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Anzeigenpreise: Die io mn breile Millimelerzeile 7 Pi«.: »le 0 mm biene Mil! nieierzeile in' Terne>! 25 P'g.; Nachlaßl.asset Ziäe:- unk Nachweisgebühr 25 Pfg zuzügl. Poru ' Da» ..Zschopauer Tageblatt und Anzeiger, erscheintwerktäglich. L'onall.Bezugspreis < 1.7 NM.Zuitellaeb.L" Pig Bestellung'n werden in uns.Geichästsü.,von den Boten, sowievonallenPostanstalten angenommen Zschopauer« Tageblatt «nd Anzeiger Das Zschopauer Tageblatt und Anzeiger" ist das zur Berösientlichung der amtliwen Bekannimachangsn der AmtShnuptmnnnschnkl I-loha und des Tmdtrais zu ^iLopar bebördliä erseits bestimmte Bla't and emhalt die amtlichen Bekanntmachungen des Finanzamtes Zschopau —Bankkonten: Erzgebirgische Handelsbank e Ä. m. b H Zschopau Gemeindegiroloiuo: Zschopau Nr. 4l: Poslschecitonw. Leipzig Nr»428:4 - Fernsprecher Nr. 7.2 Zeitung für die Orte: Krumhermersdors, Waldkirchen, Börnichen, Hohndori, Wilischthal, Weißbach, DmerSdors, Gornau, Diltinonnsdors, Wipschdors, S^arsennein, Schlößwen Porschendorr tt-. L0S 31. 1030 Bergatz Det Hamit net 104. Ia1»«sa»»s Erhebender Berkans des Heimatfestes der saft MMrigea Gemeinde Waldkirchen Sonderbericht unseres nach Waldkirchen entsandten Hö-SchriftleiterS. „Vergaß Dei Hamit net", dieses alte Anton Günthersche Lied, das so recht der Stimmung unserer Erzgebirgler an- gepaßt ist, hatte der Bürgermeister als Spruch gewählt, als er seine vielen ehemaligen Waldkirchner zum ersten Heimat fest überhaupt und zur Wiederholung des Schulfestes nach 11- jähriger Pause einlud. Und die alten Walökirchner, die jetzt in ganz Deutschland verstreut sind und dort vielfach im Dienste der Bewegung an verantwortungsvollen Stellen stehen, da ja hier bekanntlich die erste nationalsozialistische Ortsgruppe im Erzgebirge gegründet wurde, die folgtem diesen Ruf in Hellen Scharen.' Was niemand in diesem Maße erwartet hatte, trat ein. Am Sonnabend und Sonn tag entwickelte sich ein außerordentlich starker Verkehr von Festgästcn aus nah und fern und mit diesem Besuch dürfte die Arbeit des unermüdlich schaffenden Festausschusses reich belohnt sein. Den Aufakt zu den Feierlichkeit bildete die Eröffnung der heimWn InWrieWu In außerordentlich geschickter Weise hatte man hier Spielwaren der verschiedensten Art, Spulen, Textilerzeug nisse, Strümpfe, Schneeschuhe usw. zusammengetragen und erhielt so einen Ueberblick über das Schaffen in der Ge meinde. Die Erzeugnisse sind ja weltbekannt, sodaß es sich erübrigt, hier auf einzelne Leistungen einzugehen. Bürger meister Pg. Klieme eröffnete die Ausstellung, die eine Uebersicht geben soll, womit sich die fleißigen Menschen der Gemeinde ihr Brot verdienen wollen, mit dem Wunsche, daß durch diese Leistungsschau einheimischer Erzeugnisse gezeigt melden solle, was hier in harter und treuer Arbeit von dent- schen Menschen geschaffen werde. Bei dieser Gelegenheit dankte er besonders Lehrer Riedel und Pg. Günzel für die geleisteten umfangreichen Vorarbeiten. Unter Vorantritt der DAF-Kapelle marschierten dann die Gliederungen der Bewegung mit den Siedlern nach den 12 Siedlungshäusern zum HaupitMst Am 15. Mai wurde hier mit dem Bau von 12 Siedlungs häusern begonnen und bereits jetzt konnte das Hauptrichtfest der Siedlungshäuser gefeiert werden. In unermüdlicher Arbeit hatten die Siedler selbst mit Hand angelegt am Ban der Häuser, die ihnen eine neue Heimstätte sein sollen. Bür germeister