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Tageszeitung m- Anzeiger sür Dippot-iswalöe, Schmie-eberg «.A. 8 Bezagtpreil: Für etnrn Mona« 2.20 NM. z mit Zutragen, einzeln« Nummern IS R«icht- g Pfennig« :: Gemein»« - Verdau»« - Dilokonko ? Nummer S :: Fernsprecher: Amt Dtppowit- walde Nr. S :: Postscheckkonto Dritten 12548 «eltOp» Jett»»- öer Lerirk» Bleie» Bk« eulhüll «e amttkh«r »ekmmv»ach«i-« »er A«a»h«m»Imam»schaste»e» «Msgerlchl» «m» »es Sla-lrak» r« Dl»pol-is«alr« Auzrtgenprri«: Die 42 Millimeter breite Pelitzelt« 20 Reich-Pfennig«. Singrsanbt und Reklamrn 00 Neichspfennigr. , Verantwockttch« Redakleurr SeNr Sehne« — Druck und Verlas r Sari Seh« i» Di»»»!»i«o«l-e. M.302 Sonnabend, am 29. Dezember 1928 94. Jahrgang In daS Güterrechtsregister ist heule eingetragen worden, Laß der Händler Oswald Hermann Hornei und seine Ehefrau Anna Hedwig geb. Matthes in Schmiedeberg durch Vertrag vom 2V. November 1928 die Verwaltung und Nutznießung des Mannes ausgeschlossen haben. 2A. Reg. 102/28. Amtsgericht Dippoldiswalde, am 27. Dezember 1928. öMasse gWolöisuMe Geschäftszeit: Werktags '/,S-12 Ahr und 14—18 Ahr, Sonnabends nur '/,9—12 Uhr. Verzlnsunader Spareinlagen. 5 Proz. bei täglicher Verfügung, 6 Proz. bei monatlicher Kündigung und 7 Proz. bei einvlerteljährllcher Kündigung. Annahme von Wertpapieren sauf Reichs- oder Goldmark lautend) in offene Depots. Stadtbank Konto Nr. 20. — Postscheckkonto Dresden Nr. 2890. Fernsprechanschluß Nr. 2 und 21, Abt. Sparkasse. Friedrich. Völkel. Bekanntmachung. Anstelle der in der Satzung des vormaligen Gemeindever- bandeS Elektrizitätswerk für den Plauenschen Grund vom 10. Mai 1912 enthaltenen und bisher gültigen Elektrizitätsbezugs- bedingungen treten mit Wirkung vom 1. Januar 1929 für das Llektrizitätsverforgunasgeblet der Kraftwerke Freital Aktien gesellschaft neue „Allgemeine Bedingungen für di« Lieferung elektrischer Arbeit aus dem Leitungsnetz der Kraftwerk« Freital Aktiengesellschaft". Dies« „Allgemeinen Bedingungen" liegen zur Einsichtnahme in den Gemeindeämtern unseres Stromversorgungs-Gebietes so wie in der Geschäftsstelle der Kraftwerke aus. Sie werden außer dem jedem Stromabnehmer mit der Zustellung der StrombezugS- karte sür 1929 im Januar ausgehändigt. Freital, am 27. Dezember 1928. h , MM fM MWW Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. In der gestern Freitag abend stattge fundenen Ausschuß-Sitzung der Allgemeinen Orts krankenkasse Dippoldiswalde-Stadt, die von 6 Arbeit gebern, 18 Arbeitnehmern und 9 Vorstandsmitgliedern be sucht war, wurde als Ausschuhvorsitzender Schuhmacher meister Jäckel und als Stellvertreter Friseurmeister Heerklotz gewählt. Als Beisitzer bestimmte man Friseurmeister Heer klotz und Maurer Kurt Donner. Hierauf berichtete Ge- schäftssührer Adam über den vom Kassenvorstand aufgestell ten Voranschlag für das Jahr 1929. Selbiger wurde, in Einnahme und Ausgabe mit 124 300 AM. sich ausgleichenL, unter Berücksichtigung von 5S00 AM. Rücklage, einstim mig genehmigt. Einstimmige Genehmigung fanden gleich- falls -er 4. Nachtrag zur Dienstordnung für die Kassen- > angestellten und der 1. Nachtrag zur Satzung des Verbandes -er Krankenkassen Dippoldiswalde-Stadt und -land. Ms Rechnungsprüfer sür die Iahresrechnung 1928 wählte man seilens der Arbeitgeber Landwirt William Pinder und sei tens der Arbeitnehmer Theodor Göhler und Otto Rüdiger, i Anträge waren keine eingegangen. Anter verschiedenen Kassenangelegenheiten ergriff der Kassenvorsitzende Hermann ! Voigt das Wort und wies daraufhin, dah die Kasse, trotz- ' dem sie mit die niedrigsten Beiträge erhebe, immerhin noch ein Pius habe buchen können. Auch mit ihren Leistungen § könne sich die Kaffe sehen lassen. Er bat die Versicherten- > Vertreter des Ausschusses, in ihren Kreisen darüber Auf- : Klärung zu schaffen, wenn man Kritik an dem und jenem übe, und ebenso die Arbeitgeber, wenn über hohe Beiträge geklagt werde, daß anderswo weit höhere Beiträge erhoben würden. Auf eine Anfrage von Fabrikbesitzer N. Reichel, welche Höhe der Reservefonds erreicht habe und Abschrei bungen betreffend gab Geschäftsführer Adam in befriedigen der Weise Auskunft. Sodann wurde seitens der Herren Arbeitgeber das traurige Kapitel der Beitragsreste ange schnitten. Dieselben haben eine Höhe von zirka 13 000 AM. erreicht. Es wurde bezweifelt, daß diese Reste alle einbrlng- , sich seien. Kassenvorsitzender Voigt schilderte die Schwie- ' rigkeiten, mit denen die Kasse in dieser Beziehung zu Kämp fen habe. Schuld daran trage auch die städtische Voll streckungsbehörde, Lie nicht immer energisch genug Lurch- gegriffen habe. Die weitere Aussprache übte scharfe Kritik an dem Verhalten der schuldhaften Arbeitgeber, wobei es besonders auf «ine Firma gemünzt war, deren Name aber nicht genannt wurde. Kassenvorsitzender Voigt erklärte am Schluffe der Aussprache, daß er dieselbe benutzen werde, um in ganz energischer Meise die Beitreibung der Reste zu ver anlassen. Am Schlüsse der Sitzung dankt« Vorstandsmit glied Fabrikbesitzer Schmidtchen, Alberndorf, Geschäfts führer Adam für seine gewissenhaft« und ersprießliche Ar beit zum Wohle der Krankenkasse und Ausschuhvorsihender Hugo Jäckel dehnte diesen Dank auch auf den Gesamtvor stand aus. Darauf schloß er di« Sitzung. Dlppolttswalde. Ar-Ni-Lichtspisle. Das .Spree- wal-mädel'. Ein Claire-Rommer-Film, unter der Regi« von Hans Steinhoff entstanden. Die Geschichte führt im die Zeit der beliebten Manöver vor dem Kriege zurück. Ein- quarlierungsromantik, schöne SpreewaldmäLels, verliebte Soldaten vom Burschen bis zum Leutnant, «in eifersüchtiger Verwalter, das ist so alles. Am Schluß siegt die Vernunft über die Liebe. Viel Witz liegt in den Zwischentexken, die possenhaften Situationen sind nicht übel herausgebracht. Man unterhält sich bis zuletzt. — Man lacht. — Im Bei programm sieht man außer der Deuligwoche und zwei Gro tesken einen Film von einer Mittelmeerfahrt. Dresden. In der Nacht zum Freitag wurde auf der Annenstraße der am Hause Nr. 45 angebrachte Schaukasten erbrochen. Dabei fielen dem Täter 22 silberne und goldene Herrenarbanduhren und mehrere Wecker in die Hände. Dresden. Der Kreisausschuß beschäftigte sich unter Vor sitz des Kreishauptmanns Buck in seiner Sitzung am Freitag mit zahlreichen Aufwertungsanträgen. Außer einer Reihe von Privaten hatten u. a. die Sparkassen des Landkreises Emden und der Stadt Meerane Anträde auf Entscheidung der Sprnch- stelle über ihre Ansprüche gegen die Stadtgemeinde Dresden auf Gewährung von Ablösungsanleihe mit Auslosungsrechten sür Darlehen in Höhe von einer Million bzw. 250000 M. gestellt. Diese letzten Anträge wurden anerkannt. Ein gleich gerichteter Antrag der Kreissparkasse Rinteln gegen die Stadt- gemeinde Glashütte auf Aufwertung von zwei Darlehen in Höhe von insgesamt 6 Millionen Mark wurde dagegen als verspätet und unbegründet abgelehnt. Der Ausschuß be faßte sich weiter mit einem Gesuch der Stadtgemeinde Riesa um Genehmigung einer Darlehnsaufnahme in Höhe von 