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Wopauer» Tageblatt und Anzeiger l.lORM.Zuslellgeb. LV Psg. Btftellungen werd« t» uns. GeMst»st.,von d«n Boten, sowiewmallenPostanstalten angenommen Wochenblatt f ü k g f ch 0 P S U « « d AM„eaeNd Anzeigenpreise: Die 4« mm breite Millimeterzeile 7 Psg,; die V3 mm breite Millimeterzeile im TextteU 25 Psg- Nachlaßstaffel 6 Ziffer, und Nachweisgebühr 25 Psg zuzugl. Port» Da» „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger" ist daS zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmaunschast Flöha und des Stadtrats zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt «nd enthLlt die amtlichen Bekanntmachungen de« Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Erzgebirgische Handelsbank e. G. m. b. tz.Zschopau. Gemeindegirokonto: Zschopau Nr. r; Postscheckkonto: Leipzig Nr. 42884— Fernsprecher Nr. 7lL ZeUung für die Ort«: tkrumhermerSdors, Waldkirchen, Bornich«», Hohnders, Wittschthal, Weißbach, Dittersdorf, Gornau, DitturannSdorf, Witzschdorf, Lcharsenstei«, Schlößchen Porschendor» n«. L84 6. 1SS7 los. 76SS47S MerGSmark 35,2 v. H. mehr als 1936 am Lag der Rattonalen Solidarität Das N c i ch S m i u i st er i u m für Volksauf- klärung und Propaganda gibt bekannt: DaS vorläufige Ergebnis der diesjährigen Sammlnng am Tage der Nationalen Solidarität im ganzen Reiche beträgt Reichsmark 7 655416,49 Im Vergleich dazu betrug das Ergebnis des Jahres 1936 5662 279,19 Mark. Gegenüber dem Ergebnis des Jahres 1936 bedeutet das des Tages der Nationalen Solidarität 1937 also eine Steigerung um 1993 197,30 oder um 35,2 Prozent. Das Ergeb,lis dieses Jahres wird sich noch welker erhöhen, da einige Teilergebnisse noch nicht endgültig vorliegen. Das Ergebnis des Jahres 1935 betrug 4 084 813,49 Mark, das des Jahres 1934 4 021 000 Mark. * Trotz ungünstiger Witterung ist dieses Ergebnis zu. pandcgekonnncn. Und inan muß bedenken, daß sich die Spenden znm größten Teil ans 5- und 10-Pfennig- Stücken zusannncnsetzten. Niemand wußte wer und wie viel der einzelne gab. Freiwillig, ohne Kontrolle, sind die Spenden gegeben worden, und so war es fast wie eine Volksabstimmung, wenn sich am Tag der Ratio- nalcn Solidarität so großartig der Wille der Massen offen barte, zu helfen. Die große Sammlung des Tages der Nationalen Solidarität war aber auch ein Bekenntnis zu einem reali stischen Christentum, zu einem Christentum der Tat, das sich nicht um theologische Haarspaltereien kümmert, son dern sich praktisch der Bedrängten annimmt. Die Zehn tansende von Sammlern und Millionen von Spendern stehen dem Geist des Evangeliums näher als diejenigen, die immer nur vom Christentum predigen, aber niemals ihr Christentum mit der Tat bezeugen. Auch das Ausland wird nun seine Behauptung kaum noch aufrechlcrhalten können, daß die Zahl der Be dürftigen, die in Deutschland unterstützt würden, in einem krassen Gegensatz zu der halben Million Erwerbslosen stünden, die amtlich bekanntgegeben worden seien. Sieben ia'ics " i -n c-. heitxr waren mit ihren Emilien, also weit c s e n Biertel des Bolles, jahrelang erwerbslos. Sie lebten sieben bis acht Jahre lang von kärglicher Unterstützung und sind oft überaus stark verschuldet. Um alle Sünden der Shstemzcit zu beseitigen, dazu bedarf es aber noch einer langen sozialistischen Aufbauarbeit; denn das Winterhilfswcrk, das sollte man im Ausland nicht übersehen, sorgt auch für die Tuberkulösen, sorgt für Mut- 1er und Kind und die anderen sozialistischen Hilfsaktionen des Dritten Reiches, für die Armen und Bedrängten. In welch bewuudcruugswertem Maße der Geist des I nationalen Sozialismus das deutsche Volk ergriffen hat, kann man daraus erkennen, daß das reiche Deutschland der Vorkriegszeit, mit einer blühenden Industrie, mit reichen Kolonien, Monate brauchte, um zur Zeppelin- Spende sechs Millionen Mark aufzubringcn. Welch ein Wandel der Gesinnung, wenn heute in wenigen Stunden dieses Ergebnis um mehr als 11L Millionen Mark über troffen wurde. Keine Negierung der Welt kann so sicher und ruhig und mit so gutem Gewissen an das eigene Volk appellieren, wie die Negierung des deutschen Volkes. „Einzigartige soziale Voltsadstimmung" Dr. Goebbels dankt den Sammlern Zum Tag der Nationalen