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Der Wert von Grotzkamerun. Dresden, den 10.November 1311 Die Liberalen nehmen eine sonderbare Stellung zu den neuen Verträgen ein: das Abkommen von Marokko können sie nicht kritisieren, weil sie sonst auf den Fürsten Bülow Steine werfen müssen. Darum geht es mit aller Wucht auf die neuesten Erwerbungen in Kamerun, obwohl noch vor einem Jahre kein Mensch daran gedacht hat, daß es möglich sei, dort eine Kolonie von nahezu der Größe des Reiches zu erwerben. Was die Franzosen erhalten, wird in Paris über den grünen Klee gelobt, was wir erhalten, machen wir selber schlecht, so daß in der öffentlichen Meinung der Eindruck entstehen muß: alles Gebiet von Großkamerun ist keinen Pfennig wert. Wie stimmt hierzu die Tatsache, daß wir alle jene Länder erworben haben, welche Lindequist selbst als wünschenswert bezeichnet hat? Ja wir haben sogar noch mehr erlangt. Diese Tatsache ist sehr wichtig. Wir wissen auch von Missionaren, welche die Gegend kennen, daß diese nicht von Mohammedanern, sondern von Heiden bewohnt werde und daß hier ein neues Feld erfolgreicher Missionsarbeit sich eröffnet. Gerade ortskundige Missio nare loben sehr die Gegend, die nun deutsch wird. Angesichts des ganzen «inseitigen liberalen Presie- streites war es eine Pflicht der Negierung, sofort >ne Denkschrift zu publizieren über die neuen Ländereien; das ist nun geschehen. Diese bestätigt unsere Auffassung der Sachlage. Wir treten 12 000 Quadratkilometer ab. Wir erhalten 275 000 Quadratkilometer, d. h. Kamerun wird um die Hälfte seiner jetzigen Fläche (498 000 Quadratkilo meter) vergrößert und kommt mit einem Flächeninhalt von 761 000 Quadratkilometer beinahe dem südwcstafrikanischen Schutzgebiet gleich. Die reine Vergrößerung beträgt das Dreifache unseres Schutzgebietes Togo. Für den wirtschaftlichen Wert des Znwacksies mag zunächst weniger der gegenwärtige Zustand maßgebend sein, als zukünftige Entwicklungsmöglichkeitcn. Es beweist deshalb nichts, daß diejenige französische Kolonie, zu der die abgetretenen Gebiete bisher gehörten, einen Zuschuß zu den Kosten der Bestreitung ihrer Verwaltungsausgaben nötig hat. Auch Kamerun verlangt noch rund 2>4 Millio nen Reichsznsihilß, ohne daß es jemanden einfallcn könnte, Kamerun als minderwertige Kolonie zu bezeichnen. Im, Gegenteil wird Kamerun als eine der aussichtsreichsten, von manchen als die aussichtsreichste Kolonie Deutschlands an gesehen. Ferner ist zu berücksichtigen, daß Französisch- Aequatorialafrika bisher von Frankreich als Stiefkind be handelt worden ist, während das Hauptinteresse Frcmzösisch- Westafrika in Anspruch nahm und nininit. Nachdem dort bisher 165 Millionen Franken ans Anleihcfonds für öffent liche Zwecke (Bahn- und Hafenbauten, Sanitätswesen usw.) bereits voll verwendet worden sind, und ein Projekt für- weitere 480 Millionen Franken, wovon zunächst 150 Millio nen angefordert oder bereits bewilligt sind, ausgestellt wor den ist, hat Französisch-Aegnatorinlafrika bis 1909 nur etwas über l Million und bis heute nur etwas über 22 Millionen ans Anleihe erhalten, wovon erst ein Teil aus gegeben worden ist. Das mangelhafte Interesse des Mutterlandes für die Kolonie war in der Hauptsache eine Folge davon, daß ein großer Teil des Landes ini Jahre 1899, nach dem Muster des belgischen Kongostaates, auf die Dauer von 30 Jahren an Konzessionsgesellschaften vergeben war, von denen der Staat feste Einnahmen ans Pacht- und Gewinnanteil ein zog, -im übrigen aber erwartete, daß sie ihm die wirtschaft liche Erschließung des Landes abnehmcn werde». Daß dieses System Fiasko gemacht hat und immer wieder machen muß. wird heutzutage kaum bezweifelt. Die französisch-- Regierung hat dies seit einigen Jahren erkannt und einge- sehen, daß das System geändert werden müsse. Mitte 1910 und Anfang 1911 ist denn auch eine Einigung mit einer Reihe von Konzessionsgesellschaften