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Morler s GrenOote z- — Dies Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshaupt- """"" L Der Adorfer Drenzbote gelangt jeden Wochent. ! Mannschaft Oelsnitz i. Vogtl., des Amtsgerichts, ; Im Falle höherer Gewalt (Krieg oder sonsttge t 1 ritt Nntzaab» für den nächsten Taa vorda- r der Amtsamoallschast und des Stadtrates zu Adorf im Vogtland ! Störung des Betriebes) hat der Bezieher keinen r t Anzeigen ncch Tarif.-Postscheck-Konto ! MO - Anspruch auf Liefemng oder Nachlieferung der ! 87369 Leipzig.-Fernruf Nr. 14. Eegr.18SS ! : Zeitung oder auf Rückgabe des Bezugspreises. MÄWWMHaö Elster, Bat Mambach, ArnSgrün, Breitmstlö, Bergen, Freiberg, Sber- u. Mergettengrmi, Sermsgrim, Zagelsburs, Leubetha, MWausen,-lebersreutb, Remtengrün, Schönberg, Siebenbnmn, Sohl, Wehlbach u. das M. obere Bgtl. Sonntass eine illustrierte Anterhaltunssbetlage Dmck und Verlag: Otto Meyer, Adorf (Vogtl.), Bergstraße 14. — Verantwortlicher Schriftletter: Otto Meyer, Adorf (Vogtl.) Nv. 301 Ssnntng, ÄTN 2^. 1930 97. Die Eisbahn aus dem Teiche am städtischen Bad ist zur Benutzung freigLgeksn worden. Mit der Instandhaltung der Eisbahn und deren Beaufsichtigung ist Herr Hans Dannreuther beauftragt. Seinen Anordnungen ist unweigerlich Folge zu leisten. An Ein trittsgeld haben Kinder, soweit sie noch nicht schulpflichtig oder noch volksschulpflichtig sind, 5 P'ennia und die übrigen Benützer 20 Pfennige zu bezahlen, von Personen ohne Schlittschuhe ist verboten. A.mf i. V., den 27. Dezember 1930. Das Betreten der Eisbahn Dsr Stadtrat. Am Dienstag, den 30. Dezember 1930, nachmittags 3 Uhr sollen in «Dat» Elster in Zwickers Restaurant 1 SpreAWratu. 1 Poste» MWspostkmlen meistbietend gegen Barzahlung versteigert werden. Adorf i. V-, den 27. Dezember 1930. Dev Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts. An die deutsche Jugend. Ein Ausruf des B. D. A. Der Verein für das Deutschtum im Auslande er- läßt einen Ausruf an die deutsche Jugend, in dem eS u. a. heißt: Die Erörterungen und Vorverhandlungen über die neue Ordnung der Friedensverträge standen unter dem Gedanken „Selbstbestimmungsrecht" für alle Völker, Frei heit der Sprache und Kultur für jeden Menschen und jede Volksgruppe. Für unser deutsches Volk sind diese Hoffnungen noch nicht annähernd verwirklicht. I« 21 Staaten Europas lebt es, zerrissen und zerstückelt, in staatlichen und kul turelle« Ordnungen, die es nicht frei gewählt hat. Tu, deutsche Jugend im Reich, bist ein Teil des deutschen Gc« samtvolkes. Deine anslanddentschen Kameraden wollen und müssen ebenso wie du deutsche Bildung, Erziehung in »er deutschen Muttersprache, Anteil an unserem deutschen Kulturleben erhalte« und behalten, wenn sie sich als Teile nuferes Gesamtvolkes empfinde«, als unsere Brüder und Schwestern an unserem gemeinsamen Schicksal Mit wirken sollen. Dazu reichen die heutigen deutschen Kultureinrichtun gen im Auslande nicht aus. Deutsche Jugend im Mutter land! Vergiß sie nicht, die das Schicksal der Vergangen heit oder Gegenwart in die weite Welt geführt hat! Hilf dazu, sie beim Deutschtum zu erhalten als unsere besten Freunde draußen in der Welt! Schließe dich zusammen in den Gruppen des VDA., der eine planmäßige, tat kräftige Betreuung der auslandsdeutschen Kultureinrichtun gen seit vielen Jahren durchführt! Diene damit dem Ge- famtvolke jenseits des parteipolitischen Kampfplatzes auf dem großen Felde der Kulturarbeit! Stärkt die Schutzfront des Westdeutschtums! Reichsminister a. D. Dr. David 1-. Der erste Präsident der Nationalver sammlung. Der sozialdemokratische