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; Restaurant rterstrasze 14. ULAvk« MW3M Rr. L8S. Dienstag, den 15. August IVOS. 4. Jahrgang iLÜSvI«, enstraße 8. «schlagenden Arbeiten, »««uv». Auch alte »» RRvparstar«» 3834 NDMNW! «dielen durch die belag-satM 6g!n-i8ek8tr'sös 44 io!-lü>S886 iSe r HVaki»m»jx. RI» »-«- >r< p»r»tnn »»» »Ükacks-n »nx,»i»i»ü4. ! ^ vro iaufenben Meter, inbarmig. «je »<u kergtllchtet. «ls kne k^ugv ^ cder Wäckerei r8lr. t2 Islepiisn ggis. kaffeekuckeu, Torten, Frucht-Eiö, Piiekler. vivstneit, Dinner Avis ielinckortsrAvisstnek Hans 4244 UNgSNS . Pfd. »U Vf. ig schmeck.. Mb. IM» Vf. chineckend, Vii). I2üPf. 0 Pf. Mack. Md. 140 Pf. oma, kräftig. Ouolitärs- kisch, fein mild, bitterer sind auf denr Patent» Derselbe liefert ein e überdies durch fach» kasfees und Zusainmen- nsprüche. Reichhaltiges vkokolsöe, Dresden, »n Ar. 72»«» 363 l 4 elmäßig, aber ihr außerordentliche Wirkliche Zigeu- 8 sie auf Sairdor «öglich, und wenn ui, so gedachte sie konnte, und de ckte es stark ge- ge Kälte Bäume fter Freude und zu ihrer Lehre» mer und imnier , welche Martha och immer nicht rs folgendes: nach Hanse zu iesen Zeilen zu» I kam aus dem unserem Bezirk materielle Lage «d und nur von chnung freuend, «s Mandat mit mavar. Meine der Luftwechsel normen. rry Iwan. Sie vernach- laltungen, und licht. Wintermorgen ich an und trat Beide hatten ergelegt und so II war. te sie zu ihrem kleidete sie sich i — fast eine länder sich zur n. S Gefüllt', ihre nmkelrot, aus Msjeitim Lrlchetnt tilali» «achm. mit Ausnahme der Sonn- u. Fetttage. i Bierteljührl 1 Mt. ko Pf. «ohne o> sleUgeldi. Bei iiitzcr'eutsch. Poslanslaltrult Zeitungspreisl. Etnzeluuunncr >VB! «edaMonS-Skrechsttindc: 11-4» Ub». ll«sbd«inglger csgedlan I. wadrdeit. llecdt u. sreidei«. Inserate iverdcn die »iqeilialt. Petii4?N.- ->der deren Raum mit lS Pf. oerechnei, bei Wied-chottmg bedeutender Rabatt. ivvchdruckeret, ReSeittton uud Geschäftsstelle l Dresden. Pillnitz--, Straste »4 ilec'NPre»^ Ar. 1>E. Der Befähigungsnachweis abgelehnt. Diese Woche tagt der sechste deutsche Handwerks- und Geiverbekammertag in Köln. Diese Vereinigung mutz als die Gesamtvertretung des Handwerks bezeichnet werden, da sie sänitlick-e Handtverkskammern von ganz Deutschland umfatzt. Die einzelne Handwerkskammer selbst aber in ihren, Kreise ist die vom Reiche geschaffene Interessenvertretung für diesen Stand. Wir haben es also hier mit einer höchst beachtens werten Organisation zu tun und die Beschlüsse derselben haben eine hohe Bedeutung. Mag man von denselben er freut sein oder nicht, diese Bedeutung kann nicht in Abrede gestellt werden. Für die heurige Tagung nun loar als Hauptgegenstand die Beratung des Befähigungsnachweises ans die Tagesordnung gestellt; jetzt sollte endgültig hierzu Stellung genommen werden. Die Ansichten hierüber sind in den Handwerkskanimerkreisen seit langer Zeit geteilt, eigentlich seit Existenz dieser Kammern. Die eine Richtung, die sich bisher zuxüfellos in der Mehrheit befand, trat für den Be- fäbiguilgsiiachweis als eine alte Forderung des Handwerks ein, wäbrend die Minderheit ihn verwarf, weil er in allge meiner Weise nicht durchführbar sei und dem Handwerk nur schade. Auf dem letzten Handwerkskamiiiertage ist die Wies badener Handwerkskammer beauftragt worden, einen Ent wurf lücrüber anszuarbeiten; sie stand auf dem Boden des Befäkügungsnachweises. Aber die Gegner ruhten auch nicht. Von Hamburg aus wurde eine Gegenorganisation eingcleitet und 81 Handwerkskammern gaben sich diesen Winter ein Stelldichein in Erfurt, um einen Gegenentwurf zu verein baren. Die Stimnnlng selbst war somit eine höchst ge spannte und auch vielfach gereizte, als der Kammertag