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Dresdner Nachrichten : 19.08.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-08-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189608193
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18960819
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18960819
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-08
- Tag 1896-08-19
-
Monat
1896-08
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.08.1896
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Ipnof» nehmen Me Snnoncenbureaur atter wem» mit io F»»«ktzne»«t,N»U, Wr. 1L. 41. Jahrgang. I L O«., Iloslioforanton Lviaor ä«s X6nix, vc»n 4)I»»«o1»«Ivi», 4^»v»o»«, I>v»i«vrt>,. Liurolvorlcrrrrr ^Ituisrl^t 2. MIM N»x: M11 8i>»»tli, kortlkus ». ä. U»r!rtds>I1s . ^ Mailstr. 8. AL»r I4«i8L vniptiodlt in roielmtor ^u8Vi»k>: 8 unil 1 vu^t-«t,;u - I »„eil«» , I'tntilliüllvn, K IVerco^^iiti ox «to. » ." D6kH23.kü l.»nü<>>^ ^«>» ,v>nn»r>.„. § >i WLL o 7 ^ K s Dresden, 1896. Ifl«»il«ri»8tv ic i»vi »>" ttotso- So/'ss/s »m4em deriitiwten Hieciei-ksteliei',1'i>leiwä' i„ llieil lleivried «j l»1sul. HokUsksrsnt ^ VÄkif.A. tz 8olULLll8edirmv Rr.ZSS. ;»««el: beäeutenl! büligen. ^Iiitinlithiik v. L. ?vl8vllks. HHjlsiIm IS. ^un^n«tr. ^8taltt!iau8). Petroleum-Monopol. Hosnachrichte», Deutscher 2lpotheker-Verei», Sächs. Radsahrerbund, Gerichts- Muthmußliche Witterung: vcrhandlmigen. „Tie Barbaren.". Banda Rvssa. Ausklärcnd, kül,l. Politisches. Die Frage der Monopolisirung des Petroleum-Welthandels steht von Neuem auf der Tagesordnung. Die Srandard-Oil- Company in New-Aork hat in ihrem Bestreben, die Herstellung und den Vertrieb des Petroleums in Westeuropa und vornehmlich in Deutschland zu monopolisiren. einen weiteren Erfolg zu ver zeichnen. Die genannte Gesellschaft hat es in den 24 Jahren ihres Bestehens verstanden, auf dem nordamerikanilchen Petroleummarkte eine unbestrittene Monopolsstellung zu erringen, nachdem sie die meisten ihrer dortigen Konkurrenten beseitigt hat. indem sie die jenigen Betriebe, die sich ihr nicht freiwillig anschlossen, aufkaufte, oft nur. um diese alsbald einzustellen. Sie rassinirt über 90 Pro zent der gesammten Rohölerzeugung in den Vereinigten Staaten und hat nicht nur den größten Theil des inländischen, sondern auch deS Ausfuhrhandels an sich gebracht. Die Konkurrenz, die in Amerika noch besteht, kann bet der finanziellen Uebcrlegcnheit der Standard-Oil-Company, die ein Kapital von etwa 100 Millionen Dollars besitzt, kaum noch in Frage kommen. Auch in Europa, namentlich in Deutschland, hat diese Petrolcumgcsellschast eine solche Machtstellung erlangt, daß sie nach ihrem Ermessen die Preise festsetzen kann. Deutschlands Petroleum-Einfuhr belief sich im Jahre 1894 auf 7.8 Mill. Doppelcentner, davon kamen 242,001 Doppelcentner aus Rußland, 14,000 Doppelcentner anS Oesterreich- Ungarn, dagegen 7.6 Mill. Doppelcentner aus den Vereinigten Staaten von Amerika. 