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-s-"»s——- s -:f »- - ’ ?.- Q— MYL IM- P, M Ost Ki» HE« CZ --«EWLF- E- H- L L ä· , » . - « .i««·—· As J ZZKF Tagltche Unterkältnngs Beilage JHFZ 11. Januar-. vxtetteflen Yachrichtenff. , Nr. 10. ~Jn ihren Gemächern nicht, das weiß ich von ihrem Kammermädchen, welches gleichfalls in dem Glauben war, die Baroniu habe das Schloß auf immer verlassen-« »Sonderbar!« rief der Friedensrichter. »Wenn sie schuldig ist, weshalb bleibt sie hier, wo sie des entfetzlichsten Verbrecheng verdächtig erscheinen kann?« »Welches Verbrechens?« , «De6 Moidss, Herr Eversleigh Jeh bedanre, Ihnen mit theilen zu müssen, daß die beiden Herren Aerzte der Ueberzeugnng sind, daß der Tod Jhres Onkels durch Gift verursacht wurde. Die Section erfolgt noch heute.« »Und worauf gründet sich diese Ueberzengung?« »Auf ein leeres Glas, das sich in jenem Schrank unter Schloß nnd Riegel befindet«, erwiderte der Arzt von Plimlsorongh »Auf dem Boden dieses Glases entdeckte ich die Spuren eines der stärksten Gifte, die man kennt. Auch das Aussehen der Leiche Verrieth unverkennbar Gift als die Todesursache Tsie nächste Frage, die in Erwägung kommt, ist« ob er das Gift selbst ge nomdmen hat, oder ob cH ihm von mörderischer Hand beigebracht wnr e.« »Vielleicht beging er einen Selbstmord«, sagte Reginald zögernd. »Mitglich«, erwiderte Gilbert Ashbnrne, »obgleich ich es nach meiner Kenntniß des Charakters Jhres Onkels für höchst unwahr scheinlich halte. Seine Papiere werden jedenfalls iiber seinen Genciithsznstand unmittelbar vor seinem Tode Aufschluß geben, ich möchte deshalb vorschlagen, daß diese Papiere sofort von Ihnen, seinem nächsten Verwandten und anerkannten Erben, von »mit, dem Friedensrichter des Kreises, nnd in Gegenwart des Fatnilienatnoalts, Herrn Talton, durchgesehen werden· Haben Sie etwas gegen dieses Verfahren cinzntoeicden?« D »Nein, durchaus nicht, Herr Ashbnrne.« « Reginald ging unr zu gern anf den Vorschlag des Friedens richters ein. Er errattete in fieberhafter Ungeduld die Verlesnng des Testamentes, das ihn zum Herrn von Schloß Raynham mai-text feil-te. Die Durchsicht der Papieke war eine ernste Arbeit. Der Anwqu rieth, zuerst die auf dem Schreibtisch liegenden Papicre zu ptztsekk Das erste dieser Papiere, das dein Friedensrichter in die Hände fiel, war Marie Godwins Brief. Reginald erkannte die Schrift, die verblaßtc Tinte und das zerknüllte Papier-, nnd streckte in dem Augenblick die Hand darnach aus, als GilbertAsh burne im Begriff war, es durchznlesen. - »Das ist ein Brief, den ich kenne, ein Privatbrief«, sagte er. »Wie Sie sehen, ist er an mich adressirt, nnd vor beinahe zwei Jahren in Paris zur Post gegeben. Ich muß Sie bitten, ihn nicht zu lesen.« »Gut, Herr Baron«, erwiderte der Friedensrichter, Reginald mit dem Titel anredend, der von seinem Onkel auf ihn über gegangen war, »der Brief hat mit dem Gegenstand unserer Nach forschung nichts zu thun; denn ein vor zwei Jahren in Paris zur Post gegebenes Schreiben kann tanm in irgend welchem Zu sammenhang mit dem gestrigen Gemüthszustand des Verstorbenen rehen.