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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.08.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-08-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188608255
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18860825
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18860825
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-08
- Tag 1886-08-25
-
Monat
1886-08
-
Jahr
1886
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.08.1886
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Grfcheiur täglich früh ü'/, Uhr. Nrö«1i»u »nd LrpeSttio» JohanneSgasse 8. 2prechL»«dkN der Nrdactiuu: vormittag« lO—12 Uhr. Nachmittag« ö—6 Uhr. «Sr tl« NUN,»»« M.nulctt»»» »acht gch »u »iadacil«,, nicht »«rdinlUch, ««nahm» der für die «ächstsoloendr Nummer bestimmten Inserate a« Woche»,taaru hi» - Uhr Nachmitta,«, a« r»u»> «ad Festtage» srüh di»'/,* Uhr. 2« de« Filialen für Ius.-^nnahme: Otto Klemm, UniversiiötSstraße 1. Laut» Lösche, Katharinenstr. 23, p. nur hi» '/,S Uhr. UchMerIMtilaü Anzeiger. Lrgan für Politik, Localgefchichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Auflage 1V,6SV. Äbonnemrnlsprei, Viertels. 4'/, Mk. tncl. Bringerlob« b Mk., durch die Post bezog», k Ml. Jede einzelne Nummer 20 Pi. Belegexemplar 10 Ps. Gebüorea iür Extrabeilagen lin lageblatt-Format gefalzt) »h«r Poftbesörderung 50 Mk. Mit Poftbesörderung 60 Mk. Inserate sigespaltene Petitzeile 20 Pf. Größere Schriften laut aus. Prei«vrrzeichniN Tabellarischer «.Zisserasa- »ach hüherm Tarif Nrriamen unter dem RedactionSstrtch die 4-espali. ZeileüOVf, vor den Familienaachr,ch«e» die Sgefpolirne geile «0 Ps. Inserate sind ftet« an die Expeditia« zu sende». — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praauuwsramlo oder durch Post- nachuahme. 237. Mittwoch den 25. August 1886 8V. Jahrgang: Amlltcher Thetl. Vekaimlmllchilng. Das 28. Stück de» diesjährigen R-cchSgesetzblatte« ist bei m>« eingegangen und wird bi- rin« I«. September d. I. aus dem Rathhao-saal« zur Einsichtnahme öffentlich an-häagen. Daffelb« enthält: Akr. 1682. Freundschaft«-, Handel«- und Schifffahrt-Vertrag zwischen dem deutschen Reich und dem Sultau von Zanzibar. Bom 20. December 1885. » 1683. Bekanntmachung, betreffend die Ermäßigung de« in dem Handelsverträge mit Zanzibar erwähnte», in Zanzibar vom Tabak zu erhebende» Zolle«, vom ll. August >886. Leipzig, den 20. August 1836. Der Rath der Stabt Leipzig. Krun Die Die Situation de» Fürste» Alexander wickelt und ließ die Theilnehmer den Eid de« Gehorsam« und der Verschwiegenheit leisten. Der Abfall der Geistlichkeit vom Fürsten hat demgemäß den Au«schiag gegeben, nur so wird e« erklärlich, daß auch da« Heer mit den Verschwörern gemeinschaftliche Sache machte. In der Proklamation, welche die provisorische Regierung erlaffen hat, läßt sie den kriegerischen Verdienste» de- Fürsten Gerechtigkeit widerfahren^ macht ihm aber daraus «inen Bor- ..... wurf, daß er in der Politik zu wenig Rücksicht auf Bulgarien« I daß eine ernste B Stellung al« slawischer Staat und auf va« gute Verhältnis I qchcn wird. Die « » - I Leben sür deS Lande- Unabhüngiakrit in die Schanze schlug, greif.» und eine Quell« vou Störunge» der «alkauverhällniss I Bewunderung Ktzte;^ » hat ^ aber ^°ch.d°« L, mtrksam verstopft sein. »....tnanven»" schreibt: j von Bulgarien eine Die ganze Troqwe überraschende Umgeikaltuag der srrnrren Lat- LreiunisskS wird sich be^ drr llnbc echen^ ^ Machen per- vr Trönvlin. rumbiegel