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Dresdner Journal : 13.05.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-05-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189305134
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18930513
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18930513
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1893
-
Monat
1893-05
- Tag 1893-05-13
-
Monat
1893-05
-
Jahr
1893
- Titel
- Dresdner Journal : 13.05.1893
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^109 Sonnabend, den 13. Mai, abends 1893 Zrrs-nerAMmal »Ne«. h-pprl. e» >45 .08 er 34 7 «34 i7S 707 i 71 SS 411 -4 Ü44 4S 840 16 74 SS 917 34 »3 907 45 68 74 SSO 42 74 400 »00 SOS 94 711 55 S45 793 ellt. kl 7a ceSda. Degner D. Kunst und Wissenschaft. zu lassen. O. B. 6 litt», DrrSdt«, Sr. Majestät mber^ Htrr» Amtlicher Teil. 13. Mai. Auf Allerhöchsten Befehl Fleißes dieses günstige Resultat als eine Empfehlung für ihre weitere Laufbahn an die Öffentlichkeit treten sechs Jahre zu suspendieren, sowie die jährliche Verzinsung auf 7'4 Millionen herabzusrtzen, und erklärt, daß die nationalen Hilfsquellen keine höhere Verzinsung gestatten. Gerüchtweise verlautet, daß der KriegSminister und der Finanzminister demissionieren würden. Die Madonna drS Botticelli. Novelle von Lothar Brenkendorf. (Fortsetzung). v»»u^»pr«t,, vr«»6«a vivrtsIjLdrUed » Hard 50 ?f., Kot Loo Laioorl. äentovkoo ?o»t»n»t»lt»a viortal- j»t»rl»od 3 »u,,erkalk ds» d«ut»etl«» Lolodo» tritt koat- uod LvewpelrutckU^ klniu. Liorsln« Nummern: 10 kk. LLdllaalxuulrsavdlldrear kür dea lt»ua> einer ^«»paltenen 2«ilv deiner LodriN 90 kk. Unter ^kmx««nat" di« 2«ils 50 Dü üei InkeUeo- nnU /.itkero»»tr entepr. Lracvelnenr LNgchel» mit Auenakrn« 6er 8onn- u. keiertnjs« »benä». kernepreed-Anackluse: dir. 1295. Für die Geiamtleitung verantwortlich: ^ofrat Dtto Banck, Professor der Litteratur- und Kunstgeschichte l3«. 148 S1 c. l. Otto Haupt. , Hrn. Lehrer 4t und cesden; lieichelt ter mit r Joh. mp in it Frl. Fabri - swalde n. ) Notar (" I.) Brau- Lauten - rokurist kn: Hr. Zoyann re-den; itz eine ristianc n geb. garethe reSden; reSde»; Rotjch ifmann Dewald rriebler 20 Irr iS, un- « Faß 10 G, 00 » >2ro- M. M »«Juli eichend. »-Juni l5i,50, M. S. 37,90, 0 M. , 50er l loco M. «, r. <8. , per ember- crSdner 0, do. Sedeckl. des Königs wird wegen erfolgten Ablebens Ihrer Durchlaucht der Prinzessin Elisa» beth von Schwarzburg.Sondershausen am Königl. Hofe die Trauer auf drei Tage, vom Sonn tag, den 14. bis mit Dienstag, den 16 d. Mts. in Verbindung mit der bereits angelegten getragen. Se Königl. Hoheit der Großherzog von Hessen und bei Rhein ist gestern Abend 8 Uhr 2V Min. von Darmstadt hier eingetroffen und im Königl. Re sidenzschlosse abgetreten. Die in LvLQgelicis beauftragten StaatSminister haben die Stelle eines zweiten weltlichen Raths bei dem evangelisch-lutherischen LandeSconsistorium dem zeitherigen Ober-Regierungsrach im Ministerium des Innern Johannes Martin LotichiuS übertragen. Auch haben Se. Majestät der König demselben den Titel und Rang einer OberconsistorialrathS Aller- gnädigst zu verleihen geruht. allen Staaten, insbesondere zu Brasilien und Chile hervor; die Lage drS Staatsschatzes sei eine befriedigende. Der auS den europäischen Anleihen berrührende Betrag erreiche eine Höhe von 222 Millionen Goldpiaster. Die Unterhandlungen mit den StaatSaläubigern zur Herabsetzung der Schuld- zinsen bis 1898 seien dem Abschlusse nahe. BuenoS-AyreS, 13. Mai. (Tel. d. Dresdn. Journ) DaS Reutersche Bureau meldet von der Botschaft drS Präsidenten der der