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,! »gkspsUm« Mr Tageblatt. Amtsblatt des 145. Sonnabend , de« 27. Juni ^nkheits«« ibericht. ähnlich!» miW Butze 0 lMk' ieilnahme g legte», ist»." - ««»-« tt j,« M«-te »erd« W tuM i mistrev ebrückM hl zu ait n freund' e liebt d Hra. ch ead )Nlf. ludliiil! lsdi,. Königs Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Königl. Gerichtsämter und der Stadträthe zu Freiberg, Sayda und Brand. Freiberg, den 27. Juni. Gestern Nachmittag nach 3 Uhr entlud sich über unserer Stadt abermals ein starkes Gewitter, welches von einem furchtbaren Sturme und Regengüsse begleitet war. In den Promenaden und Gärten hatte dieses Unweiter erheblichen Schaden angerichtet, große Bäume waren entwurzelt, die stärksten Aeste abgebrochen, und theilweise mit fortgeführt worden, sowie Dächer und Fenster ruinirt. Einige Straßen glichen in wenigen Minuten einem Flusse, so daß die Waaren der seilhaltenden Gründer in einem bunten Gemisch aus der Straße umherschwammen. Ueber die sm Bau begriffene Chemnitz-Annaberger Bahn können wir nach der so eben erschienenen neuesten Nachweisung der BetriebS- rrgebnisse bei den sächsischen Eisenbahnen folgende Mittheilungen wachen: Die Chemnitz-Annaberger Bahn »'erläßt den Chemnitzer Bahnhof in nördlicher Richtung, wendet sich aber bald östlich gegen HilherSdors, Überschreitethier die Wasserscheide zwischen der Zschopau und der Chemnitz, senkt sich dann in das Zschopauthal hinab, er reicht dasselbe bei Plauen und steigt nun, das Thal aufwärts folgend, über Zschopau und Wolkenstein bis an die.Einmündung der Sehma, hierauf geht sie am rechtseitigen Gehänge: derselben fort und er reicht ihren Endpunkt bei Annaberg, woselbst der Bahnhof im Sehmathale zwischen Annaberg und Buchholz angelegt wird. Die Chemnitz-Annaberger Lahn ist aus 4 MUsiouen Thlr^ veranschlagt. Sie steigt in der Richtung von Chemnitz nach Annaderg um 1618 Fuß und fällt um 204 Fuß. Zn Geier ist vorigen Donnerstag Mittags nach 1 Uhr aber mals Feuer ausgebrochen; die Zahl der eingeäscherten Häuser soll sich auf nahezu 40 belausen, darunter das Rathhaus, die Pfarr- und Diaconaiswohnung. ENtstehungsursachen sind nicht bekannt. uth in er All. ekÄH ?rnm reunde ahmen. . neue» lungen, »Men. en des >eotMg üeLe« für die lche Eit HW» sichn», bis jetzt ;en und an »tt wir ei in banl. S Lick» .-nicht'.' - -'ch den» «amn mit 5 tzf. -ti7lK -Zr«: L . »i'i na er stellation ist so merkwürdig, daß Oesterreich im' Bündniß mit dsn Westmächten kaum bas Schwert zu ziehen braucht, um Ziele zu erreichen, die es früher selbst mit aller Machtentsaltung nicht hätte gewinnen können." — Wie die „BtrlinerBörsen-Ztg." hört, ist den GoüverntmentS der sämmtlichen Bunde-fcstungen die gemessene Weisung zugegangen, die Fertigstellung der bereits beschlossenen, aber auf eine längere Reihe von Jahren vertheilten Arbeiten sowohl der Fortificätion äl» derArmirung mit alleck Nachdruck und mit Aufbietung Mir'Mittel zu beschleunigen, namentlich auch die vollständigen UnterkunftSräume für eine eventuelle Kriegsbesatzung in so kurzer Frist als möglich zu beschaffen. ' Wien. Die Befürchtung, welche mehrfach ausgesprochen worden ist, eS werde in Oesterreich ein Ministerium der Reaction an die 'Stelle des gegenwärtigen Ministerium« treten , hat sich vorläufig nicht bewahrheitet. In der Rede, mit welcher der PrichS« rath eröffnet worben ist, wird ausdrücklich erklärt, daß Oesterreich- Größe und Bedeutung mit auf der Entwickelung verfassungsmäßiger Freiheit beruhe. Abgesehen davon, daß jetzt gar keine Veranlassung für die Regierung Vortag, die Zügel straffer anzuziehen, ist e- den österreichischen Staatsmännern auch nicht entgangen, wie sehr der Kaiserstaat seit dem Einlenken in die konstitutionelle Bahn gewonnen hat, wie im Innern das Vertrauen gewachsen und nach Außen sein Ansehen gestiegen ist. Die österreichisch» Regierung weiß recht gut, daß bei etwa eintketenden äußeren Verwicklungen — und- an? Ver anlassung dazu fehlt eS wahrhaftig