Volltext Seite (XML)
82. Jahrgang Mittwoch den 14. Juni 1918 abends kNr. 138 verkauft. Ztadtrat Dippoldiswalde. Ministerium des Innern, diese Strafe am 16- bis 18. 2uni d. I. Der Stadtrat. Dippoldiswalde, am 13 Juni 1916. Beginn Kom - ck e von indoner s Mann -loh an- k nden, en? eten mit August, - 1873. 8. Neue > Arras, brachen 4 Karls- ider mit - West- 4 Ossi- wo-Kal- eutschen Iedno- Sturm. iemberg teneral» les Ge- ' Joseph irdlicher vice. — iderseits taliener, lertscheu ssen. ssenl >Ü- Die ^Meiheritz - Zeitung" erscheint täglich mi. Aus nahme der Sonn- und Feiertage und wird am eichtsch- ie „Neue after in Aeuhern ikanische Kabinett tersburg en Bot- ien sich >n und n. Die ere In- ilate in rden in rutschen Presse" einigten itonaten em der Kriegs- zeichnet Haupt zulässig ist. Dresden, am 7. Juni 1916 ein junger Mann aus Dresden-Altstadt ab. Er zog sich derartige Verletzungen zu, daß er ärztliche Hilfe in An spruch nehmen und dann nach seiner Dresdner Wohnung gebracht werden muhte. Grimma. Zur Förderung der Schweinezucht gibt der Bezirksverband der Amtrhauptmannschast Grimma an kleine Schweinemäster mit nicht über 1600 Mark Ein- kommen für 2 Ferkel oder Läufer im Alter bis zu drei Monaten auf Antrag Mais- und Gerstenschrot zum Selbslkoslenpreis ab. Die Schweinemäster müssen sich verpflichten, die beiden Schweine bis zur Schlachtreife zu mästen und eins davon im Gewicht von mindestens 2 Zentnern im Laufe des Winters gegen Zahlung des Höchstpreises an den Bezirksverband abzuliefern. Die Bezlrksre.'sammlung hat 30000 Mark bewilligt zur För derung der Schweinezucht. Ehrenfriedersdorf. Nachdem schon oft (wohl meist von Kindern) ausgestellte Bänke beschädigt, an verschie denen Aussichtspunkten Sträucher und Bäume heraus gerissen oder beschädigt worden waren, sind jetzt an der Geyer — Jahnsbacher Strohs 25 kürzlich gepflanzte Strahenbäumchen von ruchloser Bubenhand herausgerissen oder schwer beschädigt worden. Leider ist es bis jetzt noch nicht gelungen, die nichtswürdigen Täter zu er wischen Zwickau, 13. Juni. In Niederschlema ist die 27 Jahre alte Ehefrau des Papierfabrikarbeiters Mehlhorn durch Verbrennen ums Leben gekommen. Sie halte Linoleum- Bohnermasse auf Gas erwärmt, wobei sich die Mas'e ent zündete und die Kleider der Frau in Brand setzte. Sie erlag bald darauf den Brandwunden. Am selbigen Tage kam ihr Ehemann aus Urlaub aus dem Felde heim. Zittau. Das Stadtoerordnetenkollegium hat die Er richtung einer Volksküche in der 3. Bürgerschule beschlossen. Mehrere Ausgabestellen, die ihr angegliedert werden, haben das Essen bis zur Abholung in Kochkisten warm zuhalten. Bautzen. Die Stadtverordneten haben dem Beschlusse des Rates zugestimmt, die Stadtverordnetenwahlen um ein weiteres Jahr hinauszuschieben. Altenburg. Um die Obst- und Getreideernte recht zeitig bergen zu können, werden dis zum Einbringen be nötigten Schulkinder an den Nachmittagen vom Schul unterricht befreit fein. Auch die Regierung zu Anhalt hat die Schulleiter ermächtigt, die Schulkinder zum Ein bringen der Obsternte