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rie zwei Dreier geben, die jener immer erhielt. Der Waller- WWWW D-rS«WcLrM-r ——.—> - - Bischofswerdaer Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Die» Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amishaupt« Mannschaft, der Schulinfprktton und de« Hauptzollamts zu Bautzen, de» Amtsgerichts, des Finanzamtes und des Stadttal» zu Bischosswerda. 6D7cl.geSLa.tt>-> Unabhängige Leitung für alle Stände in Stadt und Land. DichtesteVerbreitu ng in allen Volksschichten Beilagen Eonnrays-Unterbalmnysblatt und Landwirtschaftliche Beilage Geschäftsstelle Bischofswerda, Altmarkt 15. —> Dnrck und Verlag der Buchdrurkerei Friedrich MagG.m.b.H.inBischotswerda. Femspr.Nr.22 Au»ft»rach« Bericht erstattet. Da nach der von den Frak- tioaen einaenommeaea Haltung die Bildung «in« auf par lamentarischer Mehrheit beruhenden Rmtemaa nicht »ö- llch ifi. tat der Relchsprüfideuk de» RetchekaaflerMarx be- anftragt, eia, dieser parlamentarischen Lag« Rechnung kragende «eicharegterung zu blldeu. BeichSkaazler Marx hol den Auftrag angenommen. Ueber den Fortgang der Verhandlungen meldet der „Vresdn. Anz.": Die Verhandlungen, di« der Reichskanzler im Laus, des heutigen Tages mit einer Reih« politischer Persönlichkeiten in der Frage der Reaieruni die Erwartung berechtigt erschei kabinett vielleicht schon am Man wird. Trotzdem dürft» die neu« Die schwierige Regiernngssrage. Ein Freitag abend vom Reichspräsidenten angeregter versuch, nochmals die Reichslagssraktionen zu befragen und eine Mehrheitsbildung im Reichstage auf Grund von Be schlüssen der Fraktionen vorzunehmen, war, wie vorausge sagt, bereits gestern vormittag wieder erledigt. Ueber die Besprechung, Vie der noch amtierende Reichskanzler Marx im Auftrage des Reichstagspräsidenten gestern vormittag mit den Vertretern der bisherigen Koalitionsparteien hatte, wird folgende amtliche Meldung herausgegeben: Der Reichskanzler hatte die in Aussicht genommene Aussprache mit den Führern der Reichstagsfraktionen des Zentrums, der Deutschen Dolkspartei und der Demokra ten. Der Verlauf der eingehenden Besprechung ergab, daß die drei Fraktionen bei den von ihnen aus Anlaß der Regierungsbildung gefaßten Beschlüssen beharren und somit die Möglichkeit der Bildung einer Mehrheits regierung nicht gegeben ist. lieber diese amtliche Meldung hinaus ist mitzuteilen, daß an der Besprechung für die Deutsche Dolkspartei die Abgg. Scholz, Curtius und Brüninghaus, für das Zentrum die Abgg. Spahn, Stegerwald und Becker-Arcnberg, für die Demokraten die Abgg. Koch, Erkelenz und Dernburg teil nahmen. Don den Mitgliedern des bisherigen Kabinetts waren außer Marx noch Stresemann, Jarres, Kanitz und Hamm anwesend. Die Bertreier der Deutschen Dolkspartei wiesen darauf hin, daß für sie, ganz abgesehen von der Un möglichkeit der Großen Koalition, auch eine Unterstützung des bisherigen Kabinetts, wenn es mit wechselnden Mehr heiten regieren wolle, nicht mehr in Frage komme. Auf der anderen Seite verharrten die Vertreter des Zentrums auf dem von der Fraktion vor Weihnachten gefaßten Beschluß gegen die Bildung einer Rechtskoalition. Reichskanzler Marx hatte dann um 121/2 Uhr eine Besprechung mit den Vertretern der Deutschnationalen, die aber nur noch rein formaler Natur war. Ebenso wurde der für 4 Uhr nachmit tags angesetzten Besprechung mit Vertretern der Sozial demokraten nur noch formale Bedeutung beigemessen, da der an Marx erteilte inoffizielle Auftrag sich nur auf die Fest- stellung bezieht, inwieweit eine Mehrheitsbildung durch die Fraktionen möglich ist. Berlin. 