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und ist sowie F . Schandau, am 28. März 1894. Schollig, Gcrichtövollzicher V. Thümmel. v. Mehsch. Edclmann. obcrhanpte crwicscncn Anfmerksamkeit seine besondere Bc- fricdignng nnd GcnnMnnng über den Verlauf seines kürz lichen Erholnngsanfcnlhallcs in Südfrankrcich zu erkennen «eben; politische Motive haben jedoch den österreichischen Monarchen bei seinem Vorgehen gewiß nicht geleitet. Höch stens könnte inan ans demselben noch den Schluß ziehen, daß Oesterreich-Ungarn mit der französischen Ncpnblik anf gutem Fuße zu stehen wünscht, unbeschadet seiner festen Zu- gchöiigkeit znm Dreibünde. Angesichts des unbewölkten heiteren politischen Horizonts Europas ist cS wohl erklärlich, daß wieder der alle Vor» schlag einer allgemeinen Abrüstung unseres Weltthcilcs anf- taucht. Aber so erhebend dieser Gedanke auch ist, so muß seine Verwirklichung doch entschieden bezweifelt werden, die Einführung eines immerwährenden „Gottcsfricdcuö" durch eine Ablegung des Waffcnklcidcs der Völker wird eben immer wieder an den realen Verhältnissen scheitern. Immer hin heißt es für die Sache des Friedens schon viel gewonnen, wenn die schlnmmeruden großen Gegensätze in der euro päischen Politik immer weiter zurückgcdrüngt werde», wie es nnstrcitig durch die gegenwärtige Entwickelung der euro päischen Tagesgcschichte geschieht. Schließlich haben hierbei mich die zeitweiligen großen intcrnmionalcu Vereinigungen ihre versöhnende nud auSglcichende Rolle zugewiesen erhalten, wie gerade jetzt die harmonischen Friedcnsklängc bekunde», . welche vo» dem i» Nom versammelte» interiiationatcn Acrzte.Congrcß aus ertöne». <1 v r IS p r ' I I 8 1» 4 Vormittags 11 Uhr als Vcrstcigcrungstcrmin, Nichtamtlicher Theil. werden darf, so bleibe» doch zugleich die allen bewährten Bürgschaften für die Fortdauer des europäischen Friedens bestehen. Vor Allem erhält sich daö innige Bündniß- und Frctmdschaflsvcihältniß zwischen den beiden millclcuropüischcn Kaiscireichen in nngcschwächlcr Stärke, wie soeben die Zn- sammcnkuuft der Kaiser Wilhelm nnd Franz Josef in Abbazia dargelegt hat und wie dies weiter auch der bevor stehende Gegenbesuch Kaiser Wilhelms beim österreichische» Herrscher iu Wie» bekunden wird. Daneben währen auch die herzlichste» Beziehungen Dcnlschlands nnd Oesterreich- Ungarns zu Italien ungetrübt fort, waö auS mancherlei Anzeichen erhellt, die hie und da zu vernehmenden Be hauptungen von einer angeblichen Lockerung des Dreibundes sind durch nichts begründet. Politische Zeichcndenlcr wollen in dem nnlcugbarc» Umstande, daß die handelspolitische Spannung zwischen Frankreich nnd Italien nachzulassen bc- ginnt, eine sich leise markircndc Vorbereitung Italiens zur Abschwenkung vom Dreibünde erblicken; es lohnt indessen nicht, auf daö Haltlose einer solchen Eombiuation näher cinzngchcn, zumal sich ja eine wirthschafllichc Wieder- aunähcrung Italiens an Frankreich ganz gut mit den Ver pflichtungen erstere» Slaalcö gegen seine beiden Bundes genossen vereinbaren ließe. Weiter glnnbkn die nämlichen Leute der Verleihung des GroßkreuzcS des österreichischen SlefanordcuS an de» Präsidenten Earnot eine gewisse Be- dcutnng beilegen zu müssen, gewiß trägt aber daö Ercicmiß »nr den Charakter einer höfischen Kundgebung. Kaiscr Flauz Coscf wollte mit dieser dem französischen Staalö- Gefcstigte Friedensaussichtcu. Seit Jahren hat Europa kein so friedliches Gepräge gezeigt, wie gerade im jetzigen Zeitpunkt, und es begreift sich daher, wenn allseitig die Hoffnungen auf die