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Dresdner Journal : 15.09.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-09-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187409157
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18740915
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18740915
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1874
-
Monat
1874-09
- Tag 1874-09-15
-
Monat
1874-09
-
Jahr
1874
- Titel
- Dresdner Journal : 15.09.1874
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211 1874 Dienstag, den 15. September ^Uo»»«-«^nt»prvt»: xLUrlicd:. - 6 1^6. I ^^Uv« tritt ?o«t- »n<t ^jkkrliok: 1 H»1» 1b t<r. I divin. ii)>iur«loeKumio«ri>: 1 n^r 1 I»»>-rr»1ki,prei««>r I^ar öev k»uw ein«r ^««i>»ItL'r>ov ?vtit»<»>1s: 2 K^r. vndsr „^ir^-»«»nät" Ui« ^ott«! b ttzsr. Kr«eli«1nvu: I'LxtieU mit Xnnnudm« ävr 8onn- on6 ?«iert^xv, tür «t«o kk>Ix«ti>6vn ?»x. ArrMtrÄmMl. Verantwortlicher Redacteur: CommisstonSrath I. G. Hartmann in Dresden. In^rAtt-nLnnLdwo »vü^LrtH, l.»Ix»l^: H. ^iranckitett«', OomminnionLr <i<« l >r««<1n«r 4ouru»1»; ebenäü».: ^'o,^ u. L Z-'rr^rr, S»wd^rU-»«rIl». tV >«ll-I.«jp,tjs-L»,«I-Lr«,I»ll-kr»L>ttiLrt » ». 17/kiM>r,t«te»« <t' t'oq/rr Uvrlt» Vi«r>-S»wkvr^-rr»^-l,«Ip,t^-I'r»Lk- kart ». bl. -Uüocd»»: L»rUo: ^4 7»vu/,<A»<1ant,//. A/^r«-ze, vr«i Iso: /. LürvttU; oh»2mttr: ». kr»L>- kurt» bl.: / //errmeoin ^Ix' Uuvd^^ rk k V,' Oorlit»! /»iv /)_, S»»uover: t) ^e^ü^ke»-, r»i i»: 7/«, <>.<-, /x»/ikke, 71«?/,«--- L'o.. «tuNxirrt: ^>»uL« <t' <>'»., ^ü<1et. ^»'»»»irrn-Äitrca«, tVieu: Uransxvdorr ' IlLni-rl. Dxprxlitinn cient ilronliucr .Ivurn.its, I»r<?r>äen, At»rAtUvttlon^!Ut»it! Ko. 1. ihm eine Ovation dar. Der Marschall übernack tet in Auchel. (Vgl. Parts und Lille unter „Ta- gesgeschichte".) Perpignan, Sonntag, 13. September. (W. T. B.) Nachrichten aus der französischen Greur- stadt Offeja besagen, daß die Carlisten große Fouragc- und KriegSvorrätbe in Seu de-Urael (südwestlich von Puycerda) anhäufen und daß Sa balls neue Lorbrrritungen trifft, um Puycerda in Brand zu stecken Derselbe erwartet hierzu nur noch die Befehle des Prätendenten. AuS Puycerda find viele Bewohner auSgewandert. Die Regie- rungstruppen, die in Puycerda riugerückt waren, haben dasselbe wieder verlassen und find in drei verschiedenen Colonven in der Richtung von Gerona, Bich und Manresa abgezogen Die letztgedachte Kolonne soll einen Zug mit Lebensmitteln nach Berga geleiten. Die Carlisten in Caialonien, wo hin Don Alfonso über Fraga einaedrungen ist, Haden eine Verstärkung von 1500 Mann aus der Provinz Valencia erkalten. Tngesgeschichle. Dresden, 14. September. Der Staatsminister Frei herr von Friesen ist gestern von seiner Urlaubsreise zurückackehtt und hat die Geschäfte wieder übernommen. « Meißen, 13. September. Anschließend an die Uebun- gen in der ganzen Division gegen einen markirten Feind, begannen am lo. Septbr., nachdem die Truppen der I.Jn- fanteriedivision Nr. 23 am 9. September gerastet, die Feldmanöver in zwei Abthcilungen gegen einander. Se. königl. Hoheft Prinz Georg, begleitet von den Offizieren des Generalcommandos und einer Anzahl königl. preußischer Offiziere, war von Dresden kommend, gegen 9 Uhr auf dem Manöverterrain eingetroffen. Der Südbrigade, Generalmajor Freiherr v. Hausen, welche nach dem ungünstigen