nicht — dem österreichischen Staate eine sehr schwierige Aufgabe zufallen würde, die er nicht würde lösen können, wenn er durch innere Kämpfe, durch die Unzufriedenheit des Volks, durch etwaige Schwächung seins» Credits gehemmt wäre. ' ' . ' - — Dreitausend Millionen Gulden beträgt die österreichische Staatsschuld, die jährliche Verzinsung erfordert 140 Millionen. Wie«. Der Kaiser hat au« Anlaß des NothstandeS in Ungarn unterm 19. Juni nachfolgendes Handschreiben an den ungarischen Hoskanzler Grafen Forgach erlassen: Lieber Graf Forgach! „Da es zu meiner Kenntniß gekommen ist, daß in einigen Theilen meines Königreichs Ungarn infolge der herrschenden Trockenheit ein ernster Nvthstqnd tingetreten ist, und da cs mein sehnlicher Wunsch ist, demselben möglichst abzuhelfen, finde ich, Sie zu beauftragen mir über die Art und Weise, wie dies sich in kürzester Frist bewerkstelligen liesse -und über den Um fang der erforderlichen sowie der verwendbaren Mittel mit aller Beschleunigung Ihre wohlerwogenen Anträge zu erstatten." Aus Temesvar schreibt man dem „Sirgöny", daß im dortigen Comitat das Futter gänzlich mangelt und Weizen und die übrigen Lebensmittel kaum gedeihen werden. Nach dem Bericht des var- jaser Stuhlrichters sind im dortigen Bezirk bisher schon 127 Pferde, 76 Kühe, 386 Schweine und 311 Schafe vor Hunger zu Grunde gegangen. In einem andern Stublrichterbezirk stehen die mit Stroh und Kukuruzstengeln gedeckten Häuser unbedeckt, weil diese Deck- mittel als Futter verwendet wurden. Der ecseder Sumpf im szath« marer Comitat, der seit Menschengedensen nie ausgetrocknet war, wurde unter den Einflüssen der heurigen Witterung trocken. Der sonst so fruchtbare und schwarze Boden in Alföld ist jetzt lauter trockener Heller Sand. Einer Mittheilung des „Pesti Naplü" zufolge hat Baron Sina die Verfügung getroffen, daß die Beamten seiner banaler Herr schaften unter den Nothleidenden jener Gegend Lebensmittel ver- «heilen sollen. Dieser Verfügung gemäß sind bisher auSgetheilt worden: de« Hungernden zu KiS-Oroß im torontgter Comitat »Mr für die nächst« erscheinende Nummer v, ' eMgmotmum. -'in - . V Lage8gejchlchte. Berlin. Die „Volks-Ztg." vom 21. Juni enthält einen „Zum Scibstbenken" überschriebenen Artikel, in welchem sie auf drohende Gefahren für Preußen hinweist. Sie versucht zunächst den Nachweis zu führen, daß ein Krieg, den sie sich nicht über den Monat September hinausgeichoben denken könne, eine große Gefahr für den preußischen Staat dringe, und findet diese Gefahr noch erhöht durch Lie Stellung Oesterreichs zu der westmächtlichen Allianz. Sie sagt in letzterer Beziehung: ' ' ' ' ' - „Es ist begreiflich, daß sich Oesterreich nicht bald an diesem Kriege bclhciligen wird. Es läßt sich denken, daß Oesterreich nicht früher seine vollen Pläne enthüllen werde, bis der Krieg zwischen Frankreich und Rußland einen Grab erreicht hat, wo kein schneller Abbruch mehr möglich ist. Es wird im Verein mit England dafür sorgen, daß der polnische Königsthron nicht unter einem Leuchten berg errichtet werde. Aber die Feindschaft Rußlands ist Oesterreich schon seil dcui orientalischen Kriege sicher, und Rußland ungefährdet aus dieser polnischen Affaire lassen, das ist ein Gedanke, den Oester reich nur fassen würde, wenn es aus dem Wege der absoluten Selbvernichtung wandeln wollte. Oesterreich aber treibt kein Spiel der Selbstvernichtung. Es ist im Gezcntheil in einer Regeneration begriffen, die Staunen erregt, wenn man. dessen Lage zur Zeil des italienischen Krieges bedenkt. Es wäre eine mulhwilliae Selbst. Verblendung, wenn wir uns fortleugnen wollten, daß der Kaiserstaat, der vor drei Jahren am Rande des Abgrunds schwebte, jetzt nicht dlos innerlich sich sehr kräftigt, sondern auch in Deutschland an Sympathie gewonpen hat. Zu diMMfahr auf der polnischen Seite unser« Staats tritt also noch ein-Winz andere durch Oesterreichs populär werdende Stellung in Deutschland. Die europäische Lon- —-—— 18SS. ----- Freiberger Anzeiger m Nachmittag.