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7S. gaheoang. Sd^rrs »«-»«»Ichrtst: R-chrt«»«» »r^de, gernIpiecher-Eammelnummer: «ü«41 Rur iür «ack,I«eipr»ck,e Rr. »Soll SchrtlUeiluug ». Haupt«»Ich»Il«stelle: Drciden - L. t, Ptarienlkaze »»/»» Ne»uge«eb«chr »et tt,Uch »»eimaNga LusteUun« monatltch ».40 «N. (etulihllrßNch «0 Pf«, t«r LrLgerlo-n», durch Pollbe«»« ».«o Mk. ktnIchltrßNck, L« PI«. Postgebühr (ohne Posljustellungtgcbühv det Imal wüchenllichem verfand. An»clnummer lü KI«., auberhalb rresden» r» BI«. «kn»ek«en- preile: Die etnlvallige »0 mm breite geile »L PI«., sür au»würt« 40 PI«. Familien«»,eigen und SteUengeluche ohne Rabatt 1» PI«., außerhalb ib Psg., dtc SO mm brelte ReNamezeste i«o PI«., »uterhalb «SU PI«. Oslertengebühr SO Ps«. NuiwLriine Aultrige «ege» Borauibezahlung Druck ». PeNa«: Liepich 4 Retchardl, Dresden. PoMche^RW. Dre-de» Nachdruck nur mlt deutl.Quellenangabe <Dre«dn. Nachr.I »ulLIstg. Unverlangt« Echrtststücke werden nick,, aulbewahrt Mllltürbündnls mlt Frankreich unmöglich Sitlcrs Antwort auf KM mm Fräsen München, 8. Nov. AIS Antwort auf die neuen Anfragen HervsS an Hitler in der „Victoire", wobei Hcrvs besonders den Gedanken eines deutsch-französischen MtlitärabkommenS behandelte, verüssentltcht Hitler im »Völkische» Beobachter" eine weitere Stellungnahme. Darin sagt er unter anderem, er sei entsetzt, gerade aus dem Munde HcrvsS zu vernehmen, daß der Vertrag von Versailles nicht zu hart erscheine. Hitler bedauert eS. daß Frankreich nach Heros unter keinen Umständen abrasten wolle und werde. Unter solchen Umständen bliebe dem übrigen Europa nichts übrig, als den französischen Rüstungen zu folgen. ES sei selbstverständlich, das, sich das deutsche Volk früher oder später ebenfalls die Mittel schassen müsse, die eS zur Garantierung seiner Sicherheit brauche. Für den Abschluß eines deutsch-französischen Militärbünd nisses liege keine zwingende Veranlassung vor. Eine Militär- kvnvention zur Ausrechtcrhaltung des zu bildenden euro päischen Status quo sowohl als zur Abwendung der bolsche wistischen'Gesahr habe seiner Ucbcrzeugung nach nur dann eine» Sinn, wenn alle groben Nationen in diesem Runde gleichberechtigt vereinigt seien, auch die außereuro- päischen, wie die USA. und Japan. Ein Bündnis unter Aus schaltung dieser Staaten müßte, wie er befürchte, zum Gegen teil des Gewünschten führen. Er, Hitler, müsse daher diese» Punkt dcS Vorschlages Hervss im Interesse einer wirk.ichcn Inneren Ucberbrückung der europäischen und außereuropäischen Differenzen für die nationalsozialistische Bewegung zu seinem tiefen Bedauern ablchnen. Die Rettung Europas vor tem Bolschewismus sei keine Frage technischer Rüstungen nnd überalteter Militärbündnisse, sondern eine Frage der Faschisti- sicrnng der europäischen Staaten. Köder für Deutsch-Oesterreich Herrtot über die Anschlußfrage Paris, g. Nov. Der ehemalige Ministerpräsident Herriot befaßt sich in seinem Blatte, der „Ere Nouvcllc" mit der Möglichkeit einer Revision der Verträge, wobei er erneut der Ansicht Ausdruck gibt, daß jede Revision außerhalb des Rahmens der im Volkerbiindspakt vorgesehenen Bestimmun gen unweigerlich zum Kriege führen müsse. Herriot spiel» sich dann als Verteidiger der von Dr. Seipel ver tretenen These auf. die die Schaffung eines lebensfähigen Oesterreich vorsteht. Dr. Seipel sei der eifrigste Verteidiger dcö europäischen StaatenbundcS. nnd er, Herriot, sähe nicht ein, warum nicht gerade Wien in diesem Staatcn- bunüe eine