zur Lheilnahme an ^ veranlagt find, sich Bekanntmachung. Zu unserer Bekanntmachung vom 5 lsd. Mt«., die Wahl vou Wahlmännrrn zur Handelskammer betr., wird zur öffent lichen Kenntniß gebracht, daß zur Legitimation hinsichtlich de« Wahlrecht« die Wählenden auch eine« Zeugnisse« unserer Stadtsteuerrinnahmr, daß sie mit dem zur Theiln der Wahl berechtigenden Einkommen bedienen können. Leipzig, de« 24. August 1886. Der Rath der Stadt Leipzig. Vr. Trvndlin. Willst-, Aff. Auf sein Ansuchen ist Herr Kohlenhändler Her«««» Emil Arttzfch, Waldstraße Nr. 49 hier, au« dem von ihm bisher bekleideten Amte eine« Armenpfleger« im 12. Distrikte entlasten worden. Wir sprechen ihm hiermit unseren Dank für die unserem Armenwesen gewährte Mitwirkung au«. Leipzig, den 20. August 1888. D«s Arnrettdtrectort««. 611. Ludwig-Wolf. >. Dl. Lchleußrnneuban in Thonberg. Arbeite, zu etuer gemmlerteu Schleus« Hl. -lass«. »1» w laug, sollen vergeben werde». Formular, zu Kostenanschläge» find aus dem «emeindramtt gegen Erlegung »ou SO -ck Lopialgebühren zu eutuehmeu und »»«gefüllt di« spätest«,« de» SO. Aaguft d. I. daN »urückzugeben, auch werd«» die vrdtuguugeu tm Gemriadeamtr «ltgetbeilt. Dhouberg, am 23. August 1886. Der Gemetuberuth. Frauke, G^vorst. Nichtamtlicher Thetl. Zur Katastrophe in Lulgarieu. E« liegen uunmebr Kundgebungen au« Berti», Wien, Koostantiaopel und London über die Ereignisse tn Sofia vor, au« welchen sich ergiebt, daß Deutschland, Oester reich, England und die Türkei nicht die mindeste Lust ver spüren, au« ihrer Zurückhaltung herauszutreten, und daß sie ruhig abwarten werden, waS Rußland thun wird. Die »Nord- deutsche Allgemeine Zeitung" erklärt, daß die deutsche» In teresten durch diese oder andere bulgarische Bewegungen nicht berührt werden. Da« „Wiener Fremdenblatt" >st durch da« Ereigniß nicht überrascht und glaubt, daß e« den localen Rahmen nicht überschreiten werde. Bon maßgebendem Einfluß fei die Haltung der Pforte, welch» flir den Fürsten weder diplomatisch, noch werkthätig Partei er greife. Di« Türket hak ein Rundschreiben kreier im RuSlande gerichtet, in welchem werden, sich über die Anschauungen der Reg! zu uuternchten. Don den englischen Blättern nur „Standard" und „Daily New«" Besorgnisse wegen Ereignissen in Tof st> ang Part« er- , an ihr« Ber ste aufgeforvert »er Regierungen z« R , > seltsamer Vorwurf. Wenn die Rücksicht auf da« I . I feine frtzung gewesen ist, dann hätte er an dein Tage abgesetzt werden wüsten, al« die Streichung ve« Fürsten au« den russischen Armeelisten bekannt wurde, ja schon damals. atS die russischen Ossicier« auf Befehl de« Kaiser« die bulgarische Armee verließen. Dazu war der Fürst oen Bulgare« gut genug, um sie gegen die Serben zum Siege zu führen, aber al« er sich zu schwach erwie«, um dir bulgarische Einheit gegen den Willen de« Zaren ausrecht zu erhallen, da fanden die Herren Karawelow und Genosten plötzlich, daß Fürst Alexander zu wenig Rücksicht aus da- Verhältniß zu Rußland genommen hat. Vorläufig haben die Bulgaren durch dir Absetzung de« ürsten sür ihre EinheilSbestrebungen nicht» erreicht, und eS leibt abzuwarten, wie sich Rußlanv zu dieser Frage stellen wird. Rußland war gegen den Staat-streich vom 18. Sep tember. weit er von den Bulgaren ohne Rücksicht aus Rußland unternommen worden war. Rußland verlangte die Wieder herstellung de« atatua «zuo »nto im Verein mit Deutschland und Oesterreich, aber dagegen wehrte sich die bulgarische Staat-streichpartei und nahm e« dankbar entgegrn, daß