Solidarität veröffentlicht Reichsminister Dr. Goebbels folgende Erklärung: „Der diesjährige Tag der Nationalen Solidarität hat seinem Namen Ehre gemacht. In einer einzigarti gen sozialen Volksabstimmung hat sich die deutsche Nation wiederum zum Führer und zu seinem Werk bekannt. Ihr moralisches und finanzielles Ergebnis stellt alle daran geknüpften Erwartungen weit in den Schatten. Die gesammelten Summen werden mit dazu beitragen, ungezählten Armen unseres Volkes, vor allem Kindern, Müttern und Alten, eine besondere WeihnachtS- srcude zu bereiten. Es ist mir ein aufrichtiges Bedürfnis, allen, die an diesem stolzen Ergebnis mitgcwtrkt haben, den bekannten und unbekannten Sammlern, den Organisatoren und Pro pagandisten und den Millionen gebefreudigen Spendern herzlichst zu danken. Sie haben einen Nachmittag im Dienste eines nationalen Sozialismus gestanden, der sich nicht in hohlen und leeren Programmen, sondern in Taten der Opferbereitschaft und Nächstenliebe dokumen tiert. Sie haben dabei mttgeholfen, die Einigkeit und Ge- meinschaft unseres Volkes zu stärken und zu erhärten. Besonderer Dank aber gebührt bei dieser Gelegenheit den ungezählten namenlosen Sammlern und Helfern des WHW. und der NSV., die nicht nur einen Nachmittag, sondern ein ganzes Jahr im schweren und ent- sagungsvolleu Dienst unseres deutschen Sozialismus stehen. Uns Sammlern vom Tage der Nattonalen Soli darität war es ein Bedürfnis, uns an diesem Nachmittage einmal sichtbar und demonstrativ an ihre Seite zu stellen, um damit vor aller Welt unsere innere Verbundenheit mit ihnen und unsere Bewunderung für ihr Werk zum Aus druck zu bringen. Wir alle aber sind stolz und glücklich, einem Volke an zugehören, das am Jage der Nationalen Solidarität wieder einmal, wie so^oft, Gelegenheit hatte und nahm, seine besten und ergreifendsten Tugenden sich selbst und der Welt zu zeigen: Gemeinschaftssinn, Disziplin, Opser- bereitfchaft, Ausdauer und Humor, eine offene Hand und ein großes gütiges Herz. Heil unserem Führer!" Volksfest des Mimens Der Tag der Nationalen Solidarität in Perlin Einzigartig war wieder für die ReichShaupt- padt der Tag der Nationalen Solidarität. Um 16 Uhr sollte die große Sammeltätigkeit beginnen, aber schon lange vorher hatten 7000 Männer und Frauen in der Reichshauptstadt mit den roten Büchsen des WinterhilfS- wcrks ihre Sammclpostcn bezogen. Hier, in der Millionen stadt Berlin, waren der grüßte Teil der Mitglieder der Rcichsrrgierung und viele Reichsleiter, die namhaftesten Männer und Frauen von Bühne, Film und Kleinkunst, die bekanntesten Federn der Presse auf den Straßen, um geben von einer unübersehbaren, nach Zehntausenden, nach Hunderttausenden zählenden Menschenmenge. Ungeachtet des kalten Dauerregens, hielten die Berliner die Brenn punkte des Sammelns besetzt, ließen sie den bekannten Berliner Witz die Zügel schießen, bewiesen sie in drang voll fürchterlicher Enge ihren schlagfertigen Humor und gestalteten tm Verein mit den zahlreichen MusikkorpS der Wehrmacht und der Polizei sowie den Musikzügen der VA., 4« und des NSKK. die Straßen zum Schauplatz Eines Festes schönster Volksverbundenheit. Minister sammeln Die ersten, die vor dem Hotel Adlon in der Nähe deS Brandenburger Tores Reichsminister Dr. Goebbels Ihre Spende gaben, waren seine Kinder Helga, Hilde und Helmut. Dann öffnete sich die von ^-Männern gebildete Passe, die den Massen nach beharrlichem Warten den Weg tum „Doktor* freigab, dem die kleine Helga Goebbels bald helfen mußte. „Junge, du bist so lang, daß du das Geld gleich in den Schornstein stecken kannst!', sagte Ministerpräsident Göring in der Ltndenpassage zu tinem baumlangen jungen U-Mann, der sich „durch würgte' und sein Scherflein in die S- elbüchse steckte. Es war wieder die richtige Stimmung, wie sie auch in den letzten Jahren den Sammelplatz Hermann Görings kennzeichnete. Unter den Tausenden von Volksgenossen, die vorüberzogen, befanden sich auch viele Gäste aus dem Auslande; so erschien auch der britische Botschafter Sir Neville Henderson mit seiner Schwester, um sein Teil zu diesem Tage beizusteuern. Aus seiner Spende sprach daS Verständnis auch der offiziellen ausländischen Kreise für das Winterhilfswerk des deutschen Volkes «nd den Tag