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k Dresdner M Ämmal. W königlich Säehsischrv Stacrtscrnzeigev. Verordnungsblatt der Ministerien und der Ober- und Mittelbehörden. 0 ». t». 5,k» L s. »«. >5,75 L >3 «. »0,5» Nr. 193. > Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: Hofrat DoengeS in Dresden. < Dienstag, den 21. August 1906. Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Expedition, Große Zwingerstraße 20, sowie durch die Post im Deutschen Reiche 2 M. SO Pf. vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. — Erscheint Werktags nachmittags. — Fernsprecher Nr. 1295. Ankündigungen: Die Zeile kleiner Schrift der 6 mal gespaltenen Ankündigungsseite oder deren Raum 20 Pf., die Zeile größerer Schrift der »mal gespaltenen Textseite oder deren Raum 50 Pf. Gebührenermäßigung auf Geschäftsanzeigen. — Schluß der Annahme vormittags 11 Uhr. u s. >i,»5«. »5.50 «. >0,75 «. >L,50 «. >1 g>. >1,60 B. u B. w,r5 B. r»,»5 B. >1,40 g>. )I,4O <i>. )S G. )I,70 B. >0,50 B. »1,50 B. »4,75 B. »0,50 ». » «. » B. )0 «. x>,»5 g> »t «. »5,«5 B. 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Wolff behufs Entgegennahme seines Beglaubigungsschreibens in Audienz zu empfangen geruht. Vas hilfsärztliche Erlernst betreffen-. Um den nach erlangter Approbation zur Praxis über gehenden Ärzten zu einer Erweiterung und Befestigung ihrer klinischen Kenntnisse und Erfahrungen, sowie den schon in der Praxis stehenden Ärzten zu ihrer Fortbildung Gelegen heit zu geben, ist denselben die hilfsärztliche Beschäftigung — das Externat — in den untenverzeichncten Kranken anstalten eröffnet. Das Externat ist der Regel nach nur denjenigen Ärzten zugängig, welche dem Sächsischen Untertanenverbande an gehören; doch wird mit Genehmigung des Königlichen Ministeriums des Innern auch Nichtsachsen der Zutritt ge stattet. Dasselbe kann einem und demselben Bewerber nach und nach an verschiedenen Anstalten bewilligt werden, dessen Gesamtdauer soll aber in der Regel ein Jahr nicht über schreiten. Zur Aufnahme in das Externat ist der Nachweis der erlangten ärztlichen Approbation erforderlich. Die Auf nahmegesuche sind an das Königliche Landes-Medizinal- Kollegium zu richten. Diesen Gesuchen, in denen angegeben sein muß, an welcher Anstalt, von welcher Zeit an und auf wie lange Petent zum Externat zugelassen sein will, ist der Approbationsschein oder eine beglaubigte Abschrift desselben und, falls auch um Bewilligung eines Stipendiums nach gesucht wird, ein kurzer Lebenslauf des Gesuchstellers bei zufügen. Die zum Externate zugelassenen Ärzte haben die Kosten ihres Lebensunterhaltes während desselben aus eigenen Mitteln zu bestreiten, doch können, soweit die dazu verfügbaren etat mäßigen Mittel ausreichen, den im Sächsischen Untertanen verbande stehenden Externen vom Königlichen Ministerium des Innern auf bezüglichen Vorschlag des Königlichen Landes- Medizinal-Kollegiums angemessene Stipendien gewährt werden. Zur Zeit stehen für das Externat folgende Kranken anstalten zur Verfügung: Die K. Frauenklinik zu Dresden, die Stadtkrankenhäuser zu DreSden-Friedrichstadt und Dresden Johannstadt, die städtische Heil- und Pfleganstalt zu Dresden, das Hospital der Diakonissenanstalt zu Dresden, das Carolahaus zu Dresden, die Kinderheilanstalt zu Dresden, das Säuglingsheim zu Dresden, das K. mechanotherapeutische