Gefecht am 8. September bis in die Gegend von Heinitz hatte zurückweichen müssen, war von ihrem Obercommando, zugleich mit einem Ba taillon Verstärkung, für den IO. September die Weisung zugegangen, ein Vordringen des Feindes über die große Tricbsche gegen Wilsdruff zu hindern, um die daselbst beabsichtigte Concentrirung der Südarmcc zu decken. Die Nordbrigade, für den IO. September unter Befehl des Generalmajors v. Funcke, sollte ihre am 8. September errungenen Vortheile ausnutzend, womöglich das Defile der Kohlenstraße für den in mehreren Colonncn dem nächst deabstchügten Vormarsch der Nordarmee öffnen. Die Brigaden, welche beide das Dorf Luga für den er sten Zielpunkt ihrer Operationen genommen, stießen sehr bald aufeinander und gelang es der um 2 Bataillone stärkeren Südbrigade, dieses Torf, sowie die davon nörd lich gelegenen Höhen dem Feinde zu entreißen, dessen linker Flügel aus den schwer praktikablen Nebenschluchten des Triebschethales bei Alt-Robschütz den vordringenden feindlichen rechten Flügel nicht aufzuhalten vermochte. Die Vorposten der Südbrigade konnten bis nördlich der Chaussee Meißen-Krögis vorgeschoben werden, während die Nordbrigade in der Linie Mauna-Löbschütz mit dem Gros bei Stroischen sich etablirte. — Am 11. September geruhten Se. Majestät der König, in Begleitung Sr. königl. Hoheit des commandircnden Generals Prinzen Georg, sowie des Kriegsministers v. Fabrice Excellenz mit hohem Gefolge den Hebungen der Division beizu wohnen. Nach den cingegangenen Stachrichten, welche feindliche Abthcilungen in Meißen eingetroffen meldeten, erschien dem Commandeur der Südbrigade, Frhrn. v. Hausen ein längeres Verweilen auf dem linken Triebschufer gefähr lich und hatte derselbe dahin disponirt, nur die Ärrftre- garde auf diesem zurücklasseud, aus der starken Stellung nördlich Weitzschen die Vertheidigung des Triebscheüber- ganges zu führen. Der Commandeur der Nordbrigade, Generalmajor v. Abendroth mit seinen Hauptkräftcn über Krögis vorbrechend beschloß, nachdem die feindliche Arrisregarde, welche östlich Luga Stand hielt, zurück ge trieben, unter dem Schutze einer starken Artillerieposition, aus welcher er die bei Weitschen stehende feindliche Ar tillerie bekämpfte, zur Gewinnung des Thalüberganges auf Nobschütz links abzumarschiren, uni hierdurch auch zugleich der bei Bockwen supponirt fechtenden Division der Nordarmee, von der die Meldung eingegangen, daß sie nicht vordringen könne, den Vormarsch auf Wilsdruff zu öffnen. Die Süddrigadc von diese», Linksabmarsch des Feindes durch ihre Cavalerie unterrichtet, vermochte den feindlichen Uebergang zwar nicht zu hiudern, setzte aber durch Behauptung von Kettcwitz und Sönitz einem weiteren Vordringen des Feindes ein Ziel und bivouakirtc die Nordbrigadc mit oen gegen Nord-Ost vorgeschobenen Vorposten am Kuhberg, während die Südbrigade mit den Vo*posten südöstlich von Piskowitz-Weitzschen bei Seeligstadt lagerte. Stachmittag 4 Uhr fand in Meißen im Gasthofe zur Sonne königl. Hoftafel statt, zu welcher an die fremden Offiziere, die sächsischen Generale und Offizierffbis incl. Compagnie- rc. Führer, sowie an die Spitzen der Civilbehörden Meißens Einladungen ergangen waren. Das gestrige Manöver am l2. September bildete den Schluß der Feldmanöver in 2 Abtheilungen gegenein ander und endigte bei