in Köln sich versammelte. Dazu kam noch ein drittes: Staats sekretär Gras Posadowsky hat diesen Winter im Reichstage mit aller Wucht erklärt, das; die verbündeten Negierungen unter keinen Umständen den allgemeinen Befähigungsnach weis einführen, aber es werde Aufgabe einer künftigen No velle zur Gewerbeordnung sein, die Mitzstände, die sich na mentlich im Baugewerbe eingeschlichen hätten, zu beseitigen. Unter solchen Voraussetzungen konnte es gar nicht über- rascl>e», daß sich der Handwerkskammertag gegen die Ein führung des Befähigungsnachweises ausgesprochen hat. Er würde sonst eine höchst unfruchtbare Politik treiben und die praktischen Forderungen aus den; Auge verlieren. Sein Be schluß lautet: „Der sechste deutsche Handwerks- und Gewerbe- kammertag lehnt die Forderung des Befähigungsnachweises für sämtliche Handwcrkszweige als unter den heutigen Ver hältnissen unerreichbar ab." Mit 46 gegen 25 Stimmen ist derselbe angenommen worden. Wir finden dieses Resul tat als ganz selbstverständlich. Der Beschluß verwirft nicht prinzipiell den Befähigungsnachweis und er verwirft ihn namentlich nicht für einzelne bestimmte Gruppen; er lebnt nur den allgemeinen Befähigungsnachweis „als unter den heutigen Verhältnissen unerreichbar" ab, und daran bat er gut getan. Weshalb einem Ziele nachstreben, das von einem der gesetzgebenden Faktoren als derzeit unbedingt unerreich bar bezeichnet worden ist? Nur unnütze Kraftvergeudung liegt hierin. Die liberale Presse bat allerdings gar keinen Anlaß znm Jubel, denn der Gedanke des Bcfäbignngsnach- weises ist nicht verworfen worden, daran hat > Köln kein Mensch gedacht; die Forderung ist ziirückgesteltl, weil andere dringendere und erreichbare in den Vordergrund treten. Dazu gebört in erster Linie die vom Zentrum im Reichstage vertretene, daß nur derjenige Lehrlinge ausbilden darf, der den Meistertitel zu führen berechtigt ist. Man nennt dies nicht mit Unrecht auch den kleinen Befähigungsnachweis. Gerade aber ans diesem Gebiete bat sich der Liberalismus stark nach rechts entwickelt! Im Jahre 1897 drohten die Nationalliberalcn damit, daß das ganze Gesetz scheitern werde, falls ein dementsprechender Antrag Dr. Hitze An nahme finden werde. Die Nationalliberalen aber waren damals in dieser Frage ausschlaggebend, und das Zentrum mußte verzichten. Im Jabrc 190-1 und 1905 aber brachte der Zentrninsabgeordnete Erzberger denselben Antrag wie derum ein und selbst ein Teil der Freisinnigen stimmte für denselben! Können wir nicht hiermit zufrieden sein? Sache des Bundesrats ist es nun, einen entsprechenden Gesetzent wurf anszuarbeiten; seine Annahme im Reichstage ist ganz sicher. Ein Moment muß aus der Kölner Tagung noch hervor» gehoben werden. In höchst energischer Weise sprach sich der Vertreter des Preußischen Handelsministeriums gegen den Befähigungsnachweis ans, er griff in die Debatte mit einer längeren Rede ein und hatte nicht wenig auf das Ergebnis der- Abstimmung hingewirkt. Er bekannte sich als entschiede nen Gegner des Befähigungsnachweises und sagte, daß er eigens im Namen seines Chefs nach Köln gekommen sei, um diesen Standpunkt zu vertreten. An und für sich ist es auf fallend. daß sich Rcgierungsvertretcr derart in die Debatte mischen; sie begnügen sich sonst mit der Begrüßungsrede und hören stumm zu. Wir bedauern aber das Abweichen von der Regel gar nicht; es ist viel besser, die Regierung spricht und läßt auch ihre Gründe hören, als sie schweigt und lehnt immer nur ab. Gerade die Ablehnung ohne Gründe er bittert den Menschen bekanntlich am meisten. Wir wollen hoffen, daß auch bei anderen Fragen dieses Verhalten Nach ahmung finden möge. Dem Handwerk aber wollen wir den Rat erteilen: Streitet euch nicht länger um diese Frage! Werft euch viel mehr ans die praktische Arbeit, dann habt ihr auch Erfolg. Gerade die Uneinigkeit der Handwerker hat seither recht läh mend ans die parlamentarische Aktion für diese eingewirkt. Sie zerfleischten sich selber. Wenn dieser Streit im eigenen Lager aufhört, geht es sicher viel rascher vorwärts und das ist nötig, denn das Handwerk leidet vielfach recht schwer, und rasche Hilfe, Selbsthilfe und Staatshilfe, ist dringend ge boten ! PolitistLie Rundschau. Dresden. den 12. August 1Mb. — Die Begegnung Kaiser Wilhelms mit Kiiniß Eduard, die von der gesamten kontinentalen und auch der englischen Presse aiigekündigt wurde, sei,rück plöplich zweifelhaft geworden zu sein. Die Daily Mail brachte ein mit einem gehässige» Kommentar versehenes D'menti der Entrevne, mit Berufung auf die nächste Hingebung des König». Dem Beel. Tageblatt wird aus Londvn geiwldet: Ans eine An frage der Daily Mail bei dem Privatst!,ciär des Königs, ob eine Begegnung zwischen dem König und Lein Kaiser in Fried! ichshof stuitsinden werde, telegraphiert dieser: „Kein Funke Ww'.nheit n dieser Meldung, die von der fremden Presse ausgegaiigeu ist." — Daily Mail ist durch ihren blinden Deutschenhaß sattsam bekannt. Der bayrische Lehrervcrein, 18 000 Mitglieder stark, bat vergangene Woche in Bayreuth seine 16. Hauptversamm lung abgehalten und aus derselben in der Form einer Reso lution an die Negierung die Erwartung ausgesprochen, daß der Schule endlich einmal gegeben wird, was ihr gebührt, nämlich die Fachleitnng. Nachdem aber der neue Kultus minister Dr. von Wehner erst im Vorjahre in der Kammer apodiktisch erklärt hat, daß er an eine Aenderung der Schul aufsicht nicht deute, wird der bayrische Lehrerverein ans die Einführung der Fachanfsicht noch lange warten müssen. Der nun schon -12 Jahre andauernde Kamps geht aber weiter. In erster Linie kommt dabei dw' geistliche Tistriktsschnl- inspektor, in zweiter Linie der geistliche Lokalschulinspektor, td. i. die Pfarrer, die diese Inspektionen unentgeltlich ver sehen) in Betracht. Speziell die dislriktivc Schulaufsicht, das ist die vom bayrischen Lehrerverein zunächst bekämpfte, ist für die protestantische Geistlichkeit durch die Verfassung, für die Katholiken aber nur durch eine Regierungsverordnung festgckegt. Der Parität balber werden aber beide Schnlanf- sichten als gleichwertig erachtet. Eigentlich existiert die Fach anfsicht nebenher ohnehin schon. Der Lehrerverein forderte im Jahre 1868 in einer Denkschrift von der Negierung fol gende Punkte: Beseitigung der Lokalschnlinspektioncn, Bei ordnung eines Lehrers als technischen Beirat znm geistlichen Distriktsschnlinspektor, Einsetzung einer Krcisschnlbehörde und einer Oberschnlbchörde. Die Regierung kam dieser For derung sukzessive in der Weise nach, daß sie der geistlichen Lokalschnlinspektion die Ortsschnlbebörde (bestellend ans dem Pfarrer als Vorsitzenden, dem Bürgermeister, zwei Abgeord neten der Gemeindeverwaltung und seit etwa sechs Jahren dem Lehrer) hinznfügte, dein Distriktsschnlinspektor den Hanptlehrcr beistellte, und für einen jeden Negiernngsbezirl ein Kreisschnlinspektorat (bestehend ans einem Rcgiernngs- rake als Referenten und zwei oder drei Lehrern als KreiS- schnlinspektoren und technische Berater) einführte. Indem der Kreisschnliiispeltor den Distril'tsschuliiispektor inspiziert und nach Belieben ohne Anmeldung visitiert, so bestellt also, wie gesagt, die Fackiaicksicht otmebin. Ter Lehrerverein ist aber dabei nicht stehen geblieben, sondern begehrt Entfer nung des geistlichen Lokal- und Tistriktsschnlinspektors. Da durch aber bat der Verein verraten, daß er die Kirche treffen will. Seine