England sie in ihre» EinheilSbestrebungen unterstützte. Jetzt haben sie rinaesehen, daß der enalische Einfluß nicht stark genug ist, um die Einheit gegen de« Willen Rußland« durchzusetzk», und deshalb lasten sie den Fürsten fallen und wrrsca sich wieder Rußland in die Arme. Die Erfahrung, welche Fürst Alexander in Bulgarien ge macht. wird allen ehrgeizigen Fürsten zur Warnung dienen, sich mit solchen Leuten einzulaffen. Was aber wird ' Rußland thun? Kann e« jetzt plötzlich mit denselben rührern gemeinschaslliche Sache machen, deren Ausführung r« im September v. I verwarf? Da- wäre eine Inkonsequenz, die ihm von tze» europäischen Mächten sehr verdacht werden würde. E« fragt sich sogar, ob der Zusammenhang zwischen Bulgarien und Ostrumelien in der Form aufrecht erbalten werden wird, welche ihm durch die letzten Conserenzbelchiüssc gegeben worden ist. Diese Beschlüste waren mit Rücksicht aus die Person de« Fürsten Alexander, deS Sieger« über Serbien, gefaßt, und e« würde der Zustimmung deS Sultan« bedürfen, wenn der neue Fürst von Bulgarien zugleich zum Genrralgouverneur von Ostrumelien gewählt werken soll. ES hängt davon ab. auf wen sich die Wahl der Bulgaren lenkt. Ist rin Rußland in dem Maße genehmer Canvidat vorhanden, daß er sich nur al« Vasall Rußland- be trachtet, dann ist e« sehr möglich, daß diese Macht ven EinheilSbestrebungen der Bulgaren noch weitere Zu- gestänvniste macht und die volle Bereinigung von Nord- und Südbulgarirn befürwortet, wie sie der Staatsstreich vom 18. September bezweckte. Bisher ist noch kein Name genannt worden. Serbien hat sich di« Gunst Rußland» längst ver scherzt, König Milan kann sich also keine Rechnung daraus machen, daß er bei der Neuordnung der Dinge berücksichtigt werden wird, dagegen ist Fürst Riklta von Montenegro ein Günstling Rußlands, und de«halb wird dieser eine sich dar- bietend« Gelegenheit, feinen Einfluß ru vergrößern, grwiß be- Die Blicke Europa« richten sich heute erwartungsvoll Petersburg, da von dort die Entscheidung zu erwarten ist, wa« mit Bulgarien geschehen soll. Die Türkei bemüht sich, zu erfahren, wie di« europäischen Mächte über die Veränderung in Bulgarien denk«, Rußland wird sich damit nicht begnügen, sondern Handel». mü,e«. Nur da« dürste ^ h.rvor- ' eln. er..ste«-dr°bu°^de.Wtt.,r^ - ' Lrrlgniß nicht ganz »»erwartet! Rußland genommen Hab«. Da« ist in der Thal ein sehr! und "'AUd" Mächten da^ zwistben russi. - - ^ - , ca« gute vir-! b-'^ K V^chen Li-a.-mäanern d-c MögliLkect hältniß zu Rußland da« entscheidende Moment für seine Ab-» ästerrnch chea bereits zur Erwägung ^ne Erschütterung de« Berhälr aus wie est.e,' Thronwechsel« in Bulgarien - «wag»«« ist Wie dem aber auch sei, niste« der drei KaiscrmSchie wird man nicht »u besürchien brauchen, ebenso wenig nicht 2^ Dreikaiicrbund dürste wieder eiue Probe seiner Festillk«» ^^ührt sein, vnd! genehmste» wird man ohne Zweisel in England be llh i . ?°« dieser Seile würde mau °« 'besten einen ernst-> diesem Anlaß Schwierigkeiten im «egenlheill haben. Am u»an- wodl auch am ehesten °I« di- milstairis»- IlnsSH'a'ril Eugla"d^ w'^.^nder-D^nt ^ wieder eine Helle Beleuäitung empsangen. Wa« insbesondere DenttM la iritt seine Iriedenst'slende vermittelnde Ausgabe undskine ' scheu «rrwickluugen. «au mag ,» Deutschland d" m Lharakler, de» Beftrebungeu de« stammver- wandten Fürste» von Battenberg die vollste Sympathie enigegen- drinaen Ritmoad wird aber darum behaupten wollen, daß hier ein deuischnatioualeS Interest- oder eme Ehrenpflcchl lur Drui chlaud vorlieat und daß diese fernen Berm cklungeo sür un« der Anlaß zu einem octtven Ei-greisen billigerweise werden ^sÄn gäbe eines weise» deutschen Staatsmann-« bei d"«'» «orgängen kann u.r die sein, »n verhüten, daß die gkg'i'latzl'ä Jnteresten und Ziele näher b-the.lst,ter Rrrch« zu «E Zusammenstoß und damit möglichen».