aufregung nicht lieber ersparen sollte. Sie hat dann der Mutter geschrieben, Getraut: am 18. d. K. E. Fischer, GutS- bes. in Obernaundorf u. Clara Hedwig Friebel in Obernaundorf. Gestorben: am 16. d. Auguste Minna Fechner, geb. Vogel, Ehefr. d. Totenbeltmeisters C. E. Fechner hier, 33 I. 3 Mon. 8 T. alt, w. a. 21. d. in Dresden beerb, w. ist — am 21. d. Arth. Emil Uhlmann, S. des Wirl- mal sein Fahrrad zu borge», da er einmal nach Wilsdruff fahren wolle, um dort einen guten Freund zu besuchen. Dies geschah unter dem Vorbehalt, daß der Reservist in zwei Stunden wieder zugegen sei. Leider ist derselbe bis heute noch nicht wieder zurückgekehrt. Hof fentlich gelingt es der Polizei, den frechen Burschen zu erlangen, zuinal da Name und Geburtsort festgestellt ist. — Vor dem Freiberger Landgerichtsge fängnis war am Mittwoch nachmittag eine nach vielen Hunderten zählende Menschenmenge versammelt, die Einlaßkarten zu der Hinri ch- tung der Bürgermeisterstochter Grete Beier begehrten, Es wurden insge samt 200 Karten verausgabt. Mittwoch nach mittags kam auf Wunsch der Verurteilten ihre Mutter aus dem Zuchthause zu Waldheim irr Freiberg an, um Abschied von der Tochter zu nehmen. Die Mutter wurde abends i/,9 Uhr nach Waldheim zurückgebracht. Freiberg, 23. Juli. Heute Morgen ^/,7 Uhr ging der grausige Akt der H i n r i ch t u n g der Grete B eier vor sich. Sie trat, be gleitet von ihrem Seelsorger und ihrem Ver teidiger, in aufrechter Haltung und mit ge senkten Augen aus dem Gerichtsgefängnis, nachdem ihr das Todesurteil nochmals eröffnet worden war. Bis' zum letzten Augenblicke war - sie vollkommen gefaßt. Ruhig betrat sie die Guillotine und starb mit den Worten: „Vater, - in Deine Hände befehl ich meinen Geist!" Der ganze Akt dauerte kaum drei Minuten.— Die Bestätigung des Todesurteiles gegen die - Grete Beier wurde der Verurteilten am Diens ¬ tag vormittag mitgeteilt. Sie nahm dasselbe in vollster Ruhe, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken, entgegen. — Die „Deutsche Tgsztg." bemerkt zu der Nachricht von der Hinrichtung: Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Abonnementsprets einschließlich zwei illustrierter achtteiligen Beilagen sowie eines tllnstrierten Witzblattes 1,50 Mk. Agnes Zimmermann, geb. Kunze, Ehefr. deS Stuhlb. G. H. Zimmermann hier, 56 I. 7. M. 7. T. alt, w. a. 25. d. beerb, w. soll. Beerdigt: am 21. d. der totgeb. Sohn des Oberschweizers K. H. P. Maas in Kleinölsa. Bekanntmachung. Tie Inhaber offner Verkaufsstellen werden Minil in Kenntnis gefitzt, daß die Königliche Mhauptmannschaft Dresden-Altstadt aus "W dxz Schützenfestes am Sonntag den ° d!s. Mir. in hiesiger Stadtgemeinde ""' Verkauf von Nahrungsmitteln von ""chlnittags 4 bis 8 Uhr genehmigt hat. Rabenau, am 24. Juli 1908. Der Bürgermeister. W i t t ig. Spinnerciaudreher Liebing aus Fischendorf vermißt. Mail vermutet, daß sie sich ein Leid angetan haben. — Auf Leisniger Flur wurde die seit einigen Tagen in Leisnig vermißte! 