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reich an ergreifenden mit Thränm, «l» Ate KB» > Uhr. JUserate Dechen «genommen: EeABendSO.Eon». «ttz» dt, Mittag» 1» «hr: Mnrienstratze 13. —,— »»«lg. in dies. Blatte KD» «ine erfolgreich, " ««»nitnag. Nnflage: 13.000 Tageblatt für Unterhaltung Geschästsvmehr und Mitredacteurr Theodor -roblsch. «krttlMÜch, »einnentg . fern-, in'» Han». Durch die »kutgl.tz»ß vierteljährlich »KP. Utazeln« NammM, 1 Ngr. Inseratnrpreiser ^ 1 j Für den Ran« ei», gespalten» Aeüi: 1 Rgr. Unter „»IW, ^ sankt" di. ArL, r «gr. der Heranogeber: Elepsch K Nrilhardt. — Verantwortlicher Rrdactenr: IlttdlS Nktchordt» D»«<de«, den 13 November; — Zu Folge Allerhöchsten Befehle» wird wegm erfolgten Ableben» Ihrer Kaiserlichen Hoheit der Prinzessin Catharine Friederike Pauline zu Oldenburg eine Trauer auf «ine Woche, vom 13. bi» 19. diese» Monat», am Königlichen Hofe angelegt. — Bei Ihren Königlichen Majestäten fand gestern Nach mittag große Tafel statt, an der Ihre königlichen Hohheiten der Kronprinz und Prinz Georg Theil nahmen und zu welcher der Staat»- und KriegSminister Generalmajor von Fabrice Ex- cellenz, sowie von der königlich preußischen Besatzung der Höchst- commandirende General von Bonin Excellenz, der Commandant der Festung König Kein Generalleutnant von Briefen Excellenz, und sämmtliche hier anwesende Stabsoffiziere und die gesamm- len hier anwesenden königlich sächsischen Generäle und Stabs offiziere zugezogen worden sind. — Die zu einem ordentlichen Landtage einberufenen bei den ständischen Kammern werden heute Vormittag ihre erste vorläufige Sitzung halten. — Der österreichische Minister Freiherr v. Brust wird, wie die Wiener „Presse" schreibt, am 20. Januar nach Dre». den abreisen, um dort seinen Hausstand aufzulösen und seine Familie nach W'en überzuführen. — Wie wir hören, hat Se. Maj. der König bis jetzt nicht weniger als 37 Deputationen empfangen, wovon natür lich in Folge de» großen Andranges mehrere derselben in Einer Audienz empfangen wurden. — Auf der sächsisch-böhmischen Staatsbahn passirten gestern früh, von Bodenbach kommend, Depot und Stab vom 1., 2-, 3. und 4. Jägerdepotbataillon, sowie die 4. Schwadron des Gardereiterregiment», letztere nach Radeberg abgehend, hier durch. Mit den Nachmittags eingetroffenen 3 Parkabtheilungen ist auch in dieser Richtung die Beförderung kgl. sächsischer Truppen al» beendigt anzusehen. (D. I) — In der letzten Sitzung der Handels- und Gewerbe kammer wurden in Bezug auf die von der Stadt Meißen ge wünschte Anlage eines Bahnhöfe» am linken Ufer der Elbs folgende Beschlüsse gefaßt: 1) die Handels- und Gewerbekammer zu Dresden erklärt den Antrag der Handel- und Gewerbetrei benden Meißens für die Anlage eines Bahnhofs auf dem linken Elbufer in unmittelbarer Nähe der Stadt für wirthschastlich begründet. 2) Die Kammer hält bei dem etwaigen Vorhanden sein bedeutender technischer Schwierigkeiten am linken Clbufer mindesten» die Anlage einer Haltestelle für Meißen und einer Verbindung der Bahn mit dem ElbauSladeplatze durch ein Schienengleis im allgemeinen Interesse für düngend geboten. — Seit einigen Tagen wohnt in Stephani'» Hotel auf der Lüttichaustraße I. K. H. die Frau Großherzogin von Mecklenburg-Strelitz. Ihr Sohn, der Prinz von Mecklenburg- Etrelitz und der Erbgroßherzog von Mecklenburg-Schwerin, so wie ein Prinz von Mecklenburg. Schwerin besuchen hier bekannt lich da» Vitzihumsche Gymnasium und wohnen im Eichlerschen Garten auf der DippoldiSwaldaer Gasse. — — Auf der KönigSbrückerfiraße ist in diesen Tagen ein unbekannter Dieb durch ein Fenster in das Souterrain einge stiegen und hat mittelst EinschleichenS in eine im Parterre be findliche Dienerstube dort mehrere Kleidungsstücke gestohlen. Von dort ist er durch