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«ttavv».«. «UM« ISA» «.llahegan». «e.40» »ra-tlmschristr NsANchte» Lrilde» gernIprecher-Eammelnummer: 0»»,t Nur sü^Nachtgrlpriche: »ooil GchrtfUeNng u. tzauptgelchLIIIsteNe: Dresden - N. I, Mavenftrage VS/e> Gegründet 185S ««»^a«», »n ^veimeN«er Sufiellwi« «enailU» «.« ««. <««»I»N-Mch »0 «fg. k», r-Lg«-l°hn>, durch dl, «oft ,.,0 «k. chnlchltevlch 9« «sg. Voftgedühr lohn- «osl,uftUlung,gebühr>. «tnjelnmnm« w Wg. «nMo-npretle- »«- «njeigen «erden nach «oldmark berechnet! dte ein- Wal«,- »0 nin, brelt« «eile « «lg., für aulwLrt» ,0 8-mAenan,eigen und «tellengeiuch, ohne 5ia»att 1L Psg., auherhalb »» Pfg., die »0 mm breite bteNam^eUe »00 Vfg., auberhaid »dv Big. vliertengebühr »0 Bi» Lutwürtige «ultrbg» gegen «orau,be,ahlung Lrulk ». «erlag: Lieplch » «eichardt, Dresden. Poftlcheck-Kto. I06Ü Dresden Nachdruck nur mii deull.Quellenannabe lDresdn. Nachr.> ruIListg. Unverlangt« Schrtstftack» werden nicht ausbewabr» Pilsubskl über öle polnische Korruption Me der Diktator über seimn Staat »eatt Warschau, 27. August. Die RegierungSpreffe verSsfent- der Stadt bedingte ZweckmäßtgkeitSeinrichtung handele. nicht aber um dte Verneinung eines Grundsatzes, ohne dessen Vor handensein dte sogenannte Danziger Unabhängigkeit nicht ... rau , .. licht am Mittwoch dte angekündigte Unterredung zwischen. Marschall Ptlsudski und dem Hauptschristletter der „Ga- »etta Polska", Oberst Miedzinskt. Die Aeußerungen des Mar- schallS sind stark auf dte Verfassungsänderung ab gestimmt. Er, Pilsudskt, glaube nicht an den Wert des so genannten Parlamentarismus, und er wolle auch nicht das Mädchen für alles sein. Die Bezeichnung „Konstitution" sei dumm, weil sie ausländischen Ursprungs sei. Dte Leute glaubten gar nicht, wieviel Arbeit notwendig sei, um im Ein- klang mit der Verfassung und den Rechtsgrundsätzen zu regieren. Die polnische Verfassung sei denkbar unsauber »bgcfaßt und müsse tm allgemeinen ein grobes Nechtschavs 1 ^^>ie Herren Abgeordneten seien in Polen eine nieder trächtige Erscheinung. Die ganze Arbeit im Sejm stinke, so dab die Luft angesteckt werbe. Eine derartige Situation könne nicht geduldet werden, weil der Staat sonst der Anarchie und dem Chaos verfalle. Dieser schmutzige» Arbeit und Nichts nutzigkeit müsse einmal ein Ende gemacht werden. Denn diese Hosenbeschmutzer arbeiteten nicht, nehmen aber Geld, Geld und abermals Geld. Die Regierung solle womöglich die Steucrgclder stehlen, nur um es ihnen zu geben. Seine größte Sorge, so schließt der Marschall, werde es jetzt sein, den An- «rtfs der Abgeordneten aus das Staatsgeld, das sie für ihre Parteiklosette ausgeben wollten, abzuwehren. Eia Schlag «egen SanzigS Souvorünittt Vrabtmvlckuug uu„ror Sorlinor Sekrlktlsilung Berlin, 27. August. Der Spruch des Ständigen Inter» rationalen Gerichtshofs im Haag, daß das juristische Statut der Freien Stadt Danzig nicht gestattet, Mitglied des Inter nationalen Arbeitsamtes zu werden, hat in politischen Kreisen das größte Aussehen erregt. Allgemein wird dieser Spruch «ufrichttg bedauert, da der Prozeß um die Mitgliedschaft DanztgS tm Internationalen Arbeitsamt gleichzeitig die Ent scheidung über die Frage der Souveränität des Danziger Freistaates darstellte. In der „Germania" wird zum Ausdruck gebracht, daß der Spruch des höchsten Gerichtshofes mehr so r m a l - juristisch als rechtsschöpserischer Art gewesen sei. Die Danziger Regierung habe stets daran sestgehalten, daß es sich bei der Uebertragung der außenpolitischen Ge schäfte Danzigs an Polen um eine durch die Finanzschwächc inehr existieren würde. Durch die Entscheidung des Haager Schiedsgertchtshoss sei ein neuer Stein aus dem Ban der Danziger