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Nas- lange licken einer ampf uner »iescr chien Teil ß sie eine mit , der unde diese mer- a ge ll uch- chaft same mit bei MsdmfferTageblatt Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meißen, des Amts gerichts und des Stadtrats zu Wilsdruff, des Forstremamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt. Nationale Tageszeitung für die Landwirtschaft/ Das »Wilsdruffer Tageblatt- erscheint an allen Werktagen nachmittags 5 Uhr. Bezugspreis: Bei Abholung in der Geschäftsstelle und den Ausgabestellen 2 NM. im Monat, bei Anstellung durch die Boten 2,3o RM., bei Postbestellung isRpsg. AlicP°st°llst'<üicn Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend ^agerund Geschäftsstellen " - > - nehmen zu jeder Zeit Ve ftellungen entgegen. 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Jahrgang Telegr.-Adr.: „Amtsblatt" Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Mittwoch, den 22. April 1931 rden : der Lier- s ob oder e sic, nicht ihm Ein nun ihm- „eiu- llcn- ngen encn ifoh- kheit ie so vcr- rmen ncht- sillcn allen weit a die llehr- neter urch- Keter üteru rgten nutzen n er- urde. artige assen Stahlhelm-Bollirbegehreii erfolgreich in Spiel mit dem Feuer. Die großen französischen Herbstmanöver. In der Zeit vom lO. bis 16. September finden Illustrationen zur „Abrüstung" tranensleuten des Volksbegehrens übergeben. Diese Ver trauensleute sind verpflichtet, innerhalb von acht Wochen nach Ablauf der Eintragungssrist die Ergebnisse an den L a n S e s w a h l l e i t e r weiterzugeben, der dann die Listen an das preußische Staaksministerium weiterleitet. Während für das Volks begehren in Preußen 20 Prozent der Stimmberechtigten sich in die Listen ein tragen mußten, sind für den Volksentscheid etwa 13 Millionen Stimmen nötig, um die Landtags- auflösung herbcizuführen. Die Beteiligung an dem Volksbegehren war, soweit man den Verlaus der Eintragungen ver folgen konnte, recht verschieden. Während einzelne G r o ß st ä d t e, wie zum Beispiel Berlin, Köln und andere Städte des RheinlauScs, weit hinter der erforder- lichen 20prozentigen Zahl der Stimmberechtigten zurück geblieben sind, haben andere Städte diese Zahl bedeutend überschritten. An der Spitze marschieren hier die Gegen den in O st Preußen und P ommern sowie zahlreiche Gebiete in Norddeutschland. Den Ausschlag für das Gelingen des Volksbegehrens dürften die länd lichen Gebiete gebracht haben, deren Bevölkerung sich oft bis zu lOO Prozent in die Listen haben eintragen lassen. bundsekretartats. Der englisch-französische Einfluß ist dort denn doch ein bißchen allzu stark zuungunsten Deutschlands, das personell in Genf überaus benachteiligt wird. Und so manches Mal schon bekamen wir die da durch veranlaßte, recht unneutrale Stellungnahme des Sekretariats gerade in der Abrüstungsfrage empfindlich zu spüren. Wir sieben im Generalsekretariat einen „Unter- generalsekreaär" sitzen und dessen jetzige Anwesenheit in Berlin läßt darauf schließen, daß Herrn Drummond einige „Aufbesserungs"wünsche in der anaedeuteten Richtung vorgetragen werden dürften diesem Jahre die großen französischen Herbstmanöver statt, sür die das aus dem Weltkrieg her bekannte große Dreieck zwischen Laon—Reihet—Reims gewählt wurde, das durch die A i s n e in zwei etwa gleiche Hälften geteilt wird. Die Manöveraufgave wird darin bestehen, daß eine der beiden Parteien versuchen mutz, den Fluß zu überschreiten, am den auf dem gegenüberliegenden User stehenden Feind zu vertreiben. Neben drei Divisionen Infanterie, den üb lich Artillerie- und Kavallerieregimentern Hrehmen mehrere Regimenter schwerer Artillerie, Tanks, Minenwerfer und Genietruppen teil. Ein überaus zahlreiches Aufgebot an Bomben- und Jagdflugzeugen wird das Bild Vieser Truppenschau am Vorabend der Ab rüstungskonferenz vervollständigen. 