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Amts- M AiMM für den «»scheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donners tag und Sonnabend, Jn- sertionspreis: die kleinsp, Zeile 10 Pf, Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E, Hannebohn in Eibenstock, > 43. Jahrgang. ' ' Sonnabend, den 15. Februar Abonnement viertelj, 1 M, 20 Pf, (incl, 2 illustr, Beilagen) in der Expedition, bei unfern Bo ten, sowie bei allen Reichs- Postanstalten. Konkttrsverfahren. Uebcr das Vermögen des Rathhaushütelpächters < »rl »kliiel^Ii II»»I»«l«> in Schönheide wird heute am 12, Februar 1896, Nachmittags 3 Uhr das Konkursver fahren eröffnet. Der Rechtsanwalt Justizrath Landrock in Eibenstock wird zum Konkursverwalter ernannt, Konkursforderunaen sind bis zum 23. März 189k bei dem Gerichte anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Wahl eines anderen Verwalters, sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintretenden Falles über die in § 120 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände auf den 13. Wärz 1896, Vormittags 1t Uhr lind zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf den 9. April 1896, Vormittags 10 Ayr vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Allen Personen, welche eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursinasse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an den Gemein schuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für welche sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 30, März 1896 Anzeige zu machen. Königliches Amtsgericht zu Eibenstock. Bekannt gemacht durch den Gerichtsschreiber: Aktuar Anmeldung zum Anschluß an die Stadt Fernsprccheinrichtung. Neue Anschlüsse an die Stadt-Fernsprecheinrichtung in Eibenstock sind, wenn die Ausführung in dem im Monat April beginnenden ersten Bauabschnitt des Rechnungs jahres 1896,97 gewünscht wird, spätestens bis zum l. März bei dem Kaiserlichen Postamt in Eibenstock anzumelden. Später eingehende Anmeldungen können erst im nächstfolgenden, am 1, Septem ber beginnenden Bauabschnitt berücksichtigt werden. Einer Erneuerung der bereits vorgemerkten Anmeldungen bedarf es nicht, Leipzig, 4, Februar 1896, Der Kaiserliche Ober-Postdircctor. Geheime Äker-Aostrath HVnltve». Holz Versteig ertrug auf dem Staats-Iorstrevier Mockau. Montag, den 24. Februar 1886, von Norm. ' -8 Uhr an sollen im „Rathskeller" in Aue folgende auf den Schlägen der Nbth, 10 und 19 aufbereitete Nutzhölzer und zwar: 151 Stück w. Stämme von 11—15 em Mittenstärke, 452 16—22 248 er er 23—40 2950 „ Klötzer 8—15 Oberstärke, 4,,, m lang. 2596 1863 " er 16—22 23—45 " s 3,5 u. 4,o m lang, sowie Dienstag, den 25. Februar 1886, vo» Vorn,. 8 Uhr an im Gasthofe „zur Sonne-- in Bockau die in ausbereiteten Brennhölzer, als: den obengenannten Abtheilungen 110 Rm, w, 4 „ „ unter den vor Beginn der werden. Scheite, 6 Rin, iv, Aeste, Knüppel, 873 „ „ Streureisig und Jacken, 474 „ „ Stöcke Auktion bekannt zu machenden Bedingungen versteigert Königliche Iorsireoierverwaktung Aockau und Königliches Iorsirentamt Kikenllock, Hlichter. am 13, Februar 1896, cherlach. Aus Deutschkands großer Zeit. Zur Erinnerung der 25jähr. Gedenktage de« Kriege» 1870/71. 08. (Nachdruck verboten.) Der Feftungskrieg m. (Von Pfalzburg bi» Belfort,) Wennschon sich der Krieg um und vor den französischen Festungen zum Theil innerhalb der übrigen genannten Kriegs schauplätze abspielte, so bildete doch der Festungskrieg meist einen besonderen Bestandiheil des großen Krieges; aus wel chem Grunde die hauptsächlichsten Festungseinnahmen hier an besonderer Stelle erwähnt feien. Die Festung Psalzburg, nordwestlich von Straßburg gelegen, gehörte zu den wenigen Festungen, welche nur durch Einschließung und Aushungerung genommen wurden. Die Einschließung hatte