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WMl und Anzeiger. Amts-latt für die König!. Gerichtsämter sowie die Stadträthe zu Mesa und Strehla. Druck und Verlag von S F. Grellmann In Riesa. 31 dm lx. «»ril 1873. Dieser Matt „Sldediatt a«d Anzetger" erscheint in Riesa wöchentlich zweimal, Dienstag« und Freitag«, und kostet vierteljährlich 1ü Ngr. — Bestellungen werden bei jeder Post- auftatt, in unseren Expeditionen in Mesa und Strehla sowie von allen unsern Boten entgegen genommen. — Aur Annahme von Annoncen find ferner bevollmächtigt Haasenstein und Vogler in Hamburg-Altona, Leipzig und Frankfurt a. M., R. Masse in Leipzig, K. W. vaaldach in Dresden und Eugen Fort in Leipzig. ' 1 III --n-i!" M ' I - Bekanntmachung. Nach 8 3 der Ausführungs-Verordnung, die Leichenbestattungen und die Einrichtung des Leichendienstes betreffend, vom 20. Juli 1886 ist vorgeschrieben, daß für BehinderungSsälle der ordentlichen Leichenfrau eine Stellvertreterin derselben vorhanden sei. Da nun dieser Vorschrift im Landbeztrke Riesa zur Zeit nicht allenthalben nachgegangen woroen ist, so werden die Gemeindevertreter hier durch aufgefordert, für die Leichenfrau ihres Bezirks eine geeignete Stellvertreterin zu wählen und den Namen derselben anher anzuzeigen. Dabet wird noch bemerkt, daß in benachbarten Bezirken die Leichenfrauen sich gegenseitig vertreten können. Königliches Gerichtsamt Riesa, den 12. April 1873. Uibrtg. Bekanntmachung. Der Haus- und Feldbesitzer Herr Gottfried Thronicke in Radewitz beabsichtigt auf den ihm gehörigen, an der Radewitz-Peritzer Flur grenze gelegenen Feldparcellen Nr. 251 und 252 des Flurbuch» für Radewitz eine Ziegelei zu errichten, was hierdurch mit der Aufforderung, etwaige Einwendungen gegen die neue Anlage binnen 14 Tagen allhier anzubringen, bekannt gemacht und wobei zugleich bemerkt wird, daß diese Frist für alle Einwendungen, welche nicht auf privatrechtlichen Titeln beruhen, präclusivisch ist. Riesa, am 16. April 1873. Königliches Gerichtsamt. Uibrtg. , Tagesgeschichte. Riesa, 16. April. In einer Verordnung, welche an die Sächsischen Steuerbehörden ergan gen ist, wird daraüf aufmerksam gemacht, daß die bei denselben abzuliefernden, für Staatscaffen bestimmten Gelder (Brandcassenbeiträge, Grund steuer, Gewerbe- und Personalsteuer rc.) nur in KSnial. Sächsischen und Preußischen Werthsorten (einschließlich der Oberlausitzer, sowie der Dresdner und Leipziger Banknote") oder in ReichSgold- münzen zu gewähren sind. — Dieser Tage hat die Conferenz zwischen österreichischen und sächsischen höheren Beamten behufs der im böhmischen Gebiete zu erbauenden „Elbthalbahn" stattgefunden. Dieselbe wird auf dem rechten Elbufer in Böhmen parallel mit der österreichischen Staotsbahn laufen und wie es jetzt scheint, in Mittelgrund nahe der Grenze mit telst einer Brücke in die sächsisch-böhmische Staats bahn münden. Nach Tetschen kommt ein großer Bahnhof und eine Zollabfertigungsstelle. Präsi dent der von beiden betheiligten Staaten beschick ten Conferenz war der österreichische Statthalterei- rath Kurzbeck. Sachsen war vertreten durch den Finanzrath Freiherr von Biedermann, Direc- tionsrath Rachel und den Vicedtrector des Zoll- Wesens Forwerk. — Laut officiösen Nachrichten haben die Lußschöjs, des BuudeSvath» di« von de« Eom- Mkfsion zum Ersätze ddr Salzsteuerauskünste pro- pvntttß'EkUführmqz der Börftnsteutr im Prtftcip genehmigt , - Straßburg, 12. April. Elne heute publi- cirte kaiserliche Verordnung entsetzt den Bürger meister Lauch seine« Amte-; derselbe hatte so wohl dem Oberpräfidenten wie dem BezirkSpräfi- denten gegenüber erklärt, daß er nur im Lande geblieben sei, weil er auf die Rückkehr der ftanzösi- schen Herrschaft hoffe. Straßburg, 14. April. Der Bezirksprä- fident von Ernsthausen hat den Polizeidtrector Back kommissarisch mit der Wahrnehmung der Functionen de- Bürgermeisters beauftragt. ' Straßburg, 15. April. Der hiesige Ge meinderath hat gegen die Absetzung des Bürger meisters Lauch ebenso wie gegen die auf GrUnd de- Gesetze« vom 24. Februar 1872 erfolgte kommissarische Verwaltung des Bürgermeister postens durch den Polizeidtrector Back Verwah rung eingelegt. Petersburg, 15. April. Nachrichten aus Sbiwa zufolge ließ der dortige Ehgn mehrere» seiner nächsten Verwandten und Rathgeber hin- »tMea oder und ickNckw aiiauäeve «vH» slupm zum «^renvurger verakyemem av. New-Jork, 12. April. In Panama ist, nach hier eingetroffenen Meldungen, eine Revolu tion ausgebrochen, in Folge deren der Präsident General Netra vom Volke abgesetzt und der frühere Präsident Correoso wieder mit diesem Posten be traut ist. Die