«, zu 'iuem «el ^and > unabsehbarer Ausdehnung fuhren. Daß ,» dirser Richtuug dce , deutsche auSwSsttgr P-litck eifrig thälig ist, darüber kan, nach threu, I ganze" Charakter und ihrer ganzen Vergangenheit kem Zweisel sei», jtV' und allc», Auschei» »ach ist st- auch dceSmal w>-d«c ers°lqreich g . lus-1 Lz wird i» erster Linie da« Bedienst der de'ü-ch.u Regie- Eiuhaltuug atutv» qua »uw Leitartikel Wir Verzeichn» nachstehend einige Stimmen , der»« >Presse über d,e Vorgänge in Bulgarien. — ciösr .Norddeutsch« Allgemeine Zeitung" schreibt de. Die oss^ der Folgen, die sich au« den Ereignissen in Sofia ent wickeln könnten. die übrigen Blätter sind der Meinung, daß I kein« Verwickelung zu befürchten sei. Di« „Pall Mall I - ^ «»» Ansicht, daß, wenn sich Rußland und I Bukarrft t« Sans« de« gestrigen Tage« hier Oesterrnch über d,e Abgrenzung der bezüglichen Machtsphäre» > stud. melden da» tu AbwIeahel, de« Fürst«, Älexauder Verständigen, e»a großer Schritt vorwärtg geschehe» sei und I»», Sofia Karawelm» »ud Zaukow eiue pravisorisch« Negieruag eine Vertagung de« allgemeinen Brande« im Orient auf un« > gebildet haben, nachdem ma» sich der Person de« Fürste, bei etaer bestimmte Zeit rintrrten werde. Der konservative „Standard" I Lrupvkabestchtiguua^ t» viddin bemLchttgt »ud dessen «bs-etzuag erblickt in dem Vorgehen Rußlands eine Verletzung de« I pr-clamlrt hatte. Der Fürst fall d°. «iddin zu Schis »ach Luru- «Mtll, quo in Europa und eine ernste Störung de« Gleich- l Severi-aebracht ward«, sei». -D-ntsch« Interessen werde» aewichlS auf der Balkanhalbinsel. Fürst BiSmarck Hab« al«I-^'-1 bles« oder andere bnlgartsche Bewegnagea nicht Hüter de« Berliner Vertrages darauf zu achte», daß dieser! ... — .. , ^ « L. vertrag nicht durch de» Willen eine« herrschsüchtigen und! Die ossiciösr» „Berliner Politischen Nachrichten be» anmaßenden Nachbarn bei Seile gesetzt werde. I ^ ^ Der Aeußerung de« „Standard" gegenüber ist zn bemerke», Ig!n,?r.uru^n^^sÄ ^ Rußlands zunächst gar nicht vorliegt. I ^ di. Sff-uilich« M-inung^stch gewShnt, sonder» daß Regierung und Volk IN Bulgarien über d^Ab-»h,ti ihr«Jntrressi« de» Spiel der DtrSmunqen und «ege», fetzung de« Fürsten Alexander einverstanden waren. Selbst I str»m»n,»> zuzmoeuden. in deren Vtittelpuucl die PersSalichreit d« die Truppen, welch« Alexander im November zum Sieg« I Battenberg»?« stand. An dieser Ihatsach« ta», dir Ergriernug der geführt hat. verlangten am 2l. August sein« Absetzung, also! Gründe seine» schließlich«. Unterliegen« nicht« ändern, denn sie »ar dir Umstimmung in der Brvölkerung eine vollständig«. I «ürd« feststem» bleibe», me»» auch »och «» klar uachgrwt.se« werbe. Die Gefangennahme deS Fürsten ist nach neuesten Nachricht«, »E. daß ««Amisten U^e. nicht in Wtvdin sondern >n Sofia selbst erfolgt. Die Sache I "'" von langer Hand her vorbereitet und ist dann mit rück-1U aller dieser Momeuw in die?