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Amts- und Ünzeigeblakt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung Bezugspreis Vierteljahr!. M.1.50einschliehl. ter „Illustr. Unterhaltungsblatts" und der humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der Expedition, beiunserenBotensowicbei allen Beichspostanstalten. Tel.-5ldr.: Amtsblatt. 143 Eibenstock, Larisfeld, Hundshübel, ^UgvvtUd» Neuheide,Gberftützengrün,Schönheide, Schönheiderhammer, Sofa, UnterstUtzengnin, Mldenthal usw. Berantwortl. Redakteur, Drucker und Verleger iGmilHannebohnin Eibenstock —- «2. J-hr-a«-. — — Donnerstag, den 24. Jnui r Erscheint täglich abends mit Ausnahme der 4 Sonn- und Zeicrtage für den folgenden Tag. z Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 ; Pfennige. Im amtlichenTeilediegespaltene ! Zeile 30 Pfennige. Fernsprecher Nr. 110. ISIS. E» find hier heute in Pflicht genommen worden Herr Amil Helsner, zurzeit beim Heere, al« Latemhettmeifter und sein« Ehefrau Frau Antonie Helsner geb. Queck al» Vertreterin ihre» Manne» in diesem Amte. Stadtrat Eibenstock, den 21. Juni Isis. Gras-Versteigerung. Die dieijähng« Gra»nutzung von nachgenannten Wiesen de» Schönheide» Staat-» farstreviers und «war: von der Her»e«'Ebe«e und Siinthers Ra«m sowie von den Wiesen am La««e«- und am Silberbache soll Montag, den 28. Juni LS15 -ege« safarttge Bezahl««- und unter den vorher bekannt zu machenden Bedingungen a« vrt und Stelle versteigert werden. l vorm. '/,V Uhr am Forsthause an der Mulde, Z«famme«k««ft r j vorm. 10 Uhr am Wiesenhaus« an der Mulde und s nachm. 1 Uhr unterhalb Friedrich« Werk a. d. Eisenbahnbrücke. j Wiesenhau» an der Mulde und Seidel« Restaurant in »eld.i««ahm-: Z Oberschönheide. Schönheide und Eibenstock, am 21. Juni 1915. Kgl. Korstreviervenvaltung. Kgl. Forstrentamt. Lemberg befreit! Die schweren Verluste der Franzosen und Italiener. — Eine neue Dardanellen-Ak tion? — Vom Feldzug in Südwcst. Wir vorauszusehen, hat die Freuvenlundr von der Wicdereroberung Lembcrgs nach dem Liege an der Grvdcklinie nicht mehr lange auf sich warten lassen. Gestern abend konnten wir durch Sonderblatt folgende Depesche verbreiten: Wien, 22. Z«ni. Amtlich wird verlaut bart 22. Z««i nachmittags: Unsere 2. Armee hat heute nach hartem Kampfe Lemberg erobert. Der stellvertretende Chef des tSeneralftabes: v. Hoefer, Feldmarfchatteutnant. Nicht mühelos, sondern nach hartem Kampfe erst ist die Hauptstadt der schwergeprüften Provinz zu rückgewonnen worden, das sagt auch der Etliche, deutsche Bericht: Serliv, 22. Zoni. (Amtlich.) Lemdrrg ist heute nach mittag nach schwerem Lampfr von österrcichisch-nngarischea Truppengrnommen worden. Dar österreichische 34. Znfantkrir- Negimeut, dessen Lhrf Seine Majestät der deutsche Kaiser ist, hat sich bei der Lrkürmnuy des Werkes Lysa Esra a«sgr)eichnrt. Endlich — und doch: schon! Das langersehnte Ziel, das noch Ende April in eine nebelhafte Ferne gerückt schien, in den letzten Tagen aber bereits in greisbare Nähe gerückt war es ist erreicht. Dir Wiedereinnahme Lembergs bedeutet, wie unschwer zu erkennen ist, weit mehr als die Befreiung dieser Stadt und die ungeheure strategische Wichtigkeit des neuesten gewaltigen Erfolges der vereinigten deut schen und österreichisch-ungarischen Armeen wird am besten dadurch gekennzeichnet, daß die Kämpfe der letz ten Tage sich auf demselben Terrain abspieltsu, wie im September vorigen Jahres, nur mit dem Untrr schiede, daß es sich damals um die Abwehr einer ge waltigen Uebermacht, um die möglichste Hemmung der russischen Dampfwalze handelte, während der Kampf jetzt dem unaufhaltsamen Zurückdrängen, dem wuch tigen Niederwerfen desselben Gegners galt, dessen Stoßkraft nunmehr gänzlich gebrochen ist. Was sich in diesen denkwürdigen Tagen und Wo cheu aus dem südöstlichen Kriegsschauplatz