Sora, woselbst die Südbrigade (Generalmajor v. Funcke), von der Nordbrigade (Ge neralmajor v. Abendroth) in der rechten Flanke ange griffen, sich einem weiteren Nachdrinaen des Feindes durch den Rückzug über die kleine Triebschc entzog. Für das zu Montag den 14. September in Aussicht genommene Manöver in der ganzen Division gegen einen supponirten Feind, steht die Ankunft L>r. königl. Hoheit des commaudirenden Generals, Prinzen Georg, wieder.zu erwarten und soll das Manöver und mit diesem auch die Urbungen der 1. Infanteriedivision Str. 23 mit einem Vorbeimarsch der Division westlich von Wilsdruff ihren Abschluß finden. * Berlin, 13. September. Stach hier eingegangenrn telegraphischen Meldungen ist Se. Majestät der Kaiser heute Vormittag lO Uhr von Friedberg nach Hannover, Se. k. u. k. Hoheit der Kronprinz gestern Abend nach Kassel abgereist. Der Großhcrzog von Hessen begleitete den Kaiser zum Bahnhöfe, wo die hessischen Prinzen und das Offiziercorps zur Begrüßung anwesend waren. Heute Nachmittag ^5 Uhr sind Se. Majestät der Kaiser und Ihre k. u. k. Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin des deutschen Reichs in Hannover eingetroffen und haben, bei der Fahrt durch die festlich geschmückten Straßen von sympathischen Zurufen dcr Bevölkerung begrüßt, im Resioenzschlosse Wohnung ge nommen. — Heute oder morgen wird auch Se. königl. Hoheit der Prinz Leopold von Bayern (der Schwie gersohn des Kaisers von Oesterreich), über Dresden kom mend, hier eintreffen und sich zu den Mauövcrn nach Hanno ver begeben. — Nach der„N.-Z." sollen im Ministerium des Innern unverweilt nach der gestern erfolgten Rück kehr des Ministers die vielfach in diesem Ministerium vorbereiteten Gesetzentwürfe zur weitern Bcrathung und beziehungsweise zur Feststellung gelangen. Ter erste Entwurf zu dem preußischen Unterrichtsgcsetze ist fertig. Derselbe zählt, wie die „Spen.Ztg." berichtet, über 300 Paragraphen und umfaßt das gestimmte Un- terrichtswcsen von der Universität bis zur Dorfschule mit Inbegriff der Dotations-, sowie aller sonstigen ad ministrativen, wirthschaftlichen, finanziellen und techni schen Fragen. Von Seiten des Bundcsraths ist be kanntlich unter Ablehnung des vom Reichstage ange nommenen Völk - Hinschius'schen Gesetzentwurfs an den Reichskanzler das Gesuch gerichtet worden, unter Be theiligung der Bundesregierungen ein Gesetz über die Einführung der obligatorischen Civilchc und Be urkundung des Personenstandes auszuarbeiten und lald- thunlichst dem Bundesrath zur Beschlußnahme vorlegen zu lassen. Auf die Frage, in welchem Stadium sich diese Angelegenheit befinde, bemerkt nun die „N. A.Z.": „Nach zuverlässigen Mittheilungen darf mau annehmen, daß der Reichskanzler eine Ueberarbeitung des preußi schen Gesetzes über die Beurkundung des Personenstan des mit Rücksichtnahme auf die für die übrigen Staaten wichtigen Gesichtspunkte angeordnct hat, und daß diese Arbeit jetzt innerhalb der betheiligten preußischen Mi nisterien im Gange ist." — An den bekanntlich wegen Nichtcinziehbarkeit der gegen ihn verhängten Geldbußen gegenwärtig eine Gefängnißhaft verbüßenden Bischof von Paderborn, Konrad Martin, ist, wie die „Sp. Ztg." mitthcilt, die Aufforderung ergangen, sei» Amt niedcrzulcgen. Die Frist zur Beantwortung der Auf forderung läuft dieser Tage zu Ende. Nach