90 Prozent dieser Einfuhr wurden von der Standard-Oil-Companv durch Vermittelung ihrer Tochter gesellschaften bezogen. Von Rotterdam aus deckt die Amerikan- Petroleum-Compagnie, die holländisch-belgische Zwciggeseüschasl der Standard-Oil-Company. den Bedarf des deutschen Rhein- gebieteS durch kleinere Tankschiffe, die stromaufwärts bis Straß- burg gehen, während das ganze übrige Deutschland von der deutsch-amerikanischen Petroleumgesellschast, der Schwestcrgcsell- schast der Standard-Oil-Company, versorgt wird. Zu solcher Machtstellung konnte in Deutschland der nordamerikanische Petro- lcumring nur dadurch gelangen, daß er den Vertrieb und den Ver sandt des Petroleums derart verbilligte, daß die freie Konkurrenz Zurückbleiben mußte In dem Versandt, in der Lagerung und in der Bertheilung des Petroleums sind erhebliche Fortschritte gemacht worden. DaS Petroleum wird von der Standard-Oil-Company nicht mehr in Fässern nach Europa versandt, sondem lose in großen Tankdampfern. In den Häfen wird es dann durch Röhrenleit ungen mit Pumpwerk in die großen Tankbehälter Hineingetrieben. Von dort aus werden die übrigen Tankanlagen im Binnenlande versorgt, zum Theil mit Hilfe von kleineren Tanldampsern für die Flußschifffahrt, zum Theil durch die sog. Cisternenwagen der Eisenbahnen. Selbst auf den Kleinhandel ist dieses Tanksystem ausgedehnt worden, und in den größeren Städten erhalten die Kleinhändler von der Gesellschaft entsprechende Tankbehälter über wiesen, die nach Bedarf durch besondere Straßentankwagen mit Rohrleitung gefüllt werden. Bei diesem losen Verkauf des Petro leums ohne Faß werden bedeutende Ersparnisse gemacht. Da außerdem in den Vereinigten Staaten seit Mitte der siebziger Jahre das Rohöl fortgesetzt im Preise zurückging, so konnte die Gesellschaft in Deutschland immer billiger verkaufen, die Konkurren ten immer empfindlicher unterbieten und schließlich aufsaugen oder zu Grunde richten. Von vornherein wurde der Kampf mit un gleichen Waffen geführt. Gegen die Kapitalüberlegenheit der fremden Gesellschaft konnten die einheimischen Konkurrenten nicht aufkommen, sie waren nicht in der Lage, so zahlreiche und große Tankvorrichtungen zu schaffen, den Vertrieb dadurch in ähnlicher Weise zu erleichtern und verbilligen. Allmählich erwarb der amerikanische Ring die größeren deutschen Petroleum-Unternehm ungen. ES bestanden in Deutschland nur noch zwei selbstständige Geschäftshäuser für amerikanisches Petroleum, Philipp Poth in Mannheim und Rassow. Jung und Co. in Bremen. Jetzt kommt nun die Nachricht, daß auch diese beiden Firmen mit der Standard- Oil-Company einen Jusionsvertrag abgeschlossen haben. Damit bat sich der amerikanische Petroleumring die unbeschränkte Kontrole über den gesammten deutschen Petroleumhandel gesichert. Der internationale Petroleumring ist hierdurch allerdings noch nicht geschlossen. Das Weltpetroleummonopol würde erst vollendet sein, wenn daS Kartell der Standard-Oil-Company mit den russi schen Petroleumgesellschasten. Rothschild und Nobel, zu Stande käme. An Versuchen nach dieser Richtung hin hat eS nicht gefehlt; ober sie scheiterten an dem Willen der russischen Regierung. Der russische Jinanzminister übte seinen Einfluß dahin auS, daß kon traktliche Abmachungen zwischen dem amerikanischen und dem rus sischen Petroleumrlnge nicht zu Stande kamen, und zwar in der Erwägung, daß ein späterer Zeitpunkt deS Abschlusses des das Wrltmonopol darstellenden Kartells für Rußland sich erheblich günstiger stellen würde Grundsätzlich ist also der rusische Finanz minister einem Abkommen mit den Amerikanern nicht abgeneigt, er hat sogar gestattet, daß in die Satzungen deS Ausfuhr- verbandeS der russischen Petrvleumfirmen eine Bestimmung aus genommen wurde, worin der Abschluß eines Berbandsvertrages mit