Pg. Klieme dankte den Siedlern für ihre Ar beit und nach dem gemeinsamen Gesänge des Liedes „Nun danket alle Gott" konnte er die Verteilung der 12 Siedler- -stellen vornehmen, die in Gemeinschaftsarbeit entstanden waren. Der Gemeinschaftsleiter Hollerim Deutschen Siedler bund ging in kurzen Zügen auf die einzelnen Vorgänge während der Bauperiode ein und dankte allen amtlichen Stellen für die Förderung, die die Siedler bei ihrer Arbeit bekommen hatten. Der Polier der Baufirma Oehme zer schmetterte, nachdem er bekanntgegebcn hatte, daß der Bau phne jeglichen Unfall verlaufen sei, alter Tradition gemäß ein Glas. Diese symbolische Handlung, die mit einem reichen Scherbcnsegen endete, soll dazu dienen, daß die Siedler in ihrer neuen Häusern von den Unbilden und Gefahren aller Art nicht betroffen werden. Dr. Schroth von der Bezirkssicülungsgesellschaft ging dann in längeren Ausführungen auf den Sinn und den Zweck der Siedlungen im neuen Deutschland ein. Früher wurde, so betonte er dabei, die Siedlung als eine Nebensäch lichkeit betrachtet und asoziale Elemente wurden angesiedelt. Erst durch die befreiende Tat des Führers sei hier ein Wan del eingetreten. Der deutsche Arbeiter werde durch diese Siedlungsvorhaben wieder mit der Scholle verbunden. Mit den in Deutschland sonst üblichen Siedlungstypen habe man im Amtshauptmannschaftsbezirke gebrochen und eine Besich tigung von höchster Stelle, die am Donnerstag stattgefunden habe, habe diesen Typ als viel besser anerkannt, als dies bisher bei den vorhergehenden Bauten der Fall gewesen sei. Architekt Conrad aus Gornau habe in gewissem Sinne Pionierarbeit im Kreise Flöha geleistet, da sein neuester Typ, der hier in Waldkirchen gebaut worden sei, dem der Deutschen Arbeitsfront, die im Verlaufe der nächsten Jahre Hunderttaüsende von deutschen Arbeitern der Stirn und der Faust siedeln lassen werde, am weitesten entspreche. Architekt Conrad als der Schöpfer der 12 Siedlungs häuser in Waldkirchen dankte allen Mitarbeitern und insbe sondere den Siedlern, für ihre wertvolle Mitarbeit und die Leistung der Selbsthilfe, durch die cs gelungen sei, daß man heute schon das Hauptrichtfest begehen könnte. Durch die eigene Mitarbeit hätten aber die Siedler erst den wahren Wert der Siedlung erkannt und sie würden diese neue Heim stätte mit ganz anderen Augen ansehen, als wenn sie das Haus fix und fertig gesetzt bekommen hätten. Die Gemein schaft der Familie würde nicht, wie das früher manchmal der Fall war, gestört, da man bewußt nur Einfamilienhäuser gebaut habe. In seinem Schlußwort konnte Bürgermeister Pg. Klieme mitteilen, daß der Gemeinde vom sächsischen Staat die Mittel zu weiteren sechs Siedlerstellen zur Verfügung gestellt wor den seien, sodaß demnächst auch diese neuen Stellen in An griff genommen werden könnten. Auf dem Friedhof fand dann in Gegenwart aller Glie derungen der Partei und des Kyffhäuserbundes eine er hebende Totengedenkseier statt, bei der auch das Ehrenmal von 1870/71 an seinem EhreWüS öe statt. Bürgermeister Pg. Klieme betonte bei dieser Ge legenheit, daß man mit dem Fest die Liebe zur Heimat wach rufen wollte. Waldkirchen wollte als Gemeinde dazu bei tragen, daß Freundschaften wieder ausgefrischt würden und viele, die sich jahrelang nicht gesehen hätten, sich wieder ein mal in der Heimat treffen könnten. Wohl sei der eine oder der andere einmal nach'Waldkirchen gekommen, doch habe er fast nie Gelegenheit, Kameraden