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Dresdner Nachrichten : 06.12.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-12-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188312064
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18831206
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18831206
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1883
-
Monat
1883-12
- Tag 1883-12-06
-
Monat
1883-12
-
Jahr
1883
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 06.12.1883
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rki,sf,»ht>>rihlptql «erltn.Dre»de«. ri-ittvl-II cricheki,»«,,»« »Ich 7 »l,ct. d. : Manenttr. l» »t--unemci>ltnrkt» vinic.it">, rill» 2 Marl 70 Ma«, »„>« dl« voll 7 Mark 7L Pi,-. Numm. 10 P/ae. !i>" dir Slllllgabe cinaeiandter Mn. auimplc ma<l„ tzch die Redacill» nicht verdnidltA. Tiimonccn wr un» «ed«e» ,n: i ic Aunoncen-Vureaur » Halle», siel« » v»«>c«l - "olle: - »,»»« H »,«»., — ?,„°a>i»«»»a«r, - «. «üU«, >" c"i>rli», - »«». H«,» ,n Maadcluirg: - «ar« 1»». i-»1l«» — »Inn«, in Hauwiir^ T-gekkalt für MttiK, Untkrl>alto»a,Geschäft«vtrkthr.Lörse«chtricht,^ttMdenlifte. kerasirech Slelr» Nr.U (Allst.) u. SSL (Neust, tlnterale werde» Mailralirat« >3 »i» »lach«. > Uhr a»»e»»«me», könnt»,» di» Millo,» lrudr. Ja Rein,»»» nur an vioLeiilagen: °r. Kloliergalle vr »bl«Nachm.ilUrr. — Di, einipalii«« Pelitzeile koliet ld Pl Smarlandi die Heile M Pi. 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ILttten Sollt» invi» » lVerm»»rI»1 S uuck SV SvI»I««»-8t^»»i,di« SV «U»vqfa«;8 Lsl «pn»»»«. 1'k>rnk-prooti-»1«Us §o. 61. Vorj LvriM Mstor « vrt uutvr Lvskeuprsinvn. v«»t« Dl leitl^uiilr ^e«Ivr L»tr»»I»e8t«>Irii»L. Nk. 340. 28. Jahrgang. Auslage: 38,000 Lrpl. Aussichten für den 6. Dec.: Mäßiger Nordwind, ziemlich heiter, - . .. . jil keine oder gerinne Niederschläge, Frost. Dresden. 1883. Donnerstag, 0. Tetbr. Politisches. DaS Kapital bat kein Vaterland — aber die Kapitalisten könnten sich von Zeit zu Zeit erinnern, dah Ne Vaterlandspflichten haben. Ter Börse Moral predigen wollen, diese Wasser in einen lecken Eimer schöpfen; nur die Interessen geben dort den Ausschlag. Wenn man also die deutschen Kapitalisten warnt, ihre Taichen zuzulialtcn, wenn heute oder morgen Herr Bankier Mendelssohn u. Eomp. in Berlin zur Subscription auf die neue russische Anleihe ausiordcrt, so dars man sicher sein, das eine patriotische Mahnung, das deutsche Geld iin Vaterlande fruchtbringend arbeiten zu lassen, unbeachtet in den Wind verhallen würde. Aber vielleicht der Umstand, daß diese Anleihe recht sehr ihren -Haken hat, hält schließ lich die Klügeren zurück Es klingt recht schön: 6 Proc. Zinsen steuerfrei in Gold und 100 Rubel für 07 zu erhalten und noch dam mit „dem Vorbehalt der Kaiser!, russischen Regierung, die Anleihe nach 10 Jahren pari eventuell zurückkaufen zu wollen". Mit diesem Vorbehalt aber siebt es erstens etwas fraglich aus. Und entscheidend für den vernünftigen Kapitalisten ist doch -die gebotene Sicherheit, der wirthschastliche Aufschwung Deutschlands durch die neue Zollvolitik und das Vertrauen aus eine friedliche Gegenwart baden das Geld billig gemacht. Gute Hnpotbeken werden in