Freistaatlichkeit gebrochen worden, nachdem e» den Polen bereits durch geschickte Wirt- schastsmaßnahmen und dte Konkurrenz gelungen sei, Danzig wirtschaftlich völlig in die Hand zu bekommen. Es wird in letzter Zeit sehr viel davon gesprochen, wie not es täte, daß die deutsche und eine andere Regierung endlich einmal das Danziger Problem in seiner großen Trostlosigkeit vor dem Völkerbund ausrolle. Dieser Stimme der „Germania", des Blattes des Reichskanzlers, ist einige politische Bedeutung beizumessen, zumal wenn man sie mit den an die polnische Adresse gerichteten Reden des Reichsministers Trevtranus in Zusammenhang bringt. ArKtchte derSkittsK«« MSübilmviea anerkannt Berlin, 27. August. Der südslawische Mtnisterrat hat am Dienstag eine Rechtsordnung beschlossen, dte den Wünschen der Deutschen tn Südslawten entgegenkommt. Nach dem Beschluß der Regierung wirb der „Deutsche Kulturbund" ge h nahmebesttmmung der jugoslawischen Schulgesetze werden deutsche Kindergärten -»gelassen. Ferner wirb deutschen Lehrern gestattet, deutsche AnalphaVetenkurse abzu» halten. Der Unterricht in der serbokroatischen Sprache be ginnt in deutschen Minderhsitsschulen erst in der dritten Klasse anstatt in der ersten Klaffe. Die Entscheidung über die Bildung von Minderheits schulen soll eine Kommission vollziehen, die aus zwei Ver tretern der Schulbehörde und zwei Vertretern der deutschen Minderheit besteht. Wenn diese wohlgemeinte Verordnung der südslawiscl,«» Regierung wie so oft in Mtndcrheits- gebieten nicht am passiven Widerstand der lokalen Behörden scheitert, dann kann man diesen Erlaß als einen historischen Wendepunkt in der Geschichte der deutschen Minderheit in Jugoslawien bezeichnen. Nettenartitierieiibttßen in »er Mer B«»t zernieiMiss „Wringen" im Kamvs gegen die Ligouor vradtdarlobt ä«r „vrooänor bkavbriobtan" Kiel, 27. August. In diesen Tagen fand tn der Kieler Sucht da» alljährliche Klottenartillerieschieben statt, das am Ende jedes Ausbildungsjahres erfolgt, und bei dem die ge iamte Besatzung zeigen soll, was sic gelernt hat. Bei diesen Hebungen gibt eS an Bord von der Brücke bis zum Herz raum keine Stelle, die unbeteiligt bleibt, von deren schnellen und sicherem Arbeiten der Verlauf des Manövers, tm Ernst fälle Leben und Sicherheit vieler Hunderter abhängig ist. Entsprechend -er Wichtigkeit dieser Uebungen nahm, wie immer, der Chef der Marineleitung, Admiral Dr. h. c. Raeder, an den Tages- und Nachtschteßen teil, das in seinen Einzelheiten vom Flottenchef Vizeadmiral Olbekop geleitet wurde. Im Kieler Hafen lagen am Morgen der Uebung dte Linienschiffe „Schlesien", „Hannover". „Schleswig- Holstein", „Hessen", sowie der neue Kreuzer „Königsberg", der in seiner schnittigen Form mit de« modernen Deckaufbauten neben den längst überalterte« Großkampsschiffeu säst zierlich und elegant wirkt. Die „Königsberg" mit ihren 6000 Tonnen bedeutet technisch säst die Vollendung, denn alle Erfahrungen, die während deö Krieges und den folgenden Jahren gemacht wurden, fanden bet der Konstruktion des Schiffes Verwendung. Artilleristisch übertrifft das Schiss die Kreuzer aus der Vorkriegszeit wesentlich durch Verwendung modernsten Maschtnenmatertals. 