fruchtlosem Ablauf der Frist wird beim k. Gerichtshöfe für kirchliche Angelegenheiten die Anklage auf Diensteutsctzuug eryo- ben werden. — Nach Veröffentlichung des Bankge- setzcntwurfs war das Hauptbankdirectorium von den« engcrn Ausschüsse der preußischen Bank anfgefordert worden, ein Gutachten über denselben abzugebcu. Dieses Gutachten ist vorgestern dem Ausschüsse übergebe» wor den. Es befaßt sich, wie die „Schl. Ztg." berichtet, nur mit den voraussichtlichen Wirkungen, welche der zuin Gesetz gewordene Entwurf auf die preußische Bant aus üben dürste, und kommt zu dem Schlüsse, baß die preu ßische Bank dadurch aufs Schwerste geschädigt werde. — Nach der „D. R-C." wird morgen das Staatsmini sterium unter den« Vorsitze des Viccpräsidcntcn des StaatS- Ministeriums, Camphausen, zu einer Sitzung zusammen- treten. Eiue der wichtigsten Gegenstände, welche das Staatsministerium in der nächsten Zeit beschäftigen wird, ist die Frage wegen der Verlegung des Etatsjah- rcs. Daß, nacy dem neuerdings getroffenen Arrange ment, bezüglich des Zusammentritts der parlamentari schen Körperschaften des Reiches und des preußiscben Staates eine Vorlegung des Etatsjahres nothwendig wird, darüber bestehen keine Zweifel, umsomehr, als bereits ja unter Zustimmung des preußischen Landtags ein gesetzliches Arrangement zu Stande gekommen ist, welches die provisorische Fortsetzung der Erhebung der Staatseinnahmen und der Leistung der StaatSausga- ben ermöglicht. Wie wir hören, liegt es in der Absicht, um möglichst bald ein endgiltigcs Arrange ment hcrbeizuführcn, schon in dem Etat für das Jahr 1875, eine Vorlegung des EtatStcrminS eintrctcn zu lassen, und zwar glaubt mau dies iu der Weise zu er reiche», daß einstweilen die provisorische Weiterführung des Etats bis zum Monat Juli fortgesetzt werde, und daß von da ab dann die regelmäßige Vcrwaltung, mit dem 1. Juli begiuncnd und mit dem uttin»» Juni des nächsten Jahres abschließend, in Wirksamkeit tritt. Eine definitive Entscheidung in dieser Angelegenheit dürfte voraussichtlich schon in den nächsten Wochen erfolgen. Wohlau, >1. September. (Schl. Z.) Vor dem hiesigen königl. Kreisgcricht kam heute die Anklage gegen den Appellationsgerichtspräsidenten a. D. Herrn v. Gerlach wegen des im 8 I3l des Bundesstrafgesetz buches vorgesehenen Preßvcrgehens, welches er sich in seiner Broschüre: „Die Civilchc und dcr Reichskanzler" hatte zu Schulde» kommen lassen, zur öffentlichen Ver handlung. Der Angeklagte war trotz gcbörig insinu- irtcr Vorladung nicht erschienen, hatte auch keinen Ver- thcidiger geschickt, weshalb in < unttinmc-ium wider ihn verfahren wurde. Herr Staatsanwalt Schulze, welcher die Beschlagnahme Nr gedachten Broschüre bei einem hiesigen Buchhändler verfügt hatte, trug die Anklage vor, indem er diejenigen Stellen der Broschüre namhaft »«achte, in welchen der Angeschuldigte erdichtete oder entstellte Thatsachcn behauptete, um dadurch Staatsein- richtllngcn und Anordnungen dcr Obrigkeit verächtlich zu machen, und begrünketc dadurch die Anklage. Er beantragte das Schuldig, eine Geldbuße voi« 2Oo Thlr. cvent. 