« Der Friedensrichter ahnte nicht, welchen bedeutenden Ein fluß dieses zerknitterte Blatt auf die Ereignisse der vorher gehenden Nacht gehabt hatten. » Gilbert Ashburne und der Anwalt sahen die übrigen Papiere durch. Es war keines darunter, welches Licht über die letzten Ereignisse verbreitet hätte, als etwa der Brief der Baronin. Auch das von Baron Oswald Eversleigh unmittelbar nach seiner Verheirathuna aufaesetzte Testament war dabei. Ya- Hchiciisak einer Frau. Roman von M. E. Braddvm (22. Fortsetzung) Macht-met verbot-tu Joseph Millard war es, der ihm diesen Bericht erstattete. »Das"Todtenschallgericht?« fragte Reginald. ·Ja, gnädiger Herr-. Der Herr Baron ist eines plötzlichen Todes gestorben und so ist es nur natürlich, daß ein Leichenschau gericht stattfinden Zu meinem großen Bedauern erzählt man sich, der Herr Baron habe einen Selbstmord begangen-« i ögliwckEinen Selbstmord Z« murnielte Reginald. »Ja, ja, das ist m . »Die beiden Aerzte und der Anwalt sind in dem Arbeits zinnner des Herrn Barons zusammen.« Jn diesem Augenblick kam der Anwalt aus dem Zimmer des Barons nnd näherte sich Reginald. »Kann ich Sie auf einige Augenblicke sprechen, Herr Ebers leigh?« frn te er. ,Gewig«, entgegnete Reginnld, den Anwalt in das Zimmer begleitend, wo er die beiden Aerzte und noch eine Person traf, die er nicht zu sehen erwartet hatte. Es war ein reicher Gutsbesitzer-, der Friedensrichter der Grafschaft, den Regiuald seit seiner Kindheit kannte. Gilbert Afhburne war ein in der Umgegend von Raynham sehr ange sehener Mann. Er stand mit dem Riicken nach dein Kantin, als Reginald eintrat, kam ihm einige Schritte entgegen und drückte ilnn theilnehmend die Hand. »Mein lieber Everssleigh«, sagte er, »das ist ein furchtbares Ereigniß.« « M« , »Ja, Herr Afl)butne, dieser Plötzliche Tod meines Onkel-«- ist in der That etwas Furcljtbarses.« ’ »Bo: Allem die Art seines Toch.« »Sie vergessen««, mischte einer der Aerzte sich ein; »daß Herr Evetsleigh noch nichts oon den Thatsachen weiß, die ich Ihnen ntitgetlzeilkhabef A « , , l ",,Ay, dhs ipußte ich skichh Jst in Ihnen der Verdacht nicht aufgestiegen, daß es sich hier um ein Vckbrechen handeln köcmte?« fragte »Pe; Friedetxprichtrk " »Nein«, erwiderte Reginald »Es giebt nnr eine Person, ; gegen die sich möglicherweise mein Verdacht richten könnte, und ; diese Person selbst äußerte einen Verdacht, der mir wie die 1 Raserei des Wahnsinns tiang.« s »Sie sprechen von der Baronin?« fragte der Dorfarzt. »Verzeihung«, sagte Ashbnrne, »aber die ganze Angelegen heit ist so wichtig, daß sie mich zwingt, peinliche Gegenstände zu berühren. Jst etwas Wahres an dem Gerücht, daß die Baronin amAbend eines mit ihren Gästen gemeinsam unternommenen Ansslngd heimlich entfloh?« «Dieses Gerücht ist leider nur zu begründet. Die Frau meines Onlels war vorgestcrn Abend wirklich mit einem Liebhaber entflohem kehrte aber gesteckt Abend wieder und hatte eine Unterredung mit ihrem Mann, bei welcher mein Onkel der Tren losen wahrscheinlich verbot, unter· seinem Dache zu bleiben. Unmittele nachdem sie ihn versahen hatte, .liei; er mich rufen, nm mir zu eröffnen, daß er sich entschlossen habe, mich wieder in feinem Erben einzusetzen-« »Und ans sein Geheiß verri.-3 die Baronin das Schloß?« »Jet, das glaubte man, doch heute Morgen erschien sie ziehet nnd beanspmchte das Recht, unter diesem Dache zu M s Und wo hat sie die Nacht zi:gcbkacht«e« Z- II