24 Jahre alte Köchin Mühlmann tot aus der' Diebstahls in zwei Fällen zu 6 Monaten Ge fängnis und zum Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte auf 2 Jahre. — In Braunsdorf besuchte ein Re ¬ in -- In der 37. Generalversammlung des Fleins sächsischer Gemeindebe- die in Zittau stattfand, erfolgte eine ' .mmg des verstorbenen vieljährigen Vor- Mbku Schneider-Leipzig, sowie des Land- g^bg. Bürgermeister Wittig-Rabenau "" liirchenbuchführerS H"mnmmAiPzig, die ' Ehrenmitgliedern ernannt wurden. < — Mil heule Sonnabend Abend nimmt von Jung und Alt gern besuchte Nade au er Schützenfest seinen Anfang. Aus Festwiese herrscht lebhaftes Treiben, di> ^"lcn beginnen mit dem Aufbau ihrer Hallen. ">e ansehnliche Zeltstadt ist bereits erstanden, sie selten dagewesen ist. Aufgeballt wer- ein Panorama, Kinematograph, Schieß« internationale Sporthalle, Kaspertheater, Russell, Lustschaukel, ein schwankendes Platt- ^-Karussell; ferner sind Rad-, Pfefferkuchen-, preiwaren-, Fisch-, Wurst-, Limonadenbuden usw. genügend am Platze, sodaß jedem /lucher der Festwiese reichlich Gelegenheit ge- L "" ist, sein Geld los zu werden. Herr mann hat die Räume des Schützenhauscs lull ^"chten und von Künstlerhand schmücken , Inn. Für die Damenwelt wird in der gc- Mhlen Veranda ein Wiener Cafe anfgeschlagen, °u der aus das Leben und Treiben auf der mitwiese bequem zu übersehen ist. Der Fest- 'g am Montag wird den „Einzug der Königin ^abn" darstellen. Möge das übliche günstige ?>äter den Veranstaltungen bescheert sein, da- u alle auf ihre Rechnung kommen. Zwei Hamburger Holzgeschäfle " Insolvent geworden. Die Firma Karl Julien hat den Konkurs eiöffnet, die Firma heodor Mohr die Zahlungen eingestellt. .. — Das Landgericht Freiberg verurteilte e Bergarbeilersehefrau Klara Ida Neubert, ^doren an, 23. Juni 1871 in Braunsdorf, "°V»haft in Wilmsdorf, wegen schweren Sonnabend, den 25. Juli 1908. K-rnspr-cher: «mt Deuben 114. LI. Jahrgang ein. Als die Mutter zu Mittag von der Ar- 9 Uhr Gottesdienst mit Predigivorlesung-Nachm. beit heimkehrte, fand sie ihren Sohn tot über,2 Uhr Kindergottesdienst. servist einen Herrn, bei dem er vor einigen j Jahren einquartiert war. Der Gast wurde daß sie es ihr überlasse, ob sie kommen wolle gar freundlich aufgenommen. Schließlich bat'oder nicht. Als dann die Mutter, die an- derselbe seinen ehemaligen Wirt, ihm doch ein- Mulde gezogen. - D^ H. E. Uhlmann in Obernaundorf, i'" bkschNUgte Arbeiter Latsch g I 3 M. 25 T. alt, w. am 24. d. beerb, aus Nohnau stürzte vom Boden der Scheune... - „„ 21. d. Frau Marie Mathilde so unglücklich auf die Tenne herab, daß er, - - -> " - — * und über verbrannt vor der Tür liegend. Der Knabe war dem heißen Ofen zu nahe gekom men, wobei die Kleider anbrannlen. Voc zwei Jahren wurde dem Walther ein Mädchen von einem Erntewagen totgefahren. — Das Unwetter am vergangenen Sonn tag hat auch ein paar heitere Episoden ge zeitigt. In der Kapelle in Klein zschach- w i tz mußte eine Kindtaufsgesellschaft aus Meußlitz nach beendeter Taufe einen mehr stündigen