2 Monate Hast, sowie die Vernichtung dcr vor handenen Diuckexcmplare und der zum Drucke benutz ten Formen und Platten. Dcr Vorsitzende des Ge richtshofes rcsumirtc hierauf dieiAnklage, indem er die incriminirtcn Stelle«« nochmals vorttug. Der Gerichts hof zog sich hierauf zurück und nach längerer Bcrathung verkündigte dcr Vorsitzende, Krcisgcrichtsdircctor Gödel das gefällte Urthcil, nach welchem der Angeklagte für schuldig erklärt wird: durch erdichtete oder entstellte Thatsachcn, die er öffentlich behaupt t, Einrichtungen Amtlicher Theil. Dresden, 13. September. Seine Königliche Hoheit der Prinz Leopold von Bayern ist vorgestern Abend voi« München hier ringetroffen, in« „Hütet Belle vue" abgetreten und heute Abend '^7 Uhr nach Berlin abgereist. Dresden, 14. September. Ihre Königliche Hoheit die Frau Herzogin von Genua ist heute früh 4 Uhr 25 Minuten nach Stress abgereist. Nichllnntücher TheU. U este rfickt Telegraphische Nachrichten Tagesgeschichte. (Dresden. Meißen. Berlin. Wohlau. Bonn. Homburg v. d. H. Kiel. München. Darm stadt. Mainz. Friedberg. Wien. Brandeis. Paris. Lille. Brüssel. Madrid. Aus Bayonne. Lissabon. London. Washington.) Dresdner Nachrichten. Proviuzial Nachrichten. (Plauen. Freiberg. Pirna. Riesa.) Vermischtes. Statistik und LolkSwirthsckaft. EinflesandteS. Feuilleton. TageSkalender. Inserate. Beilage. Crnennungen, Versetzungen rc. im öffentl Dienste. Gerichtsverhandlungen. (Pirna.) Vermischtes. Statistik und LolkSwirthschaft. Feuilleton. Börsennachrichten. Telegraphische WittrrungSberichte. Inserate. ^tlcssr.lpliischc Nachrichten. Berlin, Montag, 14. September. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Prinz AlfonS v. Asturien (Sohn der Königin Isabella voi« Spanien) ist heute früh, begleitet von drei Offizieren, über Brüssel und Hannover auö London hier eingetroffen und im „Hotel Ropal" sch^stie^n. Paris, Montag, 14. September. (Tel. d. Dresdn. Journ.) DaS definitive Resultat der Er satzwahl für Maine - et - Loire ist jetzt bekannt: der Republikaner Maille hat 45,187, der Septen nalist ÄruaS 26,025 und der Bonapartist Berger 25,420 Stimmen erhalten. ES ist demnach eine Stichwahl erforderlich. Bethune, Sonntag, 13. September, Nach- mittags. (W. T. B) Der Marschallpräsidcnt ist heute hier ringetroffen und von der Behörden feierlich emvfungen worden. Der Maire versicherte den selben der Ergebenheit der Bevölkerung und hob hervor, daß ibm die Nationalversammlung eine fest bestimmte Gewalt verliehen habe, die es ihm möglich machen werde, das so wohl angefangene Werk der moralischen und materiellen Wiedergeburt zu einem guten Ende zu führen. Der Marschall erwiderte mit einigen Dankesworten und mit dem Ausdrucke dcr Hoffnung, daß die Nationalver sammlung unverzüglich die constitutioncllen Gesetze votiren werde. Nach nur kurzem Aufenthalte be gab sich der Marschall alSdann nach Auchell, um den dortigen Manöver« beizuwohnen. In Auchel hatte sich eine große Anzahl von Maires zu seiner Begrüßung eingefunden, auch die Arbei- ter aus den benachbarten Bergwerken brachten Feuilleton Redigirt von Otto Banck. Dresden, 14. September. Die fünfte allgemeine Versammlung dcr „deutschen anthropologische» Ge sellschaft" wurde heute früh !