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Wahl eines Mitgliedes in den Ausschuß, die Bereinigung mit Ernstthal betr. Bekanntmachung. Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß Herrn Stadtrath geistig anläßlich seines 25jährigen Stadtrathsjubilüums vom Stadtgemcinderathe als Beweis be sonderer Achtung und Dankbarkeit das Ehrenbürgerrecht verliehen worden ist. Hohenstein, den 7. Januar 1893. Der Stadtrath. vr. Backofen. Krankenversicherung. Vom 1. Januar 1893 ab ist der ortsübliche Tagelohn gewöhnlicher Tagearbeiter in Hohenstein festgesetzt worden auf u. 1 M. 70 Pf. für erwachsene männliche Arbeiter, b. 1 „ 10 „ „ „ weibliche 6. „ 80 „ „ jugendliche männliche ck. — „ 60 „ „ ,, weibliche Versicherten; 10 „ der sowie 25. Januar 1893, vormittags 10 Uhr zu Verkündung des Vertheilnngsplans Der Stadtrath. vr. Backofen. zu e. 2 Pf. feiten des Arbeitgebers, 5 „ „ „ Versicherten; ,, ä. 2 Pf. feiten des Arbeitgebers, 4 „ „ Versicherten. oben angegebenen ortsüblichen Tagelohnes der als Termin anberaumt worden. Zwangsversteigerung. Das im Gruudbuche auf den Namen Carl Hermann Pommer eingetragene Grund stück, Wohnhaus mit Hofraum und Garten, Folium 560 des Grundbuchs für Hohenstein, Parzelle Nr. 303a des Flurbuchs, Abth. Flur, 5,^ a groß, mit 132,^ Steuereinheiten belegt und auf 9750 M. geschätzt, soll im hiesigen Amtsgerichte zwangsweise versteigert werden und ist der 18. Jannar 1893, vormittags 10 Uhr als BersteigernngStermin, ,, b. 3 Pf. feiten des Arbeitgebers, 7 „ , „ Versicherten; Das Krankengeld beträgt die Hälfte des Hohenstein, den 23. December 1892. Demnach betragen die Betrage zur Gemeindekrankenversicherung zu a. 5 Pf. feiten des Arbeitgebers, Eine Uebersicht der aus dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihres Rang verhältnisses kann in der Gerichtsschrciberei des unterzeichneten Amtsgerichts eingesehen werden. Hohenstein-Ernstthal, am 22. November 1892. Königliches Amtsgericht. Von Feilitzsch. Ein Jubelfest für Hohenstein. In der sonst so friedlich-ruhigen Wohnung unseres Herrn Stadtraths W. Zeißig ging cs am letztvergangencn Sonnabende recht lebhaft her, nicht etwa geräuschvoll, aber des Kommens und Gehens war kein Ende, ein immerwährender Wechsel, Deputationen, Personen in amtlicher Eigenfchast wie auch Personen aller Stände, alle hatten das Verlangen, den Wunsch, Herrn Stadtrath Zeißig bei der 25. Wiederkehr des Tages, au dem er als Mitglied in den hiesigen Stadtrath getreten war, zu beglückwünschen, zu danken. In jeder Art hatte man Be weise der Verehrung für den Jubilar hcrbeigetragen, nicht nur in Schrift und Wort auch in Form von Blumen und anderer sinnreicher Geschenke. Unter den Eorporationcn, die des Jubilars an diesem Tage iu ehrender Weise gedachten, sei an dieser Stelle besonders nufere Schützencompagnic erwähnt, die den Jubilar die Ehrenmitgliedschaft antrug und diese anzunehmen der Jubilar sich gern bereit erklärte. Der Hanpttheil, die officiellc Feier fand vormittag im Rathhause statt, über welche uns von schätzbarer Seite folgender Bericht freundlichst zur Verfügung gestellt wurde: Am Sonnabend Vormittag >^12 Uhr hatten sich im Sitzungssaale des Rathhauses der Stadtgemcinderath, die Mit glieder des von ihm gewählten Festausschusses und die städti schen Beamten versammelt, um das 25jährige Stadtrathsjnbi- läum des Herrn Stadtraths Zeißig zu feiern. Herr Bürger meister vr. Backofen führte in seiner Ansprache aus, es sei eine außergewöhnliche Zeit, zu der die städtischen Collegien und Beamten sich zusammengefunden, außergewöhnlich sei aber auch die Veranlassung hierzu; gelte es doch, ein Ereigniß zn feiern, wie es in den Gemeindeverwaltungen nur überaus selten vvr- komme. Um den Tag recht zu würdigen müsse man zurück gehen bis in den