Eröffnung deS Kongresses deS weiteren: Dir Einfuhr im ver gangenen Jahre betrug 2l Millionen Dollars, die Ausfuhr 112 Millionen; die Einfuhr in den ersten drei Monaten im Jahre 18S3 24, die Ausfuhr 35k Millionen; die Staatseinnahmen betrugen im vergangenen Jahre 117 Millionen Dollars Papier, in den ersten drei Monaten 1893 31k Millionen, die Ausgaben im Jahre 1892 be- trugen 48 Millionen Papier und 23 Millionen Gold. Der Staatsschatz weist gegenwärtig i5 Mil lionen Dollars Papier und eine Million Dollars Gold auf. Die Höhe der auswärtigen Schuld beträgt 222k Million»» Dollars und erfordert eine jährliche Verzinsung in Höhe von 10 Millionen. Die Botschaft schlägt vor, die Amortisation auf K. Hoftheater. — Neustadt. — Am 11. Mai: „Goldfische", Lustspiel in 4 Akten von Franz v. Schönthan und Gustav Kadelburg. Die angenehmen Vorzüge vieler unserer Lustspiel darstellungen: eine taktvolle gewandte Bewegung in der feineren Gesellschaft, ein leichter Unterhaltungston und ein Aufrechthalten der Gesamtstimmung bei schneller Wendung deS Scenischen, sind der Aufführung dieses Stückes eigen und es ist daher das Auftreten eines GasteS in derselben für das Publikum mit keinem besonderen Opfer verbunden. Frl. Basts (Emmy) und Hr. Paul (Erich) trugen zum will kommenen Zusammenfluß deS Eindrucks am meisten bei. Frl. Maynau vom Stadttheater in Crefeld gab in der Josephine v. Pöchlaar ihre zweite und letzte Gastrolle. ES zeigte sich darin wieder, wie fleißig und eifrig die junge Schauspielerin ihre Aufgabe durchgearbeitet hatte und wie gut es ihr gelang, die Grenzen ihrer Mittel uud ihres technischen Könnens nach allen Seiten hin auszufüllen. Sicherlich verdient sie einen entsprechenden Platz an einer guten mit jenen individuellen Begrenzungen im Einklang stehen den kleineren Bühne und wird an solcher Stelle maß vollen Anforderungen erfreulich entsprechen. Bei uns indeß würde zwischen den notwendigen Ansprüchen und dem Versuch ihrer Erfüllung ein Bruch bleiben, beträchtlich genug, um auf alle Beteiligten unbefriedigend zu wirken. Man darf eS immerhin für die Genannte als einen Gewinn bettachten, daß er ihr durch ihr hiesiges Auftreten vergönnt war, vermöge ihre» WekannLrnachung, die Auszahlung der am 1. Juni 1893 fälligen Zinsen der Staatsschuld betr. Die am 1. Juni 1893 fälligen Zinsen der 3k 1b Partialobligationen der vormaligen Leipzig-Dresdner Eisenbahn-Compagnie von 1839/41 werden vom 15. diese- MouatS au gegen Rückgabe der zahlbaren ZinSscheine auSgezahlt. Die Auszahlung geschieht bei der StaatSschulden- kaffe in Dresden und der Lotterie »DarlehnSkasse in Leipzig, sowie bei der BezirkSsteuer-Einnahme in Roch litz, bei der Sächsischen Bank zu Dresden und deren Filialen, bei Herrn Eduard Bauermeister in Zwickau, bei Herrn G. C. Heydemann in Bautzen und in Löbau, bei der Vogtländischen Bank in Plauen i. V, bei der Döbelner Bank in Döbeln und deren Filialen in Roßwein und in Waldheim, bei der VeremSbank in Pirna und deren Filiale in Schandau, bei Herren Sarfert L Co. in Werdau und bei der Dresdner Bank In Berlin. Dresden, den 12. Mai 1893. -er Landtag»««sch»t z« Verwalt,«, der StiMchal»». der inneren Ordnung nötigen Geldmittel im AuLlande ins Auge faßte und vorbereitete. Die kunstgerechte AusstellungeineS günstigen StaatShauShaltplanes war der erste, und, wie es schien auch wirklich mit Erfolg ausgeführte Schritt dazu. DaS hohe Goldagio hatte eine merkbare Neigung zum Rückgänge gezeigt, die auch eine Zeitlang aber doch nicht so lange angehalten hatte, um das Zustandekommen der nötigen größeren Anleihe im AuSlande zu ermöglichen. Als nun