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Ottendorfer Zeitung Lokal-AnZeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend Mer^ltuzs'^ Md MeWM Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Schriftleitung, Druck u. Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Gemeinde-Giro-Konto Rr. 11L, Nummer 103 Dienstag, den 25. Dezember 1Y23 22. Jahrgang Anzeigen werden an den Erschetiumgeinae» bi» spLtesten» »ormtttag» IS U-r i» »t» GeschSfiistrÜ» erbeten. Di« Festsetzung de» Auzetgen-Pr wird bei etntretcnder Änderung ein« Ri bckanntgeg.be». Jeder Anspruch ans Nachlaß «lischt, der Anzeigen-Betrag durch Mag» »kg werde» »uch »d« »«»» d«r Nnstr» 1 Di« »Oitendorser Zeitung' erscheint Mitt- !! I wuchs und Sonnabends. !s j De« Bezuas-Prei» wird am Ersten jeden ij Menai» bekaimtgegebsn. U s Im Falle höherer Sewalt (Krieg od. sonst. N j irgendwelcher SiSruugen des Betriebes der ll I Zeitung, der Lieferanten od. d. Beförderung»» ll 1 Einrichtung»»» hat der Bezieher keine» An« U i knich auf Lieferung »der Nachlieferung der U 1 Zeitung od.aufNückzahlung d. Bezugspreise«, ri 2 7 Proz. für laufende Jnstandsetzungsarbeiten. Proz. für große Jnstandsetzungsarbeiten. 6 2 Der Monatszuschlag für Januar beträgt also 1,40 °/o (17 o/o: 12) der Frirden«miete, für 100 Mark Friedensmiete find demnach 1,40 Goldmark oder 1 Billion 400 Milliarden Papiermark zu entrichten. Die bei der bisherigen Berechnung in Abzug gebrachten 1b Proz. der Friedensmiete fallen jetzt weg. Der Zuschlag ist nach der vollen Friedensmiete zu entrichten. Httendsrf-Hkrilla, den 23. Dezember 1923. Die Gemeindebehörde. — Schtedsstelle für HauScrhaltung. — Richter, Bemeindevorstand. markmittelkur« zu Grund« zu legen. Der Zuschlag von 17 Proz. ist zu entrichten mit: Proz. für den Verwaltungsaufwand des Eigentümers «inschl. Gerätschaften und Zinfendienst. Proz. für die übrigen Betriebskosten einschl. Haus« mannrarbeiten. Amtlicher Teil. Lohnsteuer. Die VerhältniSzahl, mit der die in der zweiten Sep temberhälfte 1923 in Geltung gewesenen Ermäsfigungssätze beim Steuerabzug vom Arbeitslohn zu vervielfachen find, beträgt vom 23. Dezember bis zu« 31. Dezember 1923 — 600000 —. Ainanzamt Kadeverg, den 22. Dezember 1923. Gesetzliche Miete für Januar 1V24. Für Monat Januar 1924 wird der Zuschlag zur Frie densmiete (nicht Grundmiete) auf 17jährlich festgesetzt. Für die Aufrechnung der Papiermark nach Goldmark ist der am Lage vor der Zahlung amtlich festgestellt« Berliner Gold- Vom Himmel sinkt so silberklar Der weiße Schnee und deckt das Jahr Und seine Gaben zu: Ls wollen schlafen Freud und Leid, Und gute Zeit und böse Zeit Geh'n alle zwei zur Ruh. Horch — überm Schnee da wandelt sacht Lin Uindlein durch die stille Nacht, Ls trägt ein Helles Licht, Lin weißes Alei-, zwei Flügel weiß: Lin freudenroter Lichterkreis, Lin seliges Gesicht. „Dieweil die Welt von Schnee bedeckt Hab ich ein Aerzlein angesteckt, Tut Türen auf und Haus, Mit seinem roten warmen Schein will's aller Seelen Labsal sein, Kein Sturmwind löscht es aus l Das Lichtlein hohe Freude schafft, Ls schenkt euch allen neue Urast, Besiegt den Frost und Tod. Just wie ein Baum in Maienblüt' Steht heut das Herz und das Gemüt, Befreit von Lrdennot." Von ferne tönt ein Glockenklang, Lin Ainderstimmenlobgesang: „Nun singet und seid froh! Das heil'ge Aind kehrt bei uns ein, Des woll'n wir alle fröhlich sein l Du bist das A und Gl" Vom Himmel schneit es Stern auf Stern, Hell leuchten Lichter nah und fern, Rings rot und weißer Schein! Deck zu, o Schnee, die alte Zeit! Uns brachte Licht und Fröhlichkeit Das liebe Lhristkindlein! W Oertlich-S rmd Görchßfche«. Vtt.nh.rt-Btrilla, den 24. Dezember r-rz. — Der Muter bat seinen Einzug gehalten nnd zwar M in einer Art und Weise, die seinem Namen alle Ehre macht. In den letzten Tagen ist durch den starken Schnee- i fall eine prächtige Winterlandschaft geschaffen worden i Hoffentlich behält sie wenigstens da« Christfest über Be- ! ständigkeit und verschönt die Wrihnachtrtage