63 000 PS wirken aus dir beiden Schrauben und ermöglichen »ine Geschwindigkeit von nicht weniger als 32 Seemeilen. Di« Königsberg übertrifft also selbst das Tempo der modernsten Paffagierdampfer noch ganz wesentlich. Die Inneneinrichtung, soweit man bet einem Kriegsschiff überhaupt davon spricht, ist glänzend durchdacht und bietet Offizieren und Mannschaften erheblich größere Bequemlich keiten als früher. Das Arttllcrteschteßen begann nördlich des Feuerschiffs „Kiel" in der Bucht, wo an und für sich nur ein geringer SchtffahrtSverkehr herrscht und wo man durch Vor ankündigung und durch Patrouillenboote Handelsschiffe und Fischkutter von der Feuerzone fernhtelt. Der „Gegner" für die „Königsberg" war das Kernlenkschis, „Zähringen". öa» bei klarer Sicht tn voller Fahrt heraufkam. Dte „Königs berg" schoß sich tn kurzer Zeit gut ein, so daß die „Zährtngen" beschleunigt «tnnebrlte, um hinter der deckenden «an» ab»«. drehen und «ine günstigere Position etnzunehmen. Durch Aufblitzen von Raketen an Bord des Zielschiffe», die ebenfalls drahtlos abgefeuert wurden, wurde dte Feuererwtderung markiert. Dte „Königsberg" war inzwischen ebenfalls ab gedreht und brachte tm Passtergesecht gutltegende Salven an. Weit interessanter noch gestaltete sich der Nachtkamps, der auf geringer Entfernung stattfanü. Dte Linienschiffe „Schlesien" und „Hannover", dte im Verband fuhren, wurden vonTorpedobootenangegrtffen, dte durch Scheiben markiert wurden, gezogen von Martneschleppern. Sämtliche Schiffe waren vollständig abgeblendet, auch aus den GefechtS- stattonen waren dte Lampen verhüllt, um auch nicht den leisesten Lichtschimmer nach außen dringen zu lassen. Gegen 10 Uhr abends sichtete dte „Schleswig-Holstein" an Steuer bord tn etwa vier Kilometer Entfernung das angretfenbe Torpedoboot. In der nächsten Sekunde ertönte eine Salve, und etwa 500 Meter über dem Meere explodierten die Leuchtgranateu» die Leuchtbomben und Fallschirme niedergehen ließe«. Deutlich hob sich der Angreifer ab, und in der nächsten Sekunde schoß sich die Artillerie auf ihn ein. Gleich die zweite Salve lag so glänzend, baß die Scheiben gebrauchsunfähtg wurden. Im Ernstfall wäre also von dem angretfenden Torpedoboot wohl kaum etwas übrig geblieben. Man mußte nun für dte nächste Uebung neue Scheiben heranholen, da im letzten Teil der Uebung die „Hannover" einen Torpedo angriff abzuwehren hatte. Die Uebung verzögerte sich etwas, da ein harmloser HanbelSdampser, der offenbar den Funk» dienst nicht gena» beachtet hatte, ahnungslos in den Uebnngsabschnitt hineinstenerte. So dauerte es längere Zeit, bis die Wachtboote dem Kapitän begreiflich machen konnten» daß für ihn und seine Mannschaft ein Verharren auf dem Kurs eventuell mit peinlicher Ucbcr- raschung verbunden sein könne, und daß es geratener sei, außerhalb der Reichweite der Geschütze zu bleiben. Dann konnte der letzte Teil der Uebungen erledigt werden, bei dem eS sich zeigte, daß daS Auffinden des abgeblendet fahrenden Gegners auch mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden sein kann. In dieser Woche werden die Schießübungen zu Ende ehe» und die Schiffe in die Heimathäfen zurückkehren, wo rse für die Mannschast beginn« Ein humorvoller Glückwunsch «inrar»- aa Sroiwu vrabtmolckung unsorvr SarUnar SvbrUtlaltnng Berlin» 27. August. In unterrichteten Kreisen hat ein Telegramm, das der RetchsverkehrSmtnister v. Gusrard an den Letter der Verkchrsfliegerschule, v. Gronau, auf Grund des erfolgreichen Ozeanfluges nach Neuyork gerichtet hat, große Heiterkeit erregt. Das Telegramm lautet: ,„Ju Stolz und Freude über den wohlüberlegten und kühnen Flug, mit dem Sie dem Luftverkehr einen bedeutsamen Weg über den Ozean gezeigt und dem Ansehen unseres Volkes in der Welt einen guten Dienst erwiesen haben, grüße ich Sie und Ihre Besatzung am Ziele Ihres Fluges mit herz lichen Glückwünschen. Als persönliches Geschenk von mir bitte ich Sie, eine Prachtausgabe des „Prinzen Friedrich von Homburg" von Heinrich von Kleist entgegenzunehmen. v. Gusrard, Reichsverkehrsmtntster." Um das Humorvolle dieses Telegramms zu würdigen, muß man sich vergegenwärtigen, daß das Reichsverkehrs. Ministerium, als man dort zu vermuten begann, Herr von Gronau würde einen