Trikupis als Finanzminister durch die immer fühlbarer werdende Geldnot dazu getrieben, endlich an die Aufnahme der auswärtigen Anleihe schritt, da mußte er die Wahrnehmung machen, daß die Zeiten, wo man im Vertrauen auf den guten Willen und die unbedingte Leistungsfähigkeit des griechischen Staatsschatzes dem griechischen Staate die verlangten Millionen zur Verfügung stellte, vorüber sind, nnd daß line neue auswärtige Anleihe nur unter wesentlich anderen Bedingungen, als früher, zu Wege gebracht werden konnte, die den auswärtigen Gläubigern eine unter alle» Umständen wirksame Bürgschaft böten. Die griechische Regierung mußte nun mit der That- sache rechnen, daß der Bericht des von der britischen Regierung zur Prüfung der Finanzlage deS griechischen StaateS nach Athen beorderten Mr. Law auf den europäischen Geldmärkten den Eindruck gemacht hatte, daß zwar die Lage in Griechenland sehr ernst sei, aber trotzdem dem griechischen Staate weitere Anleihen bewilligt werden könnten, wenn von seiner Seite die Gewähr für eine strenge Ordnung in seinen Finanzen geboten werde. Mr. Law meinte damit, daß die grie chische Regierung eine Kontrolle der StaatSfinanzge- barung, wie sie in der Türkei besteht, zulassen müsse. Die Verhandlungen des jetzt in London weilenden griechischen Ministers des Innern, TheotokiS, hatten zum Zwecke, diese Forderung der englischen Kapita listen, die heute noch von der griechischen Kammer zurückgewiesen werden würde, zu beseitigen und die »erlangte 5 Millionen-Pfund-Anleihe ohne diese den griechischen Staat demütigende Bedingung zu ermög lichen. Wie eS heißt, soll er als äußerstes Zugeständ niS von Seite des griechischen Staatsschatzes tue Ver pfändung und Verwaltung der Zölle durch eine Kommission, in welcher auch die auswärtigen Gläubiger vertreten wären, in Aussicht gestellt haben. DaS Scheitern dieser Verhandlungen hatte die Londoner Börse mit dem Sturze der griechischen Effekten beant wortet, der nun auch den Sturz des griechischen Ministeriums bewirkte. . Ob nun der König die Austragung der Minister krisis durch die Bildung eines außerparlamentarischen Kabinetts versuchen oder ob er eine andere Lösung derselben vornehmen wird, ist unter den obwaltenden Umständen von keinem Belang. DaS Ausland hat zunächst sein Augenmerk darauf zu richten, welche Stellung die leitenden Kreise in Athen zu der bren nenden Frage, wie der Gefahr des drohenden Staats- bankerotts begegnet werden soll, einnehmen werden. Er bewunderte sie, wie er ein lebloses Kunstwerk von vollendeten Formen bewundert haben würde, und eS war nicht- von besonderer Erregung im Klang seiner Stimme, als er nach beendeter VorstellungS- zeremonie auf eine sehr liebenswürdige Anrede deS jungen Mädchens höfliche Antwort gab. ^Mjt der Sicherheit einer Weltdame leitete Melanie äi<M«n!erhaltung ein und schon nach Verlauf von weMg Minuten fing diese Unterhaltung an, Volk mar wirklich zu interessieren. Denn das, was die Tochter deS Kommerzienrats da als ihre Ansicht über die verschiedenartigsten Dinge aussprach, unterschied sich sehr vorteilhaft von der eingelernten Bücher weisheit und dem altklugen Backfischvorwitz, denen der Maler im Gespräch mit anderen „vornehm" er zogenen jungen Mädchen zu seinem Verdruss« nur zu häufig begegnet war. Melanie Ellinaer hatte un zweifelhaft nicht nur einen scharfen Verstand und sehr gründliche Kenntnisse, sondern sie besaß auch in hohem Maße jene weibliche Beweglichkeit und Grazie, welche kluge Frauen allein davor zu bewahren vermaa, in den Augen der Männer für reizlose Blaustrümpfe zu gelten. Endlich hielt Herbert eS