Institut des Hofrat vr. v. Reyher zu Dresden, die Universitäts-Frauenklinik zu Leipzig, die psychiatrische und Nervenklinik der Universität zu Leipzig, die dermatologische Klinik der Universität zu Leipzig, das Krankenstist zu Zwickau, das StadtkrankenhauS zu Zwickau, das Stadtkrankenhaus zu Plauen i. B., das StadtkrankenhauS zu Chemnitz, die städtische Nervenheilanstalt zu Chemnitz, das Johanniter-Krankenhaus zu Heidenau, das Ländliche Krankenhaus zu Meißen, die Volksheilstätte für Lungenkranke „Albertsberg", die Volksheilstätte für Lungenkranke „Carolagrün", die Irren-Heil- und Pfleganstalt zu Sonnenstein, die Irren-Heil- und Pfleganstalt zu Untcrgöltzsch und die Pfleganstalt für Geisteskranke zu Colditz. Indem Solches bekannt gemacht wird, wird zugleich zur Benutzung des Externats aufgefordert. Zu Nr. 1247 L. M. C. Dresden, den 18. August 1906. S815 TaS Königliche Laudes-Medizinal-Kollegium. Behördliche Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile.) Nichtamtlicher Teil. Vom Königliche« Hofe. Dresden, 21. August. Se Majestät der König traf >eute vormittag von Pillnitz im Residenzschlosse ein und nahm >ier zunächst militärische Meldungen, sodann die Vorträge der Herren StaatSminister und der Herren Hofdepartementschefs entgegen. Von mittag ^1 Uhr ab erteilte Allerhöchstderselbe nach stehenden Herren Audienz: Oberzeremonienmeister a. D., Kammer- Herrn Frhrn. v. Miltitz auf Siebeneichen, OberregierungSrat Schmiedel-Zwickau, Kri^SaerichtSrat Frey-Leipzig, Oberverwal- tungsgerichtSrat Hecht, Geh. Finanzrat Gasterstädt, OberlandeS- gerichtsrat Geh. Justizrat Trummler - Dresden, Amtshauptmann Ebmeier-Glauchau, OberregierungSrat Manitz, AmtSgerichtsrat Justizrat Vogel, Kirchenrat vr. Molwitz, Rektor der Diakonissen- anstalt Dresden, Oberbürgermeister vr. Beck-Chemnitz, den Bau räten Stadtrat Richter-Dresden, Gelbrich-Chemnitz und Krause- Dresden, Professor an der Königl. Forstakademie Groß-Tharandt, Hofrat Prof. vr. Fröhliger-DreSden, Oberzollinspektor Meyer- Zwickau, Prof. Ehemann, Direktor der Müllerschule in Dippoldiswalde, NechnungSrat Kluge-Dresden, Architekt Kammer rat Thieme-Leipzig, Kanzleirat Knüpfer-DreSden, Uhrenfabrikant Kommerzienrat Lange-Glashütte und Hofspediteur KommissionS- rat John-DreSden. Ferner empfing Se. Majestät eine Ab- ordnung der Belegschaft des Königl. Steinkohlenwerk« Zaukerode, bestehend aus den idrei ältesten Mitgliedervertretern im Vor stande der Knappschaftskrankenkasse: Häuer Meißner-Klein opitz und Zimmerlingen Rüdiger-NiedvhermLdorf und Hammer- Döhlen, die den Dank für die aus Anlaß der Feier des 100 jährigen Bestehen« de« Königl. Steinkohlenwerks al« StaatLwerk zahlreich eröffneten Allerhöchsten Gnadenbeweise abstatteten, sowie eine Abordnung der privilegierten Bogen schützengesellschaft zu Dresden, bestehend aus dem Vorstand Hoslieferant Stadtrat Weigandt, Hofjuwelier Jähne, PrivatuS Adam und PrivatuS Büttner, die Sr. Majestät eine goldene Erinnerungsmedaille an das 450jährige Bestehen der Vogelwiese al« Volksfest überreichten. Nach den Audienzen kehrte Se. Majestät der König wieder in« Hoflager Pillnitz zurück. Heute nachmittag 5 Uhr 48 Min. ab Niedersedlitz wird Sich Se. Majestät der König in Begleitung des Königl. Kämmerers v. Criegern, Exzellenz, und des Flügeladjutanten Major Eulitz zu mehrtägigem Aufenthalte nach Tarvis in