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Morler s Grenz-ote Dies Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshaupt- r Der Adorfer Grenzbote gelangt jeden Wochent. t Mannschaft Oelsnitz i. Vogtl., des Amtsgerichts, i 2m Falle höherer Gewalt (Krieg oder sonstige ! t nachm. zur Ausgabe, für den nächsten Tag vorda- t der Anttsanwaltschaft und des Stadtrates zu Adorf im Vogtland r Störung des Betriebes) hat der Bezieher keinen t r ttert.—Anzeigen nach Tarif.—Postscheck-Konto r k Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der r t 37369 Leipzig. — Fernruf Nr. 14. Gegr.1838 t t Zeitung oder auf Rückgabe des Bezugspreises, r WNöWogtl.i, Bab Elster, Bab BrambaA, Amsgrün, Breitenfeld, Bergen, Freiberg, Ober- u. MerMengrün, Kermsgriia, Fugelöburg, Leubetha, MMHaußn Mbecsreuth, Remtengrün, Schönberg, Siebenbrunn, Sohl, Wohlbach u. bas übr. obere MI. Sonntags eine illustrierte Anterhaltungsbeilage Druck und Verlag: Otto Meyer, Adorf (Vogtl.), Bergstraße 14. — Verantwortlicher Schriftleiter: Otto Meyer, Adorf (VogÜ.) Sonnabend, Ls« 2V. September 1030 SLr. 220 06. Jnhrg. Gefahr des ErlWens m MMchreW. Hypotheken, Grundschulden, Rentenschulden und Reallasten, die der Auswertung unter liegen, deren Auftvertungsdetrag aber im Grundbuch noch nicht ein getragen ist, erlöschen, wenn der Antrag auf Eintragung der Aufwertung des Rechts nicht spätestens dis zum Ablauf des 31. März 1931 beim zuständigen Grundbuchamt gestellt wird. Hierzu gehören z. B. noch eingetragene Pa piermarkrechte, gelöschte und infolge Vorbehalts oder Rückwirkung aufgewertete Rechte, abge tretene und für den früheren Gläubiger aufgewertete Rechte. Den Antrag kann außer dem Gläubiger-auch der Eigentümer oder ein Dritter stellen, der ein rechtliches Interesse an der Eintragung hat. Amtsgericht Adorf, den 12. September 1930. In dem Konkursverfahren über das Vermögen der Firma Perlmutter- kunst Brambach G m. d. H. in Bad Brambach ist infolge eines von der Gemein schuldnerin gemachten Vorschlags zu einem AtvangsVerglei^he Vergleichstermin und Termin zur Prüfung der nachträglich angemeldeten Forderungen auf den 13. Oktober 1930 vormittags 10 Uhr vor dem Amtsgerichte Adorf i. V. anberaumt worden. Der Vergleichs vorschlag und die Erklärung des Gläubigerausschusses sind auf der Geschäftsstelle des Kon kursgerichts zur Einsicht der Beteiligten niedergelegt. K 1/30. Amtsgericht Adorf i. V., den 18. September 1930. Impfung. Die diesjährige letzte unentgeltliche Impfung der in diesem Jahre impfpflichtigen und der von früheren Jahren noch rückständigen impspflichtigen Kinder erfolgt Mittwoch, ben 24 September MO, nachm. 2 M in der Knabenschule, Zimmer 1 und 2. Die Eltern und Erzieher haben die Impflinge reinlich an Körper, Wäsche und Kleid ung dem Herrn Jmpfarzte zum Impftermin und zu dem im Impftermine bekanntgegebenen Nachschautermin zur Vermeidung der Bestrafung vorzustellen oder die Befreiung von der Impfung durch ärztliche Zeugnisse nachzuweisen. Privatimpfungen sind dem Stadtrat unter Vorlegung der Impfscheine anzuzeigen. Aus einem Hause, wo ansteckende Krankheiten, wie Scharlach, Masern, Diphteritis, Kroup, Keuchhusten, Flecktyphus, rosenartige Entzündungen oder die natürlichen Pocken herr schen, dürfen Impflinge zum Imps- oder Nachschautermin nicht gebracht werden; es ist aber dem Herrn Jmpfarzte die Ursache des Wegblerbens sofort, spätestens aber am Terminstage, anzuzeigen. Adorf i. V., den 17. September 1930. Doe Stabtest. In der Zeit vom 15. August 1930 bis heute wurden hier als gofaabo« abgegeben : 2 Geldtäschchen, 1 Hundepeitsche, 1 Kindeccegenschienr, 1 Äntenftnndev, 1 güldene Armbanduhr. Die Empfangsberechtigten werden hierdurch aufgefordert, sich bei Verlust ihrer An sprüche innerhalb 4 Wochen, von heute ab gerechnet, bei uns —Polizeiabreilung — zu melden. Adorf i. B-, den 18. September 1930. Dov Stadtrat. Für den 1. Oktober 1930 werden BrandveMerungsbettrage in Höhe von 1 Meichspfennig für die Einheit erhoben. Besondere