durch ihren i glitzernden Glanz. — Der Teilbebauungsplan B (Baugelände zwischen M Radeburger- und Dresdenerstraße) ist von der Kreishaupt- W mannschast Drerdeu mit Ermächtigung de» Ministerium» des Der Siern von BeMshnR. „Zwei Dinge erfüllen das Gemüt mit immer neuer und zunehmender Bewunderung und Ehrfurcht, je öfter und an haltender sich das Nachdenken damit beschäftigt: Der be stirnte Himmel über mir und das moralische Ge setz in mir." An diese Worte des großen Königsberger Philosovhrn Immanuel Kant muß man sich unwillkürlich er innern, wenn man in einer der heiligen Nächte emporschaut zu dem köstlich flimmernlden Lichterbanm, den Gottes Allmacht uns armen Erdenkindern droben angesteckt hat.^,,Mitten in all das Winterdunkel dringt ein goldener Schimmer neuen Hof fens: Nach den urewigen Gesetzen des Höchsten wird uns nun wieder aus den totenstillen Winternebeln langsam die Sonne des kommenden Frühlings blühen. Mählich werden die grauen, düsteren Nächte sich kürzen; die Tage werden steigen und sieg haft wird einmal dann wiederum der himmlische Glanz voll höchster Schöpfungskraft aus noch so schweren und dichten Wolken hervorbrechen, — auf Golgatha muß ein Ostern folgen. Dessen sind wir gewiß. Und mag krasser und selbst süchtiger Materialismus, mag überlegen lächelnder Skepti zismus und gelehrtes Aesthetentum sich heute in dieser zer rissenen, zerMfteten und mit sich wie in sich zerfallenden Welt der unergründbaren und doch überall sichtbar wirkenden Macht des Geistes die Anerkennung versagen, — hoch, ganz hoch im Sphärenrwnm, in dem von Anbeginn der Tage bis zum Nimmerende die Weltfeele schwebt, blitzt alljährlich ein Stern auf, Weifen wir Hirten ein Wegweiser, Kindern ein Symbol der Freude, Frommen das Zeichen des Heiles, allen aber, die da mühselig und belüden sind, ein Licht milden Trostes und scheuer Hoffnung: Der Stern von Bethlehem. Der gestirnte Himmel droben und das moralische Gesetz in un s... Ja, — den Himmel schauen wir wohl allnächtlich, und seine Schönheit wirkt mächtig auf uns, soweit wir unsere Seele noch aufzuschließen vermögen den heiligen Wundern der Natur. Aber das moralische Gesetz in uns... ? Ist es wirklich urewig wie jener hoch droben aufgebaute Sternen dom? Starrt die Welt heute nicht rings im Schmutz der Ent sittlichung, der geistigen Verkommenheit und ekelhaftester f Selbstsucht... ? Fühlen wir uns nicht selbst — laßt uns doch - aufrichtig sein — fast schon angekränkelt von dem verderb- ! lichen Bazillus der materialistischen Eigenliebe und Genuß- i sucht... ? Und arbeiten denn jene so unbarmherzigen wie kurzsichtigen Herren der heutigen Welt nicht täglich und stünd lich daran, unser, nach einem Kriegsgeschehen ohnegleichen zu- , sanMnenaebrochenes Volk noch mehr zu entnerven, noch mehr körperlich zu zermürben? Nach einer klassischen Weisheit aber kann letzten Endes doch nur in einem gesunden Körper auch : ein gesunder Geist wohnen ... — Fragen über Fragen. Gewiß, — mit unserem alltäglichen Wissen und unserer ! lieben Schulweisheit werden wir sie kaum zu lösen vermögen. Und es steigt doch immer wieder in uns Ms: Was kann uns : erlösen aus diesen Ketten, was vermag uns emporzuheben - aus dieser tiefsten Tiefe irdischer Not!? „Nur noch ein Wunder kann uns retten — und auf ' ein Wunder bauen wir", rief einst Rückert in schwerer Zeit. Nun wohl: auch wir bauen auf ein Wunder. Mögen sie doch - lächeln, die Allzuklugen, mögen sie die Achseln zucken, die da schmausen an den reich besetzten Tafeln des Lebens, mögen sie kichern, die da leichtfüßig zu-m Tanze springen, während der Grund der Erde bebt/ Es gibt noch Wunder! Törichte Menschlein, die ihr seid, wenn ihr den Lauf der Welt ' nach eurem eigenen winzigen miasmen-kleinen Dasein vor- auszusagen' und einzuschätzen euch anmaßt. Der Wunder aber Höchstes war und ist so heute wie einst derSternv 0 n i B e t h le h cm ... Draußen läuten die Glocken. Danke Gott und lobe seine Güte der, dem gar ein lichthell Bäumchen angezündet steht. Und dann, singet