vom Nachmittags-Unterricht. auf Antrag zu befreien. Altenburg. Am Johannistage sollen In der Mittags- stunde alle Glocken im Lande zum ehrenden Gedächtnis der im Kriege gefallenen Helden geläutet werden. Gera. Die Handelskammer beschloh, bet der Regierung den Antrag zu stellen, es möchte an allen Schulen der Beginn des Schuljahres auf den 1. April und da« Ende auf den 31. März gelegt werden, damit auch im Lokales and Sächsisches. Dippoldiswalde. Von der hiesigen Stellmacher- Innung wurde am 13. Juni das diesjährige Haupt quartal abgehallen, welches leider nur schwach besucht war. Nachdem Jahres- und Rechenschaftsbericht vorgetragrn, letzterer auch von zwei Mi gliedern geprüft und für richtig befunden worden war, wurde dem Kassierer Entlastung erteilt. Die Vereinsämter gingen an ihre bisherigen In- Haber zurück, die die Wahl annahmen. Losgesprochen wurde ein Lehrling, dagegen wurden zwei ausgenommen. Nach Erledigung innerer Angelegenheiten fand die Ver sammlung ihren Abschluß. — Zur Behebung von Zweifeln wird von der Kgl. Amtshauptmannschaft darauf hingewiesen, dah angesichts der herrschenden Butte,knappheit das landwirtschaftliche Gesinde keinesfalls mehr als 1 Stückchen Butter (V2 Pfund) vom Arbeitgeber beanspruchen kann. — Mittlere Niederschlagsmengen (mm oder 1 auf den qm) und deren Abweichungen von den Normalwerten in den uns benachbarten Flußgebieten, I. Dekade Juni 1916: Vereinigte Weißeritz: beob. 34, norm. 24, Abwchg.-s-10; Wilde Weißeritz: beob. 38, norm. 30, Abwchg. -s-8; Rote Weißeritz: beob. 40, norm. 28, Abwchg. -s-12; Müglitz: beob. 39, norm. 28, Abwchg. -^-11. Maren. Die Heuernte hat auch hier bereits begonnen und verspricht eine zufriedenstellende Ernte. Nur besseres Ernteweiter wäre sehr zu wünschen. — Zwischen Haus dorf und Schlottwitz wird die sogenannte Neue Straße im Hohlen Stein wegen Beschotterung cuf Marener Flur vom 16. bis 18. Juni gesperrt. Der Verkehr wird über Reinhardtsgrimma und Cunnersdorf verwiegen. Dresden. Im Jahre 1915 zählte nach dem Ver- waltungsberichte der Knappschastsberufsgenossenschaft der sächsische Bergbau 110 ln Betrieb befindliche Gruben (107 i. V.) mit einem Jahresdurchschnitt von 29988 be schäftigten Personen (31 188), 24 Steinkohlenwerke, 57 Braunkohlen-, 27 Erz- und 2 Kalkgruben waren in Be trieb. Der durchschnittliche Jahreslohn eine« Bergarbeiters betrug 1516 M. (1388 M.). An Unfällen wurden 3824 (5330) gemeldet, davon 49 tödliche. Die Zahl der Rentenempfänger betrug 4460, von denen 166 am Feld- zuge beteiligt sind. — Der Rat zu Dresden hat den Ausbau des Reicker Gaswerkes mit einem Gesamtkostenaufwand von 22 Millionen Mark beschlossen. Al» erste Rate wurden 5 860000 Mark bewilligt. Weinböhla. Der erste blühende Wein wurde hier am 10. Juni gefunden. Nach dem Ansatz der Reben ist nur eine mittelmäßige Weinernte zu erwarten. Dagegen ver spricht die Obsternte reichen Ertrag. Zahlreiche Apfel-, Birnen- und Pflaumenbäume haben so reichen Fruchtan- sah, daß die Aest« gestützt werden müssen. Getreide und Futterpflanzen stehen ebenfalls sehr gut. Schandau. Im nahen Cchrammslelngebiel stürzte Sonntag nachmittag bei der Bueübung des ülettersports en? — '? - lern und -rt beim ren. T.