doch sür angezeigt, auf den eigentlichen Zweck seine» Hiersein» zu kommen. Lagesgelchichte. Dresden, 13. Mai Se. Königl. Hoheit der Großherzog von Hessen ist gestern abend zum Besuche des Königl. Hofes hierselbst eingetroffen. Zur Begrüßung des erlauchten GasteS hatten Sich Se. Majestät der König, Ihre Königl. Hoheiten die Piinzen Georg, Friedrich August und Johann Georg, — angethan mit dem breiten Bande des hessischen LudwigSordens — mit Allerhöchst- und Höchst- ihren Adjutanten in dem Königlichen Empfangssalon deS Böhmischen Bahnhofes eingefunden. Außerdem waren erschienen Se. Excellenz der Kriegsminister General lieutenant Edler v. d. Planitz, der Königl. Sächs. außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister Er mußte nun natürlich den Wunsch aussprechen, die Skizze zu sehen, und während der Kommerzienrat sich mit einer dringenden Arbeit entschuldigte, ging Melanie ihm voran durch mehrere Zimmer, dis zu einem Raum, von dem sie mit einem halb stolzen und halb verlegenen Lächeln sagte, daß sie gewohnt sei, ihn ihr Atelier zu nennen. Eine Fülle von Licht, die in ihrem Gegensatz zu der gedämpften Helligkeit der übrigen Gemächer fast blendend auf das Auge deS Eintrrtrnden wirkte, flutete dem jungen Maler entgegen. Sicher wäre mancher Künstler glücklich gewesen, wenn er über einen Arbeitsraum hätte verfügen können, der gleich diesem mit einem fast erdrückenden Überfluß der verschieden artigsten künstlerischen und kunstgewerblichen Kostbar keiten angefüllt war. DaS Gemach glich auf den ersten Blick viel mehr einem Museum als dem Bou doir einer jungen Dame, und eS hätte einer stunden langen, aufmerksamen Besichtigung bedurft, um alle», wa» da in phantastischer Anordnung zusammengehäuft war, nach Gebühr zu würdigen. Herbert Volkmar aber fühlte sich eigentümlich be drückt inmitten dieses verschwenderisch üppigen Raumes, und die im Grunde nur recht behagliche Temperatur derselben dünkte ihn uncrttäalich heiß. Melanie, über deren Gesicht für einen flüchtigen Moment ein leichter Schatten mißmutiger Enttäuschung geglitten war, da er auch nicht das kleinste Wort der Bewunderung hatte, öffnete eine Mappe uud reichte ihm eine in Wasserfarben auSaeführte Skizze. ,,E» ist ein dilettantischer Versuch, wie ich Ihnen bereit» sagte, und Sie dürfen bei seiner Beurteilung, natürlich nur den avermildesten Maßstab anlegen." „Ihr Herr Vattr hat mich an Sie verwiesen, mein Fräulein," sagte er, „als ich ihn um seine Mein ung bezüglich deS Gegenstandes für das Deckengemälde befragte. Darf ich Sie nun bitten, mir Ihre An sichten kundzugeben ?" „Gewiss. — Da eS sich um die Decke eines Fest saales handelt, dachte ich an einen BacchuSzug. Würde Ihnen dieser Stoff zusagen?" „ES ist bestellte Arbeit, und Sie haben infolge dessen nur zu bestimmen", erwiderte er, nicht ohne eine leise Beimischung von Ironie. Sie aber fuhr lebhaft fort: „Für einen phantasievollen Künstler kann eS ja auch kaum einen dankbareren Vorwurf geben als diesen, der ihm die Möglichkeit gewährt, eine Fülle schöner Menschengestalten zu schaffen, ohne ihm in Bezug auf ihre Gruppierung und Bewegung irgend welchen Zwang aufzuerlegen — Darf ich Ihnen ge stehen, daß ich vermessen genug war, mich selbst mit dem Entwurf zu einem solchen Bilde zu versuchen?" „Da» nenne ich in der That Mut, mein gnädige» Fräulein! — Eine Komposition wie diese ist meine» Wissen» bisher kaum jemals von einer Dame versucht worden." „Sie werden mich natürlich damit auSlachen; denn ich gebe mich gar keiner Täuschung darüber hin, daß e» nur Dilettantenwerk ist. Aber Sie können au» der unvollkommenen