zustande gekommen. Aus die mit diesen Gesellschaften getrost'enen Verein barungen wird später näher einzugehen sein. Hier kommt es lediglich darauf an, zu zeigen, wie verständig es ist, wenn unter diesem System und bei der sonstigen Vernach lässigung der Kolonie durch das Mutterland ihre wirtschaft liche Entwicklung und Erschließung nicht diejenigen Fort schritte gemacht hat, die den natürlichen Quellen seines Ncichtiimes entsprechen. Im Jahre 1910 hat endlich unter Generalgouverneur Merlin eine neue Entwicklnngsphase eingesetzt, die am besten sich dadurch veranschaulicht, daß die Zahl der Verwaltungsbezirke von nicht ganz 200 im Jahre 1909 auf 257 im Jahre 1910, und die der Posten mit Poli- zeitruppen (Gardes indigdnes) auf 116 vermehrt wurde. Die Folgen dieser intensiveren Verwaltung zeigten sich so fort: die Kopfsteuer, die 1909 2 050 000 Franken betragen hatte, hat 1910 nach den bisherigen Angaben rund 3 900 000 Franken ergeben. Ter Gesamthandel, der sich in den letzten Jahren um 27 Millionen Franken bewegt hatte, ist 1910 auf 37,8 Millionen gestiegen. Dies ist allerdings init der Entwicklung des Handels in Kamerun, der von 33 Millionen Mark im Jahre 1909 auf 45 Millionen Mark im Jahre 1910 gestiegen ist. nicht zu vergleichen. Immerhin zeigt aber die Tatsache, daß die französische Kolonie auf die intensivere Jnverwaltungnahme in derart günstiger Weise reagiert hat, daß bei fortdauernd sachgemäßer Ausgestaltung der Behördenorganisation und der Verwaltungstätigkeit und bei der Einführung unserer bewährten Kameruner Ver- waltungsgnindsätze in das Neuland für die Folge günstigere Resultate mit Sicl>erheit zu erwarten sind. Geht nun ein Teil dieser Gebiete in deutschen Besitz über, so werden einerseits ihre Naturprodukte dem deutschen Markte, hier vor allem dem deutschen Kautschnkmarkte, dessen Stellung dein Anslande gegenüber durch eine weitere Zufuhr aus deutschen Schutzgebieten trotz des Prinzipes der offenen Tür der deutsche Kaufmann dem ausländischen, besonders dem französischen gegenüber in der Regel über legen gezeigt hat, zngesührt, dem Ausfnhihandel ein neues Absatzgebiet von beträchtlichem Umfange eröffnet, Tie in Kamerun tätigen Firmen werden mit Freuden die Gelegen heit ergreifen, dieses Gebiet dein deutschen Handel als Absatzgebiet zu erobern. Vom militärischen Standpunkte wäre zu erwähnen, daß, je größer ein Schutzgebiet, es um so leichter ist, die im Lande angeworbenen Soldaten an Orten zu organisieren, in denen sie im Falle des Aufstandes keine Fühlung mit der eingeborenen Bevölkerung haben. Für Kamerun, dessen Lchntztiiivven mit den Jahren immer mehr über den Mangel an Ersatz landfremder Söldner klagt, ist hiermit ein nicht zu unterschätzender Vorteil ver bunden, zumal die Franzosen schon seit längerer Zeit einen Teil ihrer Truppen und ihrer Polizeitrnppen ans den Ge bieten, die wir jetzt erhalten sollen, rekrutiert haben.- Nicht unerwähnt darf bleiben, das; jedes nenerworbene Land die Möglichkeit in sich schließt, Mineralschätze zu enthalten: bis jetzt ist z, B. das Vorkommen von Kupfer am oberen Sanga, das in das abzntretende Gebiet fällt, bekannt geworden. Alle diese Vorteile sieht man in der liberalen Presse nicht; sie werden auch jetzt unterschlagen, damit der Leser ja kein objektives Bild erhält. Man malt immer nur schwarz, spricht von Schlafkrankheiten, den Konzessions gesellschaften usiv. Wir verkennen diese schweren Mängel des Vertrages nicht, aber wir sehen nicht nur diese, sondern auch die großen Vorteile der neuen Gebiete. Ob es mit dem heut» so viel geleisteten Kongovertrage nicht einmal ebenso gehen wird, wie mit dem heute gelobten Helga land- v e r trage, der vor 20 Jahren »och weit mehr Opposition fand als heute das Kongo-Abkommen? Verträge können erst in der Zukunft zeigen, was sie wert sind, namentlich Kolonialverträge, darum urteilen wir vorsichtig. Der italienisch-türkische Krieg. Die