Herbst des Jahres 1867. Damals sei ein Rathsmitglied für Armensachen zu wählen gewesen und es seien 20 von 24 Stimmen auf Herrn Zeißig gefallen. In dem Wechsel der Jahre habe die Zusammensetzung des Raths- collegiums häufig gewechselt, unverändert aber sei in der langen Zeit Eines geblieben, das sei das Vertrauen des Stadt gemeinderaths, welches Herr Stadtrath Zeißig bereits damals besessen und in erhöhtem Maaße sich während seiner ersten Amtsperiode erworben habe, denn jedesmal, wenn seitdem ein Rathsmitglied für das Ärmenwesen zu wählen gewesen, sei die Wahl einstimmig auf ihn gefallen. Redner hob sodann die wichtigsten Punkte aus der Thätigkcit des Herrn Stadtraths Zeißig hervor: 1874 sei er als Stellvertreter des Bürger meisters gewählt worden und habe dieses Amt seitdem ununter brochen bekleidet, 1876—1877 1 Jahre lang die Verwaltung der Stadt stellvertretunasweisc geleitet, in den darauffolgenden Jahren bis 1880 den Vorsitz im Ausschüsse für die Emflurung geführt, 188l die Anregung zur Bildung des Hospitalfonds, der inzwischen in der Hauptsache durch freiwillige Zuwendungen auf fast 30<X) Mk. angewachsen sei, gegeben; 1881/82 sei das ihm speciell unterstellte Waisenhaus gebaut worden, 1888, als sich bei der Vertretung der Stadtgemeinde wie bei der Aufsichts behörde die Ueberzeugung herausgestellt, daß der damalige Rathsvorstand unmöglich länger im Amte bleiben könne, habe er wesentlich dazu beigetragen, daß die Frage eine schließlich für alle Theile annehmbare Lösung gefunden habe, endlich 1891 als erster Vorsitzender des Ausschusses für die Gemeinde diakonie diese segensreiche Einrichtung vraanisirt. Daß bei einer so langen und vielseitigen Thätigkcit Herr Stadtrath Zeißig Gegner bekommen habe, fei erklärlich, bei Weitem über wiegend aber sei das Gefühl dankbarer Anerkennung, wie es fchvn durch die regelmäßige Wiederwahl zum Ausdrucke ge bracht worden fei und jetzt erneut bewiesen werde. Mit dem Danke verbinde der Stadtgemcinderath den Wunfch, daß dem Jubilar feine geistige und körperliche Rüstigkeit auch in Zukunft bewahrt bleiben möge, damit er so lange fein Amt weiter führen könne, als er noch Freude und Befriedigung daran finde. Als äußerliches Zeichen des Dankes der Stadtgemeinde überreicht ihm der Herr Bürgermeister ein; in Silber getrie bene, auf der einen Seite mit dem Stadtwappen, auf der an deren Seite mit den Zahlen 1868 7. Januar 1893 geschmückte Blumenschale. Oer Stadtgemeindcrath habe weiter einstimmig beschlossen, dem Jubilar die höchste Auszeichnung, die er als Beweis besonderer Achtung und Dankbarkeit zu verleihen be rechtigt sei, zu Theil werden zu lassen und ihn zum Ehren bürger ernannt. Die Urkunde hierüber übergiebt der Herr Bürgermeister mit dem Wunsche, daß sie eine stete Zierde des Hauses des Jubilars bilden und dieser der neuen Würde sich lange Jahre erfreuen möge. Die Urkunde hat folgenden Wort laut: Herrn Bruno William Zeißig ist in dankbarer Aner kennung der Thätigkcit, die er während 25 Jahren in dem Ehrenamte eines Stadtrathes zum Nutzen der Stadtgemeinde Hohenstein entfaltet hat, das Ehrenbürgerrecht verliehen worden. Hohenstein, den 7. Januar 1893. Der Stadtgemcinderath. ve. Backofen, Bürgermeister. Herr Stadtrath Zeißig dankte in bewegten Worten dafür, daß Gott ihm beschieden habe, diesen Freuden- und Ehrentag zu erleben, und daß der Sladtgemeinde- rath ihm solche Auszeichnungen bereitet habe; er versprach, auch in Zukunft sein Amt weiter zu führen so lange seine Kraft hierzu ausreiche und er das Vertrauen des Stadtgemcinderaths besitze. Im Namen der städtischen Beamten beglückwünschte hierauf Herr Rendant Schilling den Jubilar und überreichte ihm zwei silberne Leuchter und eine Glückwunschurkunde, von Seiten der Stadtverordneten sprach, da leider