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WWMOWerAnzeiM Tageblatt sür Kohenslein-ErnstthÄ, Oberlungwitz, Gersdorf, Kermsdors, Bemsdorf, Wüstenbrand, Ursprung, Mittelbach, Kirchberg, Erlbach, Langenberg, Falken, Langenchursdors, Meinsdorf, Küüengrund re. Der .Lohenpetn^rnstthal«" «n-eig« erfchetiü «i» «omahm« d« Sona- mck Festtag« tSglich abends mit dem Datum des folgenden Tages. Vierteljährlicher Bezugspreis bei freier Lieferung ins Kaus Mk.l.50, bei Abholung in der Geschäftsstelle MK.lLS, durch die Post bezog« (allster Bestellgeld) MK.1L0. Einzelne Nummern 10 Pfg. Bestellungen nehmen die Geschäfts- und Ausgabestell«, die Austräger, sowie sämtliche Kaiser!. Postanstalten und die Landbriesträger entgegen. Als Extra beilage erhall« die Abonnent« jeden Sonntag das .Illustrierte Sonntagsblatt'. — Anzeigengebühr für die «gespaltene Korpuszeile oder der« Raum 1L Pfg., sür auswärts 15 Pfg.: im Reklameteil die Zeile 30 Psg. Sämtliche Anzeigen finden gleichzeitig im .Oberlungwitzer Tageblatt' Aufnahme. Anzeigm-Annahm« für die am Abend erscheinende Nummer bis vormittags 1l Uhr, größere Anzeigen werden am Abend vorher erbeten. Bei Wiederholungen wird entsprechender Rabatt gewährt, jedoch nur b«i alsbaldiger Zahlung. Di« Aufnahme von Anzeigen an vorgeschriebenm Tagen und Plähm wird möglichst berücksichtigt, eine Garantie jedoch nicht übernommen. — Für Rückgabe eingesandtcr Manuskripte macht sich die Redaktion «««««««««tesAeAAlLlLSiLlSleLlLSlSlLlnslLlLLiLiLerlLsrtLerL nicht verbindlich. iLLLrslLLLlLlLeriLeLerLtLiLkrincriLkriLiLeLtLtLLLiLl-LlLkLi-ri-Ll-LLLLrlLiLlL Nr. 227. s-r-n-nch-rmi. Freitag, den 30. September 1910. «.Wst-M- B-h-st-. s. 37. Jahrgang. Tagedgeschichte Geschenk für Kaiser Wilhelm. Beim Besuch des Kaisers in Brüssel, der um die Mitte des kommenden Monats angesetzt ist, wird die deutsche Kolonie der belgischen Haupt- tadt dem Monarchen ein prächtiges, aus deutsch- üdwestafrikanischen Diamanten zusammengesetztes Kleinod zum Geschenk anbieten. Das Juwel hat die Form einer von Lorbeerzweigen um gebenen Kaiserkrone mit der Initiale „ vV^" und ist aus Steinen, wie man sie nur selten in Süd westafrika findet, zusammengesetzt. Zum Schutze des Zaren. Die „Köln Ztg." tritt dem Verlangen nach einer Aenderung des Strafgesetzbuches zum Schutze ausländischer Staatsoberhäupter gegen Beleidigungen entgegen. Das Blatt erinnert an die beispiellosen Schmähungen, denen der Zar nicht nur seitens der französischen Sozialdemo kraten, sondern sogar im englischen Parlament ausgesetzt war, und meint: Wenn diese Vor gänge in Frankreich und England keinen Anlaß zu einem Einschreiten des Gesetzgebers gaben und wenn dort keine Forderungen auf Aendc- rung der Strafgesetze erhoben wurden, so scheint es ausgeschlossen, daß das gleichartige Verhalten Deutschlands zu Mißdeutungen Anlaß geben kann. Das LAjahrige Jubiläum der Unfall- und Invalidenversicherung, das am Freitag und Sonnabend dieser Woche in Gegenwart des Kronprinzen im Reichstags gebäude zu Berlin durch einen Festakt begangen wird, möchte der Staatssekretär des Neichsamts des Innern durch die Verabschiedung der neuen Versicherungsordnung im Jubiläumsjahre be sonders denkwürdig gestalten. Exzellenz Del brück betonte in der Kommissionssitzung, doß die verbündeten Regierungen den größten Wert darauf legen, daß das Gesetz noch in