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Dresdner Nachrichten : 26.11.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-11-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187411263
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18741126
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18741126
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1874
-
Monat
1874-11
- Tag 1874-11-26
-
Monat
1874-11
-
Jahr
1874
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.11.1874
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S»s»e«nk gl ich trü» 7 UM m der lkxpeduion MartkNürasir 12. «von- »cmenuple,» »iekteliaor- uch rr>/, §igr., durch dl« poft »» «gr. Sinjelne Siummeni l N.N. Auslage: 28000 <kr»l. gllr die Illitttglibr emge- sandter M»u»I:i>ple macht sich die vildoclio« Nicht verbindlich. guserate» Anvdl me »u«. wärt:. lluueen-Ieiu >,„<! Voxl«, in Hamburg. «>er llu Wien, Urivrig. ivairl, «rrilau. nraulsuil a. M — tluU lilrevo iu BrrltN, Ltl»»m, Blicu. Huuiburg Munlsurl a. M., giliu!' cbru. U.iubo L ' v lu Itaulfiirt u. M. — I r. lu iiMm!:,«. — llu r..s. Urlii-k«. Uuliier L Uv. lu Paris. Tageblatt für Politik, Unterhaltung «.Geschäftsverkehr.,» Druck und Eigenthum der Herausgeber: Eiepskl) sc Ueikhardt in Dresden. Si,1ev«1e «erden »«Men It ,u,«"»»»' du »b. > Ilm. < »>« vuneg« :r u»r.H» Neu ei>:: grvd- Kl«»«», »aß: 7 d.I !Ir..r UjNl. Der N«u« einer een- lvaUi e Pel reil« I«üer lv PIu. aiure>m.dl d!» Heile i?!,e. »>ne l" -runlie lür da« uachuiiluige Krlchei- »,n der Ins,rat« «Nb nicht gegeben. «»«wilrlige «nndttce»- rlnilriige vo» und unbc» k....ueu. Firmen u. Per. Ionen inlerire» wir mir «egen Prirnumeraiwo» Hablung durch vriete Marien oder Pollein«u>> luuz. UTndeniostn I>, iltgr. Inicrat, ibr »re Mvnteg« Nummer »der »ach einem Feiltag» die Zeile r Ngr. Ar. 33N. Rennzchntcr Jahrgang. IBLdSLÄ- aeEWÄtM LiWMMk Mitredacteur: Vr. H>nN Für das Feuilleton: ffnelvtz Hartl»»»»». DreSve», Donnerstag, Z«. RnNr»iker1874. Politisches. Drei Fundamenlalgesetze für die Einheit in der Rechtspflege hat der Bunbesealh dem Reichstage vorgelegl: die Organisation der Gerichte und die Prozeßordnungen für Eriminal- und EivilrcchG- falle. Das Gebiet der Justicgesetzgebung ist hiermit leincSivegü ab. geschlossen, Laster, dessen Lprechwerkzcugc Reden mit größerer Beschleunigung abfeuern, als das neue Mausergewehr, Modell 7>, Schüsse, Eduard Laster hielt bei der ersten Berathung der drei Justizvorlagen eine Rede, die sich selbst in dem uns zur Zeit vor- licgendrn gedrängten Auszüge wesentlich über das gewöhnliche Ni veau seiner Dutzendreben erhob. Wahrend sonst kein Gelüst des politischen, finanziellen, socialen oder kirchlichen Lebens sicher ist vor einem mehr oder weniger oberflächlichen Streifzuge des national liberalen Freibeuters, sind Justizfragen ein Boden, auf dem Nie mand Herrn La-sldr gediegene Kennlniß, Erfahrung und Scharfblick absprechen wird. Der Jurist Laster ist uns allezeit lieber gewesen, als der Politiker Laster; so geht es uns nicht allein, dieselbe Wahr nehmung ist schon von Anderen vielfach gemacht worden. Auch bei den Justizgesetzcn werden wir die von ihm verfolgten letzten poli tischen Ltrebeziele zu bekämpfen haben und über bas Zutreffende vieler seiner sachlichen Erläuterungen und Bemerkungen wird ein Zweifel nicht erlaubt sein. Der Reichstag, der am allernächsten unter dem Anstrome der Gewässer der LaStcr'schen Ergüsse zu leiden hat, folgte denn auch seinen diesmaligen