Rcichstagsabgeorduete und ehemalige Reichsminister des Inner» Dr. Eduard David ist an den Folgen einer Grippe in feiner Woh nung in Berlin-Zrhlcudorf gestorben. Dr. David war am 11. Juni 1863 in Ediger an der Mosel geboren. Aus der Gymnasiallehrerschaft hervorgegangen, hat er sich schon früh der Sozialdemo kratie angeschlossen. Bei der Parlamentarisierung im Oktober 1918 wurde er als Unterstaatssekretär ins Auswärtige Amt entsandt. Im Februar 1919 war er kurze Zeit der erste Präsident der deutschen National versammlung in Weimar und hat als solcher die Wahl Friedrich Eberts zum Reichspräsidenten geleitet. Bald darauf wurde er Reichsminister ohne Portefeuille und ZMmsanßmAe des MW. MWaWmOnung an die Böller. Das Kardinalskollegium hat dem Papst in her kömmlicher Weise seine Glückwünsche zum Weihnachts fest ausgesprochen. In seiner Erwiderung dankte der Papst den Kardinälen zunächst für ihre Wünsche und berührte dann mehrere Fragen, die die Gegenwart besonders beschäftigen, namentlich das allgemeine Un behagen auf wirtschaftlichem Gebiete und die Arbeits losigkeit. Er erklärte, er hoffe, daß die Wolken, die man heute am Horizont erblicke, nicht sämtlich Vorboten eines Sturmes seien und forderte die Völker zu brüderlicher Zusammenarbeit auf. Den Gläubigen, die in Rußland und Mexiko Lei den zu erdulden hätten, wünsche er den inneren und äußeren Frieden Christi, ebenso wie allen anderen Staaten der Welt. Er segne alle Bestrebungen, die darauf hinKus- liefen, eine bessere Zukunft herbeizuführen. Er sagte, er glaube nicht an die Möglichkeit eines neuen Krie ges, da er sich nicht vorstellsn könne, daß es einen Staat gäbe, der von dem ungeheuerlichen Gedanken des Menschenmordes erfüllt sei. Ei» solcher Gedanke würde zugleich einem Selbstmord glcichkommcu; denn wenn es einen solchen Staat gäbe, so würde er, der Papst, den Herrn anflehen, diesen Staat z« strafen. In seinen weiteren Ausführungen wies der Papst bei der Behandlung des Problems des inneren und äußeren Friedens auf den schweren Irrtum hin, der darin bestehe zu glauben, daß wahrer und dauer hafter Friede zwischen den Menschen herrschen könne, solange diese ihre wichtigsten Bestrebungen zu allererst auf die materiellen und irdischen Güter richten. Wenn die Erhaltung des inneren Friedens bei den sozialen Gegensätzen schwer sei, so sei ein dauernder Friede zwischen den Völkern und Staaten noch schwerer, wenn nicht gar unmöglich, solange an Stelle der wahren und ursprünglichen Vaterlandsliebe ein egoistischer und har ter Nationalismus vorherrsche, der an Stelle des gegenseitigen Wunsches nach Wohlergehen Haß und zeitweilig auch Reichsminister des Innern. Später wurde er von der Reichsregierung als bevollmächtigter Vertreter des Reiches nach Darmstadt entsandt. 1923 bedenklich erkrankt, zog er sich 192.7 in den Ruhestand zurück. Dem Reichstag gehörte er seit 1905 ununter brochen bis zu seinem Tode an. In der sozialdemo kratischen Partei gehörte er dem rechten, sogenannten revisionistischen Flügel an, der die Verwirklichung der sozialistischen Ideale nicht von gewaltsamen Erhebun gen, sondern von der Entwicklung der politischen Ideen erhoffte. Eine Mische Ratstagung Die heikle Minderheitenfrage. „Manchester Guardian" erwartet, daß die nächste Tagung des Völkerbundsrates kritisch sein wird. Das Blatt weist darauf hin, daß es bisher kaum eine Rats sitzung gegeben hat, die sich nicht mit dem Minder heitenschutz befassen konnte, und betont, daß die Pol nische Regierung diesmal im Falle Ostgalizien einer Tortur von mittelalterlicher Grausamkeit angeklagt wird, und zwar aus Grund von