bedeutende Nolle spielen solle. Man könne viel leicht dort die Zentralstelle schassen, die unter Kon trolle des Völkerbundes im Zusammenhang mit dem europäischen Staatcnbund ins Lebe» gerufen werden müsse. Eine französisch-österreichische Annäherung biete keinerlei Schwierigkeiten. Hinzukomme, daß Oesterreich der beste Vermittler zwischen der lateinischen und der ger manischen Welt sei. Sämtlichen Gaftwirtsanveftellteri in Dresden oekündiot! n der am gestrigen Donnerstag abgehaltenen zweiten rotestversammlung des Dresdner Gastwirtögewcrbes, die außerordentlich stürmisch verlies, wurde eine Ent schließung angenommen, wonach heute sämtlichen An gestellten in den Gaststätten gekündigt wird. Ein ausführlicher Bericht über die Protestaktion gegen die Getränkcsteuer befindet sich aus Seite 5 dieser Ausgabe. Gegen jede Grenzrevision Rede Franklin Bouillons in der Kammer Paris, 8. Nov. Der radikale Abgeordnete N o g a r o setzte sich in der heutigen Sitzung der Kammer sür die Schaffung einer internationalen Streitmacht tm Dienste desVölkerbundes ein. Falls ein derartiges internatio nales Organ der Sicherheit geschaffen werde, sei er mit einer Herabsetzung der nationalen Rüstungen einverstanden. — Nach der Rede Nogaros wurde die Sitzung unterbrochen. Nach Wiederaufnahme sprach der Abg. Franklin Bouillon, der u. a. ausführtc, die französische Friedenspolitik dürfe nicht zu einer Täuschung führen. Was habe man nach der Nheinlandräumung erlebt? Die deutschen Wahlen hätten den Sieg der gewalttätigen Elemente gebracht. Deutschland wolle einmütig die Ablehnung des Aoungplanes, die Revision der Verträge, den Kamps gegen „die Lüge von der Verant wortung Deutschlands am Kriege". Deutschland sei logisch. Wenn es nicht die Schuld am Kriege trage, liege kein Grund vor, von ihm Repara tionen zu fordern. Nach weiteren scharfen Ausführungen, die zum Teil in lärmenden Kundgebungen untergeben, erklärt Franklin Bouillon, Frankreich müsse wissen lasten, daß es niemals, weder direkt noch indirekt, eine Abänderung der durch den Versailler Vertrag festgesetzten Grenzen zulasten werde. Tie Grenze Polens sei die Grenze Frankreichs, und Frankreich müsse erklären, daß dersenigc Frankreich antaste, der diese Grenzen antaste. Diese Politik sei für Frankreich die einzig mögliche und die beste Garantie für den Frieden. — Die Rede Franklin Bouillons wurde häufig vom Beifall der Regie rungsparteien unterbrochen. Die weitere Aussprache wurde sodann auf morgen vertagt. Sie Stuslii» tibekfchwrinni» »le Ms« KMassrr in Frankfurt und Lrvssen Frankfurt a. d. Oder, 8. Nov. Die Scheitelwelle des Hoch wassers hat am Donnerstag Crossen erreicht. Durch den starken Rückstau in das Flußgebiet der Obra ist bet Ost ritz der Deich gebrochen, obwohl mehrere 180 Mann der Züllichauer Nettergarniso», viele freiwillige Feuerwehren, Technische Nothilfe und alle arbeitsfähigen Männer und alle Gespanne aus den bedrohten Ortschaften ausgeboten waren. Die Dörfer Groß» und Klein-Ost ritz und Groß» Schmölln mußten fluchtartig geräumt werden. Ein Teil des Viehes ist den Fluten zum Opfer gefallen. Crossen steht fast ganz unter Master. Nur der etwas höher gelegene Markt und die anschließenden Straßen sind hochwasserfrci. Sowohl von der Oder als auch vom Bober her ist die Stadt vollkommen eingeschlossen. Im Großkraftwerk Finkenheerd ist unter Aufbietung aller Kräfte die Sicherung des Maschinenbetriebes durchgeführt. Der Dammriß, der sich am Mittwochabend bei G ö r i h an der Stelle