dieser Reichstagssessivn zustande kommt. Ob sich dieser Wunsch erfüllen wird, bleibt abzuwarten, die Schwierigkeiten sind bekanntlich sehr groß. — Auf Grund der Unfall- und Invalidenversiche rung erhalten im Jubiläumsjahre des Gesetzes nicht weniger als 2 178 OM Personen staatliche Bezüge. Zur Krisis in der Metallindustrie. Aus den in Berlin vertraulich geführten Einigungsverhandlungen zwischen Unternehmern und Arbeitern der Metallindustrie wurde soviel bekannt, daß die Hoffnung auf Beilegung des Werftarbeiterstreiks und damit auf Verhütung der zum 8. Oktober angedrohten Aussperrung von 60 Proz. der Arbeiter der Metallindustrie überwiegt. — Die organisierten Metallarbeiter legen deshalb eine versöhnlichere Stimmung an den Tag, weil von den 6' 2 Millionen Mk. seines Verbandsvermögens ihm eimal nur 3'/, Millionen sofort zur Verfügung stehen und von dieser Summe obendrein noch ein großer Teil für die seit Mitte August streikenden Werftarbeiter auf gewendet worden ist. Die Gebefreudigkeit unter den Arbeitern, an die freilich enorme Anforde rungen gestellt werden, hat stark nachgelassen. Für die ausgesperrten Maurer kamen im ganzen „nnr" 1 2M OM M. auf. Alle diese Erwägungen schütten kühlendes Wasser in den Wein der KnegsbegePerungdervrgamsiertenMetallarbciter; denn für 400 000 ansgesperrte Metallarbeiter werden wöchentlich 6 Millionen M. Strcikgeldcr gebraucht werden. — Am heutigen Donnerstag halten die christlichen Arbeiter, die zur Einigung geneigt sind, eine öffentliche Versammlung in Berlin ab, um über Streik der Werftarbeiter und Aussperrung der Metallarbeiter zu beraten. — In Breslau und in Nürnberg beschlossen die Metallarbeiter und die verwandten Gruppen im Falle einer Aussperrung ihrerseits die Arbeit niederzulegen. Die Leuchtmittelsteuer bleibt nicht nur dauernd weit hinter den er warteten Erträgen zurück, sondern schädigt auch die Industrie in empfindlichster Weise. Die GaS- glühlichtstrümpfe werden infolge der Steuer viel länger benutzt als vorher, sodaß ein starker Konsumrückgang eingetreten ist. Die Zwischen händler entnehmen vielfach nur soviel Strümpfe, wie sie im Augenblick gebrauchen, sodaß die Fabrikanten zum großen Teil über den Bedarf auf Vorrat arbeiten und in ihren Lagern erheb liche Geldmittel festlegcn. Besonders haben die kleineren Betriebe zu leiden, da sie nicht, wie die großen, imstande sind, durch Hinterlegung einer entsprechenden Kaution eine sechsmonatige Steuer- stundung zu erhalten. Vine Abschaffung der Kürassier-Regi; menter? Eine große Ueberraschung wird nach der „Post" die Militärvorlage dem deutschen Volke bereiten. Wie das Blatt von zuverlässiger Seite erfährt, wird die Vorlage auch die Abschaffung der Kürassiere bringen. Daß die Kürassierregi menter für die heutigen Zwecke der Kavallerie ungeeignet sind, ist ja längst bekannt. Man hat allerdings das Zugeständnis gemacht, das Garde- du-Cvrps-Regiment, die Leibgarde der Kaiserin und noch ein Leibkürassierregiment beizubehalten. Wieder mal ein deutscher Spion! In Pola wurde an Bord des Lloyddampfers „Baron Gautsch" der Zahnarzt Dr. Kopp aus Weimar verhaftet. Er wird beschuldigt, ohne Erlaubnis photographische Aufnahmen des Kriegs- Hafens gemacht zu haben. — Es wird sich auch hier um einen harmlosen Amateur-Photographen handeln. Graf Zeppelin kommt dieses Jahr nicht nach Wien. Graf