fernere Erhaltung der Völkcrharmouie unseres Weltthcilcs im wachsen begriffen sind. Namentlich stellt cs sich immer mehr heraus, daß dem deutsch-russischen Haudclövcrtragc in dcr That eine nicht zu nnteischätzendc allgemeine Friedens- bcdentnng znkommt, denn mit seinem Abschluß is, unzweifel haft cinc freundlichcic Wendung auch in den rein politischen Beziehungen zwischen Deutschland und Nußland cingctrelcn. Erst die jüngsten Tage haben hierfür wieder einen neuen Beweis geliefert, durch die Auszeichnung des Reichskanzler« Grafen Capnvi, dcö StaatSsccrctärS v. Marschall nnd dcö preußischen Gesandten v. Thielmann seitens dcö Czarcn mit hohe» russische» Orden, und es liegt in Erwägung der ob- waltenden Verhältnisse auf der Hand, daß diesem Vorgänge mcht lediglich der Charakter eines der zwischen befreundeten Staate» üblichen Höflichkeiisacte znkomntt. Sicherlich würde die Besserung in dem politischen Verhältnisse zwischen Deutschland nnd seinem mächtigen östliche» Nachbar reiche Erdings einc noch weil hellere Bclcrichttmg erfahre», wenn es im laufenden Jahre- zu der gerüchtweise nngcküiidiatcii Begegnung dcö deutschen Kaisers mit dem Czarcn kommc» sollte; offenbar erscheint aber den betreffenden Gerüchte» gegenüber noch große Zurückhaltung geboten. Wenn somit die Wiederannäherung zwischen Dcnlsch- laud und Nußland als eine neue Fricdcuögcwähr begrüßt Wegen Reinigung der Expcdiliousränmc können bei dem imlcrzeichncten AmlSgcrichlc Freitag und Sonnabend den 20. n. 21. April dss. Is. nur dringliche Sachen erledigt wcrdcn. Schandau, am 3. April 1894. Königliches Amtsgericht. Ihle. werden. „ Schandau, am 23. Februar 1894. Königliches Amtsgericht Ihle. Nachdem Herr GnlSbcsitzer Gottlieb Eduard Peschke als Gerichlsschöppe für NeinhardtSdorf bestellt und iu Pflicht genommen worden ist, wird solches hierdurch öffentlich bekannt gemacht. Schändern, nm 31. März 1894. Königliches Amtsgericht Ihle. «I v r I v pr11 I 8 I Vor mittags 11 Uhr »ta F>rmitt rn Verkündung des Vertheilungöplanö attbcranml worden. Eine Ucbcrsicht der aus der, Grundstücke» lastende» Ansprüche nnd ihres char g- vcrhällnlsses lan» in der GcrichtSschrcibcrU des »Mcrzeichnclen Amtsgerichts ungesehen Sächsische MMmg. AmtMÄt ,1, >, MM. -M* - ---------—bau, Sonnabend, den 7. April 1884. Zwangsversteigerlmg. den Wohn- ""d Wirchschastsgkba^ „,j, zz 34,, u Flächen- 253 bis 261 des Jlnrbnchs sü. Ralhma>'nSdo ans 22079,40 NU. gUchätzt^chtcre?'^«^^ Ät« Li..»-'««'-- «nb-Sd. Nr. 7«. Verordnung, , die Beförderung von Petroleum in Kastcnschiffcn auf der Elbe betreffend; vom 1. November 1893. lieber die Beförderung von Petroleum in Kastcuschlsfcn auf der sächsischen Elb- strecke wird hierdurch Folgendes verordnct: Hinsichtlich der Ausrnstnng der Kastenschisse. 8 1. Die Pctrolcum-Kaslcuschisfc müssen in den Wandnttgcn durchgängig aus Eisen oder Stahl hcrgcstellt sein; der Schiffsboden kann an« Eisen oder Stahl oder auch aus Holz bestehen. L 2. Ein Petrolcmnkasteu (Laderaum für freies Pctrvlcum) darf urcht "'ehr als 150 Knbikmcter FassimgSraum cnlhalicii. Er muß durch einen cffcrueu Bodenbelag, snllc das Schiff cincii Holzboden besitzt, sowie durch eine eiserne Decke und durch "seine -..ncr- wände dergestalt dicht abgeschlossen sein, daß ein Ausrmncn von Petroleum nicht slalt- fluden kanii.