bereit» im September begonnen. In der Nacht zum 14. September hatte die Besatzung einen miß glückten Ausfall gemacht und etwa« später mußte sich die schwache Einschließungstruppe der Franktireur« erwehren. Ein im November auf die Festung unternommene« Bombardement hatte nur geringen Erfolg. Mit Rücksicht aus die ungünstigen Bodenverhältnisse und die geringe Bedeutung de» Platze würde von einer regelmäßigen Belagerung Abstand genommen. Endlich aber wurden die Lebensmittel in der Festung knapp. Zuerst ging da« Salz au«. Der tägliche Mchlvorrath mußte mühsam durch Handmühlen hergeslellt werden; zuletzt wurde der Schimmel de« Kommandeur» Taillant geschlachtet. Die Pocken wütheten unter der Mannschaft und den Bürgern. Am 30. November bot Taillant Uebergabc de» Platze« unter freiem Abzüge der Besatzung an, wa» ihm nicht gewährt wurde. Al» die Lebensmittel aufgezehrt waren, ließ er die Geschütze vernageln, die Pulver- und MunilionSvorräthc zerstören, die Gewehre zerschlagen. Am 12. Dezember Mittag« sandte er einen Parlamentär in einem mit den beiden einzigen noch übrigen Pferden bespannten Schlitten und ließ sagen, die Festung stehe den Feinden offen. Am 14. Dezember wurde sie von den Preußen und Bayern besetzt; 02 Offiziere und 1838 Mann wurden kriegsgefangen. Gleich darauf fiel die Festung Montmedh, die nahe der belgischen Grenze mitten im Ehier«lhale liegt und aus allen Seiten von Höhen umschlossen ist. Anfänglich wurde der von Major Tessier kommandirten Festung wenig Beachtung geschenkt; al« aber von der Besatzung da« in Stenoh stehende Landwehrbataillon überfallen und größtentheil« gefangen weg geführt wurde, zog man Truppen zur Einschließung heran. E» kam zu mehreren kleinen Gefechten vor der Festung, bi« am 0. Dezember General von Kamecke anlangte mit genügen den Truppen und am 7. Dezember der BaNeriebau begann, der unter heftigem feindlichen Feuer vollendet wurde. Am 12. Dezember begann die Beschießung au« 62 Geschützen; die Festung antwortete lebhaft, stellte aber nach einigen Stunden da« Feuer ein. Fast alle öffentlichen Gebäude warm zerstört. am 13. Dezember Abend« brannte die Stadt an vielen Stellen. Am 14. Dezember in der Frühe wurde die Kapitulation unter zeichnet; Mittag« 2 Uhr zogen die Preußen ein; acht Offiziere und 220 Mann wurden au« der Gefangenschaft befreit. Die Garnison, 2700 Mann, wurde kriegsgefangen; sie entwich aber größtcntheilS mit ihrem Kommandanten, trotz gegebenen Versprechens, au« ihrem Biwak. Am 1. Januar 1871 kapitulirtc die Festung Meziäre«. Diese war am 12. November eingeschlossen worden. Die Festung hatte in Folge ihrer günstigen Lage, da sic von der Maas umflossen wird, eine große natürliche Festigkeit, auch war sie, ebenso wie die dickt dabei gelegene Fabrikstadt Charle- ville, noch stark befestigt worden. Am 14. November war ein Ausfall zurückgeschlagen worden. Vom 24. Dezember ab be gann, stark gehemmt durch Frostwctter, der Battcriebau. Nach dem genügend Geschütze herbcigeschafst waren, begann am 31. Dezember Morgen« die Beschießung mit 68 BelagerungS- und 30 Feldgeschützen. Die Festung antwortete Anfang« leb haft, stellte aber um 3'/„ Uhr da« Feuer ein und nachdem die Beschießung auf die Kasernen, Magazine und andere wich tige Gebäude fortgesetzt und auch ein Ausfall der Besatzung zurückgewiesen war, zog der Kommandant Blandeau am l. Januar um I I Uhr Vormittag« die weiße Fahne auf. Abend« um 11 Uhr war die Kapitulation abgeschlossen; 98 Offiziere und 2000 Mann geriethen in Gefangenschaft, 106 Geschütze wurden erbeutet. Die Einnahme dieser Festung öffnete den Deutschen die Eisenbahn im nördlichen Frankreich. Kurz darauf wurde die kleine Festung Rocroh durch einen kühnen Angriff genommen. Am 0. Januar 1871, einem der kältesten Tage rückte General von Wohna II von Tourne« ab und kam nach einem