größ-rcn Werthcn mit 3'/- Vroc. bezahlt. Die vor 10 fahren mit 5 Proc. verausgabten Stadt-Anleiken sind fast alle auf 4 Proc. convertirt worden. Die deutschen StaatSrentenpapiere geben nur 3 bis 4 Proc. Wer also solid dasteht, verspricht nicht blankweg 6 Proc. Gold für 97 Proc. Kapital. Abgesehen von der intriguanten Art. wie das kriegerisch gesinnte Rußland den Frieden betont, nur um Geld bei uns borgen zu können und selbst die Firlcroention des russischen Kaisers zu diesem Zweck in Scene setzt — die beiden Kaiser Alexander und Wilhelm persönlich empfinden sicherlich die tieiste Friedensliebe, aber die moSkowitischr Partei trägt nicht viel nach der HauSpolitik des Zaren; — abgescben von dem unaufrichtigen Gebühren, wie diese Anleihe cingelritet wurde, sprechen einfach die Ziffern gegen ihre Bonität. Der russische Staat wird Zinsen zahlen; sa, so lange er kann. Rußland batte mit Ablauf des Jahres 1879 incl. der Schuld von 900 Millionen Rubel Äricgskostcn aus dem letzten Türkenkriege bereits 4.430,000000 Rubel Staatsschulden. Angeblich sind davon Eiscnbalmzuschüffe mit- bcstritten worden, die zurückgezahlt werden müßten, inveß, die russischen Bahnen rentiren nicht derart, daß sie daran denken lonncn. Zu diesen 4480 Millionen sind im Jabre 1880 abermals 2>',o Millionen neue Schulden binzugekommen und ein Tbcil der Banknoten, deren in einem Jahre 465 Millionen Rubel iabricirt worden sind und zwar in einem Jahre, wo wieder 300 Mill. Rubel Orient-Anleihe Nr. lll. ausgenommen wurden Mehr zu sagen, verbietet unS die russische Druckerschwärze, die so überreichlich vor banden ist. wenn es gilt, das deutsche „Zeitungsgisl" unschädlich zu machen; man überzieht mißliebige Artikel von A lsiä Z mit Schürze- Tie Teutichen in Rußland borgen dem fragwürdig regierten über schuldeten Rußland auch ohne Warnung Nichts. Innerhalb der »ngeschwärzten Grenze jedoch möchten wir warnen vor dem Sirenen« lieb Mendelssohns u. Comp, und cmpsehlen, gegenüber der Melodie von 6 Proc.. Cours 97 rückzahlbar pari, die Ohren und die Tasäcn zuzuhaltcn. Das Ccntrum des Berliner Abgeordnetenhauses bat den Feld zug gegen die Staatsvraxis in Sachen des katholischen Kirchen- rcchtcS eröffnet. Herr Reichenspergcr brachte formell einen Antrag ein, der diesmal nicht gegen einzelne Härten der Kulturkampsgesctze sich richtet, und nicht einen moilus vivoiuli anstrebt, ionvern radikal die Wiederherstellung der kirchlichen Rechte der Katholiken «ordert, wie sie vor der Falk'schen Aera bestanden haben. Wer säbe hinter diesem kühnen strategischen Zug nicht die blitzenden Anne» des kleinen Generalissimus Windhorn! ES bandelt sich mir nichts weniger als um die 1873 ailsgcbobcnen Paragraphen 15. 16 und 18 der Verfassung. Die Maigesetze unter Falk wären nn- niöglich gewesen, hätte man diese drei Paragraphen damals nicht ausgehoben. Sie lauten: 'Art. 15. Die evangelische und dle römlsch-kalholisüie Kirche, iawie jede andere Religions-Gesellschaft ordnet und verwaltet ihre Angelegenheiten selbstständig und bleibt im Besitz und Genuß der für ihre Kultus», Unterrichts- und Wohlthätigkeitszwcckc bestimmten Anstalten, Stiftungen und Fonds. Art- 16. Der Verkehr der ReligionS-Gesellsebaften