der Standard-Oil-Company ausdrücklich Vorbehalten wird. Ledig lich der Wunsch, die russische Petroleum-Industrie zu heben und ihr «inen noch besseren Platz ans dem Markte zu erringen, hat vor läufig daS Zustandekommen deS Petroleum-WeltringeS verhindert. Die Gefahr aber, daß sich die beiden bisherigen Konkurrenten ver einigen und gemeinsam die absolute Herrschaft über den Petroleum- markt ausüben, bleibt bestehen. Die Schäden, die ein solches Weltmonopol mit sich bringen würde, liegen aus der Hand. Millionen von Petroleum-Konsu menten in Europa würden auf Gnade und Ungnade der Ausbeut ung zweier gigantischer Kapitalsmächte ausgeliefert werden. Das Petroleum gehört zur Zeit in Deutschland zu den nur schwer zu ersetzenden Gütern. Gas und elektrisches Licht sind vielfach an seine Stelle getreten, namentlich im öffentlichen Gebrauch, und die Fortschritte der Beleuchtungstechnik sind gewiß vielversprechend für die Zukunft. Indes; behauptet das Petroleum im Familienkonsum bei uns seine bevorzugte Stellung und man darf wohl annehmen, daß auf Jahre hinaus Petroleum für Millionen von Menschen die einzig mögliche Lichtquelle bleiben wird. Die Preiserhöhung von einem einzigen Pfennig für einen Liter Petroleum macht ans den deutschen Konsum eine Mehrbelastung von 10 Mill. Mk. aus. Man kann hieraus die hervorragende Bedeutung des Petroleums in national-wirthschaftlichcr Beziehung ermessen. Ter Staatssekretär Graf Posndowsk» bemerkte einmal im vorigen Jahre im Reichs tage, daß. wenn die Bestrebungen des Pctrolenmringes es ermög lichen sollten, de» Petroleumpreis ans die Höhe von 1876 zurück- znführen, so würde dadurch die Einfnhrmenge an Petroleum für Deutschland um jährlich "00 Mill. Mk. verthrncrt. Die Haupt frage bleibt, was znm Schutze der Konsumenten gegen die Ans- wuchcrnng durch daS fremde Monopol geschehen soll. Tie Manchesterlente, die prinzipiell von einem Eingreifen der Staats gewalt nichts wissen wollen, sondern lediglich in dem freien Spiel der Kräfte die „Harmonie der Interessen" erblicken, bestreiten natürlich, daß auf dem Wege der Gesetzgebung und durch staat liche Maßnahme e'ner willkürlichen Petroleumvcrthenernng ent gegen gewirkt werden könne. Allenfalls soll cs die Aufgabe der Staatsrcgicrnng sein, durch Unterstützung und Förderung der ans Schaffung und Vervollkommnung einheimischer Leuchtstoffe gerich teten Bestrebungen der Technik das Volk von dem ausländischen Petroleummonopol möglichst unabhängig zu machen, da sie sonst keine Handhaben besitze, das Volk vor der Ausbeutung durch fremde Kapitalmächte zu schützen. In den regierenden Kreisen scheint man übrigens die Möglichkeit des Weltpekroleummonopols in's Auge gefaßt zu haben. Wenigstens gab Staatssekretär v. Bötticher im Mai v. I. im Reichstage die Erklärung ab. daß die Neichsregier- ung und die preußische Regierung über die Haltung, die einem Internationalen Petroleuniringe gegenüber einzunehmen wäre bez. über die Abwehr der sich hieraus ergebenden Beeinträchtigung der Konsumenten im Meinungsaustausch begriffen wären, lieber das Resultat dieses Meinungsaustausches hat bisher nichts verlautet: vielleicht erfahren wir im Verlause der nächsten Reichstagsverhand- lungen etwas Näheres hierüber. Fernschreib- und Fernsprech-Berichte vom 18. August. Berlin. Der Kaffer nahm beute anläßlich des Jahrestages der Schlochtlbei Gravelolte im Lustgarten