ä>0 Uhr im Hör- saalc des Zwingerpavillous vou Hofrath Prof. vr. Geinitz eröffnet und es fand in« Namen der Staats- regicrung die Begrüßung der Versammelten durch Hof rath llr. Roßmann statt. Das Präsidium führte Prof. Vr. Virchow. Gegen Mittag beehrten Se. Majestät der König die Versammlung mit Seiner hohen Gegenwart. Ein weiterer Bericht über die Sitzung wird morgen an dieser Stelle gegeben werden. V. 6. Dresden, >4. September. Die zweite Sitzung der Versammlung der deutschen geologischen Ge sellschaft, am 12. d. M. Vormittag 9—12, war ledig lich den wissenschaftlichen Vorträgen gewidmet. Nach einem Vortrag von Prof. Möhl über Basalte, wobei Redner eine Anzahl mikroskopischer Dünnschliffe von Basalten, sowie seine Arbeit „Basalte und Phonolithe SachsenS" vorlegte, wurde als Ort für die nächste Ver- sammlung auf den Vorschlag des Oberbergraths vr. Gümpel München gewählt. Professor Schlüter verbreitet sich über ein neues, von ihin genauer unter suchtes Glied der Kretdeformation, welches nördlich von Dottmund in einer Mächtigkeit von 1500 bis 2000 Fuß zwischen dem sogenannten Euvieripläner und der Oua- dratrnkreide sich auSbreitrt und welches sich in verschie denen anderen Gegenden Deutschlands, Frankreichs Amerikas und Indiens vorfindtt. vr. Mietzsch legt ein Stück Grubenholz vor, welches in Pechglanzkohle umgewandett ist, und zeigt ferner eine Reihe ausführ ¬ licher Kohlenflötzprofile vor. Freiherr v. Richthofen bespricht einige geologische Verhältnisse von China: Unter Annahme einer sehr langsamen Senkung des südlichen China erklären sich die felsigen Küsten dieses Theiles, da sich hier eine bildende Anlagerung iinmer von Neuem wieder unter das Niveau des Meeres senkt, im Norden dagegen muß man eine langsame Hebung annehmcn, u«n das fortwährende Wachsen des Landes, sowie die große Ebene im Nordosten von China zu verstehen. Redner sprach dann über die, mit dieser Hebung in Zu sammenhang stehende, interessante, periodische Verände rung der Flußläufe des Jan-tse-kiang und Hoang-Ho, welche Flüsse früher ihr Bett südlicher, dann wieder nördlicher verlegt hatten, so daß der jetzige Flußlauf des Hoang-Ho z. B. jetzt 60 geographische Meilen nördlicher geht, als vor 600 Jahren. Auf eine kleine Abweschung in den Hebungsverhältnissen deuten die beiden großen Seen im Innern des Landes, womit auch die eigen- thümliche Begrenzung der beiden großen Ebenen des Landes (die nordöstliche ist über 700o Quadratmeilen groß) gegen die Gebirge in Zusammenhang steht. Nach der Verlesung eines Berichtes des Afttkareisenden vr. Lenz sprach Kammrrrath Grotrian über Horn fels vom Ocketthale im Harz, worauf Prof, vom Rath regelmäßige Verwachsung von Kalkspath- und Ouarz- krystallen, sowie metamorphosttte Olivinkrystalle vorlegte. Prof. Orth sprach unter Vorlegung einer Körnungs scala über die Verschiedenheit in der Größe des Korns bei Schlemmungserscheinungrn; Vr. Böttger machte eine,« kurzen Bericht über die Tettiärformation von der Insel Borneo und vr. Bornemann iun. legte eine Pattie Juraversteinerungen vor. Vr. Meyn besprach die noch gegenwärtige Bildnng von Kalkconyrttionen auf dem Meeresgrund btt der Hamburger Hallige, ganz analog den bekannten Jmatrasteinen und wies durch viele Belegstücke nach, daß diesen Bildungen nicht immer eine organische Masse zu Grunde zu liegen braucht. Prof. v. Fritzsch berichtete über die Verhältnisse des unteren Rothliegenden im thüringcr Wald und zeigte, daß sich das ältere Gebirge keineswegs immer regelmäßig an den dortigen alten Granit anschließt, und daß sich eine deutliche Trennung in den einzelne«« Profile«« dcr unterdyatischen Schichten mit Aranthodcs rc. von