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Ikchemt »vehtnSich drei «ol m«h ,»ar Dienstag, Donnerst«- Sonnabend (vormitt««). XdonnementtPreit betrt-t «MÄjthrlich 1 R«rk ,0 Pf. Anstigtr für Snsn.te »erden bi« „<itetz»«4 Mittag« de« vorhergehend« Tage« de« krscheinent erdit« «nd die torpurspaltenteil« M» w Pf., unter„Einges««»»" >M 20 Pf. berechn««. Zwönitz und Umgegend. Amtsblatt für dcn Stadtgcmeindcratb zu Zwönitz. 152. Aomnlbcnö, den 29. Dtzrmdrr 1877. 2. Jahr«. Bclaiilitmachung. Diejenigen, welche noch mit vejshlunz ihrer ccmmunlichen »«lagen «. s. ». >« Rückstand sind, werden an ungesäumte Ab, sihrnnz hiereurch erinnert. ZwSuttz, «« 28. Dezeaiher 1877. . Der LrtMgemeinderath. Schönherr. Mit der nächsten Nummer beginnt das I. Quartal 1878 (3. Jahrgang.) »» 'M!«'»»'.' -iNNiMi '! ' I' - > Vom Kriegsschauplätze. Als Diplomatische« zur Orientfrage liegen nur theil« Melkungen, theilS Meinungsäußerungen der Zeitungen vor. Zunächst finket sich in russischen Blättern folgendes Berliner von, 20. Dezember dalirle« Telegramm: „Nachdem Deutschland keinen Anlaß gefunden, auf die türkische Note zu reagiren, Oesterreich eine ähnliche Haltung beobachtet, Italien und Frankreich sich abwartend zu verhalten enttchlossen sind, glaubt m«n in reu hiesigen diplomatischen Kreisen, daß eer augenblicklichen Phase, in welcher die englische Politik die Absichten der europäischen Mächte zu sondireu bemüht ist, bald eine ankere Phase folgen werde, welche keine Tdeilnahme am Kriege, sondern eine Pfancnahme zur Wahrung englischer Interessen bringen winke." Außerdem wird der „K Z." aus Pera 23. Dezember gemeldet: „Der Sultan ist persönlich cem Abschlusse eine« Soneer Friebens geneigt und würde sich auch zur Freigebung der Meerengen verstehen. Layald's Anstrengungen haben ihn jedoch verhindert, in kieser Richtung einen Schritt zu ihun. In österreichischen Kreisen ist man überzeugt, daß Oesterreichs Antwort ans kaü türkische Rundschreiben ähnlich der deutschen anSsallen wird." Was die eben angedeutele „Pfaudnabmc zur Wahrung der englischen Interessen" anlangt, scheint es der „Elberfclver Zig." koch schwer, zu glauben, „daß England ohne den Schatten eines rlastankSvorwanooS eine Besetzung von Egypten, wenigstens in kiese-u Augenblicke, oder gar von Ereta vom Zaune brechen sollte. Sa bliebe renn nur die Annahme, daß rie ans Eonstanunopel gemeldete neueste Beriraulichfeil des Botschafters Bayard mit den lüikischeu Ministern eie bevorstehende Zustimmung der Pforte zur Besetzung von Gallipoli vier einem andern Punkte an den Meerengen bereutet, wenn man nicht gar mit einem Wiener Corresponbenleu des „Peste'. Boyd" an einen Handel über kic türkische Flotte glauben iviU. AiS würdiges Leilenstück zu der „kühnen Tdat" des Erwerbes oer Suo;» canal-Acnen könnten eine solche Ueberraschung allerdings am ersten »en Traditionen veö Eabinei- wie — der Ari seiner Hülssguellen entsprechen." In Bulgarien dauern die Truppenverschikbungkn trotz keS ein- gclreienrn Winter« fort und macht sich die Verrückung der strategischen Situation bereits bemerlbar. Tie Armee res G>oßfürflen-Thron- solgers bat den unteren l?mu überschritten, und Kavallerie-Eclaireurü haben bereits die Eisenbabnstrecke Riistschuk Varna erreicht, Maß nahmen, denen die vollständige Einschließung »er Donau Festung Rustschuk alsbald auf rem Fuße folgen durste. Wie so vieles iu dem diesmaligen Feldzüge von der all hergebrachten Schablone der russischen Kriege gegen die Tüikei abweichi, so