zu Potsdam die Parade über das 1. Garde-Regiment zu Fuß ab und hielt eine kurze An sprache an dasselbe. Dan» empfing der Kaiser den Chef des Militärkabinets. General v. Hahnke znm Vortrage und später den Jlügeladjutanten deS Königs von Sachse», Vitzthum v. Eckstädt. der dem Kaiser ein eigenhändiges Schreiben seines Souveräns überbrachte. Um 1' > Uhr fand zu Ehren des Geburtstages des Kaisers von Oesterreich eine größere Frühstückstasel statt, wobei der Kaiser folgenden Trinkspruch anSbrachte: „Ich trinke ans das Wohl Sr. Majestät Kaiser Franz Joseph's II.. Meines intimsten Freundes und Bundesgenossen." Hieraus spielte die Musik die österreichische Nationalhymne, welche die Anwesenden stehend an hörten. — Prinz Heinrich wird am 1. Oktober nach Beendigung seines einjährigen Urlaubes voraussichtlich in seiner neuen Stellung als Konteradmiral wieder sofort an Bord kommandirt und zum Ge schwader-Chef der 2. Division ds I. Geschwaders emannt werden. — Der bisherige Kriegsminister, Geueral Bronsart v. Schellcndorff hat sich heute Vormittag von den Offizieren und Beamten des KriegSministeriums verabschiedet. Der neue Kriegsminister, Generalleutnant v. Goßler wird in den nächsten Tagen zur Ueber- nahme seiner Amtsgeschäfte hier erwartet. — Die „Nationalztg." schreibt: Das Kricasministcrium ist. wie man hört, nachdem die Annahme des Entlassungsgesuches des Generals Bronsart v. Schrllendorsf beschlossen war, mehreren hohen Offizieren nngc boten worden, die cs abgelehnt haben, bis Generalleutnant v. Goßler sich zur Uebernahmc bereit erklärte. Alles, was über die Vorgänge vor und nach dem Entlassungsgesuchc deS Generals v. Bromart verlautet, bestätigt immer wieder die Auffassung, daß man es mit den, Siege ein« namentlich Im Militärkabinet ver körperten Nebenregierung zu thun hat. — Das „Berl. Tagebl." erklärt die Meldung von einer neuen Marinevorlage, die 100 bis 150 Mill. Mk. fordere, für erfunden: eine solche Martncvorlage sei zur Zeit weder im Gange, noch sei überharrpt eine Vorlage rn dem angegebenen Umfange für die nächste Reichstagsscssion pro- jektirt. — Bei dem Komitee für den Bau einer Centralbahn in Deutsch-Ostasrika ist soeben eine Depesche cingegangen, wonach Herr Kinderman» nach der Küste zurückgekehrt ist. Es wird ferner mitgctheilt, daß nach seiner Untersuchung zwischen Tabora nnd Udiidji ein für Eisenbahnzwecke gutes Gelände vorhanden ist. Berlin. Ter „Reichsanzeiger" veröffentlicht das Eraebniß der bisherigen Nachrichten über die Strandung des Kanonenbootes „Iltis". ES ist daraus zu entnehmen: Nach Angabe der Gerette ten blieb daS Kanonenboot bis 10 Uhr Abends unter Segel nnd Dampf mit „großer Fahrt". Um 10 Uhr sind die Segel festgemacht und ist gleich auch „kleine Fahrt" gegangen worden. Die Ma schine war in guter Ordnung und wurde mit hohem Druck gefah ren. ein Zeichen dafür, daß auch die Kessel sich in gutem Zustande befanden. Ein Drosseln des Dampfes ist nicht nöthig gewesem woraus geschlossen werden konnte, daß die See noch nicht sehr hoch war. Das Wetter war gegen Abend unsichtig, der Wind aufkom- mrnd stürmisch. Nach Äu-sage der Geretteten hat das Kanonen- Mittwoch, 19. August. boot auf der Reffe von Shanghai nach Kobe im Jahre 1A», schlechteres Wetter gehabt. Kurz nach 10 Uhr 00 Min. ist das Kanonenboot aus Grund gestoßen. Ob der ursprüngliche K»r§ beibehaltcn worden ist. läßt sich nicht