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«nd Tageblatt Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörden zu Freiberg Md Brand. —————— Erscheint jeden Wochen ras, Nachmittag« 6 Uhr für den il Jahrgang Inserate werden di« vormittag tt Uhr angenom- g »2. TonnabcnS, den 11. April. 1891. Aretberg, den 9. April 1891. pappelnes Klop gegen sofortig« Bezahlung und uiiler den vor Beginn der Auktion bekannt zu machende» Bedingungen nn die Meistbietenden versteigert werden. .... Uhlig, Gemeindev«st»nd. Eppendorf, am 9. April 1891. 7—26 . 13-38 . 12-30 „ 23—27 „ 14-43 . 22 Der Ltadtrath. vr. SLKni«, Bürgermeister. Kßlg. Solzversteigerung in der Gemeinde Eppendorf Oberstärke, von 2—4,50 m lang, . . 2—3 . ' . Arbeiterzug. Bom 13. d. M. ab treten i» der Arbeiterdef-rver««- zwischen Dresden und Tharandt bezw. Miugenberg Aenderungen in Kraft. Das Mhere ist aus den An schlägen an den Fahrkartenschaltern ersichilich. Dresden, am 3. April 1891. «Snigkiche Generaldirektion der fSchfische« «taat-eisenbahnen. HsHmmnr». In dem Münch'schen Gasthofe zu Eppendorf sollen Freitag, den 17. d. von Stachmitlag» S Uhr an die an der nach Borstendorf führenden Dorfstraßc aufbereiteten 8 Stück erlene Klötzer von 5—24 am . . 2-4 „ . 2,50—5 Mittenstärke „ 4,60—6 Oberftüge^ . 2—4,50 , . 8,60 ' - »" > «'I MI lassung gegeben haben, in ernster Weise gegen ein Verhalte» nord» amerikanischer Behörden Verwahrung einzulegen, wodurch den Rechten und Ansprüchen italienischer Staatsangehöriger Abbruchzu geschehen schien. Ucbrigens ist nach dem ersten AuSbruch leiden« schaftlicher Erregtheit hüben und drüben von Seiten der Unions- regierung bereits eine Acußerung erfolgt, welche eine Ueber- leitung des ganzen Handels auf die Bahn des Rechts»«!fahrens in Aussicht stellt. Unter allen Umstünden greift die ganze An gelegenheit in keiner Weise über die Interessensphäre der nächst» betheiligten räumlich weit von einander entfernten Staaten hinaus. Ein Rundblick aus die allgemeine Weltlage, äußerte dieser Tage der britische Untcrstaatssekretär Fergusson, berechtigt uns zu der Zuversicht, daß der Friede unter den Kuliurnationen dauernd gesichert sei.- , Auch das ungarische Regierungsblatt.Nemzet- nimmt daS Wort und spottet über das kriegerische „Frühjahrsfieber-, in dem es die beunruhigenden Gerüchte theils auf Börsenbestre bungen, theilS aus andere nicht minder tendenziöse Erwägungen zurücksührt. Rußland bereite sich vor, das wisse Jedermaon. Darin liege nichts Ueberraschendes. Es thue dies schon seit zehn Jahren, gleichwie auch andere Mächte während dieser Zeit nicht unthätig waren. Der Dreibund aber sei fester und inniger als je. Aus der anderen Seite ist auch die Zahl der Zeitungen nicht gering, die mit ihren Befürchtungen über das Bedrohliche der gegenwärtigen Lage nicht zurückhalten. Unter den deutschen Organen, die diese Ansicht vertreten, ist die „Nationalzeitung- das angesehenste. Das Blatt äußert sich über die internationale Lage in längerem Leitartikel, dessen Inhalt in den folgenden Sätzen zusammenzufassen ist: „Keiner Auseinandersetzung be darf die Aufstellung des Satzes, daß Frankreich sich als ge rüstet und kriegsbereit betrachtet. Das Zeichen zu einem allgemeinen Weltbrand zu geben, scheint es aber nicht geneigt, sondern es möchte am liebsten Rußland den Vortritt lassen, um nicht etwa, nachdem cs zum Aeußersten geschritten, sich plötzlich allein dem Feinde gegenüber zu sehen; die Abneigung hiergegen liegt ihm noch vvn 1870 her in den Gliedern. Amh liegt es in der Natur der Dinge, daß nicht die französische