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MsdmfferTageblatt Zwangsvergleich erlisch« teder Anspruch aus Nachlaß. Nr. 167 — 98. Jahrgang JMsdruff-Dresden Freitas,, den 21. Juli 1939 Drahtanschrift: „Tageblatt' Postscheck: Dresden 2640 Bekanntmachungen des Landrates zu Meißen und des Bürgermeisters z« Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt Da« „WilSdrusfer Tageblatt» erschein! werkiags 16 Mr Bezugspreis monatt. 2 RM. srei HanS, bei Posibesicllung !,Lv RM. zuzugl. Bestellgeld. Einzelnummer lv Rps Alle Postanstatto». Postboten, unsere Austräger u. Geschäftsstelle nehmen zu teder Zeit Be- ee stellungen entgegen. Im Falle höherer Gewalt oder Wochenblatt sUk WllsdkUff U. UmgegtNd sonstiger Bctriebkftorun- gen besteht lein Anspruch ! au, Lieserung der Zet- tung oder »urzung des Bezugspreises. Rücksendung ein gesandter SchriststLcke ersolgt nur. wenn Rückporto bcilicgt. Das „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Wilsdruff bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts »«,«. Fernsprecher: Amt Wilsdruff SM men wir leine Gewahr. —7 7 7-7 7—— - _ Bei Kontur« und Macdonald gibt die DobpelrimgigkeiL der britischen Valästina-Volitit zu Emsahbsreite Mannschaft Die Rcichswettkämpfc der SA., die seit Beginn der Wvr.,. Berlin zum drittenmal durchgeführl werden, vereinigen diesmal rund 10 000 Männer in einer gewaltigen Leistungs- Prüfung, wie sie eindrucksvoller kaum gedacht werden kann. Sie stehen diesmal ganz im Zeichen des großen Auftrags des Führers an die SA., die Wehrerziehung des ganzen deutschen Volkes durchzuführen. Selbstverständlich steht im Vordergrund der Ausbildungsarbeii die Mannschaft, und warum das so ist, das hat einmal Stabschef Lutze mit folgenden Sätzen umrissen: „Es wäre eine falsche Erziehungs arbeit, die wir leisten, wenn wir einen Mann im Sturm besäßen, der die 100 Meter in 10,4 Sekunden lausen kann, die anderen 130 Männer des Sturmes aber 13 und mehr Sekunden für dieselbe Strecke benötigten. Unsere Ausgabe ist es, zu er reichen, daß sämtliche Männer des Sturmes in 12 Sekunden die 100-Metcr-Strecke durchmessen und darüber hinaus noch in der Lage sind, mit ruhiger Hand ihre Handgranatenziel- würse oder Schießübungen durchzusühren. Wenn wir das er reichen, haben die Rcichswettkämpfe ihren Sinn erfüllt. Ge festigt im Glauben an die nationalsozialistische Idee, gestählt in ständiger körperlicher Ertüchtigung, schaffen wir dem Führer die einsatzbereite Mannschaft, den neuen deutschen Mcnschentyp, den politischen Soldaten." Die SA. war von jeher damit beauftragt, den wehr- Willigen und wehrfähigen deutschen Mann geistig und körper lich so zu bilden, daß er jederzeit einsatzbereit ist. So schus die SA. eine nene Form der, Leibeserziehung, die in den größten nationalen Kampfspielen, den NS.-Kampfspiclen, in den großen Wchrwettkümpscn ihren letzten Niederschlag sand. Mit besonderer Zähigkeit hat sich die SA. stets ans diese große Kraftprobe mit den Gliederungen der Bewegung vorbereitet und durch ihre Erfolge in Nürnberg anch den Lohn für die mit Ausdauer und Fleiß geleistete Wehrcrziehungsarbcil ge erntet. Die Forni der Ausschreibung der Wehrwcttlämpfe, deren Bestreitung selbstverständlich eine gewisse sportliche Grund schulung voraussctzi, hat bewirkt, daß auch der letzte SA.- Mann in seinem Sturm antral und seine körperliche Leistungs fähigkeit erprobte. Aus dieser ungeheuren Breite heraus, einer Auswahl aus Hundertlausenden, haben sich die besten heraus- geschält, die nun an den Reichswcttkämpfen beteiligt sind. Die großen W e h r m a n n s ch a f 1 s kä m p s e, sei es in Uniform im Gelände oder in Sportkleidung über künstliche Hindernisse, sind die Wettkämpfe, die letzte Vollendung der Wehrerziehung, wie sie durch die SA. seit je betrieben wird, darstellen. Sie fordern den letzten Einsatz des einzelnen und eine Bereitschaft, die geistig und körperlich nationalsozialistische Haltung voraussetzt. Daneben werden im Rahmen der Reichs- wettkämpse auch sportliche