Anncrionscrklärung soll erfolgt sein, um darzutun. das; die italienische Position in Tripolis, Homs, Benghasi, Derma. Bomba und Tobruc, also in sämtlichen Häfen und Küstenstädten des Landes eine endgültige ist, unabhängig davon, was die im Felde stehenden Türken und Araber- militärisch noch zu tun gedenken. Um diesen Eindruck in Europa zu erreichen, hat sia, Italien nun zu dem feierlichen Annexionsakt entschlossen. Wir halten dem entgegen, das; die Annerion ans dem Papiere eine Lächerlichkeit ist, solange die Okkupation sich ans die paar in den ersten Tagen besetzten Küstenstädte be schränkt, in denen sich die Italiener besonders >n Tri polis, wo sie ans den Anßenwerken wieder vertrieben wor den sind heute noch in der reinen Defensive befinden und sich kaum über die letzten Häuser hinanstrauen. Was mm die Sympathie» in Deutschland »nd Oesterreich betrifft, die die italienische Presse vermißt, so ist ganz kühl darauf zu antworten, daß die Italiener auch nicht das geringste getan haben, sich solche Sympathien durch militärische Leistungen oder ihr politisches Verhalten zu erwerben. Nun haben im (hegenteil die Menschcnschlächtereien, die die Italiener unter dcn Eingeborenen angerichtet haben, in der ganzen zivili sierten Welt Empörung und Erbitterung gegen eine Nation erregt, die in den Krieg gezogen ist, nm Tripolis für die europäische Kultur zu erobern. Wie Gc'iiercil Ccmeva mitteilt, soll der eigentliche Feld zug erst im Frühjahr beginnen. Jetzt »volle man sich daraus beschränken, die türkischen Angriffe abzuwehren. Das Konstantinopeler Blatt „Sabah" schreibt: Am Dienstag fand bei Suk el Djuma, fünf Kilometer südöstliß von Tripolis, ein Kampf statt, bei dem die Türken Sieger blieben und die Italiener große Verluste hatten. Die Italiener machten einen Gegenangriff, wurden aber zu- rückgcschlagen. Die Türken besetzten vier artesische Brunnen, die von den Italienern außerhalb Tripolis gebohrt waren. Während man vergeblich darauf wartet, daß sich die italienische Regierung zu den Anklagen zahlreicher Kriegs berichterstatter wegen der Metzeleien unter den Eingeborenen äußert, läßt sie mit einer beneidenswerten Naivetät ver schiedene am 6. und 7. November stattgefundene Schän dungen und Grausamkeiten an toten und verwundeten Italienern mitteilen. Ed ergebe sich demnach, daß die Türken und die von ihnen geführten Araber die Artikel 1. 2, 4, 21, 24 und 30 der letzten Konvention verletzt hätten. — Diese Behauptungen können nur das eine beweisen, daß die Araber durch die italienischen Menschcnschlächtereien nin 26. und 27. Oktober veranlaßt worden sind. Gleiches init Gleichem zu vergelten. DreSven, den >0 N. vcmter i:«>: — Kaiser Wilhelm und der Sultan. In einer Massen versammlung, die am 7. d. M. im Whitsield-Labernakel ab gehalten und in der gegen den Krieg und seine Greuel pro testiert wurde, erzählte der bekannte „Friedensapostel' William Stead, der vor einigen Wochen in Konstantinopel war, über ein Gespräch mit dem Sultan folgendes: Der Sultan habe ihm niitgeteilt, daß sein Telegramm an den König von England ohne Erfolg geblieben sei. Dagegen habe er ans sein Telegramm an den deutschen Kaiser eine Antwort erhalten, die Frenndschaft ansdrückte und in der gesagt wnrde, das; der Kaiser seine Gesandten instruiert habe, zu intervenieren. Freilich habe der Kaiser hinzuge- fiigt, das; ein Vorgehen Deutschlands, wenn es nicht von den anderen Mächten unterstützt würde, ohne Erfolg bleiben würde. Der erste Tag der Mnrokkovcrhaiidlunge» im Reichstage. Es war eine hochbedentsanie Sitzung: eine weltgeschichtliche Sitzung nach Inhalt und Rednern. Alle Tribünen waren überfüllt, in der Hofloge war der Kron prinz mit Gemahlin erschienen. Der Reichstag war nahezu vollständig besetzt. Am Bnndesratstische war kein Plätzchen mehr frei. Als neues Oiesicht erblickte man Gouverneur- So ls, der das Reichskolonialamt zu vertreten hat Alle Minister und