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Großenhainer AckrlMWS- M AilMblÄ. Gedruckt, verlegt und redigirt von Herrmann Starke in Großenhain. 119» Sonnabend, den 15. Oktober 1859. Den Hausbesitzern, sowie den Gewerken, welche sich mit.Anfertigung von Blitzableitungen be schäftigen, wird die durch jede Buchhandlung für 1 Ngr. zu beziehende gedruckte Anleitung lieber BliHableitungen besonders empfohlen. Der Stadtrath. Großenhain, den 14. Octobcr 1859. Schickert. Speisezettel der öffentl. Spciseanstalt. Sonntag: Nudeln mit Rindfleisch. Montag: Hirse mit Schweinefleisch. Dienstag: Graupen mit Rindfleisch. Mittwoch: Kartoffeln mit Rindfleisch. Täglicher Abgang -er Posten zu den Dampfwagenzügen in Pristewitz. Nach Leipzig: früh 6V2, Vormittags 10, Mittags 12'/«, Nachmittags 2 und Abends 6'/< Uhr. Nach Dresden: früh 7V-, Vormittags 10, Nachmitt. 2, Nachmittags 3'/« und Abends 8 Uhr. Abgang der Post nach Ortrand: Abends 5V» Uhr. Tagesnachrichten. Sachsen. Bier Achtel des großen Looses sind armen Leuten in Kirchberg, Barcnwalde und Eibenstock zugefallen. Preußen. Eine auf Anregung der Wahlmänner der Stadt Wriezen in der deutschen Frage ent worfene Vertrauensadresse, bedeckt mit 893 Unter schriften, wurde am 11. October dem Minister des Innern, Grafen Schwerin, überreicht. — Fort- § wahrend erklären neue Provinzialstädte ihren Bei tritt zu den Eisenacher Beschlüssen. — Wie der „C. Z." aus Berlin geschrieben wird, spricht man in mehreren Kreisen von einer vertraulichen Mit- theilung Oesterreichs an verschiedene deutsche Re gierungen, worin auf die Nothwendigkeit einer sofortigen Unterdrückung der Eisenacher Reform bestrebungen hingcwiesen sei. Andererseits soll aber auch von anderen Regierungen daraus hingewiesen worden sein, daß ein Einschreiten gegen jene Be wegung, so lange sie in den gesetzlichen Schranken bleibe, sich nicht begründen lasse. — Zur Be gründung der Humboldtstiftung in Berlin sind die Mittel bereits bis auf 50,000 Thaler ange wachsen. Würtemberg. Aus Aalen schreibt man, daß aus der dortigen Spinnerei mehrere Katholikinnen austraten, weil ihre Pfarrer es nicht leiden woll ten, „daß sic noch länger bei Ketzern schafften". Gotha. Der Ausschuß des Nationalvereins hat von dem Herzog den Bescheid erhalten, daß er sich in diesem Lande nach Belieben constituiren dürfe. Privater Wunsch des Herzogs ist indessen, daß der Ausschuß sich Gotha zum Sitz erwählen möge. — Das Gothaer Staatsministerium hat verordnet, daß der 10. November d. I. in allen Schulen des Landes ausschließlich der Gedächtniß- feier Schiller's gewidmet werde. In Hamburg sind bis jetzt zur Schillerfeier 3000 Mark Courant an freiwilligen Beiträgen eingegangen. Italien. Der König von Sardinien ist wieder nach Monza abgereist. — Nachrichten aus Rom vom 4. October melden, daß der sardinische Ge sandte beim heiligen Stuhl, Graf Della Minerva, welcher am 1. October seine Pässe erhalten hat, darum gebeten habe, seinen Aufenthalt in Rom um eine Woche verlängern zu dürfen. — In Parma ist die Untersuchung in Betreff des an dem Grafen Anviti verübten Mordes in vollem Gange und haben bereits zahlreiche Verhaftungen stattgefunden. Ueber den Vorfall selbst erfährt man noch, daß der Exceß von Leiten Derer be gann, welche der Gemordete oft der unbedeutend sten Veranlassungen wegen hatte durchprügeln und einspcrren lassen. Am wüthendsten waren die, welche selbst Opfer der Bastonade gewesen waren, die Anviti früher hatte austheilen lassen. — Farini ist mit modenesischcn und toskanischen Truppen in Parma eingetroffen. — In dem Königreiche Neapel sind 2000 Rekruten, welche sich aus den Provinzen nach Neapel begaben, auf dem Marsche von einem fürchterlichen Regen- sturme überfallen worden. Sie zerstreuten sich und Viele benutzten die Gelegenheit, um die Waffen fortzuwerfen und zu desertiren. Frankreich. Der Kaiser und die Kaiserin sind in Bordeaux eingetroffen. — Im Polygon zu Vincennes werden Versuche mit eisernen Schiffs kanonen gemacht, welche von hinten geladen werden. — Die Zahl der über Marseille nach Frankreich zurückgekehrten Deportirten, Verbannten oder Transportirten belauft sich auf 250. England. In London ist eine Subscription eröffnet worden, um zu der von Garibaldi ver anstalteten Geldsammlung für Anschaffung von Flinten einen Beitrag zu liefern. — Der „Great