Wettkämpfe und Kampfspiele, wie z. B. Handball, durchgcführi, die einen hohen Leistungsstand in diesen Hebungen zeigen werden. Das Programm ist über aus vielgestaltig unt zeigt in seiner Anlage bereits Sinn und Ziel der Wehrerziehung der SA. und ist damit der Nieder schlag einer ungeheuren Breitenarbeit, wie sie kaum sonst von einer anderen Organisation geleistet werden kann. Die Mannschaftskämpfe weisen gegenüber dem Vorjahr gewisse Aenderungen auf. Die Krone aller Wettbewerbe in Uniform ist der W e h r m a n n s ch a f 1 s k a m p f mit 1:36 Teilnehmern, der größte Erprobung der Schießsähigkcit und Marschfähigkeit der einzelnen, zum Schluß noch eine Einsatzübung aus der Wehrkampfbahn mit abschließendem Handgranatenzielwurf und KK.-Schießen auf Kopfsallscheiben fordert. Zu den Wehrwettkämpfen im Gelände gehören ferner die Radsahr st reife über 25 Kilomeier, die neben der Uebcr- windung verschiedener Hindernisse auch Oricntierungsausgaben fordert. Im Mannschafts-Orientierungslauf (Mann- schafr 1:3) ist die Mannschaft ebenfalls nur aus einem Sturm zu stellen. Von den Wehrwettkämpfen in Sportkeidung aus der Aschenbahn mit künstlichen Hindernissen sind zu er wähnen: der Mannschafts -Fünfkampf mit 1:8 Teil- neymern, die Mannschaftskämpse im 400-Meler-Hindernis- und im 300-Mcter-Hindcrnislaus, wobei aus jeder Gruppe drei Mann gestellt werden, weiterhin ein Handgranalenweitwerfen mit Mannschaften von sechs Teilnehmern, die große Hinder- nisstassel über 20mal eine halbe Runde und eine Reichs- hindernisstasfel über 100mal 100 Meter. Von den wehrsport lichen Einzelkämpsen sind wie im Vorjahr der S A. - F ü h r e r- Kampf (3000-Meter-Geländelauf, Weitsprung, Handgranalen- weitwurs, 100-Meter-Schwimmen, Pistolenschießen) und der Deutsche Mehrkampf (100-Meter-Lauf, 3000-Meier-Lauf, Weitsprung, Kugelstoßen und Handgranatenweitwurf) vor gesehen. Einen breiten Raum werden die sportlichen Einzel- und Mannschaftskämpse einnehmen. Zum erstenmal sind dabei in diesem Jahr in großem Umsang sportliche Mannschaftskämpfe in der Leichtathletik und im Schwimmen angesetzt, wobei Mannschaften von drei bis sechs Mann antreten, sowie eine L0mal-50-Meler-Wehrschwimmstafsel. Außerdem wurde ein Mannschaftskampf im Gewichtheben ausgeschrieben. Neben dem Entscheidungsspiel im Handball werden ausgetragen: sportliche Einzclkämpfe in der Leichtathletik, im Kunstspringen, im Boren und Ringen. Hinzu kommen als besonderer Pro- grammpunkt die R c i 1 e r w e t t k ä m p f e, die am Sonnabend Men Höhepunkt >n dem großen Jagdspringen um den Ehren- vre,s des Führers finden. Fördert die Grtsprefse! TNB. London, 31. Juli. Im Unterhaus mußte Kolonialminister Macdonald am Donnerstag wieder einmal feine schon ost kritisierte Palästinapolitik verteidigen. Von liberaler Seite wurde dem Kolonialminister vorgeworfcn, daß er in seinem Weißbuch, das in der ständigen Mandatskom mission der Genfer Liga keinerlei Anklang gefunden habe, die Juden benachteilige. Seihst von konservativer Seite mußte sich Macdonald sagen lassen, daß seine Politik fehlgeschiagen sei. Ter liberale Abgeordnete Tom Williams eröffnete die Debatte mit der Feststellung, daß der Palästinaplan der Re gierung völlig Kusammengebrochen sei und weder gesetzlich noch moralisch gerechtfertigt werden könne. Der konservative Abgeordnete Arnold Wilson meinte, man müsse sich völlig darüber klar sein, daß die heutige Lage in Palästina eine ständige Quelle der Beunruhigung für die arabische Welt darstcllc. Die zionistische Organisation habe „kriminelle und wahn sinnige Rundschreiben" ausgestreut, in denen die Juden ge radezu ausgefordert würden, das ganze Mandatssystem zu vernichten. Der Oppositionsliberale Mander nahm natürlich seine jüdischen Freunde in Schutz. Die Meißbuchpolitik sei bereits jetzt zusammengebrochen und befriedige niemanden in Palä stina. Duff Cooper mußte eingestehen, daß das britische Pre stige bei Juden und Arabern noch nie so schlecht gewesen sei wie heute. Vieldeutig meinte er schließlich, England