Volltext Seite (XML)
Mopauer« Tageblatt und Anzeiger I Var „Zschopauer Logoblatt und Anr-iger" -rscheint werk- läglich. Monatlicher B-;ugsprei» 1.70 RM., Zustellgobühr 20 Ps. — Besicilungen werden in unserer Geschäftsstell«, von den Boten, sowie von allen Postanstalten angenommen. Var Zschopauer Lageblatt und An;etger' ist do» ,ur Veröffentlichung der amtliche» Bekanntmachungen de» Laaürat» m Zlöha und de» Bürgermeister» ,u Zschopau behördlicherseits bestimmt» Dlatt"und enthält dl- amtlichen Bekanntmachungen de» Zinan;amie» Zschopau — Bankkonten: Lr,geblrgisch» tzandelsbank, Zschopau; Stadtbank Zschopau. — Postscheckkonto: Leipzig 42SS4 - Ruf 712 Zeitung sür di- Orte: Börnichen, Ditterrdors. Vittmann»dors, Sornau, tzohndorf, ?rumhermer»dorf. Lcharfenst-ia.-Schlößchen/Lrzgeb„ Waldkirchen/LrUeb^ Weihbach. Wiiischlhal. Witzschdorf. Anreigenprrife: Di« 4b mm breite Millimeterieil« 7 Pf.; bi« 4Z mm brrite Millimeterzeil« im Textteil SS Pf.; Nachlaßstaffel L; Ziffer- und Nachweis-Gebühr SS Pf. zuzüglich Porto. tt-. 170 Dusnsßab, 22. 194O Venöilsniliekungen aus clem cieukeken Vemichtung des runlönischen Erdöles geplant Vermehrte englische Vombenangrisse ausdieZivilbevöllemng Verbrecherische Plane Churchills Antwort ms des Führers Mahnung Wirkungsvolle Luftangriffe in Nord- und Ostasrika anderer Sprengkörper an der ägyptischen Grenze dnrchge» führt worben. Alle unsere Flugzeuge sind zurückgekehrt. I» Ostafrika hat unsere Luftwaffe erneut mit Erfolg Majir mit Bomben belegt. Der Fein- hat wiederholt Diredana bombardiert, ohne Scha-e« anznrichten. Ein Eingeborener wnrde getötet. Im Kanal und an der englischen Ostküste wurden drei Handelsschiffe durch Bomben beschädigt. Feindliche Flugzeuge setzten auch in der Nacht zum SS. 7. ihre Angriffe gegen nichtmilitärische Ziele in Nord- und Westdeutschland fort. Dabei sind in einem Dorf die Kirche und enige Häuser beschädigt worden. Ein feindliches Flugzeug wurde durch Flakartillerie ab geschossen, ein deutsches Flugzeug wird vermißt. Wie nachträglich bekannt wir-, sind bei dem in der Nacht zum S1. 7. stattgefuudcnen Augriss auf Wilhelmshaven zwei weitere feindliche Flugzeuge abgeschosfen worden. Damit erhöht sich die Zahl der bei diesem Angriff durch Flakartille rie der Kriegsmarine abgeschofleue« Flugzeuge auf sechs. Nom, 2S. Juli (Funkmeldung). Der italienische Wchrmachtsücricht hat folgenden Wort laut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: In Norbafrika find im Gebiet von Marsa Matruk und Sidi Varani wirkungsvolle Angriffe mittels Bomben «nd Eine sorgfältige Registrierung der feindlichen Einslüge in der letzten Zeil hat ergeben, daß die englische Luftwassr ihre Angriffe auf nichtmilitärische Ziele seit Freitag, de», Tag der großen Führerre-e, die dem englischen Boll noch einmal den Weg zur Vernunft wies, vervielfacht hat. Groß war die Zahl der Bombenabwürfe und unverhältnismäßig gering der mili tärische Schaden. Es ist deutlich zu erkennen, daß der Gegner es daraus abgesehen hat, die deutsche Zivilbevölkerung zu tref fe». Zahlreiche deutsche Ortschaften, offene Städte und Dörsrr find in den letzten Tagen wiederholt angegriffen worden. So wurden in der Nacht zum 21. Juli in der Innenstadt von Wismar Bomben abgrworfen, ebenso in der varausfol- geuven Nacht. Dabei waren fünf Tote und zwanzig Schwerver letzte zu beklagen. Die Stadt Bremen erlebte in einer der letzten Nächte starke Angrisfe auf verschiedene Wohnviertel. Drei Tote, drei Schwerverletzte fielen dem brutalen britischen Angriff zum Opfer. Viele Badeorte auf den deutschen Nord- fecittseln hatten sinnlose Bombenangrisse zu verzeichnen. Auch die Stadt Hamburg wurde in der Nacht zum 21. Juli angegriffen. Wohnviertel und dichtbestedeltc Ortsteile erhielten Bombentreffer. Im benachbarten Pinneberg wurde daS Krankenhaus beschädigt. Die Städte Paderborn, Hagen, Bochum wurden mehrfach von seindlichen Flie gern angeflogen und verzeichneten