unfreiwilligen Aufenthalt nehme». Mit den« KindtaufSkaffee und -kuchen war es dabei nichts. Weil es draußen zu naß war, ging es bei dieser Tauffeier sehr trocken zu. Noch schlechter erging es einem Brautpaar in Krieschendorf, welches mit samt seiner Be gleitung wegen des wolkenbrnchartigm Regens nicht aus dec Kutsche heraus und nicht in die Kirche hinein konnte. Wenn diese Ehe so ge segnet wird, wie sie Jupiter Pluvius segnete, dann ist in ihr des Glückes kein Ende. — Ein aufregen der Vorfall spielte sich in Schönau a. d. Eigen ab. Das 14- jährige Schulmädchen Müller ging mit dem 1 Jahr alten Söhnchen deö Tischlers Scholze spazieren. Der Knabe stürzte gegen eine Mauer, schlug sich eine tiefe Wunde in den Kopf und ist wahrscheinlich durch den Fall ohnmächtig geworden. Die Müller, vielleicht in der An nahme, daß das Kind tot sei, und in der Ab sicht, ihre Unachtsamkeit zu verdecken, warf nun den Kleinen in die nahe, vorüberfließende ziemlich tiefe Pließnitz und sprang da»» selbst nach. Auf das Geschrei anderer Kinder eilte eine Frau hinzu, der mit eigner Lebensgefahr die Rettung beider Kinder gelang. Wiederbe lebungsversuche riesen den noch bewußtlose», kleinen Knaben ins Leben zurück. Die Wunde, die sich dec Knabe am Kopfe zugezogen hatte, mußte zugenäht werden. Die Müller gestand, die Tat in kopfloser Bestürzung getan zu haben. — In große Betrübnis ist die Familie des Ortsrichters und Erbgerichtsbesitzers Emil Böhme in Hertigs Walde versetzt worden. Der bei den Grenadieren in Dresden stehende Sohn, der im Herbste entlassen.worden wäre, , O--.I ' r . »e Sonntag, den 26. Juli Dom. 6 nach Tri», verhaftet. Thleme amtrert dort schon fest 25 9 Uhr Gottesdienst. Jahren und war ehr beliebt. Seme Verhaftung Geb 0 ren: am 18. Juli d. Oberschweizer stle, west er sich m den letzten Jahren un-. H^n. P, Maas in Kleinölsa ein tot. Knabe sittlicher Verfehlung «». den, Tischl. Herm. Gust. Müller neu schuldig gemacht habe» soll. — Emen!^ ei» Sohn Beweis der Liebe zu seinem Heimatsorte hatj Getauft: am 18. d. Dora Selma Kaden, Herr E.mlian Schiffner aus Mexiko gegeben d. Stuhlb. G. E. Kaden in Kleinölsa - der zurzeit m Großschönau wettt. Als 19 d. Hildegard Elsa Börner, T. des geborener Groß chouE er der ^h^. A. G. Börner hier - LiddH Hilde- Schutzengesellscha t 2000 Mark und der Frei-! Münch, T. d- Tapezier. R. A. Münch h. . ksltsnnrmsvkung, "a» Abbrenuen von Feuerwerks- körpern betreffend. Die Vorschrift in 8 368,7 des Reichsstraf- Wuches, wonach bei Vermeidung einer hjg 60 Mk. oder Haft dis zu 14 Wn in gefährlicher Nähe von Gebäuden seuerfangenden Sachen Feuerwerke ">cht abgebraunt und Schüsse nicht "«gefeuert werden dürfen, wird hiermit in Mnerung gebracht. Zugleich wird bemerkt, "ß der Verkauf von Feuerwerkskörpern an «sonen unter 17 Jahren bei Geldstrafe bis lbO M. oder entsprechender Haft verboten ist. Rabenau, am 24. Juli 1908. Der Bürgermeister. Wittig. Ein Svklü»»«! ist als Fund- b^llstand abgegeben worden. Rabenau, am 23. Juli 1908. Der Bürgermeister. Willig.