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Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. M 170. Mittwoch den 19. Juni. 1801. Bekanntmachung. Die Königliche Kreis - Direktion bringt hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß dem Amtöhauptmann von Oppell zu Borna vom 1V. dieses Monats an bis Ende Juli Urlaub ertheilt worden ist und während dieser Zeit die Geschäftsleitung bei der AmtShauptmannschaft Boma durch den Supernumerar - Regierungs - Ratl) vr. Platzmann von hier aus besorgt werden wird. Leipzig, den 16. Juni 1861. Königliche Kreis - Direktion. v. Burgsdorff. Bekanntmachung. Zur Herstellung einer Usermauer im JacobShoSpitale sind die daselbst lagernden alten Sandsteine zu bearbeiten und soll diese Arbeit auf dem Wege der Submission vergeben werden. Die betreffenden Herren Steinhauermeister wollen die Bedingungen auf dem Raths - Bauamte einsehen und ihre Forderungen bis zum AL. Juni L8iSL daselbst versiegelt abgeben. Leipzig, den 15. Juni 1861. Des RathS Bau-Deputation. Verhandlungen der Stadtverordneten am 12. Juni 1861. ' (Auf Grund de- Protokolls bearbeitet und veröffentlicht.) (Fortsetzung.) Zur Tagesordnung übergehend berichtete Herr Vicevörsteher Rose NamenS deS Ausschusses für Communalgarden-Angrlegen- Hellen über 1. . die dem neuzuwählenden Commandanten aus der Stadtcasse zu gewährende Entschädigung. Letztere soll nach dem Beschlüsse des Raths 500 Thlr. jährlich betragen. Ebensoviel bezog der verstorbene Herr vr. Neumeister. Der Ausschußantrag, Zustimmung auf so lange zu ertheilen, als die Verhältnisse der Stelle keine Umgestaltung erfahren, fand . einhellige Annahme. Der Herr Berichterstatter gedachte darauf der schon im Anfang vorigen JahreS wegen Abhülfe mehrerer Mißstände bei der Com- munalgarde an den Rath gebrachten, aber immer noch unbeant worteten Anträge und beantragte, den Rath um baldigste Beantwortung dieser Anträge — und zwar — wie Herr Häckel als Amendement vorschlug — noch vor Beginn der diesjährigen Exercllien — anzu gehen. Der Antrag wurde einstimmig angenommen. - - 2. Herr Vicevörsteher Rose ließ darauf den Bericht deS Finanzausschusses über die vom Stadtrath beschlossene Entnahme eines 4t/, o/o DarlehnS auS der Spar kasse zum Zweck des Umbaues der Gasanstalt i folgen. Seiten deS Finanzausschusses wurde dem Beschlüsse deS RathS entgegengehalten, daß, während die Spareasse mit diSponibeln Geldern überhäuft sei, die Stadt sich zu einer Zeit, wo ihre Sproceytigen Obligationen mit 101»/4*/o Geld im CourSzettel notirt sind, sicher billiger das erforderliche Geld beschaffen könne. Werde das Geld nur zu -o/§ erlangt, so biete sich schon gegen den Vorschlag deS RathS eine ersprießliche Zinsenersparniß dar, die Kosten einer anderweiten Beschaffung aber dürften kaum in Anschlag zu dringen sein. Es sei zudem nicht räthlich dir GaS anstatt, ein ebenfalls der Stadt dienende- und ihr zum Nutzen gereichendes Institut, mit einer größeren Ainsenlast zu beschweren, als unbedingt nöthig ist. Der Ausschuß empfahl der Versammlung: zu der Entnahme der 125,000 Thlr. auS der Sparkasse nur unter der Bedingung Zustimmung zu ertheilen, daß der Zinsfuß für dieses Darlehn auf 4*/„ gestellt werde. Herr Adv. Helfer hielt eS für bedenklich, dm Reservefonds der Sparkasse, welcher bei schlimmen Zeiten einzutretm habe, um ein so beträchtliches Capital auf längere Zeit hinaus zu schwächen. Andere städtische Institute würden das Geld leichter und billiger hergeben können, z. B. da- JohannishoSpital. Dem entgegnet« Herr Leppoc, daß eS sich nicht darum han dele, Geld auS dem Betriebsfonds der Sparkasse zu entnehmen. Der Darleiher sei der Reservefonds, für den ja die Stadt ohne hin elnstehe, so daß sie eigentlich nur sich selbst borge. Gleiche- machte Herr Vicevörsteher Rose geltend. Darauf wurde da- AuSschußgutachten einstimmig angenommen. o. . Hieran schloß sich der vom Vorsteher selbst eingeleitete, von Herrn Häckel aber bewirkte Vortrag des Gutachtens zum Bau-, Ökonomie- und Forstwesen über die Verwerthung mehrerer Räume im Stockhause und der alten Fleischbänke. Der Rath beabsichtigt nämlich I. die Parterre-Räume deS StockhauseS, welche die Chaisen träger jetzt inne haben, zu zwei Verkaufsgewölben einzu richten; II. die Chaisenträgrr in den jetzigen Burgkellerräumen unterzu bringen und diese letzteren hierzu, soweit eS nöthig ist, her zustellen; III. die Stockmeisterwohnung auS der ersten Etage deS Stock- Hause- in die zwelle »u verlegen; IV. die jetzige Stockmeisterwohnung zu einem Geschäft-locale einzurichten und zwar unter Hinzunahme der beiden Räume, welche da- Polizeiamt in dieser Etage inne hat, wogegen dem letzteren die zwei entsprechenden Räume der oberen Etage überwiesen werden; V. den zur Zeit noch leer stehenden Raum der ehemaligen Fleischhallen für ein Restaurationslocal einzurichten. Der Rath bemerkt hierzu Folgende-: Au I. »Diese Anlage entspricht den früher von Ihnen selbst gestellten Anträgen Mit verhältmßmäßig geringen Kosten werden die fraglichen Räume in zwei Verkaufsläden verwandelt, die auch in den jetzigen, in der betreffenden Hinsicht etwa- gedrückten Zeiten eine gute Rente gewähren werden. Die Aufgabe, diese Räume möglichst hell und freundlich zu machen, wird hierbei, wie der Anschlag ergiebt, vollständig gelöst." Au H. » »Au Unterbringung der Chatsenträger wird der vordere Raum des dermaligen BurgkellerS benutzt; der Hintere Theil mit feinem Eingänge zu den Kellern nebst der jetzigen Küche kommt zu dem unter V. erwähnten Restauration-local und wird von dem neuen ChaisentrLgerraume durch Vermauerung der jetzigen Eingangs- thüre zum Restaurationszimmer vollständig abgesondert. »Da hier von Verwendung einiger zu dem jetzigen BurgMer