Zeppelin hat an den Bürgermeister Neumayer in Wien ein Schreiben gesendet, in welchem er mitteilt, daß ein Bruch an einer Maschine in der das Aluminium liefernden Fabrik den Erfatzban für die beiden letzten zer störten Luftschiffe derart verzögert habe, daß er den Flug nach Wien in diefem Jahre kaum mehr werde ausführen können. Die Duplizität der Ereignisse. Auch Paris hat schwere Straßcnkämpfe in folge Streikansschreitungen zu verzeichnen ge habt. Streikende Schneiderinnnen stürmten unter Anführung ihrer sozialdemokratischen Beschützer eine Konfektionsfabrik und versuchten die Ar beitenden zu entfernen. Als der Besitzer herbei- ciltc, warfen sich die wütenden Weiber auf ihn und verwundeten ihn durch Hiebe mit Plätteisen und durch Scherenstiche lebensgefährlich. Die Polizei mußte schließlich mit blanker Waffe gegen die wildgewordenen Weiber losgehen. Es ent spann sich ein hartnäckiger Straßenkampf und nur allmählich konnte die Polizei die Ruhe wicderherstellen. DieLpionage-Affäre des lLeutnauts-Helm Wie aus London gemeldet wird, hat das Polizcigericht von Farcham die Ueberweisnng des Leutnants Helm an ein Geschworenengericht aus gesprochen. Bis zur Zahlung einer Bürgschaft von tausend Pfund (20,OM Mark) seitens des Leutnants Helm und von je fünfhundert Pfund seitens zweier britischer Untertanen soll Leutnant Helm im Gefängnis von Winchester verbleiben. Rustland. Der Zar unterzeichnete in Friedberg das gegen 9 Personen wegen Teilnahme an den vorjährigen Bombenattentaten in Tiflis gefällte Todesurteil. Unter den Verurteilten befinden sich zwei 17jährige Söhne eines früheren höheren Militärs, für welche mehrere Gnadengesuche ein gereicht worden waren. Die Hinrichtung in Tiflis hat bereits am Montag früh stattgefunden. Roosevelts Wiederwahl zum Präsidenten der Vereinigten Staaten ist durch seine in Saragota, im Staate Newyork, erfolgte Wahl zum Vorsitzenden des republi kanischen Konvents besiegelt. Vizepräsident Sherman, für den die sogen, republikanische Maschine eintrat, d. h. diejenige berufsmäßige Gruppe von Republikanern, die aus der Politik ein Geschäft macht, brachte es nnr auf 445 Stimmen, während auf Roofevelt 567 entfielen. Die politischen Kämpfe bis zur nächsten Präsi dentenwahl im Herbst 1912 werden danach un gewöhnlich heftige sein, obwohl man annehmen kann, daß zahlreiche Anhänger der demokratischen Partei sich der zukunftsreichen Roosevelt-Partei anschliehen werden. Die Ausschreitungen in Berlin-Moabit. „Die Revolution ohne jede Verhüllung", so nannte die „Kreuzzeitnng" die blutigen Ereig nisse in Berlin-Moabit. Jedenfalls hat die Reichs hauptstadt einen so haßvollen, mit solch maß loser Wut und Erbitterung geführten Kampf von Arbeitern noch nicht zu verzeichnen gehabt. Aus dem mit unfairen Mitteln gegen Arbeitswillige geführten Lohnkampf ist ein Kampf gegen die Ordnung geworden, in dem die niedrigsten In stinkte entzügelt wurden. Es war ein unheim liches, groteskes Bild, als in der Nacht zum Mittwoch in einer der Straßen ein Scheiterhaufen aus Holzkohlen, Matratze», Petroleum rc. er richtet und angczündet wurde. Hoch zum dunkeln Himmel züngelnde Flammen beleuchteten die tobende Masse. Und zwischen Johlen, Schreien und Kreischen das kurze, scharfe Krachen der Gcerteerd. Novelle von E. Bely. (Nachdruck verboten.. Geerteerd — wenn ich's anders durfte, spricht er