feststellen, da keiner der Ge retteten etwas über die Navigation anzugebeir weiß. Wenn die Angaben der Geretteten richtig sind, io muß der Sturm emc ganz ungewöhnliche Richtuna gehabt haben und von sehr auffallender Stärke gewesen sein. Ter gemeldete Kurs hätte das Kanonenboot bei normalen Sturniverhältnissen 5 bis 6 Seemeilen von den in der Karte eingetragenen Rissen entfernt führen müssen. Ein end- giltiges Urtheil kann erst nach Eingang der schriftlichen Vernehm ungen gebildet werden. Was die in den Zeitungen nnfgetauchtcn Gerüchte über den nicht ganz seetüchtigen Zustand des Kanonen bootes unlangt, so wird bemerkt, daß sich Schiss und Maschine nach den Angaben des vorigen Kommandanten bei der Kommando übergabe in Kreta dieses Jahr in guter Verfassung befanden und bas Kanonenboot durchaus seetüchtig nnd sicher war. Auch die Schisfsbiographie des Kanonenbootes enthält die Ansichten früherer Kommandanten, wonach man sich an Bord bei schlechtem Wetter durchaus sicher gefühlt habe. Berlin. Die „Poft" enthält heute da? offizielle Programm der Rundreise de? russischen Kaiserpaares. Darnach erfolgt am 25. August die Abialirt ans Peterhos über Warschau nach Wien,, am 27. Ankunft in Wien, am 29. Abfahrt von Wien nnd am 91. Ankunft in Kiew, am 3. September Abfahrt aus Kiew, am 5. Ankunft in Breslau, wo das Zmammrntrcfsen mit dem deut schen Kaiser stattsindet, Theilnahmc des Kaisers Nikolaus an den Manövern, am 7- Abfahrt aus BrcStan nnd Ankunft in Kiet. am 8. Ankunft in Kopenhagen per Nacht, vom 8. bis 19. Verbleiben in Kopenhagen, am 19. Abfahrt ans Kopenhagen nach England per Nacht, am 21. Ankunft in Balnioral. vom 21. September bis 3. Oktober Aufenthalt in Balmoral, am 3. Olkobcr Abiahrt, am 5. Ankunft in Cherbourg, am 6. Morgens Ankunft in Paris, am 8. Abends Abiahrt auS Paris nach Darmsladt. In Paris wird der Kaffer weder in einem französischen Stnatsgebcindc noch in der Botschaft, sondern in dem Palais der Fürstin Jnssnposf wohnen. Berlin. Tie an einzelnen Getreidebörsen und Getreide märkten boraenommenen Probeiviegnngcii des znm Angebot ge langenden inländischen Getreides haben zu einem brauchbaren Ergeb nisse bisher nicht gerührt, da an den verschiedenen Plätzen in ver schiedener Weise verfahren wird. Der preußische Handelsmiiristcr hat daher im Einvernehmen mit dem Landwirthschaftsminister eine Anweisung an die in Bettacht kommenden Handelskammern 7c. er lassen, um ein einheitliches Verfahren zu sichern, n. A. soll dciff Vertretern der Landwirthschaftlichcn Vereinigungen Gelegenheit ge geben werden, sowohl bet der Probenahme als bei den Verwickl ungen anweiend zu sein, insbesondere soll Werth daraus gelegt werden, daß der Vertreter der Landwirthschnft nicht nur bei der Verwiegung bestimmter, vorher beschaffter Getreideproben, sondern schon bei der Auswahl der zu verwiegenden Slückprobe» anwesend! ist und daß diese gemeinschaftlich mit der Kaufmannschaft beschafft werden. — lieber die Krankheit des Prinzen Georg Wilhelm von! Eumberland wird der welsischen „Deutschen Volksztg." in Hannovers gemeldet: Die schlimmsten Svmptome einer allgemeinen Blutver giftung sind zwar geschwunden, es liegt aber in der Natur des ganzen Krankheilsprozesses, einer in dem Kniegelenk endenden, im oberen Gelenkknochen des Schienebeines sich nbspielenden Knochen- »larksentzüiidung. daß die Heilung nur eine sehr