gilt dies auch in Be zug auf die Tonaufestungen, von kenen bisher stets Silistria, das älteste historische Bollwerk Bulgarien«, die begehreuSwerlhiste war. Silistri« war e«, wo der erste Ruffeeffürst, der in die Türkei einbrach (Swatoölav im Jahre 967) als Stävlebezwinger seinen Einzug vor mehr als neunhunkerl Jahren hielt, und seitdem ist wiederholt viel Russenblut am Donau Gestade von Drifta geflossen. Heute ist ober Rustschuk strategisch um so wichtiger, al- es nicht nur als Operation«, basiü günstiger als Silistria liegt, sondern auch »er Endpunkt eine« Schienenweges ist, unv noch dazu eines solchen, der an Schumlg vorüber, nach Varna führt, also drei Bulgarische Bollwerke mit einander verbindet. — Die Räumung res Festungsvierecks lürkischer- seitö schließt hierbei auch jede Störung der BelagerungSarbeilen von Außen her auö, wodurch diese wesentlich erleichtert werken. Jnbeß hofft und baut die Pforte nicht nur auf ihre «Ilbeivährlen Bollwerke, sondern auf das Menschenmaterial ihres weitläufigen Reiches, von dem ueuerkingS 300,000 Mann ausgehoben werden sollen, um, iu neue Armeen formirk, auf den Kriegsschauplätzen zu erscheine». Es ist nicht bekannt, ob die früher signalifirte Reserve-Armee von 150,<B0 Mann in dieser Ziffer schon miteinbegriffen ist oder nicht. Es bleibt dies übrigen« auch ganz gleichet,ig, denn vorläufig befindet sich sowohl die eine wie die ankere auf dem Papier, und wie die neuesten Nachrichten aus Syrien bezeugen, scheint die dortige arabische Bevölkerung nicht mehr gewillt, für ihre lurauischen Herren, denen sie nie sehr zngethau war, ohne Maß Gut und Blur zu opfern. Das Türkenlhnm ist eben nickt der Islam, so wenig als etwa Frank reich oa« — Ebristenthum ist. — Am 24. d. sind in Alexandrien 3600 Mann egyptifcher Truppen nach Konstantinopel eingeschifft worden. Petersburg, 25. Dezember. Offizielles Telegramm aus Bogot vom 23. ».: Seit dem 17. d. ist auf rem Kriegsschauplätze alles still; es sind keinerlei neue Zusammenstöße vorgelommeu. Ueberall liegt hoher Schnee, eö herrscht große Kälte. Auf der Donau bei Simniya hat sich EiS gezeigt. Die Wege sind besond-r« in den Bergen „n- passlrbar. Auf ter östlichen Fronte wurde bemerkt, daß die Türken sich überall auf daS rechte Ufer res zurückzogeu; in den zurück- gelassenen Lagern war nur sehr schwache Bewegung bemerkbar. PetcrSburq, 25. Dezember. Offizielles Telegramm ans Bogot vom 24. d.: Bei dem Detachement re« Großfürsten Thronfolgers fanden am 23. b. zwischen türkischen Trnppen und unseren RekognoS- zirungSabtheituugeu, welche gegen Rissowa sund Solenik vorrücklen. Geplänkel statt. Durch diese RekognoSzirungen wurde koustalirt, daß die genannten Orte von dem Feinve noch besetzt find, wenn auch schwächer als früher. Bei der Brücke von Balin bat sich leichtes Ei« gezeigt. Bei Braila begann der Eisgang so nu-rwarlel, baß die dort befindliche Schiffbrücke forlgerissen wurde 21 PouwnS wurden von den EiSmass-m 3 Werst weil forlgeschleppt. Unser Dampfer blieb im Eise sitzen,'und konnte sich der Brücke nicht nähern. Großfürst Alexei melket, biß die Verbindung bei Braila zur Zeil nicht hergestellt werden könne. Am 23. o. eröffneten die Türken bei klarem Wetter ein heftiges Arlstleriefener gegen das Fort St. Nicolai. Unser Ver lust war unbedeutend. Im Schipkapasse herrscht heute starkes Schnee gestöber und Fron. Po.rcs. unz, 26. Dezember. Offiziell-« Telegramm au« Bogo^ vom 25. d.: Pi inz Reuß meldet, in Konstantinopel seien russische Ge,