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Vesper in cler Kreurkirvlie. vresäen, Sonrmdenä, äen 30. September 1005, rmcbm. 2 Ilbr 1- I. S. Bach: Drei Choralvorspiele, u) Erschienen ist der herrliche Tag. b) Ich ruf' zu dir, Herr Jesu Christ, e) Meine Seele erhebet den Herrn. 2. Peter Cornelius: (1824—1874): Achtstimmige Motette. Liebe, die du mich zum Bilde deiner Gottheit hast gemacht, Liebe, die du mich so milde nach dem Fall hast wiederbracht: Liebe, dir er- geb' ich mich, dein zu bleiben ewiglich. Liebe, die mich hat erkoren, eh' als ich geschaffen war, Liebe, die da Mensch geboren mir zu gleichen ganz und gar: Liebe, dir ergeb' ich mich, dein zu bleiben ewiglich. Liebe, die für mich gelitten und gestorben in der Zeit, Liebe, die mir hat erstritten ew'ges Heil und Seligkeit: Liebe, dir ergeb' ich mich, dein zu bleiben ewiglich. Liebe, die mich hält gebunden an ihr Joch mit Leib und Sinn, Liebe, die mich überwunden und mein Herz hat ganz dahin: Liebe, dir ergeb' ich mich, dein zu bleiben ewiglich. Liebe, die mich will erheben aus dem Grab der Sterblichkeit, Liebe, die mich will umweben mit dem Laub der Herrlichkeit: Liebe, dir ergeb' ich mich, dein zu bleiben ewiglich. 3. I. D. Bach: Rezitativ und Arie für Tenor aus der „Matthäus-Passion", gesungen von Herrn Kammersänger Hans Gießen. Mein Jesu schweigt zu falschen Lügen stille, um uns damit zu zeigen, daß sein erbarmungsvoller Wille für uns zum Leiden sei geneigt, und daß wir in der gleichen Pein ihm sollen ähnlich sein und in Ver folgung stille schweigen. Geduld! wenn mich falsche Zungen stechen. Leid' ich wider meine Schuld Schimpf und Spott, ei, so mag der liebe Gott meines Herzens Unschuld rächen. 4. Gemeinde: Gesangbuch Nr. 575, 1. Befiehl du deine Wege und was dein Herze kränkt, der allertreusten Pflege des, der den Himmel lenkt. Der Wolken, Luft und Winden gibt Wege Lauf und Bahn, der wird auch Wege finden, da dein Fuß gehen kann. Vorlesung. 5. Alexander Ritter: Dsnsäiotus für Tenor und Solo (op. 18), vor getragen von Herrn H. Gießen. Dsnsäiotus, Mi vsoit in noinins Domini! 08UNNU in SLLtzKis! (Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn! Hosianna in der Höhe!) 6. Oskar Wermann: Der Levensstrom, Motette für 2 Chöre und Solostimmen (op. 121). Es ist ein Strom erflosien, der wallt gar tief und hell; Gott selbst hat ihn ergossen aus seines Herzens Quell. In Abrahams Gezeiten begann er seinen Lauf, rauscht nun durch alle Welten und höret nimmer auf. Das ist der Strom, der Schmerzen und Angst vom Busen spült, den heißen Durst der Herzen mit süßer Labung kühlt, der Strom, von dem vergebens kein Lechzender genießt: der Strom des Gotteslebens, das durch die Menschheit fließt; Der Strom, der, nie verschwunden, jetzt, eine Flut von Licht, aus Jesu heil'gen Wunden Lieb überwallend'bricht; der Schuld und Todesgrauen in seiner Flut versenkt und, die sich ihm vertrauen, mit ew'gem Leben tränkt. Und wer da weiß zu lauschen, wie seiner Wogen Gang mit wunder barem Rauschen durch alle Zeiten klang, dem wird die Welt zum Bette für diesen Strom allein, und aller Sel'gen Kette reicht bis zu ihm herein. O Strom der heil'gen Gnade, von Lieb' und Licht durchhaucht, in deinem Wellenbade sind wir ja eingetaucht; vom Himmel quillst du nieder, zogst uns in deinen Lauf, und strömst zum Himmel wieder und ziehst uns mit hinauf. O heil'ge Flut, durchwalle die Herzen kräftiglich, daß neu geeinigt alle lobjauchzen über dich; daß aus der Seele Tiefen dein Wogen mächtig bricht, daß segnend von uns triefen Geist, Leben, Lieb und Licht! Dann wird von deinem Bade das dürre Ufer grün, dann wird dein Weltgestade von Friedenssegen blüh'n, dann zieh'n in deinen Wogen wir fröhlich durch die Zeit, bis sie uns ausgezogen zur stillen Ewigkeit. (Victor v. Strauß.)