-B.) Ke vbst- wonach auch für will der >esonders tags der uch nur n oder lergestell- id Obst- ine und rdeutung l)ter sind gezogen, der Obst- aß vom und Ge- sse des merung. E.) rechtet". Okkupa» 4 Jahre Untschen seienden Zweig, schulen, n, des» en und heraus» MuHaus kein. Gegenwärtig ist das Auftreten der den Obstbäumen jo überaus schädlichen Blut laus wieder zu beobachten. Der unterzeichnete Stadtrat nimmt daher Veranlassung, die Garten- und Oostanlagenbesitzer und -Pächter hierdurch auszusordern, alle zweckdienlichen Maßnahmen zur Bekämpfung und Vernichtung des genannten Schädlings in energischster Weise zu ergreifen. klvlrannimsvkung. Wegen Beschotterung eines Teiles der Straße von Hausdorf nach Schlottwitz wird werden üv» IV. ü « nachmittags von 5 -6 Uhr im Rathaussaale 8pvisv8I gelangt in Mengen von 50 Gramm (Preis: 22 Pf.) gegen Marken durch die Herren Ni-wand, Hermann Richter und Martin Schmidt zum Verruf 0.« 17 «I A m Rathaus .Zimmer Nr 11 -unsivks« eiivZvnigvn »»u«- ksttungvn, bei .»ei' lvl-len Venlv.lung »on SpvisvLI Stadtrat Dippoldiswalde. Verordnung zur Vereinfachung der Beköstigung. Zur Ausführung der Bundcsratsverordnung zur Vereinfachung der Beköstigung vom 31. Mai 1916 — R.G.BI. S. 433 — wird bestimmt: 8 I. Den Gastwirtschaften (8 1) stehen Kaffeewirtschaften sowie Prisatpensionen und Prioalmittagstische gleich 8 2. Die Befugnis, Ausnahmen für den einzelnen Fall (8 8 Abs. 2) zu gestatten, wird den Kreishauptmannschasten übertragen. Ausnahmen sollen nur aus ganz besonderen Gründen im Einzelkall gemacht werden. II. Absatz 2 der Verordnung des Ministeriums des Innern über den Verkehr mit Butter in Gastwirtschaften usw. vom 24. März 1916 — Sächs. Staatszeitung Nr. 70 — erhält folgende Fassung: Nur an fleischlosen Tagen (8 1 der Bundcsratsverordnung vom 28. Oktober 1915 — R.GBI. S. 714) ist die Verabfolgung von Butter an die Gäste gestattet, soweit sie nach 8 3 der Bundcsratsverordnung vom 31. Mai 1916 — R G Bl. S. 433 — über- Inserat« werden mtt 20 Pf., solche aus unserer Amtshnuptmannschast mit 15 Pf. die Spaltzeile - oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei- gespaltene Zeile 40 bez. 35 Pf. — Tabellarische uudkomplizierteInscrate mit entsprechendem Auf schlag. — Eingesandt, im redaktionellen Teile, dis Spaltenzeile 50 Pf. zelne Nummern 10 Pf. Alle Postanstalten, Post boten, sowiennsere Aus träger nehmen Vestel- MeWtz-MllNg TsMitW MWm str MMM, AMckrg lt. 1l. Amtsblatt für die Königliche Amt-hauptmannschaft, das Königliche An,^ zu D,pp°Nn-walde. Mit achtseitigem „Illustrierten Unterhaltungsblatt und täglicher Unterha § ' , < „Einen Wir die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wir em Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. — Druck und Verlag von Carl Jehne m Dippoldiswa SpütnachmitjAg ausge- aeben. Preisvierteljähr lich 1 Al. 80 Pf., zwei monatlich 1 M. 20 Pf., einmonatlich 60Pf. Ein- sür allen Fährverkehr gesperrt. Der Verkehr wird inzwischen über Reinhardtsgrimma und Cunnersdorf verwiesen. Maren, den 13. Juni 1916 Der Gemelndevorstand. Formulare «nd andere Drucksachen für Gemeinde- und andere Behörden liefert i 7 zweckentsprechender Ausführung die Buchdruckerei von Earl Jehne, Dippoldiswalde Lehrlingswesen einheitliche Verhältnisse Platz greifen könnten. Aus Feldpostbriefen. (Ick.) Schützengraben vor A., am 2. 