juristischen Auseinandersetzungen mit »»gewöhn ter Spannung. Laster, ans dessen übrige Rede wir unter „Tagesgeschichte" verweisen, war am wenigsten erbaut von der vorgeschlagenen Orga nisation der Gerichte Es liest sich das erwarten. Dieser Entwurf geht nicht so weit, die Justizhoheit der Einzelstaaten ganz zu vernich ten; er ist eine, vielleicht nicht ganz gelungene, aber doch unter vor handenen Umständen erfolgreiche Vereinbarung zwischen den Einzel- staaten. Letztere erhalten sich von der Justizhcrrlichkeit sp viel, als sie bedürfen, wenn die Bnndesfürsten nicht zu erblichen Oberpräsi- dcnten von Baicrn, Sachsen, Württemberg u. s. w. dcgradirt und schließlich dem Schicksale der Herren und Grafen von Vorder- und Hintcr-Glauchau verfallen sollen. An das Reich kommt an neuen Justizrechwn so viel, als das Reich zur Ausübung seiner hohenMis- sion bedarf. Das erscheint uns ein recht loyaler, verständiger Vor schlag. Zu einer Vernichtung der Justizhoheit der Einzelstaaten ist, wie der preußische Justizminister bezeugte, die Reichsgesetzgebung nicht befugt. Es wird Sache der Regierungen aller der Staaten sein, welche noch nicht entschlossen sind in das Grab des Einheits staats zu steigen, auch den sich sicherlich kundgebenden Einheitsstaats- Tendenzen im Reichstage kräftig zu begegnen. Sonst geht Herr LaSker zuletzt gar noch so weit, einen der hellsten Diamanten deut scher Fürstcnkronen, das Begnadigungsrecht, aus den Diademen mit kecker Hand heranszubrechen. Jedes der drei großartigen Jnstizgesetze fand in einem deutschen Justizminister einen Herold, der sein Erscheinen aus dem parlamen tarischen Turnierplätze laut und feierlich ankündiate. Diese Art der Einführung von Gesetzentwürfen in die Debatte trägt eine Art dramatischen Gepräges an sich. Gewiß tonnen drei Gesetze nicht durch den Mund von vier Jusiizminister Herolden angekündigt werden. Preußen, der leitende Staat, hatte die naturgemäße Führung; cs konnte sich bloS fragen, welches der anderen Königreiche zurücklreten sollte? Daß die Rolle des Schweigens unserem Sachsen zusiel, wundert uns nicht. Wir sind seit Jahren gewohnt, daß unsere Bnnocseommissnre sich die Verschlagenheit Moltle's zum Muster wählen. Woran diese aus fällige Erscheinung liegt? Ter Chef unserer Justiz, Ercellcnz Abelen, dampft zur Berathung der Justizgcsetze nach Berlin; er wird nach Dresden zurückdampfcn, ohne öffentlich gesprochen zu haben. Diesen Entwürfen steht er nicht als Fremder gegenüber. Wir wissen vielmehr, daß im Bundcsnrthe ihm das Referat über wichtigste Lheile dieser Gesetze übertragen worden war und daß er sich seiner Ausgabe mit der ihm eigenen Gewissenhaftigkeit unter zogen hat. Seiner Pflichttreue ist die Förderung jener großen Reichsanfgaben wesentlich mit zu danken. Aber seine Thätigteit, wie der Vibersleiß oer anderen sächsischen BundeSrathomitglieder, ihre Hingebung, ihr Schah von Kenntnissen dringt nicht an die Ocffcntlichkeit. Wag sie leisten, bleibt das Geheimnis; der Wände der Berathungözimmer im BundcSrathe; der Reichstag, die Nation erfährt und erlebt Nichts davon. Woran das liegt? An einer übergroßen Vorsicht? Am Mangel an Energie? Wir wissen es nicht. Aber so viel wissen wir, daß die Folgen dieser Haltung sich bereits geltend machen. Wenn unsere Vertreter ihr Licht niemals vor der Nation leuchten lauen, so bemächtigt sich un serer Brüder außerhalb der grünivMen Grenzpfähle allmühlig der Glaube, so irrig cr ist, daß unserm Lande die Capacitäten man