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Großenhainer Unterhalkmgs- und Arr^erZeblatt. . Axmann Starke. Mit Hoher Concession gedruckt, verlegt und redigirt von i 6o>. Sonnabend, den 14. August auf hiesigem Marktplatze eingeleitet werden wird. Hain, am 10. August 1847. v. Hering. Der Stadtrath daselbst. Hofmann, Brgrmstr. Bekanntmachung. , , Es hat das Hohe Ministerium des Cultus und öffentlichen IirchM- s°»n--,. d-» 77^777,-777^ Erinnerung. Da die auf den nun verflossenen dritten Hebetermin 1847 zahlbaren Grundsteuern ohne längern Aufschub eingesendet werden müssen, so ergehet hierdurch an alle Diejenigen, welche ihre Beitrage der erlassenen Aufforderung ungeachtet noch nicht abgeführt haben, die dringende Erinnerung an sofortige Abzahlung derselben, welche zuverlässig innerhalb der nächsten drei Tage zu bewirken ist. Hain, am 14. August 1847. Die Stadt-Steuer-Einnahme. Der erste April. (Fortsetzung.) Aber in der Hauptstadt begann mein Glück bald wieder zu steigen. Die Empfehlung des Herrn Oberconsistorialrathes, der höheren Ortes sehr wohl angeschrieben stand, verschaffte mir beim Ministerium der auswärtigen Angelegen heiten, im Bureau der diplomatischen Corre- spondenz vorerst die Stelle eines letzten super- numerären Copisten, und ich begann einen ziemlichen Respect vor mir selbst zu fühlen. Ick befand mich wirklich in meiner neuen Stellung nicht so übel, als ich gedacht hatte; die bestimmte tägliche Arbeit, obgleich sie nur mechanisch war, that mir gut; sie erfrischte und kräftigte meinen Geist und verhinderte mich, meinen dummen, auf allen möglichen krummen, steilen und ge fährlichen Wegen und Stegen herumfahrenden Phantasien nachzuklettern. In meinen Freistunden beschäftigte ich mich damit, an die Fenster aller schönen Häuser hinaufzuschielen, die Spaziergänge und das Theater, so oft es nämlich meine beschränkten Finanzen erlaubten, zu besuchen und andere ähnliche Forschungen anzustellen, in der Hoff nung, meine schöne Reisende aufzusinden. Meine Bemühungen waren zwar fruchtlos, da aber die Stadt groß war, so gab ich doch nicht sobald alle Hoffnung auf. Zuweilen plagte mich noch der Gedanke an den armen Onkel, den ich so ganz allein und verlassen wußte. Ich hatte noch bis zum Augen blick der Abreise auf eine Versöhnung gehofft; leider umsonst. Da begann ich auch in meiner diplomatischen Laufbahn nach und nach keine üblen Fortschritte zu machen. Bereits hatte ich mehrere Reise routen für Hofcouriere abschreiben müssen, sogar einmal die Correctur eines Memorandum über stattgehabte Gebietsverletzung von Seite einiger dem Nachbarstaat angehöriger Wilddiebe zu besorgen, bei welcher Gelegenheit mir das Glück widerfuhr, einen majestätsbeleidigenden Druck fehler, der die schlimmsten Folgen hätte haben können, zu entdecken. Es war nämlich in Beziehung auf den Fürsten des Nachbarstaates der Titel „königl. Hoheit" mit einem klei nen h gedruckt worden, was ohne meine Ent deckung vielleicht zu einer Kriegserklärung hätte