rücksichtslose An grisfe auf zivile Ziele. In Schwerin wurden vier Männer, drei Frauen und drei Kinder durch englische Bomben getötet. Zahlreiche Verletzte sind zu beklagen. In Wilhelmshaven wurden das Krematorium und eine Leichenhalle zerstört. Bemerkenswert ist hier, daß die feind lichen Flieger vor ihren Bombenabwürfen zahlreiche Leucht- bomben benutzten, wodurch sie hätten eindeutig festste««» lönnen, daß sie keine militärischen Ziele vor Augen hatten. Die Stadt Kassel war in der Nacht zum 22. Juli cbciifalls das Ziel feindlicher Angriffe. Auch hier arbeitete der Gegner mit einer beträchtlichen Zahl vom Leuchtbouiben. Trotz allen, wurden sämtliche Bomben auf nichtmilitä- rische Ziele in Wohnvierteln und Gärten abgrworfen. U.a. sind vier Sanitätssahrzeuge getroffen worden. Darüber hin- »ns wurden der Landkreis Kassel und der benachbarte Gau Hannover Süd von englischen Bombenangriffen heimgesncht, viele Orte, und zwar kleine Bauerndörfer, mit feindlichen Boniben beworfen. Da auch hier der Feind Leuchtbomben zur Anwendung brachte, ist seine Absicht, lediglich die Z^ v i l b c v ö l k er u n g zn treffen, Frauen und Kinder zu morden, klar und eindeutig erkennbar. Berlin, 23. Juli (Funkmeldung). Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Eines unserer kleinen U-Boote hat 18VW RNT. feind lichen Haudelsschisssrqmm ans stark gesichertem Geleitzug herausgeschoffen und versenkt. Die Luftwaffe klärte über England und Schottland ans und griff am 22. 7. und in der Nacht zum 23. 7. mit Kampf- verbäuden Hasenaulagen, Flugplätze, Flak- und Schein werferstellungen des Feindes an. Besonders die Häfen Pembroke mit feinen Erdöllager«, Chatham, Sheerneß, Ediubonrgh und Aberdeen sowie Flugplätze in der Gegend Portsmouth «nd am Bristol-Kanal umrden mit Bomben belegt. kampsverbande Men zahlreiche englische Hasenanlagen. Flugplätze und Flakstellungen an Erdöllager in fiembrole bombardierl / ll-Lool schoß UM VM. aus Selellrug heraus / L Handelsschiffe durch bombentreffer beschödlgl tz Aus dem demnächst erscheinenden, von. Auswärtigen Amt herausgegebencn sechsten Weißbuch veröffentlichen wir heute Dokumente, die beweisen, welche verbreche rischen Pläne geschmiedet waren. Allcll Vorbereitun gen waren getroffen, um zur Vernichtung der ru mänischen Erdölindustrie zu schreiten. Eng lische und französische Ingenieure waren gemeinsam an vcr Arbeit, alle Möglichkeiten zur Ausführung dieses Pla- ncs zu erschöpfen, eines Planes, der Deutschland der Erd- ötzufuhr aus diesem Gebiet berauben sollte. In welcher Weise sich dieselben Kreise, die immer wieder vorgaben, lnr Vas Recht der kleinen Staaten zu kämpfen, sich über vas Recht der Völker hi nw ersetzen, wird mch in diesen Dokumenten schlaglichtartig beleuchtet. Aufschlußreich sind ferner die Dokumente, die von dem geplanten Durchmarsch durch Belgien und von der Unter- siiwung Norwegens sprechen. Der Verrat Englands wird erneut ofsenkundlg in einem Hilferuf Reynauds an Chur- Hill. Dokument Nr. 30 Bericht deS Sonderbeauftragten der französischen Regle- r»na Leon Wenger, vom 1. Oktober 1S3S. Noch in der Nacht vom Freitag zum Sonnabend haben die Engländer mit einer verstärkten Zahl von Eineiigen in das deutsche Reichsgebiet den großmütigen Appell de- Führers zur Vernunft beantwortet. Sie haben mehr noch als bisher in verbrecherischer Weise ihre Bombenangrisse aus die Zivilbevölkerung gerichtet, ihr Ziel in offenen Städ ten, Bauerndörfern, Marktflecken, in Lazaretten und Schulen gesucht. Diese Absicht wird dadurch erkennbar, daß Vic letzten Nächte besonders klar waren und den englischen Fliegern gute Sicht böten. Außerdem haben die Engländer eine Großzahl von Leuchtbomben geworfen, die ihnen keinen Zweifel darüber laffen konnten, daß sie sich über offenen Städten, über Wohn vierteln und Dörfern befanden. Nicht ein einziges nennenswertes militärisches Ziel habe« sie im Laufe der lebten nächtlichen Einslüge getroffen. Wir sind