Bkitragszettel werden nicht zugestellt. Die Beiträge sind bis zum 7. Oktober ds. Js. an die Stadlsteuer kasse, Rathaus, Erdgeschoß abzuführen. Adorf i. V., den 19. September 1930. Dov Stadtrat. Was gibt es AeueS? , . .Adr Ozeanflieger von Gronau beabsichtigt, nach seinem Omtreffen Hamburg mit seinem Ozeanflugzeug nach Potsdam z» f^egen. ^Äs"bundsrat beschäftigte sich am Donners tag mrt dem .ltucktritt Calonders und den polnisch-litauischen Streitfragen. . des „Daily Telegraph" beab sichtigt Mussolini Nicht, persönlich nach Genf zu gehen, wie es rn Völkerbundskreisen gerüchtweise verlautete. Auch Grandi gedenke mcht, „ach Genf zurückzukehren. - Generalmajor Adam ist mit Wirkung vom 1. Ok tober zum Chef des Truppenamtes ernannt worden. Völkerbundsversammlung vertritt, ist in Genf angekommen. — Am heutigen Freitag wird die Kölner Herbstmesse eröffnet. — Die Meldung von der Rückkehr des Zaren Ferdi nand nach Bulgarien wird bon der bulgarischen Gesandt schaft in Berlin als unzutreffend erklärt. — Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft beim Land gericht München-Gladbach-Rheydt wurde der frühere Ge meindevorsteher und Beigeordnete Theodor Knauff von Hemmerden (Kreis Grevenbroich) wegen Veruntreuung von 120 000 Mark festgenommen. — Der Derbh-Sieger „Alba" brach sich, bei einem Galopp aus der Neuenhagener Grasbahn das Unke Hinter bein und mutzte sofort getötet werden. Sie letzte Woche. Das Ergebnis der Reichstagswahlen ist nunmehr nach allen Richtungen hin statistisch erfaßt w°rdem Man hat sich nicht darauf beschränkt die tatsächliche Zu- und Abnahme der einzelnen Parteien tol^ustellen, sondern man hat auch ausgerechnet, wie vrcl.Mandas Parteien in Anbetracht der stärkeren Wahlbeteiligung und der größeren Wah lerzahl hatten erhalten müssen, um relativ ihren Besitz stand zu wahren. Dabei ergibt sich die interessante Tatsache, daß nur die radikalen Flüqelparteien eine prozentuale Zunahme zu verzeichnen haben, und zwar die Kommunisten um 21 Prozent und die National sozialisten um nicht weniger als 664 Prozent. Ihren Besitzstand gewahrt hat nach dieser Berechnung die Bayerische Volkspartei, während das Zentrum trotz seiner Mandatsgewinne noch einen Verlust von 7 Pro zent zu verzeichnen hat. Den größten Verlust haben die Hannoveraner mit 50 Prozent; es folgen die Deutsche Volkspartei mit 43, die Deutsche Bauernpartei mit 33 und die Staatspartei mit 31 Prozent. Bei dieser Berechnung sind allerdings die Deutschnatio nalen mit den von ihnen abgesplitterten Gruppen zu- sammengesaßt. Diese Gruppen zusammen haben einen Verlust von 22 Prozent zu buchen; nur wenig ge ringer, 21 Prozent, ist der Verlust der Sozialdemo kraten, während die Wirtschaftspartei 15 Prozent ver loren hat. * Man hat auch ausgerechnet, wie der preu ßische Landtag aussehen würde, wenn gleiö^ AMW »er Kn»enb«rg-Ml>n»»er. Ein Angriff mit Zank-Attrappen. Die große „Rahmenübung" der Reichswehr hat am Donnerstag ihren Abschluß gefunden. Ueber ihren Ver lauf wird noch berichtet: Der zweite Manövertag brachte eine überraschende Wendung der Kampslage. Die blaue Armee hatte am Vortage eine Umfassungsbewegung eingeleitet. Es be gann daher die Rückzugbewegung der 5. roten Divi sion. Im Schutze der Dunkelheit wurde abgebaut, und Mittwoch früh waren die roten Linien um etwa zehn Kilometer zurückverlegt, und die Truppen begannen zu schanzen. Inzwischen hatten die beiden Generalstäbe gewal tige Arbeit zu leisten, handelt es sich doch bei diesem groß angelegten Rahmenmanöver um eine Schule der Führer, in der die Entschlußkraft der hohen Stäbe erprobt werden soll. Bau- und Betriebskompagnien sowie ein Funkzug geben auf beiden Seiten den Gene ralstäben die Mittel, den Befehlsmcchanismus spielen zu lassen, mit dem jede strategische Bewegung steht und fällt. Wie aus den Nachrichten hervorging, die der Befehlshaber der roten Armeegruppe, von Kayser, er hielt, hatte sich die Gefechtslage für rot aussichtsreich entwickelt. In der Hohen Rhön nämlich war eine rote