geln, die den großen Verhältnissen, in die wir Gott sei Dank durch das Reich gekommen sind, gewachsen wären. Der Aberglaube einer geistigen Inferiorität unserer Vertreter setzt sich fest. Niemand ver langt, daß der hohe Beamte, der die Stimme Badens, Hessens oder Sachsens vor der Volksvertretung der deutschen Nation führt, so oft aus der Mensur liegt, wie dies die Verhältnisse dem Präsidenten des Reichskanzleramtes Delbrück aufnöthigen. Aber daß die Nation auch dann und wann daran erinnert werde, daß unser Volk-stannn Vertreter besitzt, die mit denen anderer Stämme an NeichStreue, an Intelligenz, Beherrschung des Stoffs, Veredtsamkeit und anderen parlamentarischen Tugenden wetteifern, das ist ein tiefempfundener, ist ein gerechter Wunsch. Wohl ist sehr oft Schweigen Gold, Neben Silber. Nun, wir Sachsen staben jetzt so viele derartiger oratori- schcr Goldbarren angcsammelt, daß ein Abfluß dieses Edelmetalls uns recht steilstem wäre. Wer nichts aus sich inacht, aus idem machen sich auch die Anderen nichts; von wem man nie etwas hört, der existirt e uch nicht für Andere. - Ueber Rußland urtheilt, sarkastisch und wahr genug, die Frkf. Ztg. also: „Die europäischen Blätter berichteten über Unordnungen und Verhaftungen im russischen Reich, und der Zar jammt sei neu Ministern sind außerordentlich verwundert, was solchen Nach richten zu Grunde liegen könnte. „Das Budget pro 1875 schließt zuverlässigen Mittheilungen zufolge, mit einem bedeutenderen Uebcrschuß ab, als erwartet worden war, und wird die günstige Fi nanzlage eonstatiren." Die Finanzmünner Europas sind höchlichst verwundert, wie so dies gekommen ist. Und doch ist nichts einfacher als die Erklärung dieser Erscheinung. Unruhen dürfen in Rußland überhaupt nicht Vorkommen — so will es der Zar, und am wenig sten darf dann von denselben die Rede sein, wenn dem Westen aber mals Geld entführt werden soll. Wer aber seinem Volke Ruhe und Zufriedenheit gebieten kann, wird doch auch die Macht haben, einen Uebcrschuß im Budget hervorzubringen." Ueberhaupt ist es mit dem russischen Budget so ein eigen Ding. Der russische Finanz- minister hatte einst die Idee, es nach dem Muster europäischer Staa ten aufzustellen. Zu dem Bchufe nahte er sich dem Zaren mit der ehrerbietigen Bitte, Seine Majestät möge doch geneigtest die Sum men beziffern, die sie jährlich für die Civilliste zu gebrauchen gedenke. So hoch diese Summe auch sei — aber eine bestimmte Ziffer sollte es sein. Was war die Antwort? So lange ich wenigstens lebe, nehme ich aus der Staatolasse stets so viel als ich brauche! Zou! LocalcS und Sächsisches. — Bei der Ankunft Ihrer Majestäten des Königs und der Königin in Altenbnrg, welche am 23. Mittag gegen 1 Uhr erfolgt ist, wurden nach dem Dr. I. dieselben im Vahnhose von Ihren Ho heiten dem Herzog und der Frau Herzogin, sowie dem Prinzen Mo ritz empfangen. Auch hatten sich zur ehrfurchtsvollen Begrüßung Ihrer Majestäten das Ofsicicrseorps und ein zahlreiches Publikum eingefunden. Nachdem Se. Mas. der König, begleitet von dem Her zoge und dem Prinzen Moritz, die ausgestellte Ehrencompagnie, während das Musikchor die Sachsenhymne spielte, besichtigt hatte, begaben sich die hohen Herrschaften in die bereit stehenden Wagen und fuhren in das Residenzschloß. Abends wohnten dieselben einer Vorstellung im Theater bei. Sodann war militärischer Zapfen streich. Ein Hosconcert und eine Jagd in der Leinawaldung waren in Aussicht genommen. Gestern Abend wollten die