Republik, sondern der Zar den Augenblick des Handelns zu bestimmen Hot; jene ist längst entschlossen, bei der ersten Erfolg verheißenden Gelegenheit über Deutschland herzufallen; sie hat sich seit 1871 darauf vorbereitet und ihre ganze Politik daraus eingerichtet. Auch Rußland hat die umfassendsten Rüstungen und Vorbereitungen getroffen; hier aber hangt die Entschei dung einzig und allein von dem nicht sestgelegten Willen deS Zaren ab. Der panrussischc Chauvinismus drängt ebenso legierig znm Kriege, wie der französische, und die inneren Zustände Rußlands sind ganz dazu angethan, jenem im Volke immer mehr Boden zu schassen. Je mehr nämlich die Hoff nung schwindet, daß jemals in absehbarer Zeit eine Periode freiheitlicher Reform für Rußland eintr. . n könnte, desto mehr kann wieder jener durch die Kulturbestrebungen des. Westens lange in den Hintergrund gedrängte Horden- und Massentricb sich geltend machen, welcher im Staate nur ein Kriegslager sieht und nur ein Streben kennt, wie eine Alles vor sich her zermalmende und wegfegende Lawine über die materiell und Die politische Lage. Den Herren Politikern geht es zuweilen wie den Wetter propheten, dir bekanntlich meist das Pech haben, daß das Gegen teil von dem eintrifft, was sie vorauszusehen glauben. Selbst die kritischen Tage des Herrn Professor Falb haben mehr als einmal vergeblich auf sich warten lassen. Jetzt ist — zur all- gemeinen Genugthuung — den Politikern dasselbe Malheur passirt: Von verschiedenen Seiten war der 6. April als „kriti scher Tag erster Ordnung" bezeichnet worden. An diesem Tage waren die fünf Jahre verstrichen, für welche der Sultan den Prinzen Alexander von Battenberg in dessen Eigenschaft als Fürst von Bulgarien zum Statthalter von Ostrumelien er nannt hatte, und man erwartete, daß Rußland anläßlich deS Er löschens der Frist irgend welche diplomatische Schritte unter nehmen werde. Es ist jedoch nichts Derartiges geschehen, und der 6. April ist ohne jede Erschütterung vorübrrgrgangcn. Rußland giebt sich vielmehr den Anschein, als wenn es nicht das mindeste Interesse an den Vorgängen in Bulgarien habe. Ob diese Haltung nur eine Folge des fehlgeschlagenen Attentates aus den bulgarischen Minister Stambulow ist ? Wer will es ent scheiden ! Jedenfalls istRußland gegenwärtig außerordentlich zurück haltend. Nichtsdestoweniger dauert der Kampf fort, der sich in jedem Frühjahr zwischen den beiden entgegengesetzten Strö mungen optimistischer Beurtheilung der Weltlage und pessi mistischer Kriegswilterung zu enspinnen pflegt. Eine gewichtige Stimme in diesem Streite der Meinungen hat unbestritten die Wiener „Politische Korrespondenz-, bekannt lich das international-offiziöse Organ, dessen sich sämmtlichr Regierungen bedienen, wenn sie ihren Ansichten über Fragen der auswärtigen Politik unter der Hand Ausdruck geben wollen. In einer offiziösen Zuschrift, die dieses Blatt aus Petersburg erhielt, wird ungefähr Folgendes ausgeführt: „Alle die Preß- stimmcn, die ein Vorgehen Rußlands gegen Bulgarien er warten, gehen von der Voraussetzung ans, daß es Rußland in dem gegenwärtigen Augenblicke, wo die meisten europäischen Staaten durch spezielle Angelegenheiten in Anspruch genommen seien, welche die Freiheit ihrer internationalen Aktion beein trächtigen, viel leichter als früher möglich wäre, die Mächte für eine zufriedenstellende Lösung der bulgarischen Frage zu ge winnen. In den russischen Regierungskreisen sieht man jedoch die Dinge viel kaltblütiger an und giebt sich über die wirk liche Sachlage keinen derartigen Illusionen hin. Man ist sich