Kärnten begeben. Hosterwitz, 21. August. Ihre Königl. Hoheit die Prinzessin Mathilde ist heute vormittag 7 Uhr 30 Min. in Begleitung der Hofdame Freiin v. Gaertner von Reichenau kommend in Hosterwitz eingetroffen. Mitteilungen aus -er öffentlichen Verwaltung. - Se. Exzellenz der Hr. Kultusminister v. Schlieben ist vom Urlaub zurückgekehrt und hat die Geschäfte wieder über nommen. Deutsches Reich. Der Kaiser. (W. T. B) WilhelmShöhe, 20. August. Gestern nachmittag machte da« Kaiserpaar mit Gefolge einen Spazier gang, heute morgen einen Spazierritt. Se. Majestät der Kaiser hörte später den Vortrag des Chefs des Zivilkabinetts. Zur Frühstückstafel waren geladen Kammerherr Rabe v. Pappenheim, Kammerherr Frhr. Riedesel v. Eisenbach, Landrat v. Schwertzell und Regierungspräsident Graf v. Bernstorff. Reichskanzler Kürst v. Bülow. (W T B ) Norderney, 20. August. Der Reichskanzler Fürst v. Bülow ist heute vormittag von WilhelmShöhe hier wieder eingetroffen. Zum Abschiedsgesuche des preußischen Landwirt- schastsministers v. Podbielski. Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt: „Wie wir hören, hat der Reichskanzler und Ministerpräsident Fürst Bülow das von uns bereits erwähnte Schreiben des Hm. Landwirtschafts - Ministers v. Podbielski vom 13. August zum Gegenstand eine» eingehenden VortraaS bei Sr Majestät dem Kaiser gemacht Se. Majestät der Kaiser hat darauf in Übereinstimmung mit einem Antrag des Fürsten Bülow erklärt, daß er auf Grund der Ausführungen des Hm. Ministers vom 13. August zurzeit nicht in der Lage sei, über die Frage der Entlastung von Exzellenz v. Podbielski aus dem Staatsdienst eine definitive Entschließung zu fasten." Ferner schreibt die „Deutsche Tageszeitung": Die beschlag nahmten Geschäftsbücher der Firma Tippelskirch u. Co sind der Firma am 18. August zurückgegeben worden. Gutem Vemehmen nach hat sich kein Anhalt dafür ergeben, daß seitens der Firma nach irgendeiner Seite hin zu unlauteren Zwecken Gelder auS- gegeben worden sind. „Gedanken unv Erinnerungen" Ves Fürsten * Otto v. Bismarck. In einem Berliner MontagSblatte wird kategorisch gefordert, daß der dritte Band der „Gedanken und Erinnerungen" des Fürsten Otto v. Bismarck möglichst sofort veröffentlicht werde- das deutsche Volk habe ein Recht darauf, endlich die histo rische Wahrheit zu erfahren. Hierzu bemerkt die „Deutsche Tageszeitung": Da« MontagSblatt wird sich trotz seiner kategorischen Forderung bescheiden und gedulden müssen. Darüber, ob und wann der dritte Band der „Gedanken und Erinnerungen" veröffentlicht werden soll, haben lediglich die Erben de« Fürsten Bismarck zu befinden, die sich nur an das halten werden und halten müssen, wa« der Heimgegangene selbst über den Zeitpunkt der Veröffentlichung letztwillig ver fügt hat. über diese Verfügung ist nur das eine bekannt ge worden, daß die Veröffentlichung erst dann bewirkt werden soll, wenn die in Betracht kommenden Hauptpersonen nicht mehr unter den Lebenden weilen. Generalversammlung Ver Katholiken Deutschlands. (W. TB.) Essen a. d. Ruhr, 20. August. Die erste geschloffene Versammlung der 53. Generalversammlung der Katholiken Deutschlands wählte heute morgen zum ersten Vor sitzenden den Landgerichtsrat Reichstagsabgeordneten Gröber, zum ersten Vizepräsidenten den Präsidenten des westfälischen Bauernvereins Frhrn. v. Twickel - Stovern und