« Augenblicke eh!r^-l« sicht-loser Energie au-gefübrt worden. I -tue prtmtpal« F»rdern,g, Mr sich di« rein persänlichr, Sympathie, An der Spitze der Regierung strht der Metropolit I mitrrznordae, habi» mrrden. «r »«ckir, daher aach kau« de- Clement. Da« in von enlscbeidenver Bedeutung sür den I sorge», daß der Stur, de« Fürste» Alqnndrr Verlauf der Bewegung. Die Geistlichkeit stand von Anfang I «nropn« »ach sich ziehe» »nnt«. Denn ^a an ans Seiten der Partei, welche den Staatsstreich vom I de» «eschehaiste» aus der valM»halbt,i.lvm».h«lich «. August geplant und auSgesührt hat. Da« Organ Zank»»'« macht dem Fürsten besonder« darau« «tuen schweren I!*!. "»^"^"^'"!v^d»r«esalle»e» »iueu chrrr Sorwnrf. daß er dem Zaren selbst und allen orthodoreu 7us ve,»rÜru" Slawen de« Orients ofscne Feindschaft erklärt habe. DerI^^flingteude!,^ A«A». O^likmtttt. at« daß Zweisel in Zar deretmgt bekanntlich die weltliche und geistlich« Macht IHalt«,» eutstehe» k«»nwu, »eiche i» verli» de» neuesten in seiner Hand, und deshalb konnte die orthodoxe Geistlichkeit I Borgäuge» tu Sofia gegrnstder brodachtrt »erdeu dürfte». Alle« i» nur so lauge mit de», Fürsten Alexander gehe», al« Hoff»«», I Aste» darf aumnommm ward«», hast Gnropa sich »an der ausäua- bestand, daß eine «»«söhnung zwischen Beiden stattfinde» I lichen llebumMma. «Ach» d« Simz ws FÜrste, Älexauder sa ' SÄ LVt« Ärrirrr »'.7 K.L Daukbarbelt gegen Rußland gedacht«, «eit- > Enropa« an den bnlgarische» Vorgängen «cheuiltch nur ans Fortschnttr. n»d I K, ,riljch, Be^enpm, der t» Schi« rrchfueien «rttm». wenn die«, «d«». I»«. wahchch^ilch. g^mt. sa «Ud ^ ^ rung seiaH7»n aüch diese Verwicklung ohne ernste Die „Kölnische Zeitung" schließt einen mit folgende» Worten: .... Dank' Dank der «psei in den Schooß gefalle, war. schien dieselbe letzt auch auf dem Felde der Ehre «kämpft zu haben, und der luqendliche Fürst, dtsseu Name den Bulgaren aus siegreichen Fahne» voranwehle, ichceu durch den seslen Litt de« in siegreichem Kriege vergossenen Blute« mit seiucm Volke für immer verbunden zu sein. Aber c« schien nur so und schärfere Augen erkannten schon damals gerade hinter dem un- erwartelen Aufschwung deS freien BulgarenthumS da« drohend« Unheil, welche« jetzt über dem Haupte deS Fürsten »iedergegangen ist. Di- «-rwan diu» ade« russisch-» «asallenftaate« Bulgarien i» ein vergrößertes freie« Bulgarien war ein Mißerfolg der russischen Oricntpolitik. wie ihn eiue Broßmacht wie Rußland um so »ruiger dinnehme» konnte, je schivücher im Grund« dir Dämme waren, die der panslawistischen Flut!, euigegeugeworseu waren. Da ist in Bulgarien selbst zunächst eia sparsame«, arbeit«lustige« Bauernvolk, überdeckt von einer dünnschichligen Jntelligruz, welche mit seiliänze- rischer Eleganz zwischr» den verschiedenen Parteilagera umherturut und welche also dem Fürsten keinen Stützpunkt bieten konnte. Zu dieser politischen Lharaklcrlosigkelt, welche dem „Rubel auf Reisen" die Arbeit erleichterte, gesellte sich die gährende Unzufriedenheit jener Ostrumelier, welche die Revolution gemacht hatten und welch« jetzt bei der Machivertheilung nicht im Berhältuiß zu ihre« Fähigkeiten und ihrer Struerkrast berücksichtigt zu seit» glaubte«. Bei dieser Eifersucht zwische« Philippopel und Sofia konnte» die russische« Wühler bequem d«u Hebel ausetzen. Im klebrigen Verfolgte Ruß- land die Dacttk, der bulgarische» Lrreiuigung bei der Türkei und im Rathe drr Mächte «-glichst entgegen zu wirken, gleichzeitig aber in Bulgarien eine Bewegung, welche «ine vollständigere Bereiuigung verlangt^ zu orgnntsire». Die Tkatsache, daß diese Tactik gelingen e. stellt de« pnltttstbea Scharsblick der Vulgare» ei» glänzende« itß an«. Aber sie gelang eben, und man konnte ltügarr» Heu Batteuberger al« de« verhängnißvollen Maua