Heeresgruppe im Vormarsch gegen die blaue, was die Lage der blauen Armee in Franken und Thüringen schwierig gestalten mußte. Gerade zur Zeit des Eintreffens dieser Meldung kam gegen Mittag Reichspräsident von Hindenburg in Birkenfeld bei der 5. roten Division an und ließ sich von Generalleutnant Seuter von Lötzen über die gün stige Lage unterrichten. Rasch entwickelte sich jetzt die Wendung. Blau muß unter dem Druck der erfolg reichen roten Kampftruppen seinen gut vorgebrachtett Angriff sofort abbaueu und für Schutz in Richtung Hohe Rhön sorgen. Nur unter schweren Verlusten können zwei blaue Reiterbrigaden, die schon weit vor wärts gekommen sind, zurücksluten. Inzwischen brach das 13. Reichswehr-Infanterieregiment der 5. roten Division zum Angriff vor und gelangte in die Stel lungen des Vortages. Die 3. blaue Division muh zurück. Eine harte^Tatsache für ihren Führer, General Freiherr von Wienanth, der im besten Zuge gewesen war, die Roten zu umfassen und ihr Schicksal zu voll enden. Es kommt zum Höhepunkt des Treffens. Gegen 4 Uhr nachmittags setzten beide Truppen ihre „Kampf wagen" ein. Es sind freilich nur Attrappen, da die deutsche Armee Tanks nicht benutzen darf. In dem auf geweichten Boden geht es nur ruckweise vorwärts auch ist vielfach die Sicht für die Artillerie schlecht, aber die Kampftruppen sind gut geschult und wissen allen Schwierigkeiten aufs beste zu begegnen. Der Eindruck der gesamten Kampfhandlung auf den Reichspräsidenten w" aus die Zuschauer war sichtlich günstig. Man nabm dre Gewißheit mit, daß bei Führung und Truppe alles bestens klappt. zeitig mit den Reichstagswahlen in Preußen Land- tagswahlen stattgefunden hätten, und dabei sestgestellt, dast. die bisherige Regieru^ zwar zahlen- mayig ihre fetzige Starke behalten haben, trotzdem aber infolge der Zunahme der Abgeordneten, selbst mit Hin zurechnung der Deutschen Volkspartci, keine Mehrheit haben würde. Solche Berechnungen sind zwar sehr interessant, praktisch ist aber damit nicht viel gewonnen. Zunächst handelt es sich darum, wie künftig im Reich regiert werden soll, und diese Frage ist nicht rein arithmetisch zu lösen. Wie auch die künftige Reichs regierung zusammengesetzt sein wird, sie wird sich den Lehren dieser Reichstagswahl nicht verschließen dür fen, soll nicht bei künftigen Wahlen der Radikalismus neue Triumphe feiern. Der 20. September ist ein schwarzer Tag für Eupen-Malmedy. Vor zehn Jahren, am 20. September 1920, entschied der Völkerbundsrat unter Verletzung des von der Entente stets so hochgepriesenen Selbstbestimmungsrechts der Völker, daß dieses trotz seiner wallonischen Bevölkerung deutsche Land Belgien zufallen sollte. Unter dem Druck der belgischen Mili tärdiktatur war die vorhergegangene sogenannte Volks abstimmung zu einer leeren Farve geworden. Von 35 000 stimmberechtigten Männern und Frauen bat ten sich nur 271 in die ausgelegten Listen eingetrag n. Der an die Adresse des Völkerbundsrates gerichtete deutsche Einspruch legte diesen betrügerischen Ablauf der Truge an Hand unwiderleglichen Materials cin- wandfrer dar. Es lag beim Völkerbund, Recht zu frechen. Aber der Völkerbundsrat versagte sich dem Recht, und das gleiche tat dann die Vollversammlung gegenüber einem zweiten deutschen Protest. Viel Freude hat Belgien an dem unrechtmäßig gewonnenen Gebiet noch nicht erlebt. Es hat zu seinem Nationalitäten streit zwischen Wallonen und Flamen noch eine deutsche Jrredenta hinzubekommen. In den Vereinigten Staaten von Amerika hat man am Mittwoch den 200. Geburtstag des Generals von Steuben festlich begangen. In den Schulen wurde ein besonderer Festakt abgehalten, bei dem der Verdienste des Organisators des amerika nischen Heeres gedacht wurde. Steuben, 1730 in Magde burg geboren, hatte in preußischen Diensten am Sieben jährigen Krieg teilgenommen. 1777 begab er sich nach Amerika, wo er im folgenden Jahre von Washington zum Generalmajor und Generalinspektor des Heeres ernannt wurde. In dieser Stellung führte er das groß«