zum »weiten Vizepräsidenten den Reichstagsabgeordneten Arbeitersekretär GieSbertS. Sodann wurde die Absendung zweier Huldigungs- telegramme an den Kaiser und den Papst beschlosten. An Se. Majestät den Kaiser wurde nachstehendes Telegramm gesandt: Die 53. Generalversammlung der Katholiken Deutschlands, zu der sich auS allen Gauen des großen deutschen Vaterlands die Mit glieder im Mittelpunkte deS rheinisch-westfälischen JndustriebezirkS, dem gewerbefleißigen Esten, zusammengefunden haben, bittet Ew. Majestät, den einmütigen Ausdruck ihrer vollkommenen Ergebenheit und unerschütterlichen Treue entgegennehmen zu wollen. Aus schließlich geleitet vom Geiste der Liebe und Gerechtigkeit, wird die Generalversammlung im Sinne und nach dem Borbilde Lw. Majestät der Versöhnung der konfessionellen und sozialen Gegensätze zu dienen bestrebt sein zum Heile des geliebten deutschen Vaterlands. An den Kardinal Merry del Val wurde folgende« Tele gramm gesandt: Die 53. Generalversammlung der Katholiken Deutschlands, zu der sich in Esten, der berühmtesten Fabrikstadt Deutschlands, tausend treu ergebene Söhne der heiligen katholischen Kirche namentlich aus dem arbeitenden Stande zusammengefunden haben, legt dem Heiligen Vater die Gefühle der kindlichen Liebe und den ehrfurchtsvollsten Gehorsam untertänigft zu Füßen und bittet als Unterpfand der väterlichen Zuneigung Sr. Heiligkeit und zur Erlangung der gött lichen Hilfe untertänigft um den apostolischen Segen. Zu Ehrenpräsidenten der diesjährigen Generalversammlung wurden auf Vorschlag des Präsidenten gewählt Prälat v. HuelSkam aus Münster und Fabrikant M. Wiese aus Verden. In der an die geschlossene sich anschließenden öffent lichen Si^ung hielt Präsident NeichLtagSabgeordncter Gröber seine Antrittsrede. Alsdann teilte Kardinal Fischer-Cöln mit, daß er den Heiligen Vater gebeten habe, den Kardinal Vanu- telli hierher zu entsenden. Kardinal Vanutelli werde Mittwoch hier eintreffen, um der Versammlung den Segen des Papstes zu spenden. Hierauf erteilte Kardinal Fischer den oberhirt- lichen Segen. Nunmehr referierte Landtagsabgcordneter vr. Porsch über die Schulfrage. Später wurde die Antwort Sr. Majestät des Kaisers auf das oben mitgeteilte Huldigungstelegramm ver lesen, die folgendermaßen lautet: Schloß WilhelmShöhe. Ich habe den freundlichen Gruß der dort versammelten deutschen Katholiken gern entgegengenommen und Mich aufrichtig über die Versicherung gefreut, daß die General versammlung der Versöhnung der Konfessionen und sozialen Gegen sätze zu dienen bestrebt sein wird. Für diese Kundgebung treuer Ergebenheit spreche Ich der Generalversammlung Meinen wärmsten Tank au«. Wilhelm. I. k. Die Verlesung des Telegramm« wurde mit jubelndem Beifall ausgenommen, worauf der Präsident ein dreifache« Hoch auf den Kaiser ausbrachte. Die Versammlung wurde gegen 8 Uhr abend» geschloffen. Kolonialpolitisches. * Der frühere Kolonialdirektor, jetzige norwegische Gesandte vr. Stübel scheint dem Ermittelungsverfahren wegen Bruches des Amtsgeheimnisse«, da« bei den Justizbehörden gegen ihn beantragt worden ist, mit Seelenruhe entgegenzusehen. Dem „Berl. Lokalanz." wird darüber folgende« berichtet: Christianis, 20. August Der Gesandte vr. Stübel be gibt sich morgen mit Urlaub nach Berlin, aber nicht, wie er dieser Mitteilung lächelnd hinzufügte, zu einem neuen Arnim-