hiastelle», der allriu dem neue» Bulaarieu in der Sonne stehe. Da« war die saubere bulgarische Gesellschaft, mit deren poli «ischeu Kinderkrankheiie, Fürst Älexauder zu rechne» hatte. Da war seruer «»«wärt« di« Türkei, wrlche in dem neuen Bulgarien rin Bollwerk gegen Rußland sehen mußte, aber »irl zu surchisam war, um au« dieser Erkenutulß mit der ntthigen Rückstchl«losigkeii die praktische» Folgeruuge» zu ziehen. Da »ar England, welche« den Fürsten mit seine, platonische» Sympathien beehrte und sich im Uebrigen vollständig an den Gedanken grwähnt zu haben scheint, daß der deutsche Michel von der gütige» Vorsehung eigen« dazu geschaffen di« Koste, die Brrtheldiguna englischer Interessen VS» Rußland z, übernehme,,. Für Deutschland aber hat «ul- rieu auch utcht eutsrrut dieselbe Wichtigkeit wie freuaduachbarliche eziehungeu zu Rußlaud. «ud Deutlchload mußte gerade in drr bulgarischen Frage »m so v^stchttger austreten, al« die Thats-che. dab der Fürst »au Bulgarien ein Deutscher ist. den russisch,, ' wohn ohnehin heraa«forder» mußte. So kam r». daß die rischen Heldeuthaten de« Battenberaer'« nur die leuchtend« Folie abgabe», von der sich der bulgarisch« Undank in um so dunklereu Farben abhebe» sollt». Pta» wird die Theilnahme der Karawelow »ud Genossen a» diese» häßlichen Etaat»ftre1ch übrigen« vielleicht bester erklären, wen, auch kiuesweg« eutschuldigen können, wenn mau über den von Rußlaud ao«geübteu Hochdruck uud über die Abmachung«« drr Mächte Genauere« erfährt. »ir stehe» den dramatische, Scene», welche sich ln «iddin und Lomp«lavka abgespielt habe», mit der schmerzlichen Empfindung gegenüber, dir nn« beim Aublick eiue« begabten Manne« ergreift, der iür set« opfennnthlge« Rtuge» von einem ftndische, Walke mit ^'b«»k bei oh» wirb. Aber da« tragische Geschick de, emzelnen «,mw» «acht ' - Europa and be tragen indem er es au« dem Zustande der Freiheit unter die ruilische Beherrschung zurückgeworsea Hot. Daß eia Land, in m-icbem möglich war, wa« wir soeben in Bulgarien erlebt haben, ' "" lbstständlgkeit nicht reis ist. bcdars eine« weitere» da« Gefühl mag dem Fürsten Alexander die Gesailgenschalt an, ärgsten verbittern, daß rr sür solche Schutt n Müh« und Arbeit, seine Jugend und sein Leben eingesetzt hat. Hoffentlich tröstet rr sich wieder in dem Gedanken, daß die Bulgaren- jchast seiner nicht werih war. Ernste politische Folgen könnte die Berschwörung von Widdin nur daun haben, wenn etwa eine milc- tairische Gegenrevolution g-macht oder versucht würde. Für diesen Fall wäre der Einmarsch der Raffen nach Bulgarien unverineidlcch und würden die „Befreier" von 1877 ein paar Hundert der „Bc- freiten" niederschteßen muffen. England aber — doch wer spricht heute noch in solchen Fragen von England? Man ist sich in Europa rinig. daß England in die politischen Rechnungen nicht höher ein- gestellt werden darf al« Holland. Wer seit zehn Jahren England als eine Großmacht in Rechnung zog, hat sich betrogen. Vielleicht hat auch Fürst Alexander diesen Fehler begangen uud dadurch sich in eine falsche Lage zu Rußland und Oesterreich drängen lassen; er wird jetzt erfahre», welche» Werth für ihn die hohe englische Freund- schaft besitzt. Der .Nationalzeitung" wird in sehr bemerkenSwerther Weise geschrieben: Der erste Eindruck drr uorrwartete» Nachricht ist der moralische, und dieser ist so widerwärtig, al« er nur sein kann. Eia gering geschätzter, von seinen Stammverwandten wie von seinen ehemaligen crschera säst verachteter Stamm wird durch dle Fähigkeiten