Ozeanflug unternehmen, ängstlich be müht gewesen ist, von vornherein jede Mitverantwortung abzulehnen, und daß auch ausdrücklich erklärt wurde, daß Herr v. Grvnatk keine Genehmigung für den von ihm geplanten Ozeanflug weder nachgesucht noch erhalten habe. Für diese Haltung dürfte der Fachreferent für Luft fahrtwesen im Reichsverkehrsministerium, der Generalbiri- gent Brandenburg, verantwortlich gezeichnet haben. Be- kanntlich schließt nun aber Heinrich von Kleists „Prinz von Homburg" mit den Worten: „In den Staub mit allen Fein den Brandenburgs!" Man versteht, warum die Auguren in der Wilhelmstrabe einander zulächeln. Der ReichsverkehrSminister hat ferner Glückwunschtele gramme an Dr. Dornter, den Konstrukteur des Flugbootes, und an die Bayrischen Motorenwerke, die die Motoren für die Maschine geliefert haben, gerichtet. Kein Rückflug Gronaus Neuyork, 27. August. Kapitän v. Gronau hat erklärt, er beabsichtige nicht, mit dem Dornier-Wal nach Europa zurück- zukehren. Dte Atlantikslieger werden zunächst Chtkago besuchen, wo augenblicklich große Wettslüge stattfinden. Sie öeuIWn SWnslteM im amerikanischen SimMnk Washington» 27. August. Die im Austauschverkehr mit der Deutschen Reichsrundfunkgesellschaft stehende National Broadcasting Company stieß gestern abend zu Ehren der deutschen Ozeanslteger ihr kommerzielles Programm um, und schilderte tn einem tm ganzen Lande verbrettete« Kettenfunk dte große Leistung v. Gronaus und seiner Kameraden. Im Anschluß daran sprachen, durch den deutschen Konsul in Neu york, Dr. Heuser, vorgestellt, alle vier deutschen Flieger im Rundfunk. Diese Reden wurden von der National Broaü- casting Company auf dem Kurzwellensender nach Deutsch land übertragen. Dr. Heuser und v. Gronau sprachen englisch, dte übrigen drei deutsch,- ihre Ansprachen wurden durch Konsul Dr. Heuser übersetzt. »»« dte WinterauSbildungskur Sa- Me» weaea »er zerseimagSversuche aus Kreuzer ..Emden" Leipzig, 27. August. In dem Hochverratsprozeß wegen der Zersetzungsversuche in der Besatzung des Kreuzers „Emden" verkündete der Vorsitzende des 4. Strafsenates des Reichsgerichtes am Mittwoch nachmittag das Urteil. Vor der Verkündung wurde ein junger Mann aus dem Saale ge wiesen, weil er eine rote Armbinde mit der Aufschrift: „Wählt Liste 4" trug. Verurteilt wurden die Arbeiter Her mann Walter und Arntjen aus Wilhelmshaven wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu je einem Jahr FestungS- Haft. Bet Walter wurden vter Monate, bet Arntjen sieben Monate eine Woche für erlittene Untersuchungshaft ange rechnet. Der Sceheizer Erich Wende aus Wilhelmshaven wurde ebenfalls wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu einem Jahr und sechs Monaten Festungshaft verurteilt. Auch bet ihm wurden sieben Monate eine Woche als durch die Untersuchungshaft verbüßt betrachtet. Dte be schlagnahmten Flugblätter sowie die zu ihrer Herstellung gebrauchten Platten und Formen sollen etngezogen und un brauchbar gemacht werden. In der Begründung wurde unter anderem ausgeführt, baß die verteilten Flugblätter Zer- setzungsschrtften ersten Ranges seien. Ser Mtzimer Oberbürgermeister vom Amte suspendiert Wetzlar, 27. August. Gegen den Wetzlarer Oberbürger meister Kühn und den Leiter des Bauamtes, Stabtbau- tttspektor He pp ist vom Regierungspräsidenten in Koblenz das förmliche Disziplinarverfahren eingelettet worden. Beide Herren sind vom Amte suspendiert und dürfen die Vermal- tungsräume nicht mehr betreten. Ihre Bezüge werben ihnet» nur zur Hälfte ausgezahlt. Dte Verwaltung ist einstweilen dem ersten Beigeordneten Georg übertragen worden. Es soll sich um Unregelmäßigkeiten tn der Verwendung städtischer Gelder Handel». Etnzelhetten fehle» n»4h