mit ihren Oberen ist ungehindert. Die Bekanntmachung kirchlicher Anord nungen ist nur denjenigen Beschränkungen unterworfen, denen alle übrigen Veröffentlichungen unterliegen. Art. 18. DaS Ernennungs-, Vorschlags-, Wahl- und Bc- siatigungSrccht bet Besetzung kirchlicher Stellen ist, soweit es dem Staate zusteht und nicht aus den, Patronat oder besonderen Rechts- titeln beruht, aufgehoben. In keinem Fall ist Aussicht vorhanden, daß der Antrag der CentrumS aus Wiederherstellung dieser Paragraphen einen prakti schen Erfolg haben werde. Bis zu diesem Grad kan» der Staat alles wag von 1673 bis 1879 an Maigcsctzgcbungcn geleistet und gesündigt worden ist, nicht ungeschehen machen. Darum handelt es sich bei dem Antrag auch nicht, sondern er ist ein Schachzug gegen Bismarck. Letzterer unterhandelt über die Köpfe der deutschen Ccntrumskämpfer hinweg mit Rinn direkt, und dem heiligen Vater liegt wohl mehr an der Uebereinstimmuna mit dem Reichskanzler und dem Staate, als an der Liebe veS EentruinS. Dieses fürchtet kalt gestellt »u werden, da auch die katholische Wähler« schast seit dem weilen Einlenken deS Staates in ein gutes Ein vernehmen mit Rom, weit ruhiger und sogar kampscöüberdrüssig geworden ist. Nun ist eS das Centrum. welches den Kulturkampf wieder anschnürt, um politisches Kapital zu schlagen aus den inög- lichfallS eintretenden Verlegenheiten der Regierung. Was letztere zu dem Antrag sagen wird, ist unerfindlich. Daß aber die Kon servativen jetzt den erneuten Feldzug der Ultramoirtanen mitmachen sollten, ist schwer glaubhaft — und ohne Mitgehcn der Konservativen ist der Antrag ohne Bedeutung, wenigstens ohne Folgen. Die für die DolkSwirthscbast und die deutschen Finanzen sehr empfindliche Frage, oh unsere Artillerie vermehrt werden müsse, und da» Gerücht, es stünde eine diesbezügliche hohe neue Forderung des Militäretats bevor, ist von der offiziösen Presse in das Bereich inüssiger Erfindungen verwiesen wölben. Mißiranisch, wie man nun einmal sein muß, beachtet man seitdem die inilitärwisienschast- liche Literatur, und siehe da, die Artillerievermchrungssrage ist vorhanden und vielleicht gar ihrer Lösung schon nahe. Es wäre vorwitzig ohne weiteres dem Reichstag eine schroffe Ablehnung einer jeden Mchrfordermig zu empfehlen. Denn nir ersten Be dingung des Wohlbefindens m einem Hause gehört die Sicherheit in demselben vor Einbrechern. Ist diese Sicherheit nicht vorhanden, so ist aller innere Wertblicsitz des Hauses in Frage gestellt und illusorisch. Natürlich wird die Militärverwaltung zu beweisen haben, was denn plötzlich unserer Artillerie fehlt. Aber auch vor dieser Beweisführung ist ein flüchtiger Einblick in die Arlilleric- Statistlk Deutschlands und Frankreichs nützlich. Die demokratische Presse, z. B. die „Frans. Ztg ", ist zwar überhaupt der Meinung, die Artillerie sei bei der modernen Taktik der Fnfanterie nur im Wege. Aber diese Ansicht fußt nur aus einseitigen Erfahrungen, die man bei Wörth, Spichern und etwa Gravelottc. soivie hei Konigsgrätz und Jiein in loupirtem und steilem Terrain gemacht habe» mag. Im Gegentbeil, die Artillerie ist zwar nicht die Waffe der Zukunft, wie Janin sagte, aber sie