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V o i g t l ä n d i s ch e r Anzeiger. /. .... -9. Stück. Freitags den 9. May 1806. - Zur Statistik Sachsens. Merkwürdig im Bezug aus Landeskultur und Statistik können folgende glaubwürdige Nachrichten von dem Wein-und Obstbau in Guben seyn. Wahrend des vorigen Jahrhun derts, vom Jahr 1701 bis 1800, wurden 195,616 Eimer Wein, - die in den Gubener Wein bergen gepreßt waren, nnr allein bei der Accis- Einnahme vergeben. Dieser Wein, den man häufig im Auslande verkennt, vorzüglich wenn er nach den Jahren des Mißwachses beurtheilt wird, findet immer an denen, die ihn näher kennen, seine Lobredner, da er gnt von Ge schmack und der Gesundheit zuträglich ist. Der Boden der Gubener Weinberge ist Sand und Kies mit Lehm vermischt. Das Jahr 1727 war im vorigen Jahrhundert das reichste Wein jahr. Es wurden nur allein bei derAccis-Ein nahme 4;8z Timer vergeben, und der Eimer blanken Weins kostete i Rthlr. 12 gr., und der Eimer rochen Weins 2 Rchlr; Im Jahr 178) wurde ein so guter Wein daselbst gebaut, daß er von Vielen dem Burgunder, Wein gleichge schätzt wurde. Der Eimer blanken Weins ko stete damals 5 Rthlr. und der Eimer rochen Weins Z Rthlr, 12 gr. Im Jahr 1798 wur de wiederum ein sehr guter Wein erzeugt, und der Preis war für blanken Wein 5 Rthlr. und für rochen 6 Rthlr. Der Wein von 1801, wo 3217 Eimer, und von 1802, wo 2014^ Ei- ^er erbaut wurden, war gut, doch nicht so wie von den Jahren 1797 und 1798. Jetzt wird der Eimer durchgängig mir rz Rthlr. bezahlt. Merkwürdig ist, daß im Jahr >705 gar kein Wein, und im vorigen Jahre 180; nur drep Eimer erbaut worben. Der Frost trat im vo rigen Herbste zu frühzeitig ein, und war am inen Occover so stark, daß alle Trauben an den Stöcken erfroren und nicht zu brauchen wa ren. Die drey Eimer, die von den gesrorncn Trauben gepreßt wurden, sind als eine Sel tenheit aufgehoben worden. — Was endlich noch das Obst betrifft, so wurden überhaupt vom Jahre 1709 bis 1800 also in 92 Jahren, für 500,72z Rthlr. Obst, das zu Guben erbaut war, nur allein bep der Accis, Einnahme ver geben. Die Jahre 1787 und 1788 wären die fruchtreichsten; denn in jenem wurden für 7)62 Rthlr. und in diesem sür 7047 Rthlr. Obst vergeben; dagegen im Jahr 1740 nur für Z99 Rthlr. , Nachübel des Kriegs. Seitdem.sich der Krieg bis nach Mähren hingezogen hatte, erschien im Gefolge desselben eine epidemische Krankheit, eine Art Nervenfie- bcr,