nationaler Solidarität. Der Botschafter wurde von der Menschenmenge freundlich gegrüßt, als er dem Minister präsidenten seine Spende überreichte. Der Beauftragte für den Vierjahresplan erschien aber auch am Wedding im Berliner Arbeiterviertel. Die dankbare Begeisterung der Arbeiterschaft brachte vielleicht am treffendsten jener junge Arbeiter am Wedding zum Ausdruck, der zum Ministerpräsidenten sagte: „Wir freuen uns nicht nur, wir sind auch stolz auf unseren Führer!' Wer nicht auf seine Kosten kam, das waren die Autogrammjäger, denen der Ministerpräsident sagte: „Kinder, heute schenkt ihr mir mal was, und das nächstemal gebe ich wieder Auto gramme!' Rudolf Heß bei den Neuköllner Arbettern Am Hermannplatz, dem Herzen Neuköllns, erschien der Stellvertreter des Führers. R udolfHeß.am Sonn abend. Hier, wo man oft in früheren Jahren den Winter so bitter spürte, hat man den Sinn dieses Tages verstan den. In dichten Kolonnen kamen die Neuköllner, um Rudolf Heß ihr Scherflein zu opfern. Im unendlichen Strom zogen sie an ihm vorbei, gut geleitet von den Kam«- Reichsminister Dr. Goebbels sammelte, stetS umringt von »iner unübersehbaren Schar hilfsbereiter Berliner, vor dem Hotel Adlon, Unter den Linden, in Berlin. «Scberl-Waaenbora.1 raden der SA., die die Menschenwogen zum rechten Ziel steuerten. Stunde nm Stunde verging, und es gab kein Ende dieses von dein Herzen kommandierten Opferganges. Ganz besonders aber freuten sich die fünf auslandsdeut schen Mädel, die Rudolf Heß von einem Besuch in Berchtes gaden wiedererkannte und denen er einen frohen Gruß mit auf den Weg gab, oder jene alte Parteigenossin, die von Kameraden der SA. auf eine SA.-Mutter aus der Kampf zeit vorgestellt wurde. Wie in den Vorjahren, gehörten die Stellen, an denen die engsten Mitarbeiter des Führers, die Reichsminister, Reichsleiter und Staatssekretäre, die führenden Männer aus der Partei sammelten, zu den am stärksten belagerten Plätzen. Der Neichsverkehrsminister Dorpmüller blieb ganz im Fach und war erfolgreich auf allen Fern bahnhöfen der Reichshauptstadt tätig. Neichsfinanzminister Graf Schwerin von Krosigk hielt die Ecke Tauentzien- und Nürnberger Straße besetzt. Er hatte zu seiner Werbung eine große Musikkapelle eingesetzt, wäh rend der Neichspostminister Ohnesorge rund um die Gedächtniskirche einen Postkutschenbelrieb unterhielt, bei dem er persönlich die Fahrgebühr kassierte. Vor dem Ufa- Palast ain Zoo hatte Reichsminister Dr. Lammers ein ausgezeichnet besuchtes Feld, auf dem sich auch der Korps- führer des NSKK., Generalleutnant Christiansen, erfolg reich betätigte. Staatsminister Popitz hatte in der Joachimsthalcr Straße ebenfalls eine Verkehrsader ange schlagen, während Staatsminister Dr. Meitzner rund um die Gedäcluniskirche sammelte. Am Wittenbergplatz hatte der Neichssportführer von Tschammer und Osten, unterstützt von den bekanntesten Sportlern der Reichs- Hauptstadt, seinen Sammelplatz, und es war eine stattlich« Helferschar, die dafür sorgte, datz nicht nur die Sportinter essenten ihr Schcrflein gaben. Ein starkes Aufgebot war natürlich auch für den Potsdamer Platz vonnöten, aus dem es an jeder der vielen Ecken und Zufahrtsstraßen von „Prominenten' nur so wimmelte. Hier sah man Ncichs- arbeitsminister Seldte, Rcichsarbeitsführer Hierl, den Stellvertreter des Beauftragten für den Vierjahres plan, Staatssekretär Körner, ferner die Staatssekretär« Pfundtner, Reinhardt, Dr. Krohn und Stuckart. Wie in den Vorjahren, so standen auch diesmal wieder die Männervonder Presse im Dienste des Winter hilfswerks ihren Mann. Bei Bühne und Ki m war es lebensgefährlich Ein geradezu lebensgefährliches Gedränge herrschte in der Friedrichstraße, dem „Sammelpunkt' nicht nur unserer Lieblinge von Bühne und Film, sondern gleich zeitig auch unübersehbarer Mengen gebefreudiger Ber- liner. Namentlich in den späten Abendstunden stauten sich hier derartige Menschenmassen, daß die Künstler von der Polizei gewissermaßen in „Schutzhaft' genommen werde» mußten, um nicht von der Menge erdrückt zu werden. Es wäre ein unmögliches Unterfangen, all die Namen der Künstler anzuführcn, die hier einen gewaltigen „Kassen- erfolg* zu verzeichnen hatten. Es war einfach alles d<^ was Klang und Namen hatte.