den tiefer liegenden Partie«« erkennen läßt. Nachdem Prof. Senft einen kurzen Nachtrag zu seinem gestrigen Vor trag gegeben, ladet Geh. Rath Göppert zu zahlreicher Betheiligung an der Breslauer Natursorscherversamm- lung ein, während Prof. v. Lasaulx einen von ihm höchst sinnreich construirten Seismometer (Erdbebenmesser) demonstrirt. Am Nachmittag unternahm die Gesellschaft eine äußerst zahlreich besuchte Excursion mittelst Extra- zug nach Deuben, wo sie den neuen königlichen Carola schacht besichtigte. In dem geschmückten Maschinenhaus hatte der Director Förster eine kleine Ausstellung von Versteinerungen und Gesteinatten aus der Stcinkohlen- formation des Plauenschen Grundes, sowie voi« verschie denen Profilen veranstaltet. Trotz der sehr ungünstigen Witterung ging noch eine große Anzahl nach dein Porphyrbruch des Eichberges bei Potschappel und besuchte von da bei Großburgk einen schöne«« Aufschluß des Rothliegenden, um schließlich durch die Syenitbrüche des Plauenschen Grundes nach dem Felsenkellcr zu gelange««. Während am Sonntag den 13. d. M. eine Kattenconfcrcnz der Geologen der preußischen Landesuntersuchung statt fand, unternahm ein anderer Theil eine Excursion zur Besichtigung der Plänermergel, welche neuerdings durch den Eisrnbahneinschnitt zwischen Copitz und Lohme«« sehr schön aufgeschlossen sind. Dieser Plänermergel ist hier auf den oberen Ouadersandstein des Liebethaler Grundes aufgelagrtt und bildet die Ausfüllung einer früheren Schlucht iu dem Saudstein. Er ist somit jüugcr als dieser letztere, was sich auch aus den zahl eichen Ver steinerungen crgicbt, die man dort zu finden Gelegenheit hat, und zwar entspricht er genau dcu obersenonen Schichten voi« Pricßen und Luschütz in Böhmen. Um so interessanter aber wird dieses Vorkommen, als cs das einzige ist, welches wir in Sachsen von diesen jüngeren Schichten haben. Von den« Eisenbahncinschnitt wanderte mau nach der Lochmühle, um von da über Wehlen zu- rückzukchren. Mit dieser Excursio» schloß die diesjährige Versammlung, auf welcher in der kurzen Zeit außer ordentlich viel geleistet worden ist, sowohl in Belehrung des Einzelnen, wie durch den Gedankenaustausch und die Mittheilunacn aus den verschiedensten Gegenden unseres deutschen Vaterlandes und des Auslandes in Förderung eines klaren Ucbcrblicks über die allgemeine«« geologi schen Verhältnisse, und gewiß wird jeder der Theilneh mer, mit Befriedigung an die lehr- und genußreichen Stunden zurückdenkend, die diesjährige Versammlung in angenehmer und froher Erinnerung behalten. Residcnzthcater. Ein eigentlich zur Scdanfcier bestimmtes Volksstück von Vr. Hugo Müller „Ge wonnene Herzen", Musik von Bial, konnte wegen cin- grtretener Erkrankung des Hn«. Alexander erst Sonn tag, den 13. September, zur Darstellung kommen. Da bei wurde zur Nachfeier auch die Festouverture vom Musikdirector des Leipziger Stadttheatcrs, B. E. Neß ler, ausgcfühtt, eine Arbeit, dcr voi« Fachkcnncrn tüch tige, wirkungsvolle Einzelheiten zugcsprochcn werden. Das genannte Stück wurde schon einmal ii« Dres den und zwar im „Hcnniniathcatcr" vor dcr Direktion des Hrn. Müller gegeben; es hat jedoch einen neuen erweiterten Charakter gewonnen und war berechtigt durch gute Jnsccnirung und frische Darstellung (an der
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