8. Januar. Zu dem Empfang de» deutschnatio- nalen Fraktionevorsitzenden Abg. Schiele durch den Reichs- kanzler erfährt die Telegraphen-Union, daß Dr. Marx zu nächst Über seine' Unterredung mit den Vertretern der alten Regierungsparteien berichtete und dann seiner Auffassung dahin Ausdruck gab, daß nach diesem Ergebnis auf der Grundlage einer normalen Koalitionsbildung nicht zu ver handeln sei. Der Abgeordnete Schiele betonte seinen gegen teiligen Standpunkt. Auch die Möglichkeit einer überpartei lichen Kabinettsbildung wurde gestreift. Abg. Schiele führte aus, daß eine derartige Lösung nicht als sehr glücklich ange sehen werden könne. Nachmittags um 4 Uhr empfing der Reichskanzler die sozialdemokratischen Abgeordneten Dr. Hilferding und Hermann Müller. Nach der Unterredung er stattete Dr. Marx dem Reichspräsidenten über dar Ergebnis seiner Bemühungen Bericht. Der neue Auftrag für Dr. Marx. Beftttschuu» Reih« politischer Persönlich!. »gsnrubildung aesührt hat, lallen erscheinen, daß da« neu« Reichs- Montag mittag fertiggestellt ftin . . , 1 Regierung, dje im «sftnt- lichen eine nach rechts erweiterte mlttelparteillche Regierung ist, nicht in der ersten Sitzung de» Reichstags nachmittags S Uhr auf der Ministerbant erscheinen, da düft Reichstags- sttzung lediglich formalen Sharakter trügt und der Regie rung dabei kein« besondere Funktion zufällt. Die Verhand lungen de» Kanzlers hoben üch tm wesentlichen mit mehre ren Persönlichkeiten aus den Reihen der Deutschnationalen abgespielt. Außerdem hat er «m Lauf» de» Abends noch den vorfltzenden der Fraktion der Bayrischen Volksvsrtei. d« Reichstagsabgeordneten Leicht, sowie den Führer der Wirtschaftspartei, den Abgeordneten Prof. Lredt, emp fangen. Diese beiden letzteren Unterredungen stehen nicht in direktem Zusammenhang mit der Kabinettsneubildung. Die Landtagsfraktion der Deutsch«» Dolkspartei hat Sonntag nachmittag eine wichtige vierstündige Fraktionssitzung abgehalten, in der sie sich mit dieser Frage beschäftigte. An dieser Sitzung nahmen auch der Außenminister Dr. Stresemann, die beiden preußischen Mi? nister v. Richter und Boelitz, sowie mehrere führende Mit glieder der Reichstagsfraktion der Deutschen Dolkspartei teil. Am Schlüsse dieser Sitzung wurde als Beratungsergeb nis folgender offizieller Bericht ausgegeben: »Die Landtagsfraktion der Deutschen Volkspartei hat t» ihrer heutigen Sitzung die politischen Fragen berate» «ad keinerleit Veranlassung gefunden, ihren in ihrer ersten Ent schließung vom IS. Dezember vertretenen Standpunkt Z» ändern, wonach sie ihre Politik im engsten Einvernehmen mit der Leichstagsfraktion zu führen gewillt ist 2« Ver lause der Debatte konnte wieder einmal die volle Einmütig keit der Fraktion fesiqestellt werden." An dieser volksparteilichen Entschließung fällt vor allem auf, daß ein sehr enger Zusammenhang mit der von der Reichstagsfraktion vertretenen Politik betont wird. Dies ist in den früheren Jahren nicht immer der Fall gewesen und die in dieser Hinsicht eingetretene Aenderung erklärt sich wohl vor allem daraus, daß die beiden neuen Fraktio nen jetzt aus dem gleichen Wahlkampfe hervorgegange» sind. Wenn in der volksparteilichen Entschließung nichts Einzelnes über die taktischen Schritte gesagt wird, mit denen die Dolkspartei ihren Bestrebungen zum Mele verhelfen will, so erklärt sich dies aus naheliegenden Rücksichten vor allem auf das Zentrum. 