langwierige, wahrscheinlich noch manchen chirurgischen Eingriff erheischende sein kann. Tie Knochcnenden sind in großem Uimangc zu Grunde ge gangen und die durch den Abstoßungsprozeß der abgestorbenen Knochenpnrticeir unterhaltene Eiterung dauert fort. Es steht fest, daß ein günstiger Ausgang des schwccen lokalen Leidens erst in unabsehbar langer Zeit denkbar und möglich ist nnd daß man ans schlimme Fälle auch weiterhin gefaßt lein muß. Brest au. In der heutigen Sitzung des Verbandstages der deutschen Bäckerinnungen gab die Nenorganiiatio» des Handwerks Anlaß zu sehr lebhafter Debatte. Geb. OberrrgiernngSrath Dr. Siefsert erklärte ans eine Anfrage, die ZwnugKorganiiatwn sei für das gesammte Handwerk vorgesehen. Die Regierung habe nur ge glaubt, die außerhalb des Handwerks stehenden freie» Innungen nicht stören zu sollen. Die meisten Redner erklärten sich für die Zwangsorannisativn, bezeichncten aber die Vorlage als verbesser ungsbedürftig. Schwerin. Die Ursache des Unglücks in Hagcnow, wo ein Omnibus vom Zuge überfahren wurde, war der Umstand, daß die Barriere nicht geschlossen War. Kiel. Das Panzerschiff 4. Klasse „Frithiof" erlitt gestern in der Außenföhrde zu Beginn der Gcschwadcrmanövcr einen Bruch der Wellenlager, mußte zur Reparatur dieser kleinen Havarie zurück kehren und oic kaiserliche Werft anfiuchen. Der Panzer wird voraussichtlich morgen früh sich der Manöverflottc wieder an schließen. Wien. Das Gcburtstagsscst des Kaisers Franz Joseph ist hier sowohl wie in allen Orten der Provinz feierlich begannen worden. Tic Blätter feiern das Gel'urtstagssest in schwungvollen Artikeln: das „Fremdcnblatt" schreibt: Sämmtliche Völker Oester reichs verehren nnd lieben den Kaiser als rin leuchtendes Beispiel selbstloser Pflichterfüllung, als den Begründer deö neuen Oester reich, den mächtigen Förderer geistigen Sterbens nnd ernster fruchtbarer Arbeit im Vaterlande. Oesterreich-Ungar» gewann unter dem Servier des Kaisers Franz Joseph seine Achtung ge bietende Stellung unter den Mächten Europas wieder Die Monarchen des Kontinents sind von Ehrfurcht erfüllt ff» die er lauchte Person unseres Herrschers, der seit fast 50 Jahren den Thron der Habsburger ziert. Tic Völker Europas erblicken in ihm den allezeit bewährten Hort deS Friedens. Stockholm. Die Zeitung „Vart-Land" meldet ans Hammerfest: Der Dampfer „Lofoten" ist heute aus Spitzbergen eingetrossen mit der Nachricht, daß Airdräe bis zum 9. d. M. »och nicht ausgesticgen war. Er wollte höchstens bis zum 11. d. M. warten, nnd falls der Wind bis dahin noch nicht günstig gewor den wäre, das Aussteigen für diese? Jahr anfgeben. Hammerfest. Die Nacht „Otario" ist von Nowvja-Scmlja clngetrosfen. wo fünf englische Astronomen die Soiincirsiiistcr- niß in voller Pracht der Korona beobachteten und ausge zeichnete Photographien ausgenommen habe». Auch die Aus nahme des Sonnenspektrums gelang vorzüglich. Der russische Astronom Backlund war ebenfalls dort stationttt. Petersburg. Nach dem Bericht vom 17. d. M. ist das Ergebniß der Ernte Rußlands folgendes: Die Getreidcähren lassen zu wünschen übrig, das Stroh ist sehr reichlich, das Korn leicht. In der Zone des Baltischen Meeres und im Becken der Wolga bis zum Kalpischrn Meere ist die Ernte gut: in den westlichen Al-lftV.-I o.ryqo^ -n rmi>.r-,»,z i, -- SW« ««Hstzl» ? l>oup»blz
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