vier Meilen langen Marsche vor der Festung an, die von der Ankunft de« Feinde« völlig über rascht wurde. Als der Parlamentär die Uebergabe forderte, flogen erst die Zugbrücken in die Höhe und die Ergebung ward verweigert. Dichter Nebel bedeckte die Gegend, so daß man die Festung nicht sehen konnte, jedoch wurde die Be schießung mit 36 Geschützen nach der Karte eröffnet. Nach dem ein Angriff der Franktireur« abgeschlagen war und die Deutschen, da e« bereit« dunkelte, sich zum Abmarsch rüste ten, ging Premierlieutenant v. Förster nochmal« al« Parla mentär in die Festung und sah er, daß sie an 10 bi« 12 Stellen brannte und Niemand an« Löschen dachte. Die« wußte er geschickt zu benutzen und den Kommandanten zur Kapitulation zu bewegen. Derselbe bat um sofortige Be- setzung de« Platze« durch die Preußen, da die Mobilgarden schon zu meutern begannen. Förster bewaffnete schnell 8 in der Stadt befindliche Krieg«gesangene und hielt mit ihrer Hilfe die Ordnung aufrecht, bi« die preußischen Truppen Thore und Stadt besetzten. Die Garnison wurde kriegrge- fangen, viele Borräthe wurden erbeutet. ,Schluß folgt.) Tagesgeschichte. — Deutschland. Eine Verstärkung der ostafri- kanischcn Flottenstation soll, einer der „Deutschen Afrika-Post" au« zuverlässigster Quelle zugcgangenen Meldung zufolge, angesichts der wachsenden deutschen Interessen in Ostafrika vom ReichSmarincamt beabsichtigt sein, da die beiden lctzlklassigcn Kreuzer „Seeadler" und „Condor", die gegen wärtig dort stalionirt sind, für die große Interessensphäre ab solut nicht mehr genügen. Lieben dem alten, kaum noch neun Meilen pro Stunde lausenden Vermessungsfahrzcug „Möve" soll vorläufig ein Kriegsschiff der ostasiatischen Station, wahr scheinlich „Cormoran", in Frage kommen, da im Marine-Etat keine bezügliche neue Forderung enthalten ist. — Berlin, 12. Februar. Der große Ausstand in der ConfektionS-Jndustrie umfaßt etwa 60,000 Con- fektionSnähcrinnen. In der ersten Strcikwochc erhalten die Streikenden keine Unterstützung. Gestern wurden Flugblätter an die Bevölkerung Berlin« vertheilt, welche die Bitte aus sprechen, nur in den Geschäften einzukaufen, welche die For derungen der Arbeiter bewilligt haben. — Fürst Bismarck hat, wie verlautet, in der Unter redung mit dem Staatssekretär I)r. Leyd« am Montag in FriedrichSruh seiner Befriedigung darüber wiederholt Aus druck gegeben, daß da« deutsche Volk in so kräftiger und so cinmüthiger Weise seine Sympathien für Transvaal kundge- than habe. Die Depesche de« Kaiser« an den Präsidenten Krüger hat den Fürsten erfreut. — Au« Ostfrie«land, 11. Februar. Der ostfriesische Pferdezuchtverein, welcher in der Hebung der Pferdezucht sich anerkanntermaßen hervorragende Verdienste erworben hat, faßte auf der in diesen Tagen stattgehabtcn General-Ver sammlung den Beschluß, die beiden Vertreter Ostsrie-land« im Reichstag zu ersuchen, dahin zu wirken, daß aus die au« Nordamerika einzuführenden Pferde derselbe Zoll — 30 pLt. vom Werthe de« betreffenden Thiere« — gelegt wird, der in Amerika beim Bezug deutscher Pferde in Anwendung gebracht wird. Locale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 14. Febr. Vorgestern Abend wurde aus die 26 Jahre alte Amalie Marie verehl. Möckcl geb. Walther hiersclbst ein Attentat auSgeübt, indem der 22 Jahre alte Handarbeiter und Sticker Carl Emil Unger von hier die Genannte mit einer ätzenden Flüssigkeit übergoß, so daß die Sehkraft beider Augen gegenwärtig verloren ist. Der Grund de« Ueberfalle« scheint in abgewiesener Liebelei zu liegen. Unger ist beim hiesigen Gericht eingeliefert worden. — Eibenstock. (Eingesandt.) Im Saale der hiesigen Vorbildersammlung hat die Maschinenfabrik von G. Stein in Berlin eine ganz neue und eigenartige Stickmaschine Im Betriebe ausgestellt; dieselbe arbeitet durch Handbetrieb