Skizze doch vielleicht erraten, wie ich mir die Anlage de» Ganzen gedacht habe, sund ich würde sehr stolz sein, wenn Eie einen meiner Gedanken für Ihr Werk zu benutzen vermöchten." HvQUdwo voll LvLalläleullxen Lllsvürttr LomiLi»»ionLr de» Drendavr dournal»; N»iodo7» Z»rU» Vtm» L»»«l vr«»l»n kr»»btüi< *. N.: //aa«<n«te,n »«rlm-V>»»-ll»wd»rx- ». n. 9lü»cb»»: /tud. k»rti Loocks» - Norllo - «r»»kturt ». N MottUvt: DauL« cS <7o., B«rU»: /nvalidendant, «rool»»: Lmit La-atit; L»»»ov»r: (7. Herunter, L»U, «.Laret 60. lleruu»xedevr Looigl. Lrpedition de« Dresdner douruul». Droidea, 2«ioxor»tr. 20. korusprscü-^naeMa»: Xr. 1295. Madrid, 18. Mai. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Eine von d»r Kammer angenommene TageSord- nung ermächtigt die Regierung, die Munizipal- wahliv, welche morgen stattfinden sollten, bi- nach der endgiltigen Abstimmung über die diesbezügliche Regierungsvorlage gu verschieben. Madrid, 12. Mai. (W. T. B.) Von feiten der Kammermehrheit wurde der Antrag eingebracht, über die Vorlage, betreffend die Verschiebung der Munizipalwahlen, abzustimmen. Die Republikaner erklärten, sie würden sich wieder zurückziehen, wenn über die Vorlage abgestimmt würde. Madrid, 13. Mai. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Die Kammer nahm den Antrag auf Schluß der Debatte mit 213 gegen 21 Stimmen an. Madrid, 13.Mai. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Nach Aufhebung der Kammersitzung begrüßte eine zahl reiche Menschenmenge die republikanischen Ab geordneten mit den Rufen: „Hoch die Republik!" Die Polizei ging mit der Waffe vor uud stellte so die Ruhe wieder der. Loudon, 13. Mai. (Tel. d DreSdn. Journ.) Im Unterhaus bekämpfte Forster den Antrag de- trrffS Aufhebung deS Impfzwanges al- unbequem, unzeitgemäß uud unverständig; die Kammer werde bald durch statistische Aufstellungen beweisen, daß die Impfung ein geeignete- Mittel sei, Menschen leben zu retten uud dir Seuche zu milder«. Der Antrag wurde mit 136 gegen 70 Stimmen verworfeu. London, 13. Mai. (Tel d.Dre»dn. Journ.) Ja Bootle wurden durch eiuru Braud etwa 1000 Balten Baumwolle beschädigt; der Schaden wird auf mehrere tauseud Pfuud geschätzt. Christianis, 12. Mai. (D B. Hd.) I« Storthiug wurde eine Petition deS hiesigen Flaggevvereia- wegen Einführung einer norweg ischen Nationalflagge eingebracht. Diese „neue Brandfackel", wie „Morgevbladet" sie nennt, ist von Björustjerue Björvson, Garborg, vr. Fr. Nausen, Werruskjold, Skeibrok, Harklou, Prof. Sar- uud anderen der hervorragendsten vorweg- ischen Verfasser, Künstler, Journalisten u. s. w. unterzeichnet. Gleichzeitig wurden dem Storthiug 19 Proteste von Seemann-- und Haudel-vereiuen gegeu jede Änderung der jetzigen Flagge zagest Bueuo--Ayre-, 13. Mai. (Tel. d. Drei Journ) Die Botschaft, mit welcher der Kongreß Nichtamtlicher Teil. -eltgrapyische und telephonische Vachrichten. Prag, 12. Mai. (W. T. B) In der Adreß- kommisfion deS Landtages gab Schmeykal im Namen seiner Parteigenossen die Erklärung ab, daß die Vertreter deS Deutschen Volke- unwandel- bar an der in dem StaatSgruudgesetz verbrieften Einheit deS Reiches festhalten, daß sie den Ein tritt in eine sachliche Verhandlung drS Gregrschen AdreßantragrS ablehnrn und im Namen der Deut- schen Böhmen- entschiedene Verwahrung gegeu den Antrag einlegen. Hierauf verließen dir deut schen Mitglieder den Sitzungssaal. Die meritorische Beratung des Antrag- Gregr unterblieb wegen der Abwesenheit deS Antragstellers. Pari-, 13. Mai. (Tel.d.DreSdn.Journ.) Der General DoddS ist hier eingetroffen nnd wurde mit lebhaftem Jubel begrüßt. Pari-, 13. Mai. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Die gestrige Aufführung der „Walküre", welcher auch dir Prinrrsfin Helene von Orleans und mehrere Minister beiwohnten, verlief bis znm Schluß überaus glänzend, auch außerhalb deS Theater- gebäudeS wurde die Ruhe nirgend- gestört. Dresden, 13. Mai. Die Lage in Griechenland. ** Von tcn südeuropäischen Staaten, die an chronischer Geldnot leiden und deshalb gegen jede Störung in ihrem inneren Organismus sehr empfindlich sind, lenkt heute Griechenland wieder einmal die Aufmerk samkeit weiterer politischer Kreise auf sich. Der grie chische Ministerpräsident Trikupis, den man noch vor zehn Monaten anläßlich seiner Wiederberufung als den heiß ersehnten Retter des Vaterlandes gepriesen halte, bat dem Könige Georg sein Entlassungsgesuch überreicht, weil er, obwohl ihm das vollste Vertrauen seines Herrschers und die Unterstützung einer parla mentarischen Mehrheit von 177 Stimmen gegen 29 z« Gebote steht, außer stände ist, die für sein Vater- laod unbedingt notwendige Aufnahme einer größeren auswärtigen Anleihe zuwege zu bringen. Hr. Tri kupis hat so die ihm von der öffentlichen Meinung bei seiner Ernennung zum Ministerpräsidenten gestellte Aufgabe der wirtschaftlichen, finanziellen und sozialen Hebung deS unter der Amtsführung seines Vor gängers Delyannis arg zerrütteten Staatswesen» nicht durchführen können, weil auch er, wie Delyannis, auS dem finanziell erschöpften Lande die Mittel zur Fort führung der StaatSgeschäfte nicht hervorzaubern kann, und da» Ausland ohne verläßliche Bürgschaften Griechenland diese Mittel vorzuschießen nicht ge willt ist. Will man die gegenwärtige gefährliche Lage de» griechischen Staates in ihrem Wesen erfassen, so muß man vor allem berücksichtigen, daß auch der seinerzeit so unerwartet und ausfallend vollzogene Sturz de» Hrn. Delyannis trotz aller gegenteiligen Erklärungsversuche in diesem fast unheilbaren Leiden de» griechischen Staate» seinen eigentlichen Grund hatte. Auch Delyannis' Art, das Land zu verwalten, war der immerwährenden Geldnot des Staatsschatzes angepaßt, und da nun die unter allen Umständen ge sicherte Zahlungsfähigkeit des letzteren die erste und unerläßlichste Vorbedingung einer geordneten und nach allen Richtungen hin ihren Pflichten gerecht werdenden Staatsverwaltung ist, so mußten bei oft sich wieder holenden Zahlungsschwierigkeiten sich auf d'esem Ge biete der staatlichen Thätigkeit sehr bald Übelstände einstellen, zu deren Beseitigung Mittel angewandt wurden, die sich nicht tmmer als die „glücklich ge wähltesten" erwiesen. Die auf diese Weise verursachten Störungen in der Venoaltung haben sich folgerichtig zunächst auf dem staatSfinanziellen Gebiete bemerkbar gemacht, insofern als dadurch der regelmäßige Ein gang und die in geordneten Staatswesen übliche Hebung der Staatseinkünfte in Frage gestellt wurde. Um nun hier wieder Ordnung zu schaffen, bedurfte eS nicht allein längerer Anstrengungen eines ziel- bewußt vorgehenden Regierungsleiters, sondern auch der dazu nötigen außergewöhnlichen Geldmittel, die man nicht der schon versagenden innern Einnahme quelle zu entnehmen versuchen sollte. Wenn Delyannis trotzdem auf diesem Wege die Bewältigung der riesen haft angewachsenen Schwierigkeiten anstrebte, so war dies ein Weg, der schließlich zu seinem Sturz führen mußte. Trikupis hat für die Lage des Staates, wie er sie bei der Übernahme der StaatSgeschäfte vorgefunden hatte, mehr Verständnis gezeigt, indem er sofort und vor allem die Beschaffung der zur Wiederherstellung
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