habe heute den Juden gegenüber größere Verpflichtungen als je. Der Labourabgevrdnete Stokes erklärte schließlich, Eng land habe doppelt geschwindelt. Erst habe es den Arabern Palästina versprochen und sich dieses Versprechen mit Blut bezahlen lassen, dann habe es auch den Juden Palästina versprochen, die dafür mit Geld bezahlt hätten. Macdonald gab dann zunächst die englische Ohnmacht zu, wenn er feststcllte, daß keine Politik in Palästina den sofor tigen Frieden schaffen könnte. Macdonald verwahrte sich wei ter gegen den Vorwurf, daß die Regierung das den, Juden gegebene Versprechen gebrochen habe. Mit der Feststellung, daß diesem Versprechen von Anfang an ein Versprechen an Die Besprechungen General Ironsides in Warschau werden von der Londoner Presse entsprechend den An regungen der polnischen Presse optimistisch geschildert. An gesichts der Meldungen anderer Blätter, daß England noch nicht in der Lage sei, ausreichend Waffen zu liefern, ist die im Gegensatz zu den bekannten großsprecherischen polnischen Er klärungen stehende Mitteilung pes „Daily Herald" bemerkens wert, Polen habe Artillerie, Maschinengewehre, Flakgeschütze und andere Waffen dringend nötig. Das Blatt findet dann eine bezeichnende und interessante Umschreibung der ausschließlich englischen Interessen dienenden Einkreisung, indem es mit frommer Miene behauptet, den „friedliebenden Rationen" würde mehr geholfen sein, wenn die „Ostfront" durch große Lieferungen an Polen gestärkt werden könnte! Es wurde auch eine englisch-französische Militärmission dann nach Polen gehen, um die Polen in der Handhabung der gelieferten Waffen zu unterrichten. Erinnert dieser Vorschlag nur zu verdächtig an die englische Uebung, aus Verbün deten Vasallen zu machen, so deckt das Blatt schließ lich die Karten völlig auf, wenn es scheinheilig davon spricht, diese Vorschläge Ironsides hätten „selbstverständlich" nichts mit den Rüstungsanleihen zu tun, sondern wären „zusätzliche gedacht. Das wird ganz besonders verständlich, wenn man hört, daß die polnisch-englischen Kreditverhandlungen in London in sofern ins Stocken geraten sind, als England wohl bereit ist, an Polen Rüstungskrcdite zu geben, man englischerseits jedoch darauf besteht, daß diese Kredite ausschließlich in England verwendet werden dürfen, während die Polen infolge von Lieferungsschwierigkeiten aus das Recht drängten, auch an andere Länder, vor allem die USA., Austräge zu vergeben. Vernon Bartlett zeigt sich in der „News Chronicle" lief erbost darüber, daß man englischerseits, wie er sich ausdrückt, „den polnischen Stolz so tief "verletze, indem man Polen schlecht behandle". Die Polen würden nur allzugern die britische Forderung, daß die polnischen Rüstungsaufträge ausschließlich an England vergeben würden, annehmen, wenn Aussicht dar auf bestünde, daß man auch tatsächlich liefern könnte. Das sei aber im Augenblick nicht der Fall, und die Art und Weise, in der man die Polen behandelt habe, habe tiesstes Mißtrauen bei ihnen hervorgerusen. Wenn Man englischerseits jetzt fort- fahren würde, die Verbündeten wie arme Verwandte zu behandeln, dann werde es bald aus sein mit der so viel gepriesenen „Friedensfront". Krieg wegen Danzig — Unsinn! Zur Danziger Frage schreibt die englische Zeitung „Daily Expreß", man solle endlich die Tatsachen sehen, wie sie seien. Gewisse Leute erklärtem daß es zu einem euro- die Araber gegenübergestanden habe, gestand er dabei unfrei willig die englische Doppelzüngigkeit ein. Daß aber England gar kein Interesse an einer schnellen Lösung des Palästinaprvblems habe, ging aus der weite ren Feststellung Macdonalds hervor, daß die britische Regie rung „zu gegebener Zeit" der Genfer Liga ihre Argumente vortragen werde. Natürlich würde das Haus, sollte die Liga wirklich eine Aen- derung des Mandates für notwendig erachten, Gelegenheit haben, die Lage zu prüfen. Macdonald erklärte weiter, daß seit dem 1. April 1939 8000 Juden, zum größten Teil aus Polen und Rumänien, auf illegalem