2m Laufe de» Montag vormittag» werd«« die Führ« der Landtagsfraktion mit den Ientrumsführern in Preuße» zusammentreten. um sich über die Mittel und Wege einig zu werden, aus denen man zu einer bürgerlichen Regierung auch in Preußen gelangen kann. Ein anderes Atel kommt für die Votk-parkei, wie aus dieser Entschließung hervor geh«, nicht in Frage. Es mag daran erinnert werden, daß die Reichstags fraktion der Dolkspartei seinerzeit die Gesamtdemission des Rekchskabinetts verlangte und auch durchsetzte, weil andern falls ein weitere» Derbleiben voltsparteilicher Minister im Reichskabinett unmöglich geworden wäre. Der Schluß liegt nahe, daß die Dolkspartei in Preußen auf Grund ihrer heutigen öffentlichen Erklärung denselben Weg einzuschla- gen beabsichtigt. Die volksparteilichen Minister werben je denfalls in der Eröffnungssitzung des Landtages, die zur gleichen Stunde wie die des Reichstages stattfindet» nicht mehr auf der Regierungsoank erscheinen. Man rechnet jedoch damit, daß wohl auch das übrige Kabi nett von dieser Sitzuna fernblelben wird. Es ist somit auf Grund der heutigen Derhandlungsarbett damit zu rechnen, daß zunächst die (allerdings nicht auf einer Koalition auf gebaut«) nach rechts erweitert« Regier»»« im Reichstag zustandekommt und daß voraussichtlich etwa» später auch in Preußen eine auf ähnlichen Prinzipien aufgebaut« neu« Regierung ins Amt komm« wird. Die Kriegsschulden, Amerika und Frankreich» wünsch«. Vashiugtoa, 4. Januar. (Lurch yuntfpruch.) La Kur Kongreß di« Frag« der Schulden der Alliierten der Schul- denfundierungskommission überwiesen hat. find die ameri kanischen Vertreter auf der Pariser Finanzkonferenz nicht ermächtigt, die Schuldenfrageauch nur informell zu befmm- chen. Este werden Amerika» Standpunkt bezüglich der Be- Tagesschau. Der Reichspräsident hat den Reichskanzler Marx erneut mit der Bildung der Reichsreglerung beauftrag». Nach den vorliegenden Meldungen schernt der Reichskanzler bestrebt zu sein, eine nach recht» erweiterte Regierung zu bilden. Der französische Haudelsminlsler übergab der deutschen Delegation den Entwurf für ein wirtschaftliches Provifo- etmu. da der Handelsvertrag bis zum 10. Januar nicht fer tig wird. Lle -audelmmrtragsverhondluagen zwischen Deutsch- Pole» roerden in den nächsten Tagen in Berlin LA deuffch-belgischen Mrtschaflsverhandlungen werden a« Montag m Berlin fortgesetzt. -Rach einer Bede Mussolini» wurde die italienische Kamm« auf unbestimmt« Jett vertagt. Arun Wiederzusammentritt des Steichstages. Der neu gewühlte Reichstag tritt nunmehr zu seiner Konstituierung zusammen und wird bereits in den nächsten Wochen die parlamentaarischen Arbeiten aufnehmen können. Während Man sich in den Kreisen der positiv gerichteten Par teien der Hoffnung hlngibt, daß das neue Parlament nicht den gleichen Störungen ausgesetzt sein wird, wie der bis- berige aufgelöste Reichstag, sind schon jetzt gewiss« Anzeichen dafür zu erkennen, daß Vie radikale Opposition durchaus noch nicht da» Feld für verloren hält und entschlossen ist, ihre Obsttuktionsabstchten in unverminderter Stärke fortzusetzen. Der sozialdemokratische „vorwärts* macht die Mitteilung, daß die kommunistische Parteizentrale für den Wiederzusam- mentritt de« Reichstage» kommunistische Demonstrationen inszeniert bat, di«, wenn die Mitteilungen de« Blattes zu- trefftn, sollten, geeignet wären, zu ernsten Ruhestörungen zu führen. In einem Rundschreiben der kommunistischen Zentrale werden die Betrieb« aufgefordert, Delegationen zur Reichstagseröffnung zu entsenden, um der Regierung und dem Parlament di« „Erregung der Arbeiterschaft über da» Los der Opfer der bürgerlichen Justiz* zu zeigen. Die Delegationen sollen sich am 0. Januar in Marsch setzen und demonstrativ auftreten, um die Freilassung der politischen