5. 16. Sehr geehrter Herr Amtsbiuder! Recht vielen Dank Ihnen als Vertreter des Militär verein? für die Uebersendung der Zeitung, die mich immer sehr erfreut. Anbei einige Blätter aus meinem Tagebuch. C. (Nordfrankreich), Palmsonntag 1916. Wir veilassen heute den Graben, um zwei Wochen in Reserve zu verleben. Früh um 5 Uhr ist die Ablösung schon da. Schnell wird der Unterstand mit allem was drum und dran hängt, dem neuen Gruppenführer über geben, und dann schleunigst fort. Nach zweistündigem Marsch (mit vollem Gepäck) sind wir in unserem Reserve- ort angelangt. Noch dürfen wir die Quartiere nicht auf juchen. Jeder muß erst im Lausebad gewesen sein. Das ist geradezu herckich eingerichtet. Man nimmt ein drei faches Bad, während die Sachen durch heiße Dämpfe entlaust werden. Dann erst suchen wir unsre Wohnung auf, den Quartierzettel in der Hand. „Rue B...Rr. 10" steht auf meinem Papier. Es ist ein vornehmes Haus. Aber die Tür führt auch hier von der Straße unmittelbar in die gute Stube. Unterdessen ists Mittag geworden. Jetzt wird im Heimatdorf die Glocke läuten, und die neu eingesegneten Buben und Mädels werden stolz den Weg vom hohen Kirchlein herabschreiten, als Erwachsene, einen neuen Lebensabschnitt beginnend. Gott sei mit ihnen allen und lasse sie tüchtige, feste Deutsche werden. C., Ostersonntag 1916 Der zweite Ostersonntag in Feindesland. Es ist das erste hohe Fest, das wir in Reserve verleben Das erste Ostern, das Pfingstfest und den Heiligen Abend haben wir in vorderster Linie feiern müssen. Diesmal endlich dürfen wir das Fest in Ruhe genießen. Ein herrlicher Tag ists. Die ganze Woche fast hat es geregnet. Heute aber scheint die Sonne prächtig, als wollte sie dadurch alle Menschenherzen froh machen, zu neuem Leben wecken. Wir gehen vormittags zum Feldgotterdienst an dem auch der Divisionskommandeur teilnimmt. Den Nachmittag haben wir frei und können so recht das Leben und Trei ben beobachten. Auf der Hauptstraße, die von L. nach A. führt, herrscht ein Verkehr wie selten je. Hauptsächlich ist es die weibliche Bevölkerung. Da können wir Kleider sehen, trotz des Krieges nach der neuesten (nebenbei ge sagt: verrücktesten) Mode! Dieser Putz, dieser Aufwand! Hier kommt einem so recht der Unterlchied zwischen unsern deutschen Mädels und den französischen „Dämchen" zum Bewußtsein. Kaum eine sieht man, die nicht Puder oder „etwas Rot" aufgetragen oder sich ein paar Augenbrauen ausgemalt hätte. Vis zur letzten Minute promeniert jung und alt auf und ab. Um 8 Uhr aber sind sie wie durch Zauberwort verschwunden. „1_a Patrouille, la Patrouille" >