Majestäten wie der hier eintreffen. — Dem Hauptmann v. Bremer ist das Ritterkreuz des Al- brechttorden» und dem Büchsenmacher Einhorn vom Artilleriedepot die goldene Medaille desselben Ordens vergehen ««den. , >. — Ueber den Ausfall der Wahlen zum Kreuzkirchenvorstand konnten wir trotz mehrfacher Erlundigung in der Expedition die ses Kirchenvorstande« nur so viel in Erfahrung bangen, daß wegen eines Formfehlers ein Protest gegen die Wahl erhoben worden ist. Bekanntlich ist eine Anzahl Wähler veranlaßt wor den, im Wahllocal mehrere Namen auf dem Stimmzettel zu strei chen. Hierin scheint man eine Verletzung der Heimlichkeit der Wahl gefunden zu haben. Von anderer Seite fühlt man sich mit Recht darüber beschwert, daß der Kirchenvorstand den Wäh lern zumuthete, außer Vor- und Vatersnamen und Stand der Eandidaten noch ihre genaue Wohnung auszuschrciben. DaS er schwert das Wahlgeschäft doch ganz unnöthig. — Nachdem sich die königl. Genie-Dircction mit dem Grund stücksbesitzer Gräfe verglichen hat, ist seit vorgestern die Pferde bahn, die von der Elbe durch das Linkesche-Bad-Areal über die Schillerstraße hinweg nach den Militärbauten führen soll, wieder in Angriff genommen worden. Die Ucbcranstrcngung der armen Lastpferde beim Transport der Steine ist nun nicht mehr zu beklagen. Die Passage auf der Schillerstraße erhält freilich manche Unterbrechung. — Vorgestern Nachmittag sah man nach Neustadt von einem Soldaten zwei herrliche Fächcrpalmen tragen, welche die allgemeine Aufmerksamkeit und Bewunderung der Begegnenden erregten. Die Fächcrpalmen waren von bedeutender Größe, vom Fächer herab bis an das untere Ende verschwenderisch mit saftigem Grün und wei ßen Blumen geschmückt; das Ende der Stiele zierten prachtvolle Bouquets. Wie wir vernahmen, sollten dieselben zum Schmuck des gestern unter reichen militärischen Ehren begrabenen Oberst Andrer dienen und waren eine Gabe des kgl. KnrgSministeriumS. — Daß eS Weihnachten wird, sehen wir nicht bloS an den reich ausgestatteten Schauläden und den unzähligen, mit Annoncen aller Art ««gefüllten Jnseratenbeilagen der Zeitungen, man merkt'S auch am kgl. Hofpostgebäude, wo die alljährlichen Anbauten, die zur Aufnahme der tausend und abertausend Pallete, Kisten u. s.w., an gefüllt mit Geschenken aller Art zum heiligen Feste, bestimmt sind. Wie Viele gehen nicht vorüber dabei und denken, ob auch dir daraus eine Gabe kommt. — Vorgestern Nachmittag hatte an dem Stemabladeplatze unterhalb der CarlSstraße in der Nähe der Dampfschiffstation der Führer eines mit zwei Pferden bespannten Steinwagcnü das Un glück, daß der beladene Wagen beim Umlcnken mit dem Hintertheilc den Damm hinabrutschtc und dadurch nachgerissen wurde. Eines der Pferde ertrank dabei im Fluße. — Ein als Lampenwärter auf hiesigem Leipziger Bahnhofe sungirender Arbeiter hatte vorgestern Nachmittag das Unglück, während seiner Beschäftigung, die Waggons eines zur Abfahrt be reitstehenden Bahnzugs mit den nöthigen Lampen zu versehen, in Folge des auf den einzelnen Waggons angesammcltrn Schnees auszugleiten und von deniselben herabzustürzen. Er erlitt dadurch einige Nippenbrüchc und mußte in Folge dessen nach seiner in Pieschen befindlichen Wohnung transportirt werden. — In der Secstraße verfolgte vorgestern Nachmittag eine Frau unter lautem Geschrei eine andere, welche nach der Wcbcr- gasse zu lief und in derselben von einem entgegentvmmenden Gendarm fesiaekglten wurde. Di« Erster«, eine Schuhwaaren-! Händlerin, beschuldigte