270000 M. Die Stadt benötigt zum Ankauf von Grund stücken 80000 M., zum Bau eines Arbeitsnachweisgebäudes 160 000 M.; 30000 M. sind zum Ausbau eines ehemaligen Pionierschuppens zu Notwohnungen bestimmt. Dem Antrag ward stattgegeben. — Am Freitag um 3 Uhr nachmittags entstand in Dresden- Neustadt beim Triebwagen eines landwärtsfahrenden Straßen- bahnzuges der Linie 6 unweit der Riesaer Brücke in der Großenhainer Straße ein Federbruch. Dadurch gerieten nicht weniger wie vier verschiedene Straßenbahnlinien ins Stocken. Erst nach längerer Zeit gelang es der Feuerwehr, den Wagen hochzuwinden und transportfähig zu machen. Dresden. Eine alte Tradition soll Lurch Len festlichen Amzug Ler Bäckerinnung ,Susatia" wieder ausgenommen werden, Ler am 30. L. M. sich mit einem Riesenstollen Lurch Lie Hauptstraßen Ler Stadt nach Lem Kristallpalast bewegen wirb. Alljährlich zu Weihnachten sandte nach alter Sitte die Dresdner Bäckerinnung Lem König von Sachfen einen etwa eineinhalb Meter langen Christstollen ins Residenz- schloß, bis der Weltkrieg diesem historischen Brauch ein Ende bereitete. Nun soll am Sonntagnachmittage Lie alte Tradition in veränLerter Form mit einem Riesenstollenum zug unter Vorantritt einer Musikkapelle wieder aufleben. Dresden. Das heutige Dresdner Stadt- Adreßbuch kann am 1. Januar auf sein 75jähriges Bestehen zurückblicken. Als das Dresdner Melde wesen durch die Ngestaltung auch der Fremdenpolizei am Anfang der 50er Jahre des vorigen Jahrhunderts neu geregelt wurde, erließ zunächst das am 1. Novem ber 1853 neugebildete Dresdner Einwohneramt ein vom 29. Oktober des gleichen Jahres datiertes Regu- lativ für Einwohner- und Fremdenwesen, das in je dem Dresdner Hause „zur Kenntnisnahme" verteilt wurde. Das Einwohneramt iibernahm nunmehr auch vor 75 Jahren mit dem 1. Januar 1854 die Bearbei tung des damals bereits bestehenden Dresdner Adreß- buches. Dieses hieß vordem „Dresdner Adreßkalender", dessen Redaktion und Herausgabe seiner Zeit dem königlich priv. Hofküchengeschirrschreiber Scheppach übertragen worden war. Radebeul. Am zweiten Feiertage ist in einem hiesigen Lokal ein junger Mann aus Dresden beim Tanzen zu Fall gekommen, so daß er besinnungslos liegenblieb. Er hatte sich anscheinend eine Gehirnerschütterung zugezogen und mußte ins Krankenhaus geschasst werden. Mühlberg. Vor Len Feiertagen gingen hier infolge Ler Einstellung Ler Elbeschiffahrt eine große Zahl von Schlepp dampfern und Lastkähnen vor Anker, um hier im Hafen Lie Eisperiode abzuwarten. Der festgefrorene Hafen bot in Len Feiertagen «in sehr belebtes Bild. Glösa. Von einem leiLer noch nicht ermittelten Dieb wurden einer hiesigen armen Witwe Lie gesamten Erspar nisse von über 100 Mark gestohlen, Lie die arme Fran zur» Anschaffung von Konfirmandenkleidern sür ihrer^ schwer krank Larniederliegenden Sohn aufgehoben hatte. Der freche Dleb hinterließ auch noch einen Brief, in Lem er ankündigte, er werde auch noch die Weihnachtsgans holen, Lie Ler armer, Frau von Verwandten geschenkt worden war. Roßwein, 28. Dez. Am 2. Weihnachtsfeiertage ist Roß« wekns letzter Handtuchmachermeister, der Veteran Franz Theodor Böhme, gestorben. Am 29. August d. I. konnte er noch in Rüstigkeit mit seiner Gattin das Fest der goldenen Hochzeit feiem. Er war der letzte Roßweiner, der noch am Handwebstuhl arbeitete, so wie er es vom Vater erlernte und wie seinen fett Generaüonen in unserer ehemaligen Tuch macherstadt ansässigen Vorfahren üblich war. Bantzen. Am heutigen Sonnabend begeht