wird die von der In« santene geführte Schlacht entweder entscheiden, oder doch in ihren Folge» fixiren- Nun zählt Frankreich als Kriegsforination 754,100 Mann niit 2622 Geschützen. Dies ergiebt für IvOo Mann 3' - Geschütze. Deutschland zählt als Knegsformation 675.000 Mann und 2040 Geschütze. Dies ergiebt für 1000 Mann ziemlich genau Feldgeschütze mehr bat, wie Deutschland. Ferner ergiebt sich für Frankreich ein Ve-bältniß von 2,4 Geschützen, bei uns von 2,3 Ge schützen für 10M Mann. Hieraus folgt, wie aus den Zahlen er sichtlich ist. daß Frankreich nicht nur absolut, sondern auch im Ver gleich mit der Jnsanterie Deutschland an Fcldartrlleric numerisch überlegen ist. Möglich, daß eine Fühlung in der „Badischen Landeszeitung" einen offiziösen Werth hat; in derselben tommt der militärwisscn- schaftliche Autor zu der Ansicht, cs sei sehr wünschenswerth, wenn recht bald unsere reitende Artillerie der Frankreichs, Oesterreichs und Rußlands ebenbürtig gemacht würde, und schon im Frieden die komplete Bespannung von 6 Geschützen erhielte, was in jenen Ländern bereit» der Fall sei. Nun, sollten in dieser Beziehung, Geldmittel gefordert werden, so wird der Reichstag die Gewährung ^ der Mittel schwerlich prinzipiell versagen, aber von genaueren'Nach weisen des Bedürfnisses abhängig machen. der Abreise des Kronprinzen die nöthigen Weisungen. Der Kron prinz trifft am 8. d. M Abends in Sevilla ein. Einer Meldung hiesiger Blätter zu Folge schifft sich der Kronprinz beslimmt am l>u d. M. in Barcelona ein. welches für ihn einen warmen Empfang vorbereitet. ^ London. Tie Antivort GraneMes auf das Schreiben des Deputirten Palmer de-menlirt das Gerücht, daß Egiwlcn von England zur Herstellung eines zweiten Sueskanals ausgesordert worden sec. Kalkutta. Der Vicekönig hat au»H> d. Ms. in Gegenwart des Herzogs und der Herzogin von'ESIUiaught und begleitet von den Vertretern der Eivil- und Niilitäa esisrden, sowie von einer Anzahl indischer Fürsten, die hiesige Weltausstellung feierlich er öffnet. In seiner Eröffnungsrede sprach der Vicekönig die Hoffnung aus, daff die Ausstellung, indem sic Indiens Interessen mit den jenigen anverer Länver in Berührung bringe, für Fndicn von segensreichen Folgen sein möge. Hierauf verlas der Vicekönig ein Telegiann» der Königin Victoria, in welchem der Ausstellung der beste Erfolg gewünscht wird. Die Berliner Börse cröffncte fest und belebt, namentlich in Lokalwertlien. Ans internationalem Gebiete kamen nur gennsi? Veränderungen vor. Später wurde der Verkehr geringer. Schluß fest, ebenso die Nachböric. Spekulative Banken gut behauptet, theil- weise etwas Höher, Kasiabankcn still und fest, fremde Bahnen kaum verändert, deutsche Bahnen mehrfach höher, namentlich Mecklenburger. Oesterrcichische Prioritäten gut behauchet, Bergwerke höher, nament lich Kohlensachen. 'Auch für Induline» bestand vorwiegend gute Meinung. Deutsche Fonds ziemlich fest, fremde Renten behauche!, nur Russen nachgrbend infolge des Dementi über die in Aussicht gestellte politische Neuorganisation. Eraiietari ». »».. L. Deccmerr. «redil207p», tzii>Ll»d»hn 201-,. vom, darben Ile"/». Mer Voo>e —. Ecicerr. Eilberrenle —. PaVcerrcntc —. iLalijicr 21W,. O-Üerr. Goldre»,« —. <»/» Ung. Voldrenle . 