ereignete, wo der Damm schon 1828 zu brechen drohte, konnte geschlossen werden, so daß Kttstrin und auch die rechtsseitige Oderntcderung vor schwerem Unheil bewahrt blieben. Die Quellstelle im Oderdamm bei Frankfurt/Oder wird unter Aufbietung aller Kräfte gestützt. In Franksurt/Ober ist das gesamte Industrieviertel am Winterhafen hoch überflutet. Die VerbtnbungSstraße nach Guben ist vollkommen gesperrt und etwa IX Meter hoch vom Wasser überspült. Das Elektrizitätswerk ist vom Wasser erreicht worden, doch sind Stromstürungcn bisher nicht cingetreten. DaS Straßenbahn- depot kann von den Triebwagen nicht mehr erreicht werden, so daß diese während der Bctriebspausen in den Straßen der Stadt stehenbleiben müssen. Noch immer steigt auch das Hochwasser an der Warthe und Netze. Außer der Obra, die zwischen Biesen und Schwerin weite Flächen überschwemmt hat, ist nun auch > die Warthe mit starkem Hochwasser überall über die Ufer, tetrct««. Die Bewohn«» »erschte-ener Warthcbruwdürser l mußten unter Mitnahme des Viehes ihre Anwesen im Stiche lasten, um der Gefahr des Ertrinkens zu entgehen. Der gesamte Netzcbruch gleicht einem riesigen See, aus dem die einzelnen Gehöfte wie kleine Inseln herausragcn. Die Verbindung mit der Außenwelt wird nur durch Kähne anfrcchterhalten. I« WMrcmsbau in Siaiiei» Rom, 8. Non. Der Minister für öffentliche Arbeiten hat mltgctctlt, daß alle Maßnahmen für den Wiederaufbau der vom Erdbeben im Vulturegcbiet zerstörten Ortschaften ge troffen wurden. Bis zum 4. November wurden der hcim- gcsuchten Bevölkerung 844 erdbebensichere Häuser mit 8708 Wohnungen übergeben. Das Technische Bodenamt hat in den verschiedenen Provinzen 8274 Häuser ausbesscrn lassen, während dtc Hausbesitzer rund 2080 Gebäude instand setzen ließen. Außerdem wurde für die Wcgschasfung der Trümmer sowie für dtc dringendsten Straßenregulicrungen und für de» Bau einer wichtigen Master- und sanitären Anlage Vorsorge getroffen. .No. x" bleibt am Freitag ia Amsterdam Amsterdam, 6. Nov. Die Nachricht, daß das Dornierflug- schiff „Do. X" bereits am Freitag von Amsterdam abfltcgen würbe, bestätigt sich nicht. Die „Do. X" bleibt auch am Frei tag noch in Amsterdam und wird einen Nundslug veranstalten. Wahrscheinlich wird die Weiterreise nach Ealshot am Sonn- abend angetreten. Der Präsident des NeichSverbandeS der Deutschen Lust- kahrtindustric-Akticngesellschaft. La Hs, teilt zu dem Patent streit Rohrbach-Dornier, über den mir berichteten, mit, Dr. Rohrbach habe ihn zu der Erklärung ermächtigt, daß die Firma Rohrbach weder in der Schweiz »och in Holland I irgendwelche gerichtlichen Schritte gegen ,.k>o. X" unternommen bat oder unternehmen wird. Bisher sind in l der Streitsache nur Schriftsätze gewechselt worden. Gegen den Erfüllungswahn Bon Dr. Hartnacke (Dresdens Kürzlich diskutierte ich mit jemandem über die Frage unserer Tribute. Wir waren uns einig darüber, daß uns mit der Tributpflicht ein schweres Unrecht geschähe. Mein Meinungsgegner aber gehörte zu den deutschen Naturen, die doppelt und dreifach genau die Ansprüche und Interessen des Gegners prüfen, um ja, unberührt vom Subjektiven deS Eigcninteresscs, von dem gedachten Standpunkt eines höch sten Richters aufs allcrvbjektivste über unser Zahlen können oder Nichtzahlcnkönncn sich eine Meinung zu bilden. Nicht daß er meinte, wir hätten ohne mit der Wimper zu zucken zu zahlen und müßten aus jede Abwehr im Kampfe gegen den Boungplan verzichten. Aber er meinte, mir könnten, wenn wir