die Bäcker zwangsinnung zu Bautzen die Feier ihrer 350 jährigen Be- stehens, bei der zugleich die Weihe der neuen Fahne statt finden soll. Zittau. Der hier bei seinen Mem wohnende 36 jährige vr. Friedrich Könitzer wurde beim Baden anscheinend von einem Unwohlsein befallen und ertrank in der Wanne. Der Verunglückte war wissenschaftlicher Hilfsarbeiter bei der Handels- , kammer Zittau. s Olbernhau. Während Ler Feiertage fanden Spaziergänger - im WalLe «in nur notdürftig bekleidetes 22 jähriges Mäd chen vollkommen erschöpft auf. Das bedauemswerte Mäd chen, Las nach voraufgegangenen Streitigketten in Len MinterwalL gelaufen war, um zu erfrieren, wurde dem - Krankenhaus zugeführt. j Mittweida. Der MAchfuhrmanN eines hiesigen Unter- ' nehmens, Ler sich zu Weihnachten hatte verloben wollen, wurde wenige Tage vor Lem Feste von einem Pferde im Stalle so unglücklich geschlagen- Laß er mit schweren Unter leibs- und Rückgraksverletzungen Lem Krankenhaus zuge führt werden mußte. Dort ist Ler Unglückliche jetzt seinen schweren Verletzungen erlogen. ' Chemnitz. In einer Schankwirtschaft in Altchemnitz spielte am 1. Weihnachksfeierkag ein Mann mit einer Schreckpistol« unL gab «inen Schutz ab. Durch Len Knall s wurLe ein anderer Gast derartig erschreckt, Latz er besin- ' nungslvs zusammenbrach und Ms ärztliche AnorLmmg hin i Lem Krankenhaus zugeführt werden mutzte. > Schöneck. In unserer Kirche wurden letzthin zwei Er wachsene noch konfirmiert, Lie seinerzeit beim Verlassen Ler Schule nicht Mr Konfirmation gebracht worden waren, aber jetzt den Munsch geäußert halten, Laß dis Konfirmation i nachgeholt werden möchte. Der Konfirmation wohnt« ' anher den Angehörigen Ler zu Konfirmierenden auch -i« Kirchgemeindevertretung bei. Pockau. Kurz vor Lem Herannahen eines Zuges blieb auf Lem Bahnübergang in Pockau ein Lastschlitten in Len Schienen hängen, wurde vom Zuge erfaßt und schwer be schädigt. Zum Glück hatte sich der Führer noch rechtzeitig Lurch Abspringen retten können. Hohenstein-Ernstthal. Der 35 Jahre alte Hilfs- Weichensteller Max Selbmann rutschte beim Rangieren eines Güterzuges auf Ler hiesigen BahnhofSgleiS- anlage von einem Wagen ab, geriet unter Lie Räder und wurde tödlich verletzt. > Auto vom Zuge ersaht. — Zwei Tote. Passau, 28. 12. Am Freitag nachmittag ereignete sich bei der niederbayrifchen Ortschaft Pattenham ein schweres Autounglück. An einem Bahnübergang einer Nebenbahn wurde Las Auto des Baumeisters Josef Meier aus Rottal- münfter von der Lokomotive eines Personenzuges erfaßt und vollständig zertrümmert. Baumeister Meier und sein Sohn waren sofort tot. Ein chinesischer General standrechtlich erschossen. i Peking, 29. 12. Wie amtlich mitgeleilt wird, wurde am Donnerstag Ler Oberbefehlshaber der 4. chinesischen Armee, General Wu, standrechtlich erschossen. General Wu organi sierte einen militärischen Aufstand gegen bis Nanking regierung und versuchte, Lie Truppen -er Regierung zu ent waffnen. Ein deutscher Dampfer mit einem amerikanischen zusammen- s gestoßen. Berlin, 29. 12. Wie Berliner Morgenblätker melden, stieh -er deutsche Frachtdampfer Krefeld vom Norddeut schen Lloyd in -er Nacht zum Freitag in Ler Lhesapeakebay mit Lem Passagier- und Frachtdampfer Governor John Lind zusammen. Beide Schiffe wurden beschädigt, ohne Latz Per sonen verletzt wurden. Der Dampfer Crefeld wurde auf Grund gefetzt, während der Governor John Lind in Balti more ins Dock ging. Von Norfolk sind Schlepper abge gangen, um die Crefeld einzuschleppen.