Bestrebungen repräsentieren also den reinsten Kulturkampf. Ja, er verlangt außerdem noch die Simnltan- schule, die Verstaatlichung der Schule und die simultane Lehrerbildung. Der bayrische Episkopat bat in den letzten 50 Jahren wiederholt die Regierung bezw. die Krone um Konsolidierung der bisherigen Verliältnisse gebeten. Be sonders denkwürdig ans den bezüglichen Antworten ist die von 1897, in welcher der Regent erklärte, daß es seinen Ab sichten entspreche, die bewährten Grundsätze christlicher Er ziehung nicht ans der Schute zu verdrängen. In Bayern wird es also ans absehbare Zeit bei dem System der geist lichen Schulaufsicht und der fachmännisck>en Mitanssicht blei ben. Hier sind auch die Protestantischen Geistliche» nicht alle für die reine Fachanfsicht. Die Wünsche der Handwerker. Von den jetzt tagen den Handwerkerkongressen sind die (Yenerakversamnilnngeii von zwei der größten Verbände, der Bäcker und der Tischler, besonders bemerkenswert. Der Zentralverband deutscher Bäckerinnungen „Germania" bat die seit langem interessante Frage der Venvandten Berufe der Konditoren und Bäcker zur Entscheidung gebracht. Er bat eine Erklärung be schlossen, wonach die Konditoren kein Recht baben, sich als besonderes Gewerbe zu bezeichnen. Er fübrt dazu ans: Bäckerei und Konditorei sind verwandte Gewerbe, es soll darauf hingewirkt werden, daß in allen Handwerkskammer- bezirken Bäckerei und Konditorei als verwandte Gewerbe angeseben werden. Gegen die Bundesratsverordnung be treffend Maximvlarbeitszeit wurde eine Erklärung be» schlossen, ebenso gegen die Schädigungen des Bäckergewerbes durch die Errichtung fiskalischer Bäckereien, wie sie neuer dings in dein Justizgebäude in Magdeburg geschaffen wur- den. — Der Kongreß derTischler nahm zur Frage Fabrik und Handwerk folgende Erklärung an: „Die Versammlung hält es für unbedingt erforderlich, daß seitens der Negierung klare Bestimmungen über die Scheidung zwischen Fabrik und Handwerk getroffen worden. Ob ein Betrieb fabriks- oder handwerksmäßig betrieben wird, dafür kann nur maßgebend sein, ob in dem Betriebe auch handwerksmäßig ausgebildetc Kräfte beschäftigt werden, und ob fertige Arbeit geliefert wird. Ob Maschinen oder keine benutzt werden, kann nicht in Frage kommen In allen Zweifelsfällen sind die Hand werkskammern gutachtlich zu bören. Der Handelsminister wird ersucht, seinen diesbezüglichen Erlaß in diesem Sinne z» ändern." Weiter wurde beschlossen, daß sowohl den Zwangsinnnngen als auch allen anderen produzierenden Ständen die Rechte des früheren § 100g der Gewerbeord nung bereisend Festsetzung von Mindestpreisen für ihre Waren und Erzeugnisse Anerkannt werden. Der Justiz minister soll weiterhin veranlaßt werden, der Errichtung von Haiidwertergerichten näherzutreten. Zur Ausarbeitung eines Gesetzentwurfes über den Befähigungsnachweis wurde beauftragt, bei der Neichsregiernng dabin vorstellig zu wer den, daß ein Gesetz zur Sicherstellung von Bauhandtverkcr- fordernngen bald erlassen wird. — Der 6. Deutsche Handwerks- und Gewerbckammcr» taff, welcher i» K v l n tagte. Hut betet losten, bei der Rt'ichsreaiknmg und dem Reichstage daiür eii znireten, daß den selbständigen Handwerkern in großenm Umfange als bisher die Möglickkert gegeben wird, sich der freiwilligen Invalidenversicherung zu bedienen. Ebenso beschloß er: a) bei der R-ächsregieruiig dahin zu wirken, daß die Weiterverstchernng für die Handwerker dadurch nutzbar ge- staltet wird, daß böbere Lelmklassen. mindestens ober eine von 2000 bis 8000 Mark, eingesübrt werden; i>) eine Umfrage durch die Handwerks- und Gewerbekammern zu veraiistaUe», um stsstnstellen. inwieweit ein Be»infms vor- liear, den selbständigen Handwerkern, welche