Bewegung verlief ohne Blutvergießen. New-Jork, 13. April. Hier eingetroffenen Nachrichten zufolge haben die Modoc-Jndianer die zum Zwecke der Friedensunterhandlungen an sie abgesandten RegteruugS - Commiffare hinter rücks überfallen. General Canby und der Com- miffar Thoma» wurden getödtet, Meacham schwer* verwundet. Die Indianer machten darauf einen Angriff auf das verschanzte Lager unter dem Be fehl des Obersten Mason. Energische und um fassende Offenfivtnaßtegeln werden auf Befehl' des Präsidenten Grant gegen dieselben vorbereitet. Von Haiti wird gemeldet, daß in Gonaives eine aufständische Bewegung stattgefunden hat, die in dessen sofort unterdrückt ist. Washington, 14. April. Der Präsident der Vereinigten Staaten hat den General Sher man anfgefordrrt, Befehle dahin zu ertheilen, daß bei dem Angriff auf die Modoc-Jndianer mit der größten Entschiedenheit vorgegangen werde, um denselben eine den jüngst begangenen GewaktthMMten Entsprechende Züchtigung zu Theil werden zu lassen. Selbst eine völlige AnS- rottntlg der Modoc-Jndianer wird als durch die ^Umstände gerechtfertigt angesehen. DaS Com- mando über die Uni'onStruppen gegen die Modoc- Jndianer hat General Gilhem übernommen; die» Operation gegen dieselben werden dein Vernehmen nach schon morgen beginnen. — Der Fälscher Bidwell, welcher aus seinem -Gefängnisse in Havanna äuSgrbrochen war, ist Unweit Hävanna wieder verhaftet worden. Asien. Die Truppeumacht, welche hie Hol länder M» M M «fchiA iWSuma- tra entsenden, besteht im Ganzen au» etwa 8000 Mann unter Kem BeM de» Generalmajors Köhler; 5 große Dampfschiffe und verschiedene Handelsfahrzeuge sollen hie TrtiHen von Jäva au» nach Snmatra Übersichten. — Die japanisches Regierung hat ein SpeM-Edikt etlaffm, welches die Duldung deS ChtistemhuMS 'im gänzen LüNve pröklamirt und auch ganz Japan Ausländern eröffnet. ....,, . Vermischtes. — Am zweiten Ostirkage bat dir Dresdener Pferdebahn kir chlichste seitherige Einnahme er rieft: e- fehlen nur 4 Thlr. au 600 Thlr.! Der Andrang spottet aller Beschreibung und die Zahl der beförderten Peisönen überfchrut 10,000. Forderungen MM garnis und überhaupt die zur Fremden-Beher bergung berechtigten Geschäftsleute haben für hie Zett der Weltausstellung über die ihnen zur Ver fügung stehenden Wohnungen, Paffagirzimmer und sonstigen Localitätm aller Art PreiStartfe anzufertigen. 2) Die Preistarife müssen währeüd der ganzen Dauer der Weltausstellung sowohl beim Eintritt in den Gasthof wie auch in dm Wohnungen, Paffagierzimmern und sonstigen WirM-Lvcalitäten an einem Jedermann leicht er sichtlichen Orte befestigt werden. Die Tarife müssen in genauer UeberfieK die Preise für die Miethe der Mit Nummern versehenen Zimmer, für die dazu gehörige Beleuchtung, Bedienung fammt Trinkgeld (oder auch ohne dieses letztere) pro Täg enthalten. 3) Die Pretstarift unterliegen der ge werbsbehördlichen Bescheinigung und müssen d«- selben dem Magistrat längstens bis 15. April VHP- gelegt werden. Aenderungen der Tarife sind Mär zulässig, müssen aber stets der amtlichen Beschei nigung unterzogen werden. 4) Die vorerwähnten Geschäftsleute haben sich an die von ihnen selbst festgesetzten Taris« genau und aUSnahmloS zu haften, haftm für ihr Dienstpersonal und unter liegen bei Außerachtlassung der einen oder anderen Anordnung einer Geldstrafe bi» zum Betrage von — In Paris wächst einem neuerschienenen statistischen Nachweise zufolge der Consum von Spirituosen in rapider Weise. Gegenwärtig kommen auf Tag und Kopf der Pariser Bevölke rung nicht weniger als drei Liter Wein. Die verderblichen Einflüsse des im liebermaß genosse nen Alkohols machen sich namentlich durch die Zunahme Ker Geisteskrankheiten bemerkbar. Seit 11 °Wren hobtti Kto FÄ« von Irrst«« bei den Männern um 59 PCI., bei dm Frauen um 52 Pkt. zugenommen. — Die „Köln. Ztg.^ schreibt: „Welch eigen- thümliche Verwechselungen in Ker Welt Vorkommen Kinnen- zeigt folgender Fall: „Im Dorfe H. hatte ein Mönch sehr heftig quf die „Gartenlaube" raisonnirt, infolge dessen die frommen Zuhörer derart ergriffen sind, daß ein Bauer bei der Rück kehr in seine Wohnung nichts Eiligeres zu thun hatte, als, trotz der eindringlichsten Gegenvorstel lungen seiner Mehr in Unschuld befanaenda Ehe hälfte, die prächtig« Laube in seinem Garten mit starker Hand dem Erdboden gleich zu machen und die unheilvollen Ueberbleibsel zu verbrennen." — Zum Schutze der Fremdm, welche Wim währmd der Weltausstellung besuchen werden, und zur Abweisung unberechtigter fettens der Wirthe oder ihrer Beoie Wiener Magistrat angcordNel: 1,.,...... oder Pächter von Gasthöfen, von Hotels, Hotels