ein Fenster, das er sich geöffnet, ent kommen. — — Morgen, Mittwoch, findet zum Besten der armen, auf der Breitenstraße Abgebrannten auf dem Lincke'schen Bad ein Eoncert mit Ball statt. — Dvrch königliche Verordnung ist bekanntlich die Stadt Meißen zur Vertretung in die Erste Kammer bestimmt worden. Außer den verfassungsmäßig in der Ersten Kammer sitzenden Oberbürgermeistern von Dresden und Leipzig fitzen die Bürger meister von sechs Städten in derselben, welche der König au» steter Entschließung ernennt. Es waren die» bisher die Städte Ehemnitz, Freiberg, Bautzen, Grimma, Schneeberg und Plauen. Da sich nun der Bürgermeister der letzteren Stadt, Gottschalk, au» Gesundheitsrücksichten veranlaßt gesehen hat, seine Stellung niederzulegen, die er seit Beginn de» konstitutionellen Leben» in Sachsen» tnnegehabt hat, so wurde nunmehr hohen Ort» Mei ßen an die Stelle Plauen» gewählt. Der Bürgermeister Mei ßen», Hirfchberg, gilt allgemein als ein Mann von seltenen Fähigkeiten und großer Kennt niß de» gesammten Verwaltung»- Wesen», wie denn auch seine Vorschläge bei der durch den Krieg vertagten Reorganisation der Behörden den meisten Anklang gesund« haben. — In der Nacht vom 10. zum 11. November wurden au» einem hiesigen Geschäftlloeal auf der Kreuzstraße ungefähr 21 Thaler mittelst Einbruch» entwendet. Die Diebe sind von der Behörde ermittelt und verhaftet worden, sie sind zwei Lauf burschen von hier, von denen der eine früher btt dem B-stoh- ileuen gedient hat. Auffallend erscheint die besondere Frechheit, «U der st« bei Aulführmrg de» Diebstahl« zu Werke gegangen sind. Um zu dem entwendeten Geld« zu kommen, haben sie sich zuvor im Hofraum eingeschlichen und dort einschließen lassen. Nachdem sie daselbst zuerst einige Stunden in einem Wagen und zwar solange zugebracht, bi» sie hoffen durften, daß sich die Bewohner de» Hause» zu Bette begeben, find sie au» dem Hofe mittelst Einschlagen» eine» Fensters in eine Niederlage eingestiegen Von dort sind sie durch einen Holzboden in die eigentlichen GeschäftSlocalitäten eingedrungen und endlich durch verschiedene dazu gehörige Piecen mit Hilfe eine» Stemmeisen» bi» an da» Pult gekommm, auf dessen Plünderung sie c» ab gesehen hatten. — Auch in Marienberg, Zwickau, Plauen, Reichenbach, Werdau, Krimmitschau, Radeberg re. sind die heimkehrenden sächsischen Truppen beim Durchpassiren, al» auch beim Einzuge in ihre früheren Garnisonen mit Flaggenschmuck, Ehrenaufzügen, Musik und Illumination begrüßt und empfangen worden. — Die Dirrction der königl. sächsischen westlichen Staats eisenbahnen in Leipzig macht bekannt, daß vom 15. November ab die zeitherigen Verkehrsbeschränkungen in Wegfall kommen. — In einem Gasthaus in der Altstadt logirte sich vor länger al» einem Monat eine Dame mit einem 11 Jahr alten Kinde ein, die vorgab, daß sie eine adelige Officiersfrau av« Oesterreich sei, deren Mann seither im Königreich Venedig garnisonirt gewesen, im letzten Kriege aber verwundet und in einer Provinzialstadt im Königreiche Preußen in der Cur be findlich sei. E» gelang ihr, nicht nur den Besitzer des Hotels, sondern auch mehrere andere vornehme Damen und Herren hiesiger Stadt, an die sie sich herangedrängt, von der Wahr heit ihrer Erzählung zu überzeugen, und wußte sie für sich dadurch ein Interesse zu erregen, da» in mehrfachen Unter stützungen, deren sie in ihrer augenblicklich bedrängten Lage bedürftig schien, Ausdruck fand. Insbesondere glaubte ihr der Gasthausbesitzer, bei dem sie wohnte, einen unbeschränkten Credit einräumeir zu dürfen, da sie bis zur Genesung ihre» Gatten den Empfang reichlicher Geldmittel von ihren Ver wandten in sichere Aussicht gestellt hatte. Jetzt erfährt man, daß die Angaben der Dame über ihre Familien- und Vermö gensverhältnisse sämmtlich