abgebrochen. Sag nichts, fährt sie auf, geh, Deine Mutter sucht Dich! Er knüpft an ihr höhnendes Wort an. Sich, von der habe ich es ja — Dein Vater und meiner — Nein, er stockt, er darf, kann nicht weiter. Seinen Schwur hat er dem Mädchen gebrochen, er darf ihr nicht auch noch den Glauben an Vater und Mutter nehmen. Sie achtet nicht einmal darauf. Wenn Du nur Alles mühtest, murmelt er ver- zwcislungsvoll, hülflos. Dann beugt er sich herab, seine Hand berührt ihre Schulter. Geertcerd! Nur eine Sekunde hat sie den Wunsch, Wind und Sturm möchten sich erheben und die Fluth über das Eiland brausen und Alles hüiwcgwaschcn — die Häuter und die Hochzeitsgäste, Jo und sie — dann springt sie empor. Geh — gehl Läßt mich umsonst bitten — bist mir doch gut ge wesen! sagt er. Gut? fragt sie und schüttelt sich. Wenn Du da todt vor mir lägest — lachen könnt' ich! Roch einige Minuten steht er so vor ihr — er weiß, daß jedes Wort, jede Bitte an das schwarzhaarige Mädchen vergeblich find, lind doch ist ihm, als könne er nicht fort. Endlich seufzt er tief auf: Wenn Du es denn nicht willst, Gcerteerd — und wendet sich lang sam nach der Thür. Draußen lehnt er sich gegen den Zaun und blickt nach dem Hochzeitshause hin — die Helle dort und hier Gcerteerd im Dunkeln, ver Unterschied thut ihm weh. lind Mecrie sitzt gewiß neben seiner Mutter in ihrem Brautstaat inb mit dem alten Goldschmuck, den Reick von Urgroßmüttern ererbt und den sie ihr an- gethan hat und lächelt verschämt, glücklich — während Geertcerd kein Wort der Verzeihung für ihn finden will. Er fährt durch seine Haare und stößt einen dumpfen Laut ans. Wie hat er nnr neulich eine» Augenblick denken können, daß die Eine so gut ist wie die An dere — mit dem Gcrnhabcn ist es doch eine eigene Sache. Er fühlt, wenn ihm die Wahl jetzt noch bliebe, daß er dem Hellen Hochzcitshausc den Rücken wenden würde. — So gut wie Dir, Geertcerd, murmelt er, kann ich keiner Andern sein. Der Fcsitrubcl ist auf dem Eiland verstnmmt, die Väter der jungen Christen und die neuen Eheleute sind wieder ihrem Beruf nach, das Leben und Treiben in den Häusern geht seinen alten Gang. Nur einer ist zurückgeblieben, Jo Toben — und auch nicht frei willig. Wenige Tage nach seiner Hochzeit hat ein Sturmwind gcwüthet, der so heftig gewesen ist, daß Dächern und Zäunen Gefahr gedroht hat, und bei den Schutzvcrsuchen ist Jo von einem niederstürzendeu Batken an der Schulter getroffen .und hat eine Ver letzung erlitten, welche ihn gezwungen, die Pflege seines jungen Weibes und die Ralhschläge der Alte» in Anspruch zu nehmen. Allerlei Hausmittel müssen Helsen, denn es hält schwer, zur Winterszeit einen Arzt zu holen, und die Insulaner sind auch nicht dafür. Wer sterben soll, kann's ohne Doctor verrichten und gcsuud sind schon genug wieder geworden, ohne daß cincr dabei war. Die ältesten Weiber gelten in Krankheitsfällen als die klügsten, denn sie haben „schon am meisten äuge sehn". Jo Toben ist ungern zurückgeblieben, cs ist ihm hart angekvmmcn, Clas Duwe und Edo Fiuniuk svrt- gchen zu scheu — seine Wette hat er freilich gehalten, aber um seine Fahrt kommt er. Bei Wcibslculen sitzen bleiben — hartes Stück, hat Edo ihm zugerufen, und Jo hat eine Verwünschung auf den Lippen gehabt. Mecrie hat die blauen Augen gesenkt, damit sie nicht etwa verräthcrisch einen Frcudcnstrahl