Staatssekretäre waren erschienen, ebenso eine Reihe einzelstaatlicher Minister. Der Präsident setzte sofort alle Anträge bctr. Nechtsgültigkeit der Verträge durch Ge nehmigung de? Reichstages ans die Tagesordnung, da nie mand widersprach. Sofort kau» der R eichskanzler zu Worte War es seine Leichenrede, »veil ihm jeder Plan fehlte »nd »veil das Haus mit eisigem Schweigen die Rede aufnahm? Alle Parteien schiviege», »nr die Linke lachte gezwungen und macht ab und zu Zwischenrufe. Mancher treffende Satz fand sich in der Rede; aber er zog nicht und selbst beim Anschlägen der nationalen Seite schwieg alles. Ter Redner gab zuerst einen historischen Ueberblick über die Verhandlungen ab 1909, die Entsendung des „Panther" und dann die Verträge. Mit Nachdruck unterstrich er, daß die Entsendung des „Panther" nicht den Zweck hatte, Land zu erwerbe». Ans de» Rücktritt des Staatssekretärs v. Linde- anist kam er eingehend zu sprechen und bestätigte unsere Mitteilung, daß »vir alle Ländereien erhalten haben, die Lindequist gewünscht habe. Als der Kanzler die ablehnende Haltung Lindeqnists schilderte, spendeten die Alldeutschen, die Freisinnigen und die Sozialdemokraten lebhaften Bei fall. Das mag dem früheren Staatssekretär sehr unange nehm sein, das; die Sozialdemokraten sein Verhalten mit Beifall begrüßten, lleber das Kongo-Abkommen urteilte der Reichskanzler selbst sehr pessimistisch. Ohne den Namen Bassermanns zu nennen, polemisierte der Reichskanzler sehr scharf gegen diesen. Lebhaft verteidigte er den Kaiser, der nie gezögert habe, das Schwert für die Ehre Dentschlands zu ziehen: es sei frei erfunden, daß die Armee oder die Flotte nicht schlagfertig seien. Mit dein schärfsten Nachdruck brachte er diese Worte hervor. Aufsehen mußte es erregen das; Deutschland so scharf gegen die Rede Lloyd Georges Stellung genommen hat: das wußtc man bisher in der Oeffentlichkcit nicht. Nun steht auch fest, daß Deutschland vor England nie znnickgewicheii ist und dies wird dem deutschen Volke sehr angenehm sein. Zum Schlüsse spitzte der Reichskanzler die Situation zu auf Krieg oder Frieden. Um Länder zu erwerben, brauche man nicht nach Anika zu gehen bessere Länder würden näher sitzen. Kraft im Innern und Stärke ans dem Kontinent gab er als seine Parole aus. Ei» Krieg, der vermieden werden kann, müsse vermieden werde». Da? sei sein Grundsatz. Tann feierte er die Be deutung des Einvernehmens zwischen Deutschland und Frankreich. Die Algccirasakte konnte man nicht wieder- berstellen. Wir erwarte» kein Lob, wir fürchten aber auch keinen Tadel, damit schloß der Reichskanzler seine ein- stündige Rede, ohne daß Beifall erscholl. Nunmehr kan» der Reichstag zu Worte, Das Zentrum sandte »einen besten Diplomaten vor, den Fraktionsvorsitzenden Dr. Freiherr»» v. Hertling: er hatte sofort das Lbr des Hauses und be gründete zunächst, daß die Verträge »ach dem geltenden Rechte zur Genehmigung zu nilterbreiten seien. Dann ging er ans die Sache selbst ein und erklärte nmdweg, daß er den Vertrag nicht zu einem iniierpolitische» Konflikt benutzen »rolle. (Sehr gut!) Damit zielte er auf Bassermann Dis siebenjährige Marokkopolitik sei keine glückliche gewesen: dis Tcmgerreisc sei ein Unglück gewesen; aber der fnihers Reichskanzler hat die Verantwortung zu übernehmen und hat sie übernommen. Redner schilderte dann mit reichem! Material, daß die deutsche Politik auf territoriale Er- ningcnschaft seit 1901 verzichtet habe. Er gab dann dem wachsende» Mißbehage» des Volkes durch die Agadiraffärs Ausdruck und wies auf die große nationale Bewegung hin. als Lloyd George seine Rede gehalten hatte. Das Marokko- Abkommen sei im allgemeinen nach Lage der Verhältnisse nicht ungünstig; mehr Bedenken habe er gegen das Kongo- Abkommen. Die Kommission müsse näher prüfen. Redner! stellt eine Reihe von Fragen. Zum Schluß sprach der Redner markige Worte in der Richtung: Gewiß wollen. -! ? 4 4>s