77er Nullen—. Mer Rulle»—. L.Orlcnlanlcibe —. Neuenc Ungar. Golbanleide . a. Lrienlanleilic —. Unaac, Pavlerrenle —. Dliwmo —. Egüplcr 01»/,. Dauliarddaün »S. Mainzer—. Still. Wien, b. Teccmbcr. Credit 282,10. Staaisd. SI2.Ü0. Lombarden ldll.so. Elbcldal—. Rocdwcsld.t81.80. Martnotc» SS.I2. Ung.Eredil27a.ds. gelt. Varl«, ü.Teccmbcr. «SLluk.I Nenle 77.27. Lnteibe tv„.2d. JioUener »!.»:>. SlaalSbalitt Ml.27. Lombarden 2Slj.IL. bo. Prioritäten 2N. Sgydler 22t. Oeüerr. »otdrcnle 82W. Lu.ge. Smstcrdäm (Pl0 duk!ecc>. s. Deccmdcr. tTliituei. Wetzen März 2öS. wcickend. Nogacn März ist. Mai 182. steigend. vondou (Getreldemartii, l-clilub! L. Dcccmbec.i Weizen ruhig. Mlber- ändert. Amerikanischer Mai« knapp, teil, andere- trage, wtlltgcr. Neueste Telegramme ver „Dresdner Nachr." von, 5. Decbr. Berlin. Abgeordnetenhaus. Eine lange, lebhafte Debatte riet der Antrag des l)r. Stein und der Fortschrittspartei aus Ein führung der geheimen Abstimmung bei Landtags- und Eommunal- wahlcn hervor. >>r. Stern begründete den Antrag mit Wahl- becinfitlffungen seitens der Regierung, des Großgrundbesitzes, der Großindustrie :e. AIS Preußen Fumkimt o. M. eroberte, obgleich !es mit dieser Stadt in gar keinem Kriege war, wurde derselben leine Gemeindeversaffung octronirt, in welcher das geheime § Stimmrecht enthalten war. In der seiner Zeit vom Minister Grasen Eulcuburg rorgelegten Städte-Ordnung war gleichfalls das geheime Wahlrecht ui Aussicht genommen. Die Regierung sei alig, vnnzivieil für die geheime Abstimmung. Minister des Innern v. Puttkamer erklärte, die Regierung setze diesem Anträge ent schiedenen Widerstand entgegen. Er legte ansuihrlich dar, daß die geheime Abstimmung hei den Reiclistagswahlcii zur Hebung der öffentlichen politischen Moral nicht beigctragen habe, und daß die preußische Regierung ernstlich erwäge, ob sic ibr-ii Einsiuß im Bundesrath nickt dazu leuuveu solle, an Stelle der geheimen die öpentlicke Abstimmung für Stadtverordnclen.-Wahlcn zu setzen. Die Erliäruug des Munsters von Putikamcr, wonach die Negierung erwäge, ob sie nicht ihren Einfluß bei dem Bnirdeoralbc dnbin geltend machen könne, daß auch bei den Reichslagswalüen die öffcist- tiche Abstimmung eingesübrt wird, ries große Bewegung bcrvor. Virchow meinte, damit werde eine der Gnuidstttilei: des Reichsbauce gestürz!, was der Minister tcsirilt. 'Auch die Vorgänge bei der Berliner Stadtverolbneienwahl kamen zur Sprache. Vircbow und Häuel werfen der Regierung Wahlbeeinstusiungen vor. Ter Munster füinte dagegen aus dem amtlichen Material Beichtete lortickrittlicher Wahlmtßbräuchc vor. Für den Antrag sprach sich von Reichenspcrgcr- Olpe aus uno Windtborst vom Eeulrum. Letzterer erklärte den letzten Finger für die Beibehaltung der geheimen Abstimmung bei den Reichstag-Strahlen emictzen zu wollen. Von Hammerstcin (deutsch-konservativ) erklärte sich gegen 'Abänderung des Wahllustems i bis nach Tutchiü'urung der lästerlichen Äorjmafl und oaii iu oer l korporativen Zusammenfassung aller chnsllichen Elemente des StoatS- I lebenS die Grundlage für ein neues Wablsustcm (Ständische Ver- tcetung) gegeben. Graf Popdowski