aus früheren Jahren zu treffen. Nach der Verpflichtung des Pg. Martin als 1. Beigeordneten des Bürgermeisters wurde die Vollziehung der Urkunde für das Denkmal von 1870/71 vorgenommen. In ihr werden die Gründe sestgehalten, die dazu zwangen, neuen Platz der Bestimmung übergeben wurde. Aus ver schiedenen Gründen hatte man das Ehrenmal von seinem alten Standplatz entfernen müssen und hatte ihm inmitten hoher Bäume in unmittelbarer Nähe des Ehrenmals für die Gefallenen von 1014/18 eine neue würdige Stätte ge geben. Unter den Klängen des Kameradenlieües fiel die Hülle des Mals, das bis dahin verhängt war. Am Ehren mal von 1014/18 legten im Anschluß an die Enthüllung des Ehrenmals von 1870/71 Bürgermeister Klieme sür die Ge meinde und der Ortsgruppe der NSDAP und Kamerad schaftsführer Findeisen von der Kriegcrkamcradschaft zu Ehren der Toten mit schönen Worten des Gedenkens und der Anerkennung je einen Kranz nieder. In „HeymcS Gasthaus" fand dann nachmittags 5 Uhr eine Gemeinden das Eyrenmal auf einen anderen Platz zu stellen und der zukünftigen Generationen Kunde davon gegeben, wie es überhaupt zur Entstehung des Ehrenmals kam. Auch die Gemeindechronik wurde mit dem Tage des ersten Schul- und Heimatfest im Dritten Reich begonnen. Zum Schluß der Sitzung wurde der Bürgermeister beauftragt, einen Bebau ungsplan anfertigen zu lassen mit dem Beirat für das Be bauungswesen. Damit will man die Grundlage für die weitere Siedlungsarbcit in Waldkirchen-Zschopcnthal schaf fen. Am Abend fand dann im überfüllten Saale des Gast hofes Oberwalükirchen ein HkMtMM Jahre, die neben Not und Pein auch Freude für den Ort gegenbringen, in schönstem Lichte erstrahlen ließ. Nach einem Musikstück, das die Kapelle der Deutschen Arbeitsfront unter MZ-Führer Baumann meisterhaft zu Gehör brachte, sprach Fräulein Arnold einen Prolog, der in feinsinniger Weise die Liebe zur alten Heimat, zu den erzgcbirgischen Wäldern und zu seiner Bevölkerung schilderte. Ter Gesang deS Mannergesangvereins unter Kantor N ichte r, „Deutsch land, heiliger Name", leitete über zu der Begrüßungsan sprache des Bürgermeisters Pg. Klieme, der seine An sprache auf das Anton Günthersche Lied: „Vergaß Dei Hamit net" aufbaute. Von der großen Zahl der alten Mitkämpfer der NSDAP, die er begrüßen konnte, seien nur einige Na men hervorgehoben: Pg. Preißler, Pg. Arno Schrei ber und Standartenführer Pg. Schmidt, Bürgermeister der Stadt Chemnitz. Das Heimatfest solle, so führte er wei ter aus, in der Gemeinschaft aller festlich begangen werden. Alle sollten im Kreise ihrer Lieben wieder einmal jung wer den und die Waldkirchner Festtage sollten unauslvschbare Höhepunkte ihres Lebens bilden. Pfarrer Feller hielt nach einem Gesang deS Männcr- gesangvereins einen fast einstündigen außerordentlich inter essanten Vortrag über die Geschichte der Heimat. Mit viel Mühe und viel Liebe hatte sich Pfarrer Feller an die Er gründung der Hcimatgeschichte herangemacht. Es würde zu weit führen, hier ausführlich darüber zu berichten. Festge halten soll jedoch werden, daß um 1175 der Ort gegründet sein wird und im Jahre 1340 erscheint er zum ersten Male in den Büchern der früheren Jahrhunderte. Pfarrer Fel- statt', der einen erhebenden Verlauf nahm und der die Liebe, « ler schilderte dann in einer sehr anschaulichen Weise die die die vielen auswärtigen Waldkirchner ihrer Heimat ent- brachten und ging dann auf die Geschichte des Blaufarben werkes für den