die Fellgehaltene, daß dieselbe ihre Schuhe gestohlen habe, was dieselbe aber hartnäckig leugnete. Sie wurde nichtsdestoweniger von dem Gendarm mit nach der nächsten Po lizeiwache genommen und hier fanden sich in einer unter dem Rocke der Frau entdeckten sogenannten Tiebestasche die Beweise gegen die behauptete Unschuld der Frau in mehreren Paaren neuer Schuhe vor, welche die Händlerin als ihr Eigenthum er kannte. — Bezüglich der vorgestrigen Notiz, den Unglücksfall aus dem Gräfe'schcn Neubau in Wachwitz betreffend, theilt uns der Bauherr mit, daß der Arbeiter insofern die Schuld an dem Unfall trug, als der Einschub nach sachverständigem Urtheil nicht geeignet ist, große Lasten, wie sie ihm durch den Arbeiter zugemuthet wurden, aufzu nehmen. — Beim Auswerfen einer Grube in der Nähe der Zschert- nitzer Schanze wurde ein menschliches Sickert, das jedenfalls aus dem Jahre 1813 hcrrührt, ausgefrnrden. — Am vorigen Montage wurde ein Kohlenhändler aus Lin- dcnau arg dadurch verletzt, daß er zwischen seinen Wagen und einen ganz nahe vorüberfahrendcn Langholzwagen gerieth. — Vorgestern Abend hat eine zahlreich besuchte Vcrsammlnug im Saale der Kaunnannschail ücl, alt« Gcincinnühigcr Verein constitulrt, dessen Zweck darin besteht, abicl cnd don jcbcr poli tischen und religiösen ParteistcUung tic sittlichen, geistigen und ökonomische» Interesse» her Bevölkerung Dresdens und Um gebung zu sördcni. In den Vorstand wurden > crr Statlra!» Bchnnch, Professor De. Ianasch, Adv. Ile. Georg Richard Schmitt, Kauimann Richard Scheller, Ingenieur Pieper und Skadtrath Grüner gewählt, welche vermöge des ihnen durch die Statuten znstehenbcn Rechtes der Zuwahl noch die Herren Partikulier Krohn, V. Stockhauscn. Diaconns 1>r. Peter und Vidiiothckar 1)o. Schnorr v. EarolSieid sich zur Leite slclitcn und hiernach Herrn Stattrath Vehniick, -um Vorsircndcn, Herrn t)r.Schnorr v. Carolsiclb zu denen Stellvertreter, Herrn lir. G. R. Schmidt zum Schiittiührer und Herrn v. Stockhauscn -um Eassirer wähl ten. Zunächst wird sich der Verein mit Veranssallung populärer öffentlicher Vorträge, wozu schon eine stattliche Anzahl hervor ragender Redner gewonnen ist, icrner mit Gründung einer Volkö- bidliolhek und mit Gründung von Eoniumvercmcn beschäMgen. Jedenfalls Ist dieses Unternehmen mit großer streute zu begrü ßen, da sich erwarten läßt, daß der neue Verein viele tüchtige Kräfte dem Gemeinwohl nutzbringend machen werte, denen eö bisher an einer passentcn Gelegenheit gefehlt hat, ihren Gcmein- sinn zu belhatige», da ihnen das Feld der Politik hierzu nicht anstank. — In ähnlicher Welle wie bei tcn verschiedenen Kirchen- parochien unserer S tadt findet bei der hiesigen Israelitischen RcWons-GLwcinde Sonntag den 2k). d. M. ciut tl'eilweise Neuwahl ihn» Vorstandes statt welcher bei diekcr von größer» Bedeutung ist, da deren Vorstand nicht nur §ieVerwaltung teS Gemeinde-Vermögens obliegt, sondern diesem auch die kirchliche Besteuerung der hierortlgcn Israeliten zuftcht, sowie alle Anord nungen hinsichtlich tcrEnltng-uiid Gottcsticust-Einrichlungen in Ermangelung cineö Eonsisloriums von ihm ansgchcn. Voraus sichtlich dürfte das auöschcitcntc Mitglied dcö Vorstandes, Herr Cominerzic» Rath Joseph Äff eher, wohl wictergewählt wer den, während iür die Wahl zweier Dcpntüten die Herren Parti- kullcr Moritz Eger und Kaufmann Adolf Ioökh in Aus sicht genommen sind. — Die Versteigernngsgebübr für unelngclöst gebliebene Psän- derlim