^ Pctroleumkastens oder jeder Abteilung eines solchen muß ein fest und dicht verschließbares Mannloch haben. Die Pctrolcnmkasten dürfen nntcr sich dnrch je eine von Deck ans schlichbare Ocffnung oder Röhre von höchstens «>-.0 Quadrat- ccntimctcr Querschnitt verbunden sei». . Besonders angebrachte Abzngöiohrc, sowie als solche dienende öinlaßrohre müfscn mit dichtem Drahtiictz überdeckt sein. L 3. Kajül- und Schlafränmc dürfe» nicht nnmiltclbar an Pctrolcumkastcn stoßen, sondern müssen mmdcslcnS '/, Meter von denselben entfernt sei» nnd außerdem nach dem Petrolcnmkaslcn zu ciue rauchsichcrc, unvcrbrcnnbarc Wand enthalten. Von den KajüO und Schlafräumeu ninß eine leicht zugängige Verbindung nnmitlelbar nach dem Ober decke bcstchc». 8 4. Schisfspollcr, Maste», Winde» imd andere SchisffahrlSvorrichtnngen dürfen nicht so angebracht sein, daß dnrch deren Gebrauch ein Pclrolcnmkastcn undicht werden kann. 8 5. Jedes Petrolenm-Kastcuschiff mnß mit cimm oberhalb der Wasserlinie (bei tiefster Emtanchmig) um das ganze Fahrzeug hcrumgchcudcn hellblauem Anstrich von min destens 30 Ccntimcter Breite versehen sein. 8 6. Die Pclrolciim-Kastcnschisfc müsscn mit Ketten oder Drahtseile» ausgerüstet sei«, welche a» dem zur Befestigung am Lande dienenden Ende ein anslööbarcö Glied habe». II Hinsichtlich der Ansübung dcö Petroleumtransports. 8 7. In Kastcnschiffcn darf frcicö Pclrolcum von weniger als 0„ spezifischem Gewicht nicht befördert werden. Kein Pcirolenmkastcn darf anf mehr als 98 Prozent des Raumes, welchen er einschließlich seines etwaigen Doms cuthält, mit Petroleum gefüllt werden. 8 8. Auf Kastcnschiffcn mit Peliolcumladmigen an Bord darf, außer iu den Kajüten, weder Feuer oder offenes Licht gehalten, noch Taback geraucht werden, auch dürfen auf denselben weder Sprengstoffe, noch leicht entzündliche Gegenstände vorhanden sein. Die Verwendung von Kraftmaschinen, welche dnrch Fcncrwirknng in Thäligkeit gesetzt wcrdcn, ist anf Pclrolcum Kastcnschiffcn nicht gcstaitct. 8 9. In Schlcppzügcn, die nicht aiiöschlicßlich aus Pclrolcum-Kaslenschisfen be- stchcn, darf mir ein dcrarligcö Fahrzcng und zwar zunächst hinter dein Schleppdampfer geführt weide». 8 10. Vorbehaltlich der für Häfen und Umschlagplätze gellenden besonderen Vor schriften diiifc» auf dem Strome nnd an den Usern Pctrolcumkastcn mir an den von dcr zuständigen Polizeibehörde dazu bestimmten Stellen gefüllt oder geleert werden. Die Reinigung der Schisse von Pclrolcnmrückständeu Hal dcr ström- oder hafen- polizeilichen Anweisung gemäß stattznfiudcn. v. Allgemeine Bestimmungen. 8 11. Diese Verordnung tritt vom 1. April 1894 ab in Wirksamkeit. 8 12. Zuwidcihaudlimgcu gegen die vorstehenden Vorschriften werde» mit Geld strafe bis zu 60 Mark oder mit entsprechender Haft geahndet. Dresden, den 1. November 1893. Die Ministerien der Finanzen nnd des Innern. Bekanntmachung. Mit Rücksicht auf den nunmchrigcii Wicdcranfgang dcr Elbschifffahrt nchmcn die unterzcichiiclen Königliche» Elbslromämlcr Vcra»Iassn»g, dic Schifffahrllreibcndc» auf dic nachstchendS abgcdrncklc Ministerial Verordnung vom 1. November vorige» Jahres noch besonders aufmerksam z» machen. Dresden-Neustadt, Meisten und Pirna, am 27. Mürz 1894. Die Königlichen Amtshanptmannschaften daselbst, als Elbstromämter. v. Wels. v. Kirchbach. I»i Knnze. Bekanntmachung. 8<»i»nnI»vn«I, «I«I» r. V<»I IN. II VNr sollen in Schöna im Gehöfte dcr Gutsbesitzerin vcrw. Anders 1 Dreschmaschine, 1 Wiithschafiswagcn, 1 Wäschemangel, 2 Ncitsatlcl, 1 «Schreib tisch, 1 VerUkow, 3 Kleidcrschränke, 5 Bette», 3 Sophnö, 5 Tische, 1 Nähtisch, 1 Kommode, 1 Pciz, Spiegel, Bilder, Stühle, Gardincn, Ronlca»x, Tisch decke», Bettdecken, Stnbcnläufcr nnd verschiedene andere Sachen mehr dnrch den Untcrzeiämetcn öffentlich versteigert wcrdcn.