hcraus- senden möchten, Reick hat ihre ergebene Miene gehabt, nnr Talke hat mit einem Seufzer gesagt: Wer weiß, wvzu's gut ist — und solch ein hvssuungsvvller Spruch ist seit Jahren nicht von ihr zu hören gewesen. Manicl Hap muß seines Rheumatismus halber den Sitz von draußen an's Fenster verlegen und kaut und raucht um so eifriger Tabak. Er sieht es jetzt nicht ungern, wenn der Leuchtthurmwächter die Zeit, in welcher er abgelöst wird, bei ihm zubriugt und ein geduldiger Hörer seiner ungeheuerlichen Secabentcuer ist. Fritz West's Augen sind daun allemal beschäftigt, Geertcerd zuzusehen, wie sie hin und her geht bei ihren häuslichen Geschäften oder am Spinnrad sitzt. Selten streift ihn ein Blick von ihr, spricht sic ein Wort — aber es ist, als ob er ihre Art versteht. Er verlangt nicht mehr, als daß sie ihn duldet — seine Zeit wird schon kommen. Einmal hat Manie! Hay den Entschluß gefaßt, den Wächter auf seinem Thurm zu besuchen. Gcerteerd hat ein Lächeln über sciucn Eifcr, mit dem er ihr gegenüber nach einer Entschuldigung sucht. Bin nicht für's Neue — auschu schadet aber nichts, meint er, neben ihr am Herde stehend. Mußt hoch klettern, sagt sic. Dccrn, meinst, der Athcm langte nicht mehr? Dabei bläst er seine Brust auf. Dann legt er eine Kohle auf seine Pfeife und setzt hinzu: Meinen Sinn behalt ich doch drum. Sic muß dcnkcn, wie es den« fröhlichen Wesen des Fremden allgemach gelingt, den alten Seebären zu bekehren, das ist eine geschickte Art, mit der er sich hinein zu setzen weiß in das Gefallen Anderer. Wird's auch bei ihr so kommen? Noch weiß sie cs nicht — glaubt auch schwer dran — cs ist ihr aber leid um das offene Wesen, den vertrauenden Sinn. Es geht ein guter Wind heule und ch Mittag ist, kommt der Sturm, prophezeiht Maniel. Geertcerd giebt kaum Acht darauf — was kümmert sie jetzt gut Wetter oder schlechte See — sie hat ja für keinen draußen zu sorgen. Droben der bei seiner Laterne kann weit ansguckcn, der sieht, wie sic am Eiland vvrüberlanzcn, dic Schisst, murmelt Manicl und drückt scinen Filzhut auf dcu Kopf, um endlich dcu Weg auzulrctcn. Gcerteerd umschrcitet laugiam das Haus, um nach den Verschlügen für das Vieh zu kommen. Ter Himmel ist grau, ihr Vater hat nie mit einer Weller prvphczcihung Unrecht gehabt. Sind wohl Viele noch Wohlgemuth zur Stunde, die am Abend auf dein Meeresboden gebettet liegen. In, was kümmcrt's sie! Wer nicht auf dem Meere um kommen will, muß auf dem Trockenen bleiben. Dann hat sie ein - hartes Lache». Wer nicht von Bursche» genarrt sein will, muß keinem vertrauen — sie hat's gethan! Sie hebt die eine geballte Hand gegen die Brust, worin ei» wilder Schmerz wühlt — wehrlos fühlt sie sich, und hat doch ein solch heißes Verlangen, ihm hcim- zugebcn, was er ihr gcthcm. Sic weiß cs wohl, Rache sinnen und üben, ist nicht christlich — aber sie ist ihres Vaters Kind. Wenn er's wüßte, der Vater, murmelt sie vor sich hin. Dic Hühner flattern auf sic zu und hcischen ihr gcwohntes Futtcr. Als sie's ausstrcut, kommen die Spatzen in Schaaren heran und ein wahrer Kampf cnlspinnt sich um dic Brosamen. Geertcerd sieht zu und dcnkt, wie» im Leben auch so ist, daß der Größere mit dem Keckeren zu ringen hat. Sie setzt sich auf eine . Kiste, welche ein Stück Strandgut gewesen ist, der Wind reißt an ihren Zöpfen, röthet ihr die Wangen. (Fortsetzung folgt.)