abgespielt hat, bedeutet nichts mehr und nichts weniger als eine Katastrophe für das russische Hauptheer und damit zu gleich der Anfang vom Ende der militärischen Leistungs fähigkeit des Zarenheeres. Nicht nur die ungeheuren Verluste an Mannschaften, die auch für Rußland kaum ersetzbar sind, kennzeichnen jene Katastrophe, sondern auch die noch schwerer zu ersetzenden Einbußen an Kriegsmaterial und endlich die sichtlich geschwundene moralische Widerstandskraft der Russen. Wir wollen nicht behaupten, daß die Widerstands kraft Rußlands nunmehr vollständig gebrochen sei, denn wenn es auch mit seiner Offenjivkraft endgültig vorbei sein dürfte, so wird man sich doch noch auf eine nach drückliche Defensive gefaßt machen müssen, die noch schwere Anforderungen an unsere Truppen stellen dürste. Immerhin darf vielleicht damit gerechnet wer den, daß es jetzt ermöglicht werden wird, Truppen aus dem Osten nach dem Westen zu ziehen, wo unsere wak- keren Feldgrauen in diesen monatelangen Stellungs- kämpscn Leistungen vollbracht haben, die garnicht ge nug gerühmt werden können Wir stehen im Zeichen der Sommersonnenwende. Möge sie ein Merkstein sein und einen schicksalsreichen Wendepunkt in diesem Völkerkriege bedeuten daß die Frucht aller gebrachte» Opfer bald heranreife! Das deutsche Volk und seine Verbündeten haben allen Grund, dem weiteren Sommerfeldzug mit froher Zuversicht entgegenzujehen. Ueber die Folgen der russischen Nieder lagen in Galizien urteilt man in dortigen Armee kreisen folgendermaßen: Stockholm, 22. Juni Di. Besorgnis der russischen Militärkreise ist wiederum stark aus W a r s ch a u gerichtet, da man sich mit dem Verluste von Lemberg als unabänderliche Tatsache abfindet. Man befürchtet nach Beendigung des galizischen Feld zuges einen Durchbruchsversuch der deutschen und öster reichischen Truppen an der Bzura, um Vie Ausgabe des noch von den russischen Truppen besetzt gehaltenen Teils von Russisch Polen mit Einschluß von Warschau her beizuführeu. Der Wert der den Russen gelieferten -apanischrn Geschütze erfährt eine arge Kritik: Köln, 22. Juni. Von dem nach dem galizischen Kriegsschauplatz gesandte» Berichterstatter der „Köln. Ztg." wird geschrieben, daß die gelieferten japani schen Geschütze vielfach nicht brauchbar ge wesen seien. Die Rohre sprangen, Granaten und Schrapnells platzten nicht. Gerade in der Eutschei dungsschlacht machte sich dieser Mangel sehr fühlbar, da die aus Amerika erwartete Munition nicht ring? troffen war. Von den letzten Kämpfen vor Lemberg meldet der österreichisch-ungarische Heeresbericht: Wien, 22. Juni. Amtlich wird verlautbart: Russischer Kriegsschauplatz. Die Kämpfe um Lemberg dauern fort. Die russische Ver teidigungsstellung südlich der Ltadt wurde gestern im Raume westlich Dornfeld von unsere» Truppe» durchbrochen, die Uebergänge über den Lcheserek Bach an mehreren Stellen in die Hand genommen. Ein zelne Befestigungsanlagen an der West und Nord westfront von Lemberg sind nach heftige» Kämpfen, in dcnen sich die. Wiener Landwehr besonders tap fer schlug, in unserem Besitz Deutsche Truppen erstürmten die Höhen westlich Kulikow und schlugen alle Gegenangriffe der Rus sen unter schwersten Verluste» des Feiudes zurück. Südlich des Dnjestr ist die allgemeine Situa tiv» unverändert. Auch gestern wiesen die Truppen der' Armee Pflanzer, wo sie angegriffen wurden, die Russen unter großen Verlusten zurück. Am Tanew und in Polen hat sich an der Situation nichts verändert Italienischer Kriegsschauplatz Bei Plava wurden wieder einige feindliche An griffe abgewiesen Ein italienischer Meger warf auf Görz erfolglos Bomben ab An allen Fron ten verschießt der Feind viel Geschützmunition, ver hält sich aber sonst passiv. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: von Hoefer, Feldmarschalleutnant. Einzelheiten über die Kämpfe gegen die Italiener und deren schwere Verluste ersehen wir rus Nachstehen dem: Graz, 22. Juni. Nach einem der „Grazer Tagespost" vom italienischen Kriegsschauplatz zugegan genen Bericht halten die österreichisch-ungarischen Trup pen an der Kampflinie am Jsonzo die höchsten Punkte, etwa 1200 Meter, alle'besetzt. Ein? Kampfgruppe der Italiener nach der anderen kam aus den Schwarmlinien und Schützengräben heraus, aber die österreichisch ungarische» Maschinengewehre mähen die Angreifer erbarmungslos nieder Sechsmal stiOm trn die Italiener vergeblich an, mußten sich aber unter kolossale» Verlusten zurückziehc» Was Vie Zivilb.wöl- Urung betrifft, so ist namentlich die mutige. Hal tung der Frauen und Mädchen, die den öfter- rcichisch-ungarische» Kämpfern in die .iampflinie Was ser, Milch und sonstige Lebensmittel tragen, über alles Lob erhaben. An der deutsche»» Westfront wachsen Vie. Verluste unserer Feinde immer erschrecken der an: ullter den Gefallenen befinden sieh auch zwei frauzösifche Generale: Paris, 22. Juni. Aus einer Zuschrift an die „Guerre Sociale" geht hervor, daß von der frei willigen S l aw eu legio n, die bei de» Kämpfen nördlich von Arras angejetzt worden war, von 400o Mann nur 900 Mann aus dem Kampf zurückgekommen sind, die der Slawenlegion der marokkanischen Divi siou zugeteilt wurde». Die Berl u st e oer ganzen Di vision seien erschreckend gewesen. Alle höheren Offiziere seien gefalle» Auch an der Lorettohöhe seien die Verluste erschreckend, die ganze Höhe fei ein ungeheurer Friedhof. Paris, 22. Juni. „Petit Parisien" meldet, daß die beiden D i v is io n s g e » e r a le Bar bot und Stirn bei den Kämpfen im Gebiete von Arras und bei der Farm von Quenneviores gefallen find Haag, 22. Juni. Aus Dünkirchen wird dem „Vaterland" gemeldet: Obgleich die Franzosen ihr Ar- tillerieseuer auf Ecurie konzentriert haben, behaup ten dir Deutschen dort nach wie vor ihre sehr starken Stellungen. Von Ecurie. selbst ist kein Haus mehr un versehrt Wir genau die Deutschem zu treffen vermöge», geht daraus hervor, daß in einen Konzertjaal in Mes couil, in dem IM Franzose» nach der Ablösung aus dem Schützengraben übernachteten, kurz nach dem Ein trefsen der Soldaten eine schwere Granate einschlug, die aus einen Schlag 89 Franzosen rötete. Dir Fran zojcu erleiden im Norden von Acrecht, trotzdem sie kleine Geländegewinne verzeichnen könne», fortgesetzt schwere Verluste Kürzlich wurden hier m einem Tagr 300 französische Krieger beerdigt. Unsere Erfolge zur Lee sprechen deutlich auch aus den Verlusten der englischen Handelsflotte: London, 22. Juni Die Admiralität har ein Communiquö ausgegeben, wonach seit dem Beginn des Krieges die Verluste der britische» Handels marine 145 Schiffe mit einer Gesamttonnage von 524080 Tonnen und I>8 Fischerfahrzeuge mit cimr Gcsamttonnage von 19 924 Tonnen betragen. ?>0 Han delsschiffe wurden von Unterseebooten, 50 oo» Kreu zcr» versenkt oder erbeutet, 15 durch Minen zerstört. 24 Fischerboote wurden durch Mine» und 91 durch Kriegsschiffe zerstört. Weiter solle» unser? Marineflugzeug.' vor Tagen wieder einen englischen Küstenort besucht haben: Christiania, 22. Juni. Der Dampfer „Jo tun" kam gestern nach Stavanger und bestätigte, daß South Shieles in der Nacht zum Mittwoch von Zeppelinen bombardiert wurde Die Mann- schäft wurde plötzlich durch einen großen Lärm aus der Stadt geweckt, und als sie auf Deck kamen, fiel eine Bombe auf das Ufer, jo daß die Granatenstück?! über das Schiff fielen. Eine zweite Bomb? folgte. Viele Einwohner liefen auf den Straßen umher, di? ganze Stadt war in Erregung Die Soldaten feuerten Geschosse in der Richtung auf die Zeppeline ab, die man aber wegen des Nebels nicht sehe», konnte. Selbst dir Schinwcrfcr konnte» dkn Nebel nicht durchdring?». In Shi.les wurde niemand gelötet odr verwundet. Dis