der Vorsitzende wie auch sein Stellvertreter behindert waren, als einer der Aeltesten im Collegium, Herr Stadtverordneter Keilhaus. Hieran schloß sich die Beglückwünschung durch die Armenpfleger unter Führung des Herrn Pastor Albrecht und durch den Kirchenvorstand, Namens dessen Herr Pastor Albrecht dem Jubilar eine Bibel übergab. Abends füllte sich der Saal unseres Rathhauses bis auf den letzten Platz mit Bürgern aller Berufskreise, um den festlichen Tag in Geselligkeit mit dem verehrten Jubilar zu beschließen. Wohl kann man sagen, daß Alle, denen je Ge legenheit gegeben war, in das Verwaltungswesen unserer Stadt einen Blick zu werfen, und dabei die nie rastende Thätigkcit unseres Jubilars kennen zu lernen, Anlaß genommen hatten, diesen Ehrenabend mit dem Jubilar zusammen zu verleben. Das Festlocal und vorzüglich den Ehrenplatz des Jubilars hatte man mit Blumen nnd Pflanzen geschmückt. Herren der Stadt von Ehren und Stand, die Mitglieder unseres Rathes hatten den Jubilar in ihre Mitte genommen und sämmtliche Fcstthcilnehmer Platz genommen, als das vom Stadtrathc ver anlaßte Festmahl mit einem Hoch auf unseren geliebten König Albert durch Herrn Bürgermeister vr. Backofen eröffnet wurde, der auch den officiellen Ehrentrunk auf unsern Stadtjubilar ansbrachte, in welcher Ansprache die Verdienste desselben ge bührende Würdigung fanden. Der Dank Herm Zeißig's ließ er kennen, daß all diese Licbesbezeugungen in Anbetracht der Mannig faltigkeit und großen Menge ihn überrascht und erfreut hatten. Allen ferneren Reden, die in großer Zahl wechselten, Erwähnung zu thun, sei uns erspart, denn es würde zu weit führen, nur sei noch gesagt, daß der Jubilar seitens des Herrn Conrad Anton Clauß, Ritter pp. und Ehrenbürger unserer Stadt, als langersehnter Zwillingsbruder begrüßt wurde und Frau Stadt rath Zeißig wurde in dankbar-ehrender Weise gedacht, indem die treue Begleiterin unseres Jubilars in geschäftlicher Hin sicht ost als Stellvertreterin habe eintrcten müssen, wenn der Herr Gemahl in seiner Stellung als Rathsmitglied, ja zum Theil auch als stellvertretender Bürgermeister seines Amtes gewaltet. Der Abend verlief augenscheinlich sowohl für den Gefeierten, wie auch für die Feiernden in angenehmster Stim mung. Möge Gott den Jubilar noch recht lange Jahre in Ge sundheit unserer lieben Stadt Hohenstein erhalten, damit er uns als Rathsmitglied noch lange feine Thätigkcit widmen und jüngeren Generationen als leuchtendes Vorbild dienen kann. Sächsisches. Hohenstein, 9. Januar. Für das nächste Rechnungsjahr ist die Herstellung einer Stadt-Fernsprecheinrichtung in Hohenstein-Ernstthal mit An schluß nach Chemnitz und Meerane <Sa) unter der Voraus setzung in Aussicht genommen worden, daß mindestens 15 Sprcchstellen zur Einrichtung gelangen. Ucber Chemnitz und Meerane hinaus würde der Sprechverkehr zunächst nicht ge stattet werden können. Für die Betheiligung an der Stadt- Fcrnsprecheinrichtung wurde eine Jahrcsvergütung von 150 Mk., für jedes gewöhnliche Gespräch bis zur Dauer von 3 Minuten mit Theilnehmern in Chemnitz und Meerane eine Einzelgebühr von 50 Pf. zn entrichten sein. Anmeldungen sind bis zum 15. Januar an das hiesige Postamt zu richten. Die preußischen Staatsbahnen haben bei Anwendung der Dampfheizung zum Erwärmen der Personenwagen die Er fahrung gemacht, daß bei langen Zügen und empfindlicher Kälte die Dampfleitung von der Maschine aus nicht genügt, um in den Wagen eine angenehme Temperatur zu'erzeugen. Zur Beseitigung dieses Mangels werden Versuche mit Dampf kesselwagen unternommen und sind seit einigen Tagen der gleichen Wagen auch zwischen Dresden und Berlin im Betriebe. Die Wagen haben das Aussehen eines Güterwagens, besitzen einige Fenster und enthalten einen Heizkessel, in welchem Dampf