erlogen gewesen, und daß sie eine bekannte Schwindlerin sein soll, die vor Jahren schon einmal unter dem fingirten Namen einer Baronin in Leipzig längere Zeit in Haft sich befunden hat, bis e« dort endlich gelungen, sie der Identität mit einer oft bestraften Frauensperson aus Breslau zu überführen. Dem Vernehmen nach ist sie wegm der von ihr hier verübten Betrügereim von der kgl. Polizei- Direction verhaftet wvrden. — Eine seltene Episode werden wir zu erzählen gedrängt. Am vergangenen Sonntag, den 11. Nos., wurde in Dresden ein Topezierermcister begraben, dem unter vielen Leidtragenden auch drei andere jüngere Meister desselben Gewerkes zur letzten kühlen Ruhestätte folgten. Diese drei gingen gewiß mit dem wärmsten, dankerfülltesten Herzen hinter dem Sarge ihres wür digen Misters her. Und warum? Der Meister hatte Jedem der drei 1000 Thlr. testamentarisch vermacht, die sie schon nach 4 Wochen auSgezahlt erhalten sollen. Und abermals warum? Well sie alle drei bei ihm al» Lehrlinge gewesen und die volle Zeit ausgelernt und sich brav und fleißig gezeigt haben — darum bedachte sie der Meister nach langen Jahren mit diesem Vermächtniß, da» ihnm in der jetzigen bedrängten Zeit gerave sehr zu Statten kommt. — Wer in dm Morgenstunden über dm Anionsplatz geht, wird Zmge eines kleinen „norddeutschen Bundes".Bilde«. Auf der einen Seite marschirm und exerciren die Sachsen, auf der andern die Preußm. Hier wird Lehrschritt, dort Vorpo- stendimst beigebracht, hier attakirt und präsmtirt man mit dem Zündnadelgewehr, dort formirt man Sturmcolonnen, herüber und hinüber schallen Kommandoworte und einem unbefangenen Beobachter entgeht nicht, daß bezüglich der feurigen militärischen Kraftausdrücke kein Unterschied ist zwischm dm norddeutschen BundeSbrüdein. — Die Nummer 14,903, welche mit 100 000 Thlr. am Sonnabend gezogen wurde, ist aus der Hauptcollection des Herrn Th. Zeidler in Riesa, und sind nur Theile davon in die hie« sigm Collectionm der Herren D. Wallerstein und Gustav Gmei» gefallen. — Vielfältig schon sind Beschwerden de» auf der Leipzig- Dresdener Eisenbahn reisenden Publikums darüber laut gewor den, daß man, wenn man von Niederau aus nach Riesa, Dö beln, Chemnitz re, desgleichen von Langmberg aus nach CoSwig, Meißm, Dresden »c. reisen will, allemal in Priestewitz auS- steigen, einen Weg von circa 240 bi» 250 Ellen zurücklegen, um den ganzen Zug herum, bei geschlossener Barriere über die Bahn und Barriere steigen und in der auf der verkehrten Seite daselbst stehenden Villetau»gabe ein anderes BKet lösen muß. Da nun diesem Uebelstande, welcher von dem reismdm Publikum schon sehr oft zu Beschwerden und großen Unannehmlichkeiten geführt, well e» schon mehrmals vorgekommra, daß Personen, welche, trotzdem sie allemal im Trabe und sich außer laufen müssen, nicht sofort wieder dagewesen und der " rend dem fortgefahren ist, zurückgelaflm wordm sind später haben nachfahrm können, als auch von dem daß gestellten Personal, welche» da» gesetzwidrige, da» P außerordentlich beschwerende Verfahren schon lange m und Hessin Abstellung mehrseitig beantragt hat, bis dato keine Abhilfe geschehen, der daselbst aushängenden Minis Verordnung vom 13. August 1856, nach der e» bei verboten ist, bei geschlossener Bariere über die Bahn zu ganz zuwider gehandelt, das Publikum zu gesetzwidrig« lungen gezwungen und dem Gesetze förmlich Hohn gesprochen wird, so ist e» vielleicht möglich, dies auf öffentlichem Wege zr» bewerkstelligen. Nicht genug, daß dm Passagieren, die in Nie» ' derau oder Langenberg einsteigen und von Priestewitz au» weit« fahrm wollen, was fast alltäglich vorkommt, zugemuthet rokckg daselbst auSzusteigen und sich ein anderes Billet zu lösen» HvaH wenn man auf diesen Orten Beamte anstellte, dm« man »auch Billets wenigstens bis Riesa und Dresden anvertrauen köimtch' gar nicht nöthig wäre, so werdm dieselben auch noch von den Schaffnern veranlaßt, ja recht schnell zu laufen, und ihnm feck jedesmal die Worte zugerufen: „Schnell, schnell! beeil« St» sich, laufen Sie trab, wir haben hier keine Zeit zum Warten »c.