mit den - Kindern, ob Sorge auch die Zukunft verschleiert, die j alten lieben Lieder. Menschen und Geschlechter werden ! kommen und wieder in die Erde sinken nach ihrer Zeit; — aber über ihnen droben wird der Stern der Ewigkeit leuchten in unvergänglichem Glanze, der Stern, der zu Bethlehem über dem armseligen Kripplein des Zimmermanns-Hms stand. Innern genehmigt worden und liegt für die Bauenden und sonst Interessierten im Rathaus öffentlich au». Kleindittmannsdorf. Hier wurde in der Nacht zum 20. Dezember an drei verschiedenen Stellen eingebrocheu und 3 Paar Stiefel, eine Brieftasche eine Pferdedecke, eine Flasche Korubranntwein und 4 buntfarbige Zuchtenten ge stohlen. Kamenz. Im Lehmannschrn Villengrundstück an der Haberkornstraße wurde in der Dienstag Nacht ein Ein bruchsdiebstahl verübt. Die Täter verschafften sich durch Ausschneiden einer Fensterscheibe und Aufwirbeln de« Fenster» Zugang zu der Veranda, wo ihnen ein Sack Hafer und eine Korbtischlampe in die Hände fiel. Der Versuch, auch in den Keller eiuzudringen, ist ihnen nicht gelungen. Pirna. Am Dienstag ist auf der Linie Pirna—Gott- leuba der Güterzug in Rottwerndorf verunglückt und die Lokomotive entgleist. Der Personenverkehr war für einige Züge gesperrt. — Die Unfälle auf der Eisenbahnlinie Pirna- Gottleuba wiederholen sich neuerdings immer öfter, so daß eine gewisse Beunruhigung der Fahrgäste bemerkbar wird. Die Ursachen dieser zahlreichen Zwischenfälle zu ermitteln und zu beseitigen, muß zuständigen Stellen überlassen bleiben. Zu bemerken ist jedoch, daß in früheren Jahren die Linie al« eine der sichersten galt und Unfälle äußerst selten vor- kamen, obwohl befand«« der Güterverkehr viel stärker und durch den flotten Steinbruchbelrieb und den Heilstättenbau in Gottleuba viel umfangreicher war. Wurzen. In Müglevz brach der neunjährige Sohu einer Gutsbesitzers beim Schlittenfahren in den Parkteich ein und geriet mit seinem Schlitten unter da« Et«. Dem Müller Rosenberg gelang es, unter Einsetzung seine« eigenen Leben» den Knaben zu fassen und zu halten, bi« wettere Hilfe Herbeikam und beide an das Ufer gezogen werden konnten. Die Wiederbelebungsversuche an dem Knaben waren von Erfolg. Leipzig. Am Donnerstag wurde bei einem Zu sammenstoß zwischen einem Auto der Leipziger Firma Riquel L Co. und einem Personenzug in der Nähe Naum burgs der Beifahrer Barthel so schwer verletzt, daß er kurz nach seiner Einlieferung in« Naumburg« Stadtkrankenhau« verschied; der Krastwagenführer Haftendorn «litt Verletzungen am Kopfe. Die Unglücksstelle ist wenig übersichtlich. Al« da« Auto die Stelle passierte, kam plötzlich ein Personenzug der, weil er vorher Verspätung gebabt, in beschleunigtem Tempo gefahren sein und kein Signal gegeb.n haben soll. Dem Krastwagenführer war es im letzten Augenblicke nicht mehr möglich, den Zusammenstoß zu vermeiden. Treuen. Auf dem Spielplätze des Fußballklub» Hartmann« grün-Treuen wurde in einer der letzten Nächte das „Tor" abgesägt und samt der Querverbindung spur, und verdachtlos gestohlen. Oel« nitz. Beim Zusammenpralle» eines Personen autos mit einem Langholzwagen aus der mit Glatteis br- deckten Straße Obrrlosa-Oelsuitz wurde da» in den Wagen sinrinrutfchcnse Auto zertrümmert und dem Besitzer, einem nesigen Fabrikant cn, ein schwerer Beinbruch und Queischungen »gefügt. Der Kroftmagenführer wurde auf die Straße ge- chlmdert und kam ohne Verletzungen davon. Mrchenuachrichtev. Heiligen Abend: Abends '/,5 Uhr Chriftmette für Kinder und Er. oachjent. 1. Feiertag: Vorm. 9 Uhr Festgottesdienst mit auschl. Abendmahl. 1. E« ist ein Reis entsprungen. 2. O freudenreicher Tag! 3. Zu Bethlehem geboren 2. Feiertag: Vorm. 9 Uhr Festgotlesdienst. Vorm. 11 Mr Kindergottesdienst. 1. Von Jesse kommt ein Wurzel zatr. 2. Vom Himmel hoch, 0 Engel kommt. 3. Kommet ihr Hirten I 3. Feiertag: Nach«. 4 Uhr Ko asirmandemveih aachtsseier im Ring. Abends 8 Uhr We'hnachtrseier der Jugendvereinigung :m Ring. 2. Feiertag: Vv'.m. 9 Mr Kaihol. Gottesdienst >m Ring.