Orelkonicrvativ) und Pros. Gneist (naitonattibcrals sind gegen den Antiag. Weil noch gar nicht entschieden sei, welches B. ahlsnslein bester ist. die Frage ist noch nicht spruchreif. Die Bcrathuug wird morgen fortgesetzt. W i e n. Im Budgctausschuß des Abgeordnetenhauses erklärte Planer Namens der deutschen Verjaffungsvartei, daß sic aus poli tischen Gründen nicht im Stande sei, weiterhin Referate zu über nehmen; da die 'Anschauungen des Obmanns Hohenwart und Plcner'ö ob einer Nichtannahme des Referats nach der Geschäfts ordnung zulässig sei. disjerirten, ließ Hohenwart über die Frage ab stimmen. Dieselbe wurde mit Majorität bejaht und die Veitheilung des Referates hieraus vertagt. Paris. An der heutigen Börse wurden zwei Skandale be kannt. DaS Verschwinden des Direktors der verkrachten „Eredit de bedeutender Börsen- Summcn erfolgte _ „ . , usjpitz. Madrid. Das Truvoenmanöver, wozu die Truppen im Paradeanzug auSrücktcn, fand in der Ebene von Coradanchel statt. Ter üönigund der Kronprinz begabcn sich Nachmittags l Uhr dahin, auch der Prinz von Bauern wohnt« den Manövern bei. Heute Abend bringen die Studenten dem Kronprinzen eine Serenade. Die Abreise des Kronprinzen nach Sevilla ist aus Freitag Abends 6 Uhr bestimmt. Der Gesandte Solms begleitet den Kronprinzen ans der ganzen Reise bis zur Wicderernschinung. Wie verlautet, beabsichtigt König AifonS dem Kronprinzen das Husarcnregimcnt „Pavia" zu vcrlechen. Bisher bestand eine Regiment-Jnhaberschaft in Spanien nicht. Madrid. Der König bat sich gestern Morgens mit dem Kronprinzen des deutschen Reiches und von Preußen und den, Prinzen Ludwig Ferdinand von Bauern (Schwager des Königs) nach dem Escunal begeben und ist Nachts mit seinen hohen Güsten hierher jurückgckchrt. Der Präseet von Sevilla erhielt anläßlich Lokales und Sächsisches. — Ihre Mai. die Königin beehrte gestern das Magazin von Bernhard Schäfer, Prageritraße 49. und d.e Kunstgewerbehalle mit längerem Besuche und machte mehrere Wcilinnchtscinkäusc. — Der Prokurist der I. Volkmor'schcn Buchhandlung in Leipzig,'Adolf Ries c, erhicltdaS Ritterkreuz 2.Kl. vom'Albrcchtsorden. — Durch Anerkennungs-Urkunden des Kgl. Landcs- Konsisioriums wurden neuerdings ausgezeichnet: Weber Friedrich Schönsclder in Wittgcndorf, GutsauSzügler Traug. Rautcnstrauch in Rcinersdors bei Großenhain und Tuchmachcrmcistcr Friedrich Günther ,n Loßnitz bei Schncebcrg. — Ohne zu kargen, streute gestern die 2. Kammer nickt un beträchtliche Summen nach dein Erzgebirge bchuss Erweiterungen . von Babnhossanlagcn. 'Auch nach Dresden kommen davon 53,280 Mk.. nämlich zur Vollendung des Erweiterungsbaues auf dem Elbguai an der Maricnbrücke; diese ganzen Anlagen kosten infolge Glcisvermehrungen bei der Weißeritz 284 800 Mi. lieber diese Angelegenheit rcscrirte Mg. Töhlingcr. Die so vielfach ge- wünichic Verlegung der Weißentzmündung von der Maricnbrücke hinweg nach Briesnitz zu hätte recht wohl hierbei von einem der Dresdner 'Ar gcordnelen zur Sprache gebracht werden könne». Ge schah aber nicht. Die Vertreter der Provinz ließni es sich nicht entgehen. ihre bclr. Wünsche zu verlautbaren. So rügte Mg. Speck bei der Forderung von 122,600 Mk. zur Vergrößerung des