daselbst darüber vollständig llai, daß jede noch so zahme Aktion Ruß lands die prompte Wirkung hätte, daß die opponirenden Staaten, wenigstens für den Augenblick, ihre häuslichen Sorgen bei Seite ließen und sich sofort zu gemeinschaftlichem Widerstand gegen Rußland vereinigen würden. Nachdem nun die gegen wärtigen Vorgänge in Bulgarien Rußland nach keiner Richtung einen größeren Schaden zufügen, als dasjenige, was sich da selbst bereits zu wiederholten Malen während der letzten Jahre ereignet hat, und die russische Regierung durchaus keine Eile hat, die bulgarische Frage geregelt zu sehen, sie auch durch abermalige Auswerfung dieser Frage weder die Ruhe deS eigenen Staates, noch des übrigen Europas zu stören gewillt ist, so zeigt dieselbe durchaus keine Neigung, neuerdings eine nahmegebühren erhoben, nämlich 1 Mark 50 Pfg. für hiesige und 5 Mark für aus wärtige Schülerinnen. Eltern und Erzieher, welche ihre Töchter beziehentlich Pflegebefohlenen der höheren Müdchenbürgerschule vom begonnenen Schuljahre ab noch zuführen wollen, werden ersucht, darauf bezügliche Anmeldungen baldigst bei Herrn Schuldirektor Wolf hier (Mädchenbürger schulgebäude) zu bewirken. diplomatische Aktion wegen Bulgariens zu eröffnen, von der sie sich absolut keine praktischen Resultate versprechen kann. Aus diesen Gründen braucht man sich in Europa über die etwas ungestüme Sprache einiger russischer Zeitungen keine Sorgen zu machen, denn cs ist vollständig ausgeschlossen, daß die rus sische Regierung in diesem Augenblicke die bulgarische Frage auf die diplomatische Tagesordnung setzen wird." Dem Wiener Blatte sekundirt die „Nordd. Allg. Ztg.", die neuerdings wieder zu halbamtlichen Kundgebungen benutzt wird. (Der Herr Reichskanzler von Caprivi hatte sich zwar bei seinem Amtsantritt von der radikalen Presse zu der Erklärung drängen lassen, daß er als alleiniges Sprachrohr der Regierung den amtlichen „Reichsanzeiger- benutzen werde, er hat aber während seiner Amtsführung offenbar die Erfahrung gemacht, daß eine Regierung eines Organes nicht zu cntrathen vermag, in dem sie ohne Verantwortlichkeit ihre Meinung vertreten oder Fühler ausstrecken kann.) GanzimSinneeiner friedlichen GesiaitungderDinge schreibt also das Berliner Blait: „SÜas oie Meldung von russischen Truppenverschiebungen an der südrvestlichen Grenze betrifft, so darf dieselbe nach zuverlässigster Information als völlig grund los bezeichnet werden. Das ganze Kapitel aber von russischen Rüstungen und russischen Drohungen erscheint in wesentlich anderem Lichte, je nachdem man den ganzen Umfang und Zu sammenhang der in Betracht kommenden Thalsachen ins Auge saßt oder durch die vereinzelte Meldung dieses oder jenes Vor gangs sich irritiren läßt. Rußland steht mitten in der Aus führung des in den achtzigerJa hren angenommenen Reichsvertheidi- gungsplanes. Auch die Umänderung des Jnfanteriegewehres ist beschlossen — eine Maßnahme, deren Durchführung nicht be gonnen zu werden pflegt, wenn irgendwelche Befürchtung vor handen, daß man von ernsten Ereignissen überrascht werden könnte. Bisweilen mag es im russischen Bedürfniß liegen, im Hinblick auf die orientalischen Völkerschaften, mit welchen das Zarenreich zur Grenze des Amur hin sich berührt, eine drohende oder wenigstens imponirende Miene anzunehmen, man braucht sich jedoch in Europa, so lange hier die Ausfchlag gebenden internationalen Beziehungen ihren Bestand behaupten, durch dergleichen die Ruhe des Gemüthes nicht stören zu lassen. Wohin wir aber in unserem Welttheil die Blicke wenden, sehen wir die internationalen