eines cldstgewählteo Fürsten von fremdem Blut mit dem Kranze deS Heldrnthum« geschmückt, dieser Fürst widmet sei» ganze» Leben nur dem Wohle und der Selbstständigkeit jene« Volke«, aber keine Hand regt sich t» diese« Volk, als der Fürst da« Opfer einer ruchlosen BerschwSrung wird. Da« Haupt dieser Verschwörung ist Herr Karawrlo«, drrH,upturheb-r der ostrumelischru September- revolutioa, daun aber der Berather bei dem Unternehmen, diese Revolution tn die Hand de« Fürsten zu bringe». Derselbe Kara welow macht sich zum Werkzeug etuer Berschwörung, die Alle« eher zur Folge yoben wird, al« die Selbstständigkeit Bulgarien«. E« ist ein häßliche« Intriguenstäck im echt orientalischen Geschmack. he» wir aber von dem moralische» Eindruck ob uud nur auf die Wirkung, welche da« Erel-uiß aus die allgemeine politische Lage üben kan», so muß da« Urtheil sich ganz ander« stelle». Rach dem oftrumeltscheu Staatsstreich verlangte Rußlaud bekauutlich dir genaue Eiuhaltuug de« Berliner »ertrag« »ad folglich dle Herstellung deS ohue Umschweife uud Abdiageu. Rußlaud setzte Dadurch . and immer heftiger angesrtndet, sich gauz in Englaad« Arme Werse» mußte. ^ »ou der Pforte die Einwilligung in die Vereini«»- der beiden Bulgarien gegen Abschluß eiue« Schutz. und Lrutzbäuduiffe« zu erlangen, hätte es dann, «a« freilich die Hauptsache gewesen wäre, sich diesem Büudaiß bei-rsellt. so hätte e« eine starke Positiv» gege« da» Vordringen Rußlaud« »ach Konstauttuopel geschaffen. Zu Loudon zog man aber vyr, sich die Beschützuug Bulgarien« al« di« Ausgabe Oester- reich« zu denken. Man ließ also den Fürste» Alexander in seiner überaus schwierige« Lag« allein operiren, nnd rr hat t» der That dabei eine stauaenSwerthe Gewandtheit und Sicherheit rat- wickelt. Allein die Partie »ar z» ungleich. Die Pforte» vou England verlassen, wagte nicht, da« Spiel gegen Rußland auszunchmen, und sah sich i» Folge dessen dazu gedrängt, den Fürste» gauz und -ar falle» »» lassen. Sa ist de»» dies« Ber» chwörmig in« Werk geletzt worbe»; die Pforte, indem sie der- i-lb-n zusieht. weau ulcht gar sie besürdert hat, liefert damit Bulgarien au Rußland an«, nnd da« heißt nicht viel weniger, al» sich selbst an Nnßland aaSlieseru. Allein Rußland wird ml» diffem großen Erfolg sich begnügen und noch lauge nicht daran denken, »ur faktischen Besitznahme Bulgarien» zu schreiten. Oesterreich ist aber der gefährliche» Rolle ledig, al« drr natürliche Beschützer Bulgarien« augrseye» zu werde», der et nicht sei» will und nicht zu sei» brancht. Unsere« Erachten« würde man viel zu weit gehe«, diese Verschwörung al« eiue Folge de« sogeuauuteu Dreikaiserbnudr« aazusehe». Richtig aber ist, daß die beide» wirklich vrrbuudeur» KatserMSchte gegen Rußlaud« Lordrtuge» aus der östliche» Balkauhalb- iusel keine Hand rühre» «erdeu. Diese Ausgabe fällt ent- weder Euglqud im Bereiu mit derPsorte und de» dortigen, nach Selbstständigkeit verlange»-«» Bevölkerungen zu, oder sie fällt Nie- maudem zu. Vorläufig strht di« Balkanhalbinsel unter Rußlands lebietrndem, aber nicht regierendem Einfluß. Dieser Zustand kann ich lauge ohne erhebliche Veränderung erhaltrn, und in diesem Stillstand liegt eine gute Gewähr sär die Ungestört heit des ruropäischea Friede»«. Der besiegte Dheil in dem letzten Jntrignenstück ist »icht Fürst Alexander, der sicherlich noch eine Roll« und wahrscheinlich aus eiuem bedeutenderen Schauplatz finden «ird, sondern die englische Politik, deren Gewohnheit es von Alter« her war, die Schwachen für ihre