Bahnhpfs A n e Gcleioverlängerung, Abbruch des ohnehin baufälligen Anbeizgebäudcs und des Kohlenschuppens, dafür Erbauung einer Lokomötivcnremije, die sehr gefährlichen Velkebrsuerhältniffe aus dem Balmhos A:ie selbst. Tie Lößnitzer Chaussee führe über mehrere Schicnenstreckcn und die Anlage neuer Rangirgeteisc beseitige keines wegs a!!c Geiahr für die Sicherheit des Publikums. Geh. Finanz rath Hoffman»: Das Abminislrationsgebäude des Bahnhofs Aue habe zwilchen den Schienen sog. Jmetlage. Achnliche Jnsellagen finden sich noch auf mehreren Bahnhöfe», nämlich da, wo sich mehrere Bahnen kreuzen Wo ein großer Verkehr ist. kann man dich» Uebelstailv nur gründlich durch eine Untcrtunnclung beseitigen, wie dies bezüglich des Bahnhofs Gößnitz jetzt beantragt ist. Bei dem Balmhof 'Aue sei aber diese sehr kostspielige Maßregel wegen des dasigen weit geringeren Verkehrs zunächst noch nicht in Aussicht genommen. Mg. Niethammer: Das ganze Bahnhofsgebäude in Aue genüge überhaupt dem Verkehr nicht mehr und aus dem Perron könne oas Publikum vor lauter Postpacketverkehr sich gar nicht be. wegen. Res Mehnert hol darüber keine Klage gehört; der vor- geici riebene Erweiterungsbau werde wohl noch euuge Jahre aus- icichen. Die Summe selbst wird einstimmig bewilligt. Für GcleiL- aniagen u s. >v. auf dem Bahnhof Zöblitz sind 35,710 Mk. ge- fordcick. Mg. v. Kirchbach schildert die unzureichenden Zustände un Stationsgebäude selbst; eS fehle sogar eine.Hausstur und die Passa- mchrung der Gclewanlagen mit ins Auge faffen. Für Bahnhof Wilkau werden 71.860 Mk. zu verschiedenen Erweitcruiigsbauten. um den gestiegenen Verkehr bewältigen zu können, bewilligt. Für .Herstellungen aus der Gütcrstation JägerSgrün sind 52,970 Mk. gefordert. Man will ein Anheizhaus für 2 Lokomotiven er bauen und eS ermöglichen, daß der Fahrplan aus der Linie Chemnitz Aue-Adorf so eingerichtet wird, daß man mit dem Abend-uge nach Schönheide und Eibensiock kommen kann, statt letzt in Aue über nachte» zu müssen. Eine Petition aus Schöneck, welche verlangt, daß daS Heizhaus dahin und nicht nach JägcrSaiün gebaut wird, ist erst heute bei der Kammer cingelanscn, als daß sie noch geprüst werden könnte. Der Minister von Können» entgegnet, dah der Willfahrung dieses Gesuchs der Umstand entgegeliftcsie, daß der Abcnvzug, der künftig von Aue abgelassen werden soll, so spät nach Schöneck käme, daß er gor nicht benutzt würde. 'Auch jetzt werde der Nachtzug erst nach l Uhr in Jäacrsaiün eintrcffen. Mg. v. Pollenz freut sich, daß das östliche Voigtland besser mit Eiscn- babnanlagen bedacht wird. Das Heizhaus paffe übrigens bester nach Jäacrsgrün als nach Lchöncck. Letzteres meint auch der Referent Mchncn, da in Schöncck der Platz noch enger sei als in Jägers grün. Gleichwohl wird aus Antiag des Mg. Grohl, der sich der Lckwnecker Petition anniinnit. die Angelegenheit mit 36 gegen 33 Stiinmcn nochmals an die Deputation zmückvcrivrcscn. — Außerdem wurde noch die Wahl des Mg. Franzcl für gittig erklärt, obwohl ivie v. Oehlschlägcl resernte, auch hier Unregelmäßigkeiten vorgcn kommen sind; so hat in einen'. Dorfe dir Wahl statt von 9-2 Uhr
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