Gefangenen zu fordern. Hunderte von Delegattonen sollen zu diesem Zwecke in Bewegung gesetzt werden. Die kommunistisch« Prppaganda ist also wieder einmal auf dem Sprung, Sturmszenen im Parlament heraufzube schwören und einen großen Polizeiapvarat zum Eingreifen zu zwingen, so daß dadurch ver Reichstag zum Schauplatz erregter Auseinandersetzungen gemacht wird. Es scheint daher, Laß die Hoffnungen auf ein ungestörtes Arbeiten reichlich verfrüht sein werden. Trotzdem sind die Aussichten für die Arbeiten de» neuen Parlaments nicht gerade ungün stig, denn die Mehrheitsbildung hat sich nach der neuen Kon stellation erheblich erleiOert. Außerdem wird das radikale Element in den Kommissionen und Ausschüssen nicht mehr so stark vertreten sein, la daß sich auch «in« strenge Hand- habung der Geschäftsordnung wird durchführen lasten. Di« gesetzgeberischen Arbeiten «erden jedenfalls nicht mehr auf Schwierigkeiten stoßen, die man bei dem alten Reichstag ge wohnt war, wo jede Absttmmuna erst ungeheurer Regievor bereitungen bedurfte, damit di« Regierung nicht in die Ge fahr gebracht werde, über die Zwirnsfäden der Oppositions anträge zu stürzen. Die innenpolitischen Gegensätze haben immerhin ein« erheblich« Verschärfung erfahren, so daß man sich auf sehr bewegt« Auseinandersetzungen im neuen Parlament -«faßt machen muß. Allerdings fehlen zur Zeit iwch die führenden Köpfe der wirklich groß angelegten politischen Meinungs kämpfe, denn nicht jede Partei verfügt über die Strategen de» alten Schlage», di« in der Vorkriegszeit durch ihre stark hervortretend« Persönlichkeit dem Parlament ihren Stempel sufzudrücken vermachten. Der neu« Reichstag verfügt zwar über «in« Reih« sehr trefflicher und fein gebildeter Männer, iber ihm fehlen di« politischen Kämpfern«»»«», di« wirklich m Stand« wären, von der Parlom«nt»tribüne aus neu« Ideen in do» Volk hineinzutragen. Ja länger da» System r«r Listenwahl andauern wird, um so wesen- und charakter loser wird des deutsch, Parlament werden. Darum er- cheint »» auch einigermaßen begreiflich, daß di« Parteien «eßt nicht mehr rm zurück-alten vollen und en« schon «n neue» de» deut- tm! Zentrale werden die Betrieb« aufgefordert, Delegationen Washington, 4. Januar. (Lurch yuntspruch.) La dar Kongreß di« Frag« der Schulden der Alliierten der SEflll- «1 Vertreter auf der Pariser Finanzkonserenz rächt Hat, die Schuldenfrageauch nur informell zu denwa- tzsi« «erden Amerika» Standpunkt bezüglich der Be gleichung der amerltanstchen Kriegsansprache gegen Deutsch land aus den Reparationszahlung«» verfechten. Loadaa, 4. Januar. Rach Meldungen aus Washington ist die französisch« Rote Über die Krieznschuldenfra-e dort noch nicht «ingegangen. Loch wird von Wortführern da» Weißen Hauses ver Befriedigung über die Bereitwilligkeit Frankreich» zur Fundierung der Schulde» Amchruck ge geben. N« tLgemeine Auffassung geht dahin, daß paar «m zehnjähriges Moratorium anzunehmen wäre, daß aber ei» Zjnssech von einem halben Prozent von dem Schuldens«»- dftrun-sausschuß des Kongresse» zweifellos als undiskutAr- bar abgelehnt werden würde. Armk-Afische Unzufriedenheit» OrschetuMegowetf« Jeden Werktag abend, für den folgend. Tag. Vchvaa»«*«' iür die Zeit vom 24. Dez. bi, 4. Ian.: Frei in, Han» vMuehMchrig Md. 1.10, beim Abbolen in der Grtchafttstellr w-cheatltch «Bfa. Einzelnummer 15 Dsg. — Alle Postanttatten, few« unser« AemmgmmstrLger und die GeschSswftell« nehmen jederzeit Bestellungen entgegen. PostichmN-Kout»: Amt Dresden Re. 1521. Gemetnde- ver»aud»a1r»kasi« Btfchofsmerda Konto Nr. 04. 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