Aussagen unabhängiger neutraler Zeugen. Im Falle Oberschlesien hat, so fährt „Manchester Guardian" fort, der Rat ebenfalls eine besondere Verpflichtung, sich zu interessieren. Das Blatt hebt hervor, daß der FaN der deut schen Minderheit sicher Gehör finden wird, da die deutsche Regierung eine Aktion auf Grund von Artikel 12 des Minderheitenvertrages unternommen hat. Das Blatt befürchtet jedoch eine Verschiebung »er Aktion Neid setze und den Ehrgeiz nach Hegemonie und Vor herrschaft an Stelle der Wahrung und des Schutzes der Rechte aller. Absolut unmöglich aber sei es, daß die Völker iu Ordnung und Freiheit, die das Wesen des Frie dens ansmachen, jene Ruhe genießen, solange sie im Innern und von außen her Drohungen und Gefahre« ausgesetzt sind, denen keine genügenden Bcrteidigungs- und Borbeugungsmaßnahmen gsgennbcrstchen. Zum Schluß kündigte der Papst eine bevor stehende Enzyklika über die christliche Ehe an. * Wcihnachtsgrüße des amerikanischen HandelsministerS. Handelsminister Lamont gab dem Washingtoner Vertreter des WTB. folgenden Weihnachtsgruß für die deutschen Leser. „Die Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten sind stets recht rege gewesen, und die bemerkenswerte Steigerung des Han delsverkehrs zwischen den beiden Ländern in den letzten Jahren ist ein klarer Beweis für die Stärke ihrer wechselseitigen Interessen. Noch intensiver wurde diese Zusammenarbeit durch den bedeutenden An teil, den beide Staaten an der Entwicklung und An wendung moderner industrieller Methoden und Ver fahren genommen haben. Aber die engen Bezie hungen zwischen unserem Land und Deutschland be schränken sich nicht nur auf Handel und Finanzen, eine fo große Rolle diese auch spielen: Die kulturellen Bindungen zwischen beiden Völ kern sind ein gleich großer unv wirkungsvoller Fak tor in den deutsch-amerikanischen Beziehungen. Des wegen wird alles, was in Deutschland vor sich geht oder was Deutschland angeht, in den Vcrei- gtcn Staaten mit großem und herzlichem Interesse ver folgt. In der gegenwärtigen, die ganze Welt umfassen den wirtschaftlichen Depression richten sich unsere Augen nach Deutschland, mit vollem Vertrauen, daß es bald ans seinen gegenwärtigen Handels- und indu striellen Schwierigkeiten herauskommen werde." in der Frage der nkrainischen Minderheiten infolge des Widerstandes der polnischen Regierung und for dert daher wie schon früher eine Anftverfung der An gelegenheit durch Großbritannien gemäß Artikel 12 des Minderhcitenvertrages oder Artikel 11 der Bölkcr- bundssatzung. Die Behandlung dieser beiden Petitionen würde eine Probe der Aufrichtigkeit und Leistungsfähigkeit des Völkerbundsrates sein. Wenn offenkundige Miß bräuche wie diese ungestraft geschehen dürften, dann brauche keine Minderheit in Not mit Vertrauen ans Genf zu blicken. TÄWs^eich. — Berlin, den 27. Dezember 1930. ° Bisher eine halbe Milliarde Mindereinnahmen an Steuern. An Reichssteuern sind im Monat No vember 1930 insgesamt 641,2 Millionen Mark aufge kommen. In den abgelaufenen acht Monaten April bis einschließlich November sind insgesamt 6321 Mil lionen Mark, mithin 522,8 Millionen Mark weniger als acht Zwölftel des Jahressolls (acht Zwölftel von 10 265,6 ---- 6843,8) aufgekommen. Von diesem Min- deraufkommen entfallen 243,9 Millionen Mark auf die Besitz- und Verkehrssteuern und 278,9 Millionen auf die Zölle und Verbrauchsabgaben. Bei der Beurtei lung dieser Gegenüberstellung ist zu berücksichtigen/ daß die erst im Laufe des Rechnungsjahres in Kraft getretenen neuen Steuern hauptsächlich im zweiten Halbiahr fließen und damit die Einnahmen der kom-,