*/ was die Passagiere, besonder» ängstliche Personen, in ringe Verlegenheit und Aufregung versetzt und zu Ung^ führen kann. — Desgleichen kommt auch sehr oft in vor, wo die von dort aus mitfahrenden Passagiere sag werdm, sich an dem daselbst aufgeworfenen Perron aufzui daß der dort Hallen sollende Zug weit über dm Perron hi fährt und die Passagiere dann, besonder» Abend« im Finsten^ W denn Beleuchtung ist dort keine, ohne Weg, oft in tiefem Echne» oder Schmutz dem Zuge eine große Strecke nachlaufm müssen sich die Füße ganz naß machen, beim Einsteigen in die Wag« eine bedeutende Höhe zu ersteigen haben, was besonder» W ^ Damm höchst unangenehm und beschwerlich ist, und sich dann ' > mit ganz durchnäßten Füßen in die Wagm setzen müssen, wel» ches Vielen sehr schädlich und nachtheilig ist. Befand«» angenehm und zeitraubend ist auch noch, daß der Billeta in Niederau sich oft bei Ankunft eines Zuges nicht in Locale befindet, sondern draußen am Zuge steht, wo so viel bemerkt worden ist, gar nichts zu thun hat, Passagiere, die daselbst ein Billet zur Weiterfahrt lösen wollet^ allemal erst rufen und wartm müssen, bis derselbe das Billet geholt oder wohl gar erst einen Arbeiter daselbst gerufen und beauftragt, ein Billet herauszuholen. WL'M — Die Kartoffelernte ist im Königreich Sachs« großen Theil beendet. Das Ergebniß ist in dem nordwes Theile des Landes keineswegs erfreulich. Der Knollenertrag könnte weit besser sein, als er ist, da er stellenweise so gering ausfällt, daß die Producenten nur von einer DreiviertellEhmt« reden oder wohl gar sagen, seit 20 Jahrm so wenig nicht ge» U! erntet zu haben; allgemein klagt man über die Benagung da W Knollen durch die Ärve des Maikäfer», den Engerlllrg, und diese Benachteiligung der Güte der Frucht ist mitunter sehr ! bedeutend; hier und da zeigt sich auch die Trockenfäule an d« Knollen und stellt wenigsten» die Möglichkeit von Verlust« über Winter in Aussicht. Man kann sonach nur von ed« knappen Ernte sprechen und wird sich nicht wundem dürfte wenn sich d ese Thatsache auch in den Preism de» Spiritus gellend macht. Das Uebel der Knollenkrankhell wäre jedmfal» noch größer gewordm, wärm die reichen Niederschläge während der Ernte des Getreide» auch in den Monatm August und September eingetteten; so aber war dies nicht der Fall, de» . ^ August hatte well weniger Höhe des RegmsallS, als der Jul^ der September noch weniger und der Oktober hat nur ein «in» / zigeS Mal einige Tropfen Regm gehabt. ^ — Kamenz, am 10. Noo. 1866. Der heutige Tag war ein Jubelfest echter: patriotischer Sachsentreue. Die Stadt begrüßte in ihren Mauern das vierte Bataillon der Brigad» Kronprinz auf seiner Rückkehr von dem Feldzug«. Fast jcke» HavS war mit Fahnm und WaldeSgrün geschmückt. Zahllos« rvlumenspenden sanken aus den Händm unsrer Schönen auf die einziehenden Krieger herab, tausendfach hallte von dm Lip pen der Beoölkerung das Willkommen wieder. Auf da* Markte wurde da» Bataillon durch eine tiefempfundene, ztkD dende Ansprache des Herrn Bürgermeister Eichel empfarqa^ welche Herr Oberstleutnant ven Kochtitzky erwiederte. Donnern- der Beifall war die Wirkung beider Redm; besonder» aber ß« geisternd wurde der Jubel, al« Herr von Kochlitzky, da» d»» !e H ^ ' ' wa> ttnnkn, Kindt» mit laute»?Jauchzen manchem d« dm Krieger um dm Hal« fielen und stolz an ihrer Seite dir Straßen zogen. Er sollt« ja s» Viele ihr Vater«»» nicht wieder sehen. S« Abend überrascht« die Stadt die licke» j ,