überzeugt, daß sie es nicht gesucht haben. Die ganze Anlage und Durchführung der britischen Luft angriffe auf deutsches Reichsgebiet läßt erkennen, daß Chur chill dem deutschen Volk zeigen will, wie er sich die Antwort auf des Führers Friedensrat denkt. Es ist Mord an deut schen Frauen und Kindern, Verwüstung friedlicher.dLsttscher Städte und Dörfer. Vellabenleurer Daß London heute nicht mehr der Angelpunkt der Welt, sondern daß sich längst das Schwergewicht des politischen Kräftespiels im Zuge einer Rückkehr zu den natürlichen Ordnungen in das Herzland Europas ver lagert, gehört heute zu den Grundelementen jedes poli tischen Denkens. Wenn in diesen Tagen dennoch die Augen der Welt auf die englische Hauptstadt gerichtet find, so deshalb, weil nach dem letzten Appell des Führers an die Vernunft in London die Entscheidung über die Weiterführung des für England aussichtslos gewordenen Krieges liegt. Richtiger lautet die Frage allerdings nicht „Was tut England?", sondern „Was tut Churchill?", denn das englische Volk ist in der Beant wortung seiner Schicksalsfrage ausgeschaltet und Chur chill maßt sich stärker denn je die Roll« an, Sprecher des Empires zu sein. Zur Stunde liegt eine Antwort auf die letzte.Chance, die ihm gegeben ist, noch nicht vor, aber es ist kaum zweifelhaft, wie sie ausfaklen wird. Vielleicht könnte man dem englischen Ministerpräsidenten zugestehen, daß er feinen Weg des Verhängnisses kon sequent bis zu Ende geht — in'de» Abgrund, wenn sein persönliches Schicksal von dem seines Volkes zu trennen wäre, aber dies ist Sache der Engländer, dir es dul deten, daß dieser Mann mit einer stark vorbekasteten Vergangenheit in der größten Schlcksalsstunde Albions die Geschick« des Weltreiches leitet. Vielleicht ist dies rin besonders untrügliches Zeichen für die Schwäche der englischen Position, daß dieser frivole Spieler an der Spitz« des Empires steht, wo heute nicht um das Schick sal von Völkern gewürfelt wird, sondern sich ihr Auf stieg und Niedergang nach den harten Gesetzen der Geschichte vollzieht. Churchill ist der Repräsentant eines sterbenden Weltreiches, das an seiner Illusion zugrunde geht und die Zeichen der Zeit nicht verstanden hat. Auch fünf Minuten vor Zwölf hat Churchill den furcht baren Ernst der Stunde nicht erkannt, sondern hatwi«der va banque gespielt und — verspielt, er, der größte Spie ler der englischen Geschichte, der Hasadeur, der Aben teurer. Seine Lebensbeschreibung, die er vor zehn Jah ren herausgab, trägt den bezeichnenden Titel „Welt abenteurer im Dienst", wobei es unwichtig ist, ob Winston Churchill aus Selbsterkenntnis oder Zynismus diesen Titel wählte. Nach seinem eigenen Geständnis locken den — Schamlose Mittel Alle Vorbereitungen sind getroffen zur radikalen Vernich tung der rumänischen Erdölindustrie. Englische und französische Ingenieure an der Arbeit. Bericht. Ueber die Zerstörung der rumänischen Erdölindustrie vom 1. Oktober 1939 1. Allgemeine Erwägungen Gegenstand des Sonderauftrages, mit dem Herr Wenger vom Minister für öffentliche Arbeiten unter der Oberleimng des Herrn französischen Botschafters betraut worden ist, ist die Aufstellung eines Programms für die eventuelle Zerstörung der Bohrplätze, Raffinierten, Vorräte und Transporte sowie gegebenenfalls die Organisation der Mittel und Wege zur Ausführung dieses Auftrages. Dieses Unternehmen hat eben so wie das von den Alliierten im Jahre 1916 geforderte den Zweck, Deutschland um den größten Teil der Oelbestände zu bringen, die es aus Rumänien beziehen könnte, und zwar aus möglichst lange Zeit. Es ist zu beachten, daß die jährliche Produktions Rumä- niens sechs Millionen Tonnen beträgt, d. h. ungefähr das Dreifache des Jahres 1916. Der heimische Verbrauch beträgt ungefähr ein Viertel der Produktion, also 1580006 Tonnen. Es wäre also eine Ausfuhr von 4 500 000 Tonnen möglich, wenn die Transportmittel dazu vorbanden wären. (Fortsetzung auf Seite 2)