von der Weiter- Versicherung ankgeschlassen sind, die Selbstvcrsicherung leichter zngnngig zu wachen. Minister von Podbiclski sprach am Freitag nach Schluß der Konferenz der Vorsitzenden der Landwirtschafts- kaminerii über die F-leischteiiernng und fübrte in seiner Rede ans: Die gegenwärtige Fleischtcnernng sei sogar als Folge der Zollverträgc bezeichnet worden, obgleich bisher die neuen Bestimmungen noch gar nicht Anwendung gefunden hätten. Tic Forderung: „Die Grenzen ans!" bedeute nichts anderes, als geordnete, von den Verhältnissen bedingte Einrichtungen in Frage zu stellen. In der Statistik des Landesamtes sei nachgewiesen, daß der Rindviehbestand in diesem Jahre auf 11 Millionen gegen 10 Millionen im Vorjahre und der Schweinebestand von 10 900 000 ans 12 568 000 gestiegen sei. Die F-leischteiiernng sei nicht in letzter Linie ans die hohe Preissteigerung der Produkte zur Schweinezucht, insbe sondere der Kartoffel, znrückziiführeii. Diejenigen Leute, welche auch anläßlich der gegenivärtigen Fleischtenerung wieder ans die Agrarier schimpfen, sollten bedenken, daß 75 Prozent der Produkte unserer Schweinezucht von kleinen Leuten geliefert werden. — Man müsse auch beachten, daß die Arbeitslöhne dauernd steigen und zwar auch auf dein Lande. Der Arbeiter in der Stadt dürfe es seinen Kollegen ans dein Lande nicht verübeln, wenn er auch webr verdienen null, und dürfe sich dann auch nicht über die langsam steigen den Preise der landwirtschaftlichen Erzeugnisse wundern. Für die gesiiiidbeitlichen Folgen einer auch mir vorüber gehenden Oesfnimg der Grenzen, insbesondere nach Rußland und Lesterreich-Ungarn, für unseren Viehbestand könne er keine Veraiitwortiiiig übernehmen. Unsere Viehzucht reprä sentiere ein Kapital von 2'^. Milliarden und dieses dürfe man nicht leichtfertig aufs Spiel setzen. Der Minister ver las dann den Bericht eines amtlichen Wiener Blattes, nach welchem letzthin sestgestellt sei, daß in Oesterreich-Ungarn a» einem Tage ans 100 Gemeinden die Maul- und Klauen seuche, ans 500 Gemeinden die Schweinepest und ans 850 Gemeinden Rotlauf gemeldet wurde. Dergleichen Verhält nisse dürsten bei unS nicht Platz greifen. Falsch sei cs, daß die S ch l ä ch k e r besonders unter der Fleischtenerung litten. Sie brächten es nicht selten zur Wobllmbenheit, da sie Löhne »sw. unweigerlich ans ihre Erzeugnisse anfschlügen, während der Landwirt darauf nur zu oft verzichten müsse. Der beste Beweis für eine baldige Beendigung der Fleischtenerung sei, daß der l etzte Auftrieb ans dem Berliner Viebbofe 18 560 Schweine betrug, eine Ziffer, die höchst selten erreicht werde. Der Vorschlag des Vorwärts, die Stadt Berlin möge selber 100 000 Schweine mästen, sei ibm sebr sympa thisch. Wenn die Stadt es nicht tue, so könne vielleicht der sozialdemokratische Parteivorstand einmal damit beginnen. Herrn Singer würde er (Redner) die notwendigen Ferkel besorgen. Die -Herren würden dann ein anderes Urteil über Misere Viehzucht bekommen. Die Verhältnisse sagen, daß keine Flciscbnot, wohl aber eine Fleischtenerung vorhanden ist. die den verschiedensten Ursachen entspricht. Möge doch die gesanite vaterländisck>e Presse sich die Aufgabe stellen, die Redner in die Worte zusaminenfasse: Fort mit dem Ge gensätze von Stadt und Land und Aussöhnung Mischen beiden. — Die 28. Generalversammlung des Verbandes katho- lisch-knnfmcinnischrr Vereinigungen Dentschlands fand am 11. d. M. in München statt. An der Versammlung nahmen auch der päpstliche Nnntins van München. Eapnto, und Fürst zu Löwenstein teil. Namens der Derbandsleitnng er» Wegen des hohen Festtage- Maria Himmelfahrt erscheint die nächste Nummer erst Mittwach, den Itz. Angnst, nachmittags.