Zwecke in« Feuer zu schick«» und sie, sobald da» Gefecht eine schlimme Wendung nahm, im Stiche i» lasse»." ca, 23. August. Die Ereignisse tn Bulgarien habe» hier am Hofe und in der Gesellschaft eineu tiefen Eindruck gemocht; man betrachtet dieselben natürlich al« einen Erfolg Ruß land-, ist jedoch anderrrseitt durchaus nicht ohue Besorgniß der etwaige, Folgen derselben. Leipzig, 85. August 1886. ^,>i ^-» Aaie. I diese Foedernug »ickit durch, weil Enalaud widersprach. vÄ adW erlangtt di.se« de» «vttbeil. daß der Hlrst vou Rußlc «rill» avlautt.^ ^ ^lti^r angrsetudet, sich gauz t» Euglaud« Arme Werse» mußte »glaub seine» Einfluß in Koustantiuoprl ausgedoleu Pforte dt« Etmnilliguug in die Bereinig»»- der beider die tbätia. Einmischung I «»»«« nmch» »,« »ich» bliud für die Thai- den «ächten, welch» an I ^bs^nng^lhmkästtgr,. willeu«ftaiken Manne« »ehnüich interesstet find, Iet» Fruerbrand erloschen rr«m ^rlä^iut k-i« i» > leicht ei« «nropäische Feurrtbrm.« hätte enttüuden läu^u werbe. Dieser lnng in Sofia hin. der Pflicht der de« machte aber die Entfremdung reißeude Ntssisch« Partei aea ch w da« Eomplot «wann daraus mehr und »ehr an von Vnr-a« war eia Geistlich« Per» I an Ste Znftand Stell« der in B»l«a»se» Platz > vor 't, ^ Feurrtbrnnst hätte entzünden löune, w"den^«tr »»« darüber tröfiru «üsten, daß ver^g«» Volk mtt täppischen Hände, jene Freiheit zerstört, die rin s«h»ridi-«r deutscher Ossicier ihm erkämpst hatte. Eorresponbenz deflelbe» Blatte« au« wird Folgend^ auögrfuhrt: ^leine Pläne tn Bulgarien Mch^Rg n.ch, ansgebr. werde. war , «»"G beim erste, nenn, >. » «Berrälher an Fürst und Land willig sein ^« Rull2»°^"ü'«"^."' ^ Fürsten ,,« Errette, de« «olke« «'le.er, ward - d^ kounte auch der nicht ahnen. s» gut nud ehrlich hieft wir den hat sich nt« ,t, Schensal Ehr- lastgrrit erwlese», wde» er Hand m> de» na>».. Darüber, dal «st«» große, l ganze» »olittsche» l «ersuch der Mn» ^ Da» Glückwunschschreiben Sr. Majestät des Kaiser« Wilhelm an den General v. Obernitz hat folgenden Wortlaut: Ich spreche Ihnen zum l8. d. Mt«., an welchem Tage ver 50 Jahren Ihre an Verdiensten und Ehren reiche Dienstzeit begann. Meine wärmsten und herzlichsten Glückwünsche auS unv wünsche Ihnen zugleich durch Verleihung Meine« Bilvee, welche» Ihnen in kürzester Zeit zngehen wird, Meine Wobi- gewogenheit und ewig dankkare Erinnerung an alles Da« ;n dethätlgen, wa« Sie >n viesen 50 Jahren im Krieg« und un Frieden in den mannigfachen und wichtigsten Stellungen ge leistet Hoden. Möge Mein Bild noch Ihren spätesten Nach kommen vor Augen stellen, daß ihr Vorfahre ein von seinem Könige besonder» hochgeschätzter und verdienter General war. und möge» — da« ist mein lebhafter Wunsch — Ihre Dienste Mir. der Armee und de« Vaterlande noch lange erhalten bleidem Schloß Vaßelsbarg, den 14. August l88«. Wilhelm. * Bei der Lauenburger Reich«tag»wahl, deren Gesammtresnltat angrnblickliw »och nicht vollständig vorliegk, aber »hne Zweifel in einer Stichwahl zwischen dem frei- conservatlven uud dem deutschsreisinnigen Tandi- daten bestehen wird, fällt der stark« Rückgang drr Stimmcn- zabl bei deiden genannten Parteien und dagegen eia ansehnliches WachSthum der Socialdemokratie al« zunächst in die Augen fallende Erscheinungen auf. Beide« ist indessen nicht schwer »u erklären, und »an würde unrrcht thun, darau« einen großen Umschwung in der BolkSstimnnmg herleite« zu wollen. Drr Stimmenrückgang bei den Tonservativen dürfte sich zmn
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