müßten und wollten. Er verneinte also das wuchtigste und wichtigste Argument, näm lich das der tatsächlichen Unerfüllbarkeit. Der Leser wird sagen: Darf man das Erlebnis, einem Deutschen begegnet zu sein, der über diese Fragen nachgedacht hat und zur Bejahung unserer Zahlungsfähigkeit gekommen ist. überhaupt dem Papier anvertraue»? Ja. man darf es und man soll es. Nicht das subjektive Mcinungsergeb- niö des einzelnen ist das wichtigste, sondern das Unschädlich- machcn jener Beweisführung, aus die er sich stützte. Er meinte: Ein Land, bas 50 Milliarden Volkseinkommen habe, könne, wenn es alles daransetze, die aus- crlegten Trtbutlasten zahlen! Nur ein paar lum pige Pfennige brauchte der Stundenlohn des Arbeiters herab gesetzt werden, und die Zahlung wäre damit aufgebracht!! Das Argument ist so verblüffend, daß es vielleicht gar diesen oder jenen unsicher macht. Wo liegt aber der Fehler? Es ist der Fehler jenes Bibliotheksbeamten, der bei einer Buch- znrückgabe feststellt: Seite 123 ein Loch, Seite 124 wieder ein Loch! Er zählt also das Loch desselben Blattes auf jeder Seite sür sich! Das Volkseinkommen von 50 Milliarden mag zwar die Summe aller Einzeleinkommen sein, die jedes für sich statistisch und steuerlich festgestellt und ermittelt werden können. Aber wie oft ist dabei dasselbe Geld ge zählt? Wenn der mittlere Beamte 4500 Mk. Einkommen hat, dann behält er diese 4500 Mk. nicht, sondern gibt sie restlos aus. und dasselbe Geld erscheint beim Einkommen des Bäckers, des Fleischers, des Hauseigentümers und so fort. Zwei Milliarden von 60 Milliarden wären aufzubringen, wenn die 50 Milliarden reales neues Volksvermögen wären. Wenn aber die 50 Milliarden nur eine fiktive Summierung sind, dann gewinnt die Sache ein anderes Gesicht. Man kann den Umsatz der Volkswirtschaft nur mit dem Blutumlaus im Organismus vergleichen. Es ist ein Quantum von Blutflüssigkeit im Körper vorhanden. Wenn man erwägen will, ob der Körper es verträgt, daß Ihm da von regelmäßig ein Teil abgezapft wirb, dann ist es doch ab wegig, etwa von der Menge Blutes auszugehen, die im Laufe des Tages die Herzkammern passiert. Da käme man wahr scheinlich ans eine Blutmenge, die nur in Hektolitern auSzu- drückcn wäre. Der Abzapsungsoptimist würde eine regel mäßige beträchtliche Abgabe angesichts solcher Umlansszahlen wohl für angängig und nicht lebcnbedrohend halten. Er müßte aber erschrecken, wenn man die abzugebcnde Summe in Beziehung zur vorhandenen, in gewissen Grenzen varia blen, nicht aber beliebig vermehrbaren Blutmcngc setzte. Das ist aber die einzig mögliche Beziehung. Was uns Deutschen zugrmutct worden ist, ist nicht mehr und nicht weniger, als wenn man einen Mann von 50 Jahren durch Todcsdrohung zwingen wollte, jeden Monat 500 Gramm Blut sich abzapscn zu lasten. Wer sich unter dem Zwang der Todeödrohung dazu versteht, wählt aus falscher Furcht vor dem angcdrohten sofortigen Gcwalttode den Weg des chronischen Selbstmordes. Alles, was er dabei ge winnt. ist, daß der Vergewaltiger noch Zeit und Gelegenheit bekommt, ihn einen Lumpen zu schelten, men» er unter den Leiden der fortschreitenden Entkräftung sein chrenwörtliches Versprechen des ehrlichen Selbstmordes bereut und widerruft. Wir sind in der Lage des ehrlichen chronischen Selbst mörders. Wir überlegen, ob der Leber, dem Gehirn, ob den lcbcns- und fortpflanziingSwichligen Organen noch zugemutet werden kann, mit weniger Zufuhr auözukommen, ob die blut- Neute: Der O - Nrakttakrer 5elte l7 unä 18