2000 Militärflugzeuge läßt Frankreich jährlich bauen. Eine amtliche französische Veröffentlichung enthält ausführliche Angaben über die Beschäftigung der f.ran- Der französische Militärattache in Berlin. Oberstleutnant Chapouilly, besten Stellung durch tue Aufdeckung der französischen Spionage in Königsberg schwer erschüttert wurde. in Preußen. Die erforderliche Stimmenzahl überschritten. Wie das Bundesamt des Stahlhelms noch vor Ab schluß der Eintragungszeit mitteilt, haben die Eintragun gen für das Volksbegehren auf Auflösung des Preußischen Landtages die für das Gelingen erforderliche Mindestzahl von 5,27 Millionen weit überschritten. Genauere Zahlen meldungen sollen am Mittwoch erfolgen. Nachdem das Volksbegehren die erforderliche Zahl erreicht hat, die in dem preußischen Gesetz vorgeschrieben ist, wird der Antrag des Stahlhelms „Der Preußische Landtag ist aufzulösen", nunmehr dem Volksent scheid unterbreitet werden. Der Volksentscheid wird im Gegensatz zum Volks begehren nicht öffentliche durchgeführt. Natürlich werden die zuständigen preußischen Be hörden das Material, das der Stahlhelm für das Volks begehren ihm vorlegen muß, n a ch p r ü f e n. Nach den Vorschriften ist der Gang der Ereignisse so, daß die Ge meindebehörden nunmehr die Eintraaungslisten den Ver- Genfer Besuch. Wir sind in Deutschland nkit so zahlreichen Streit fragen, Auseinandersetzungen, Bemühungen und Ver suchen, Projekten nnd Entschlüssen wirtschaftlicher und innenpolitischer, finanzieller und sozialpolitischer Art be schäftigt, daß uns nur wenig aufsällt, mit welchem Eifer draussen jenseits unserer Grenzen — nnd namentlich in Frankreich und England — für die Maitagung des Völker bnndrates „gerüstet" wird. Am Quai d'Orsay in Paris und in der Londoner Downingstreet ist Hochbetrieb; auch in Genf „tut sich" allerhand. Diese Be triebsamkeit ist übrigens durchaus zu verstehen, denn die kommende Tagung Hai gleich eine ganze Menge von Dingen „kitzligster" Art ans der Tagesordnung zu stehen und, was dort nicht verzeichnet ist, pflegt womöglich noch kitzliger, jedenfalls sehr viel wichtiger als das andere, das „Offizielle", zu sein. Infolgedessen hat schon jetzt der Generalsekretär des Völkerbundes gleich falls reichlich Arbeit; Sir Eric Drummond kennt aber aus langjähriger Erfahrung die Notwendigkeit, gerade für die Behandlung solcher Spannungen in Genf einige Vor sorge zu treffen, damit die Meinungen und Differenzen wenigstens äußerlich nicht allzu scharf aufeinanderplatzen, nnd er hat darum jetzt auch den Weg nach Berlin zur Wilhclmstratze ins Auswärtige Amt gefunden. Natürlich ist — wie jeder Staat denkt nnd handelt — auch Deutschland bemüht, die uns besonders interessieren den nnd vor die Genfer Konferenz kommenden Streit fragen bei den Besprechungen mit dem Generalsekretär Sir Eric Drummond in den Vordergrund zu schieben. Und da kommt zunächst das auf der Januartagung noch Unerledigte in Frage, nämlich die Entscheidung über unsere A «sei u a »Versetzungen mitPolen über die Deutschenverfolgung in den verlorenen Gebieten jen seits unserer Ostgrcnzcn. Daß gleichzeitig auch die lauten Beschwerden der ukrainischen Minderheiten endlich zur Verhandlung kommen sollen, erleichtert unsere Positron erheblich; denn hier dürfte namentlich England einige deutliche Worte mit den polnischen Herren sprechen. Wie üblich werden wohl auch aus Danzig und dem Memelland heftige Beschwerden vorgebracht werden, — kurz, die Frage des Minderheitenrechls und des Ver haltens der nationalistisch exaltierten Oststaaten „ziert" Wieder einmal ausgiebig die Tagesordnung der Genfer Konferenz des Pölkerbundrates. Für die Westmächte steht aber doch die Ab - rü st u n g s fr a g e — man ist versucht, dieses Wort in Anführungsstriche zu setzen! — natürlich weit mehr im Vordergrund. Was sie für Deutschland bedeutet, braucht ja nicht mehr gesagt zu werden. Und hier hat ja nun der deutsche Außenminister mit seinem Antrag in Genf, man solle dort eine sehr viel ausführlichere und zu treffendere Offenlegung der militärischen Rüstungcn beschließen, wohl die Hauptursache zur Reise Sir Eric Drummonds nach Berlin abgegeben. Das Spiel hinter den Kulissen der Januarkonferenz findet seine Fortsetzung; bedeutet doch jener Antrag ein ganz offizielles Abrücken von den Beschlüssen der berüchtigten „Kommission zur Vorbereitung der Abrüstungskonferenz", , wo man trotz des langen Namens nur vollständig Un befriedigendes als Ergebnis vieljähriger „Arbeit" hinter ließ. Im Januar hatte ja auch der deutsche Widerstand es erreicht, daß der würdige Herr Benesch, tschecho slowakischer Außenminister nnd — wie sich jetzt im Streit nm die Zollunion deutlich genug zeigte — heftiger G e g n e r - e u t s ch i § „ r> Z nicht zum Präsidenten der künftigen Abrusinngskonferenz getvählt wurde und Wohl I auf der Mattagn nicht gewählt werden wird. Der I Außenminister Englands, Henderson, soll sich um dieses Amt zwar nicht bewerben, aber doch bemühen, vorläufig und vor der Hand, was nian qewohnheitsgemäß als I „diplomatische ^uhluuguahme" bezeichnen kann. Vielleicht kommt auf Anregung des Generalsekretärs Sir Drum- l mond ein kleiner Sonderausschuß zustande, dem man die vorbereitende Behandlung des deutschen Antrages und ! der Präsidentenwahl nicht ungern überlassen würde. Mit einigen anderen Sorgen ist der Völkerbund- Generalsekretär aber auch sonst noch beschwert. Man braucht nur das Wort deutsch-österreichische Zollunion" anzufuhren, um zu wissen, was gemeint l ist. Hierüber wird es vermutlich schon in Briands I „Europakomitee" ZU vorbereitenden Auseinandersetzungen ^mmen, noch ehe also der zu dieser Streitfrage ein- I ?