Verhältnisse so beruhigt und so be friedigend, wie nur irgend erwartet werden kann. Wo Konflikte vorhanden, wie sie nie ganz ausbleiben können in einer Welt, in welcher Hunderte und Tausende widerstreitender Interessen einander berühren, herrscht doch volle Zuversicht, daß die fried lichen Mittel der Diplomatie genügen werden, die bestehenden Differenzen schließlich auszugleichen. Der Streit um die Fischereirechte auf und bei Neufundland zieht sich schon Jahre lang hin. Aber es ist nicht sowohl die Verständigung zwischen den beiden Großmächten Frankreich und Großbritannien, welche Schwierigkeiten bereitet, als vielmehr das Widerstreben der Kolonie, sich in die durch völkerrechtliche Abmachungen ihnen be reitete Lage zu schicken. Nach der Wendung, welche der Streit seit einiger Zeit genommen, charakterisirt sich derselbe jedenfalls überwieg nd als eine interne Angelegenheit der britischen Reichs politik. Transatlantische Beziehungen sind es ebenfalls ge wesen, welche in jüngster Zeit dem Königreich Italien Veran- Belauntmachuug, Vie höhere Müdchenbürgerschule zu Freiberg betreffend. Unter Zustimmung der Stadtverordneten haben wir vom neu begonnenen Schuljahre ab die bisherige Abtheilung -V der hiesigen Mädchenbürgerschule in eine höhere Mädchenbürgerschule im Sinne von 8 13 Abs. 3 des Volksschulgesetzes vom 26. April 1873 und 8 30 der Aus führungsverordnung dazu Vom 25. August 1874 umgrwandelt und wird hierzu noch Folgendes bekannt gegeben: 1. Die höhere Mädchenbürgerschule umfaßt unter Wegfall der bisherigen Selekta 9 Klaffe« mit je einjährigem Kursus, so daß das durchschnittliche Alter der Schülerinnen 6 bis 15 Jahre beträgt. Es ist jedoch in Aussicht genommen, später je nach Bedürsniß die erste Klasse in 2 Jahreskurse für das Alter von 14 bis 15 und 15 bis 16 Jahren zu zerlegen und die Schulzeit dadurch auf 10 Jahre zu er strecken. Eine besondere Verpflichtung zum Besuche der Schule bis zu einer be stimmten Klasse besteht nicht. 2. Hauptsächliche Lehrgegenstände der Schule bilden Religions- und Sittenlehre, deutsche Spracht, Französisch, Englisch, Geschichte, Heimathskunde, Erdkunde, Natur geschichte und Naturlehre, Lesen, Schreiben, Rechnen, Zeichnen, Singen, Erziehungs kunde, Turnen und weibliche Handarbeiten. Der Unterricht in der französischen Sprache soll mit dem 10. Jahre, der englische Sprachunterricht mit dem 12. Jahre der Schülerinnen beginnen, bei ersterem namentlich wird das Ziel praktischer Ver- wcrthung der Sprache in den Vordergrund gestellt werden. Inder deutschen Sprache erfolgt in der 1. Klasse eine Einführung der Schülerinnen in die volkSthümlichc deutsche Literatur, in der Erziehungskunde eine eingehende Bekanntmachung mit den Aufgaben des weiblichen Berufs. 3. Das Echulgeld betrügt jährlich 60 Ml. in Klasse I, 54 Mk. in Klasse II und III, 48 Mk. in Klasse IV und V, 42 Mk. in Klasse Vl, 36 Mk in Klasse VH, 30 Mk in Klasse VIII und 24 Mk. in Klasse 1X und ist in vierteljährlichen Raten im Voraus an unsere Schulgeldeinnahme (RathhauS, Zwischenstock) zu entrichten. Für Kinder auswärts wohnender Eltern ist ein Zuschlag von 50°/^ dieser Schulgeldsätzc zu bezahlen. 4. Die Aufnahmegebühr für die höhere Müdchenbürgerschule ist ans 3 Mark für einheimische und auf 10 Mark für auswärtige Schülerinnen festgesetzt. Beim Ueber- tritt eines Kindes aus Abtheilung L der hiesigen Bürgerschule in die höhere Bürger schule wird nur der Differenzbetrag der für jede der beiden Schulen festgesetzten Auf- 25 „ cbereschnr „ 27 „ Kirschbaumklötzcr 34 „ eschne Klötzer 6 „ . „ 12 . ahornrne „