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Erzgebirgischer Voltssreund. Tage- Mü Amtsblatt «7 Erscheint täglich mit Ausnahme "E, de« Montag«. Znitrnonsgcbnhren di« gespaltene Eorpu«-Zeile 1 Rar. I Olkt. Dienstag, den 19. Mai. (SW—10) ^nkkLstativn für die Gerichtsämter Grünhain, Johanngeorgenstadt, Kirchberg, Schwarzenberg und Wildenfels; so wie für die Stadträthe Ane, Elterlein, Grünhairr, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Kirchberg, Lößnitz, Neustädtel, Schwarzenberg, Wildenfels und Zwönitz. »4 1) auf 685 Tblr. — — - »ä 2) auf 250 Thlr. —- —- aä 3) auf 775 Thlr. - - — - am 18. April 1863 ohne Berücksichtigung der Oblasten amtlich gewürvert worden, Erbtheilungshalber. an Amtsstelle öffentlich un- ter den im Termine bekannt zu machenden Bedingungen versteigen werden Umer Bezugnahme auf den an hiesiger Amtöstelle auöhängenden Anschlag wird solches daher hierdurch bekannt gemacht Lößnitz, am 7. Mai 1863. Fürstlich Schönburg'sches Justizamt Stein allda. Ficker. Nebel. Preis' vierteljährlich 15 Ngr. — Jnseraten-Annahm« für di« am Abend erscheinende Nummer bis Vormittags 11 Uhr. Bekanntmachung. » Von dem unterzeichneten Justizamte sollen den 3. Juni 1863 die zu des Tischlermeister Friedrich Hermann Popp in Lößnitz Nachlasse gehörigen Immobilien, alö: 1) daS auf kolium 528 des Grund- und Hypothekenbuchs für Lößnitz eingetrageneHauS, Nr. 105 deö Brand- CatasterS, Nr. 548» des Flurbuchs, Abtheilung nebst Gärtchen Nr. 5486. des Flurbuchs, 2) die auf rottam 983 desselben Grund- und HypolhekenbuchS eingetragene Wiese, Nr. 835 des Flurbuchs, Abtheilung v und L) das auf kolium 897 desselben Grund- und Hypothekenbuchs eingetragene Feld, Nr. 646 deS Flurbuchs Abtheilung Ü, welche Seiten deS unterzeichneten Gerichtsamts soll den 28. Mai 186» daS dem Webermeister Christian Gottlieb Wutzler in Frievrichsgrün zugehörige HauSgrundstück Nr. 83 des Brandcatasters und Nr. 85 des Grund - und Hypothekenbucheö für FriedrichS^rün, welches am 26. Juni 1862 ohne Berücksichtigung der Oblasten auf 745 Thlr. - - — - gewürderl worden ist, nothwendlger Weise versteigert werden, was unter Bezugnahme auf den an hie siger Gerichtsstelle auöhängenden Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. Wildenfels, am 17. März 1863. Das Königl. Gerichtsamt das. ' . Abt. Stoß. Tagesgeschichte. Kmserstaat Oesterreich. Der Kaiser von Oesterreich hat am 13. Mat eine vollständige Amnestie erlassen für alle politischen Ver gehen, die tu den Jahren 1848 und 49 und hei der Ver- schwörung 1851—5g sn Siebenbürgen begangen worben sind. Die czechisch« Partei in Böhmen fängt in der neusten Zeit an, sich sehr warm für Polen zu interessiren und für die selben nach Kräften zu wirken. Jetzt heißt es, daß sogar «ine Anzahl junger Czechen ^>us Böhmen nach Polen gehen werde, um dort als ein geschlossenes czechischeS CorpS für die Be- fretung der Polen zu kämpfen. Preußen. Das Abgeordnetenhaus will durchaus nichts unversucht lassen, um die Regierung auf andere, bessere Bah nen zu lenken und das jetzige traurige System mit dem Mini sterium Bismarck an der Spitze zu beseitigen. Deshalb ist von dem Abg. Vr Virchow, unterstützt von 114 Mitgliedern der Fortschrittspartei, der Antrag beim Hause eingebracht worden, nochmal« eine Adresse an den König zu erlassen, in der ganz offen und ehrlich dem König der allgemeine Nothstand, der da« Land drückt, auseinandergesetzt wird. Vr Virchow fügte sei nem Anträge den Entwurf der Adresse sogleich bei, und wir wollen hier dieselbe im Au-zuge und in ihren wichtigsten Sätzen mittheileu. „Allerdmchlauchtigfter re „Im Beginn der gegenwärtigen Session hat da» Hau« der Abge- rrdneten, eine schwere Pflicht gegen Krone und Land erfüllend, Ew. kö- mgUchen Majestät seine Auffassung »ou der Lag« ve» yanoeS offen uns ehrfurchtsvoll dargelegt. Angesichts dieser Lage sah e- sich zu der feier lichen Erklärung genöihigt, daß der innere Frieden und die Kraft nach außen dem Lande nur durch die Rückkehr zu verfassungsmäßige» Zustän den wiedergegeben werde» könne. „ÄS sind seitdem drei Monate vergangen, ohne daß die Verfassungs- Verletzung beseitigt, ohne daß dem Lande eine Bürgschaft dafür gewonnen wäre, daß dieselbe sich nicht wiedelholen werde. „Die Minister Ew. Majestät fahren vielmehr fort, verfassungswidrige Grundsätze offen auszusprechen und zu bethätigen. Richt genug damit, haben sie sogar ihr« Mitwirkung dazu verweigert, das in der Verfassung verheißene Gesetz über die Verantwortlichkeit der Minister mit der Lan desvertretung zu vereinbaren: ja sie haben sich nicht gescheut j vor ver sammeltem Hause zu erklären, daß sie ihre Verantwortlichkeit dem Spruche de« von der Verfassung dazu berufenen Gerichtshöfe« nicht unterwerfen können. „Zu der inner» Noth haben sich mehr und mehr äußere Gefahre» gesellt. Schon vor drei Monaten haben wir «w. königlichen Majestät unsre Ueberzeugung nicht verhehlt, daß ohne eine Lösung der inner» Schwierigkeiten im Sinne der beschworenen Verfassung die Achtung und Stärke Preußens nach außen gefährlich bedroht sei. Durch die Politik, welche die Minister seitdem verfolgt, haben, find die Besorgnisse des Lan de« immer höher gesteigert, und wir glauben nicht länger zögern zu dür fen, in tiefster Ehrfurcht vorzustellen, «S möge Tw. königlichen Majestät gefallen, die Personen und mehr noch da« System zu beseitigen, welch« den Thron und da« Land in da« Verderben zu stürz«» droh«» Durch ihr verfassung-widrig«« Verfahren im Innern haben die Minister die Achtung und Neigung der Völker verscherzt. Statt der Einigung ist ein Zerwürfniß in Deutschland hervorg«ruf«n, ««lche« selbst jen« Band« zu lösen droht, di« am s«steften geknüpft und durch materiell« Interessen -e- , sichert zu sein schien n. Preußen sieht fast allein in Deutschland) ja in ! Europa. .... ! „Dänemark hat den Zeitpunkt für günstig nachtet, die Verträge zu s breche», welche e« so lang« ungesirast »«letzt hatte. Di« Regi«»«-