>ugene englische Antrag lmVolkerbuudrat selbst offi- o vorgenommen wird. kau« man - schon allgemein politischen ^runden heraus — überhaupt mesen Punkt der Genfer Tagesordnung als den wichtig- aen betrachleu, vielleicht t"1 dies auch Sir Drummond, ! und er will schon jetzt in Berlin „das Terrain son dieren", „ni es diplomatisch auszudrücken. Denn daß ück) angesichts der -Zuspitzung gerade der deutsch-fran- I W cuc? ^ziclmugen wegen dieses Streits den Goneralw sehr vorsichtig verhalt, kann man den, Person. <»m in B-rlin g-rnd- wegen dwso, I werde,I die irrige Beschwerden vorgesetzt I Tätigkeitsfeld ^des gerade über das ureigenste müssen, nämlich über L^Ekrctärs werden oie Zusammemetzung des Volker- I zösischen Lustsayrzeugindustrie wahrens des letzten Jahrzehnts mit militärischen und zivilen Auf trägen, die für Deutschland insofern von besonderem In teresse sind, als sie zeigen, daß der französische Flugzeug bau säst ganz von militärischen Bestellungen lebt. Aus der Statistik für die Jahre 191b bis 1927 geht hervor, daß die französische Luftfahrzeugindustrie jährlich durchschnittlich 10 0 0 bis 2000 Militärflug zeuge lieferte, während der Jahresdurchschnitt für Zivillufifahrzeuge nur 20 bis 30 Stück im Jahre betrug. Spionage und Abrüstung. Der vereitelte französische Spionageversuch. Die französischen Offiziere, die den unliebsamen Spio- nagezwischcnsaü in Königsberg verursachten, trafen überraschend und entgegen ihren ursprünglichen Dis positionen in Königsberg ein. Sie brachen überstürzt von ihrem Hotel ans, um den Zug in Richtung Berlin zu er reichen. Wie verlautet, haben die Offiziere Deutschland über die polnische Grenze verlassen und sind nicht über . Berlin gefahren. Eigentlich sollte man meinen, daß den Franzosen an gesichts der von ihüen kartellierten Entwaff nung Deutschlands nichts mehr zu spionieren übrig geblieben ist, aber die Absicht der Spionage durch die drei französischen Offiziere steht nach der Entwicklung der bei ihnen vorgefundenen Platten einwandfrei fest. Daß dazu der Königsberger Konsul, also ein wirtschaft licher Vertreter Frankreichs, Hilfe geleistet hat, läßt die Angelegenheit als doppelt verwerflich erscheinen und er innert stark an russische Verhältnisse. Rußland wird ja auch vorgeworfen, daß es seine wirtschaftlichen Ver tretungen in fremden Staaten zu allerhand Bespitzelungen mißbraucht. Daß man in Pariser Regierungskreisen das Vorgehen der französischen Offiziere nicht decken zu können oder wenigstens den Schein davon wahren zu müssen glaubt, zeigt die Anweisung an sie, sofortdeutschen Boden zu verlassen. Energisch ist jedenfalls zu fordern, daß die französische Regierung die kompromittierten Persön lichkeiten, den französischen Militärattache in Berlin, Oberstleutnant Chaponillv, seinen Gehilfen, Ober leutnant Koeltz, und den Königsberger Konsul Fäu get, die sich zum mindesten der Spionagebegünstigung verdächtig gemacht haben, schleunigst abberuft. Die Beseitigung militärischer Spionage gehört auch mit zur „A b r ü st u n g", die Deutschland vom Stand punkt der gleichmäßigen Behandlung aller Staaten aus auf der Abrüstungskonferenz zu fordern haben wird. Was wurde photographiert? über die Königsberger Angelegenheit wird von zuständiger Stelle folgendes mitgcicilt: Die Untersuchung der den fran zösischen Offizieren abgenommenen Bilver ist noch nicht be endet. Es sollen Vergrößerungen angcferttqt werden, um aus den Einzelheiten sestzustellen, ob aus den Bildern geheim zu haltende Geräte zu erkennen sind Vier Bilder zeigen Gebäude der Königs berger Festungsanlagen, während zwei Bilder die übende Truppe lArtillerie» zeigen Es ist anzunehmen, saß es sich bei dem Königsberger Fall um einen Grcnzfall von Spionage handelt. Sollte ,cooch bei näherer Prüfung festgestcllt werden, daß tatsächlich Spionage vorliegt, dann würde die deutsche Regierung d.ie Folgerungen ziehen.