leider abwesenden Franz Richter ein. Hierüber zu berichten dürfte sich wohl erübrigen, nachdem wir in den „Hcimatklängen" wiederholt von der Geschichte des Blaufarbenwerkes in Zschopenthal berichtet haben. Heimatlieder des Kinderchores unter Kantor Richter, schmissige Weisen der DAF-Kapelle und zwei Gesänge des Kirchenchorcs unter Kantor Richter leiteten über zu sonsti gen Ansprachen. Pg. Haberland als Vertreter des „Zschopauer Tageblattes" beglückwünschte die Gemeinde zu ihren Festtagen, während Frau Schaarschmidt, Krum- hermersdorf, die 1. Preisträgerin des Preisausschreibens des „Zschopauer Tageblattes", ein Gedicht auf den Führer zum Vortrag brachte. „D e N u t k a t", ein crzgcbirgisches Spiel, das das Leben und Treiben in einer erzgebirgischcn Hutzenstube zeigte, und das von Angehörigen der HI und des BDM in muster gültiger Weise anfgeführt wurde, bildete neben dem Baden weiler Marsch der DAF-Kapelle den Uebergang zum Schluß wort von Bürgermeister Pg. Klieme, in dessen Anschluß die Anwesenden gemeinsam das Deutschland- und das Horn- Wessel-Lied sangen. Nach Mitternacht wurde der offizielle Teil des Heimatfestabends anläßlich des Schul- und Heimat sestes geschlossen. Aber die Besucher gingen noch lange nicht heim. In bunten Gruppen setzten sie sich zusammen und tauschten Erlebnisse ans früheren Jahren aus, sodaß die Zeit ivie im Fluge verging. Die BerVsLMWN am Sonntag Recht kurz war die Nacht für die Kapelle der Deutschen Arbeitsfront, die bereits am Sonntag früh 0 Uhr zu einem Weckruf durch den Ort marschierte. Die Gliederungen der NSDAP und die einzelnen Ortsvereine stellten sich nach 8 Uhr und marschierten gemeinsam nach der Kirche, wo Pfar rer Feller den Festgottesöienst abhielt. Er stellte seine Predigt ganz in das große Erleben des Heimatfestes nnd der Kirchenchor verschönte den Festgottesdienst durch seine Weisen. Die Sonne stieg immer höher und der Zustrom der Gäste wurde immer größer, und als sich der Festzug in der Mit tagsstunde in Bewegung setzte, da waren auch die Festab zeichen schon restlos abgesetzt. „Das deutsche Lied", unter dieses Motto hatte man diesen Festzug gestellt. In zum Teil prächtig auSgestthrten Wagen wurden die schönsten deutschen Volkslieder bildlich dargestellt. Der Beifall, der den einzel nen Wagen an vielen Stellen gezollt wurde, dürfte der beste Beweis dafür gewesen sein, wie man diese unendliche Mühe auch anerkannte. Erzgebirgische Hutzenstubcn, in denen die § Lieder Anton Günthers gesungen wurden. Schneeglocken- § wagen, Spielzengwagen nfw. wechselten sich in bunter Reihen folge ab und auch die Ortsvercine beteiligten sich ebenialls restlos an dem Festzug, der in der 4. Stunde auf dem Fest platz eintraf. Bürgermeister Pg. Klieme begrüßte hier die Gäste, unter denen man n. a. auch Kreisleiter Oehme bemerkte, in außerordentlich herzlicher Weise, die von nah und fern zum Fest herbeigeeilt waren und gab der Hoffnung Ausdruck, daß die Stunden in dem festlich geschmückten Wald kirchen allen Teilnehmern unvergessen bleibe. Nnd dann entwickelte sich auf dem Festplatze ein buntes Treiben, das bis in die späten Abendstunden andauerte und das einen außerordentlich harmoimchen Verlaus nahm. Heute Montag kommt die Schuljugend zu ihrem Recht. Nach 11jähriger Panse wird ein Schulfest durchgeführt, das nochmals viele Besucher vou auswärts nach Waldkirchen- , Zschopenthal bringen dürfte. Wir werden morgen ausführ- I lich darüber berichten.