hiesige» städtische» Lcibhalllc, ist von rathöwcgen vom 1. Jan. 187ä an aus . ig. pi o Mark leslgcietzt worden. - Herr Förster Wagner in Schöiifelt bei Großenhain über sendet unö ein lieblich duftendes Sträußchen Blume» anö seinem Garten und anö dem scincs Nachbars des Herrn Schncitcrmelstcr Brauer. Es sind dies die letzten Grüße der sterbenden Statur. Trotz gar nicht unbeträchtlich gesunkener Tcmperatnr und eines gar hübsch gefallenen Schnee s haben sich doch noR Rose, Reseda, Nelke u.s.w. ganz frisch und duftig erhalten, und Höften wir, daß dem wackcrnzSender die Freute seinem schneeigen Blnmcn- Garten noch einige Zeit währe. -Am 1k). d. Vormittags hat sich aufterncuenEilen- burger Bahn ein Unfall zugctragcn, welcher leicht schweres Unglück hätte nach sich ziehen können. EI» Personenwagen ft. Elaste eniglclste und holperte ohne daß der Zug zum Halten kam, außerhalb der Schienen auf tcn Schwellen bis kurz vor dem Bahnhofe fort, wo cr zu sieben kam. Personen und Gepäckc wurden in sehr rücksichtsloser Welle nmhcrgcschüttett: die Lage wurde natürlich dadurch nickst verbessert, daß der im Wagen aw- gestellte Oien seine glühenden Kohlen umhcrsästcudertc. Glück licherweise kamen tie st assagicre mit dem Schrecken und der Angst davon. Der Wagen mußte natürlich rcparirt werten, waö einem Torgauer Schlosser noch an demselben Tage übertragen wurde. Derselbe legte sich nach getbaner Aibeit, um auszuruhen, aul cine im Wagen befindliche Schütte Stroh - nun Ist jcft »falls aus dem glühenden Oien ein Funke auf das Stroh gemllc» und ter Wagen in Brand gerathcn. Dein cingeschlossenen Arbeiter rückte nun das Feuer gehörig auf de» Leib und er schrie laut nach Hille, denn hinaus konnte cr nicht, da die Thürcn von Außen verschlossen waren. Die Rettung konnte nur dadurch bewirkt werden, daß man den Unvorsichtigen durch das Fenster aus dem über und über brennenden Wagen herauöholtc. So haben auch die Waggons ft. Elaste ihre Schicksale. — Olbernhau, 2ft. Siov. Endlich ist ter längst im Stille» erwartete Schnee gefallen und hat unser liebes Schmer zenskind mit einer Decke zugedeekt, wo cs hoffentlich biö zum nächsten Frühjahr ungestört schlaff» kan» und dann noch man chen Tag gebrauchen wird, ehe cs lebensfähig und zum Gehen gebracht werde» wird. Immer und Immer würde dein Publikum das ganze Jahr hindurch Sand I» tic Auge» gestreut, damit die Hoffnung erhalten blieb, sie ,nämlich die Chemnitz-Komotaucr Bah») wird und muß hier biö den I. Juli b. I. fertig werbe», aber wie war kaS möglich bei io wenig Arbeitskräften, dann wurde der l. September bestimmt genannt, an welchem sie über gebe» werten müßte, da, o weh! wurde das liebe Gelb auf ein mal alle, ein Fall, der nieist mit i,n Budget stand, und abermals wurde nickstS. Den Herren Bauuisteriichmcrn sind solche unvor- hcrgeschkneFälleanch »lelstmilicb, wenigstens scheinensieNielstSdadei cinzubüßen, nun wurden tle meisten Arbeiter entlassen, und man hing die Köpfe gewaltig, bis sich endlich wieder ein Gelbmann fand, der »im das Kindlcln in seine Arme nahm und hoffentlich zu seinem Nutzen und Vorthcit groß ziehen wird. Kam» daß einiges Leben darin war, schlug ma» gleich an die große Trenn mel »nd bis 2l). d. M. sollte und mußte per Bauzug nmcrn Ort erreichen und die iiiterimislische Eröffnung wurde bald darauf in Aussicht gestellt, ein reckst nettes Manöver, damit die in diese Seit kur» o") einander fallenden zwei lebten Zahlnnae» mit
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