Wege nach Palästina gekommen seien. Dies» Einwanderer würden vorher dahin instruiert, bei der Hin fahrt ihre Papiere über Bord zu werfen, so daß die briti schen Behörden sie nicht mehr zurückschicken könnten. Es han dele sich hier also um eine regelrechte Organisation mit dem Ziel, die Wcißbuchpolitik zu hintertreiben. Durch dieses Ver fahren würde die Lage für England sehr erschwert und dis sinruhe unter der arabischen Bevölkerung geschürt. Macdonald versuchte in diesem Zusammenhang den An schein zu erwecken, als schenke die englische Regierung gerade der illegalen Einwanderung ihr besonderes Augenmerk; denn durch sic „wachse das Mißtrauen in das Wort und den guten Willen Englands nicht nur bei den Arabern Palä stinas, sondern auch in den anderen Ländern". Jedenfalls würde, wenn die illegale Einwanderung so weitergehc, jede Aussicht auf Frieden in Palästina schwinden. Man müße aber unbedingt wieder zur legalen Einwanderung zurückkch- ren, weshalb die Regierung bereits entsprechende Maßnah men erwäge, um beispielsweise Schisfsführer, die illegale Einwanderer beförderten, zu böstrafen. Daß man aber in London sehr wohl weiß, an welche richtige Adresse man sich eigentlich wenden sollte, zeigte Mac donalds zaghafter Appell an die Iudenschaft. Man wolle zwar nicht so weit gehen, zu behaupten, daß die Iewish Agency für die illegale Einwanderung verantwortlich sei. Aber jeder wisse doch, daß es „andere" jüdische Stellen gebe. Die Iewish Agenci habe zudem die illegale Einwanderung durch meh rere Erklärungen ermutigt. pai,cyen nriege wegen Aanzia lommen werde, zu einem Kon flikt wegen des Einschlusses dieser deutschen Stadt von 400 000 Einwohnern ins Deutsche Reich. Die britische Oeffentlichkeft werde das aber nicht glauben. Die Welt von heutzutage Wiste allzu genau, was Krieg bedeute. Wenn man einen Krieg für unvermeidlich halte, habe man die letzten Hoffnungen der Menschheit auf Frieden aufgegeben. Die Einkreisungsanleihe an Polen Wie Lord Stanhope im Oberhaus mitteilte, wird das Oberhaus am 4. August in die Ferien gehen. Es sei „mög lich", falls inzwischen eine Einigung erzielt würde, daß man vorher noch das Gesetz über die Rüstungsanleihe an Polen beraten müsse. Angriff auf Danziger Grenzbeamien Ein Danziger Zollbeamter stieß am Donnerstag in der Richtung der Grenzstation Po sie lau bei einem Pa trouillengang auf einen polnischen Beamten, von dem er angegriffen wurde. Der polnische Beamte legte vom polnischen Boden aus auf den Danziger Beamten ohne vor herigen Anruf das Gewehr an. Der Danziger Zollbeamte wurde dadurch gezwungen, seinerseits von der Waffe Gebrauch zu machen und hat in der Notwehr aus den polnischen Beamten geschossen. Der Danziger Beamte begab sich so fort zu dem polnischen Beamten, der offenbar verletzt War, um ihm zu helfen. Im gleichen Augenblick näherten sich zwei weitere polnische Grenzbeamte. Um weitere Zusammenstöße zu vermeiden, zog sich darauf der Danziger Beamte wieder zurück und machte sofort Meldung von dem Vorfall. Willkürurteile und Bandenterror gegen Deutsche Die ständigen Rechtsbeugungen, die sich polnische Richter zuschulden kommen lassen, wenn es sich um Volks deutsche handelt, werden durch ein „Urteil" in Wreschen um einen neuen Fall vermehrt. Nach dem „Kurjer Poznanski" wurde dort der Deutsche Jahn zu drei Monaten Haft verur teilt, da er „durch Einstellung eines deutschen Senders bei ge öffnetem Fenster" die Fronleichnamsprozession in Wreschen ge stört haben soll. Angesichts der Willkürakte gegen Dentsche häufe« sich die Gewalttaten polnischer Elemente. So wurde in Sza - mocin im Kreis Kolmar die Wirtschaft des deutschen Gast- wirts Erdmann überfallen. Erdmann wurde in brutalster Weiie mißhandelt und die gesamte Gasthauseinrichtung zusam- mengeschlagen. ^n Zu in warsen randalierende polnische Horden dem Volksdeutschen Jahnke die Fensterscheibe« seines Anwesens ein. —- > - » ... " . Angst um die Friedensfront Große Töne aus Warschau — Aber mit dem englischen Kredit klappt es nicht