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Dresdner Nachrichten : 29.01.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-01-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187501298
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18750129
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18750129
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-01
- Tag 1875-01-29
-
Monat
1875-01
-
Jahr
1875
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 29.01.1875
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Hnlcratk werden Marien- . c I.r nttücnvtttarr dld N... -'» m,r. Lvlu.laü» »>!() .''.illnnS »2 Ul,r. In vkenjlndl: grope Kiojler ,;o;ie bis vtncl)ln. 3 Ul,r. TN'r iltnum einer cni -uu >c.l Petil>cile kojl't >»'Ps;'. ^lil»;c.undt Ll- sic'lc P l<uu- Gnvunue jur da- nac!) sltä^i^e Erschei nen der Inserate wird nicht gegeben. Au'wäctiye ?lnnancen- von uns unde- r.^nni'.-n .urmcn und Per- tonen lnserircn wir nur uc^ei, P rann merandv- 'iaNl'.ina Lurch Brus marken oder Voileinzoli- tun»;. Neun S'.liicn lo;nn I.) "P'iic. Inserate >ur die A!oiuas;s - Nummer vder i'ach cmcin Iesllag- d-.c Pc'.rrzet'.c Psge. Nr. 2S. Zwaiizigstcr Jahrgang. MItrevacteur: 0r. Lmll Für das Feuilleton: LuNvls ll»rtu»»»>» Dresden, Freitag, Li-. Jammr L8?s. Für die Monate Februar und Mär; werden Abonnements auf die „Dresdner Nachrichten" in der Expedition, Marienstratze Nr. 13» zu I Mark SV Pfk„ sowie für auswärts bei den Postämtern z» I Mark »v Psg. angenommen. Politisches. ES geschehen Zeichen und Wunder. Dieweil der Reichstag daS Bankgesey debattirt, knistert und kracht eS hoch oben an der Decke» ein Stück GypSstuccatur löst sich ab und saust in den Ve- ralhungssaal hernieder. Glücklicherweise verletzt es weder einen Ab geordneten oder einen Bundcsrath» noch einen Stenographen oder einen Diener des Hauses. Windthorst, die schlagfertige Ercellenz aus Meppen, rath an, die gefährliche Localität zu verlassen und also geschieht es. Es ist nicht das erste Mal, das; sich im Reichstags gebäude Deckentheile ablösen : bereits einmal geschah eS in voller Sitzung, mehrmals des Nachts oder in Nichlsitzrmgüzeit. Die Flüch tigkeit, mit welcher das Jnterimsgebäude fertig gestellt werden muhte, mag solche Zwischenfälle, namentlich wenn die Volksvertre tung mit dem bloßen Schrecke davon kommt, entschuldigen. Zu rügen bleibt, daß nach so vielen Jahren erst jetzt ein ernstlicher Schritt ge- than wird, der deutschen Volksvertretung ein würdiges Daheim zu bauen. Jahrzehnte lang hat sich der preußische Landtag mit einem ^ wahren Vcrathungsstaile begnügen müssen; Jahre lang schleppt sich der Reichstag mit dem Jnrerimistieum dahin. Hoffentlich befehlen- rügt der jetzige Un- und Nicderfall die endliche Erbauung eines! soliden ParlamentShauses! Denn ein niederstürzendes Srück Stuc calur sucht sich unter Umständen ja nicht ausschließlich die Tonsur eines bairischen Geistlichen, Windthorst'ü spärlich bedeckten Kopf oder das üppige Haar Sonnemann's heraus; cs kann auch auf das theure Haupt des Bräutigams und NeichSkanzleramtSpräsidentcn Delbrück, ja auf noch höher gefürstete Stirnen nicderprasseln. Hoffentlich ist aber auch der kleine Dcckenkrach nicht ein Omen für die Lage, in welche Deutschlands Industrie und Handel infolge des BankgesetzcS kommen wird. Eine sehr verständige Neve über die Folgen der gering bemessenen Notenmenge hielt der bairische Abg. Or. v.Schauß, der, nachdem er in dem bekannten ProceßChorinSky- Ebergenyi sich denRuf eines tüchtigcnS Vertheidiger erworben halte, Bankdircctor in München wurde. Derselbe wies überzeugend nach, daß die Notenmenge für die Reichsbank erhöht werden müßte. Tie künftige Reichsbank werde kaum daS Bedürfnis; Preußens befriedi gen können, dann werde Sachsen um Errichtung von Bankfilialen drängen und Süddeutschland werde in die größte Verlegenheit kom men. Indessen stießen diese verständigen Mahnungen auf taube Ohren. Noch viel weniger Anklang fanden die von sächsischer Seite ausgegangenen Anträge. Sie bewegten sich in zwei Richtungen. I>r. Georgi bezweckte neben einer Erhöhung des für die Reichsbank bestimmten Noten umlaufs für eine jede deutsche Privatbank für das Jahr 1876noch 20 pEt. und auf das Jahr 1877 noch 10 pCt. des ihr nach dem Entwürfe zustehenden Betrags zuzuweisen. Ackcrmann'S Antrag bezweckte nicht eine bloße Ausbesserung auf die nächsten 2 Jahre, sondern für die ganze, im Gesetz fixirre Zeit, also bis l. Januar 1891, für die sächsischen Banken und die einer gleichen Berücksichti gung werthen Bauten von Frankfurt und Braunschweig. "Nach die sem Anträge sollte der sächsischen Bank in Dresden ihr Notenumlauf von 16,771,000 auf 20 Mill. Mk., für die Leipziger Bank von 5,648,000 auf 10 Mill. Mk. erhöht werden. Beide Anträge blieben in der -Minderheit; es verdient jedoch hervorgehoben zu werden, das; sowohl für den zuerst zur Abstimmung kommenden Georgischen, als für den dann vorgetragenen Ackermann'schen Antrag säm»etliche vie Socialdemokraten fehlten) sächsische Abgeordnete ohne Unter schied der sonstigen Parteirichtung stimmten. Eine solche, leider seltene Uebereinstimmung unserer Vertreter spricht deutlich genug. Bewiesen ist damit, daß es sich in der Thnt um ein allgemeines Interesse von Sachsens Land und Volk handelt. Es hat auch Niemand in Berlin sich getraut, den Reden Georgi'ü und Ackermann's (auf letztere kommen wir später noch zurück) Etwas zu entgegnen. Schweigend fügt man uns das große Unrecht zu. Unsere Ansichten wünscht man nicht, unsere Vorstellungen Hort man nicht, unsere Beschwerden beachtet man nicht, unsere Klagen rühren nicht — nun wundere sich noch Eins, wenn in einen, so unfreund lich behandelten Lande zur Zeit der Wahlen Erscheinungen zu Tage treten, die ivir aufrichtig beklagen! Unsere Abgeordneten haben ihre Schuldigkeit gethan. Unsere Negierung hat gegen den ersten Bankgesetz-Entwurf gestimmt; über den zweiten Entwurf, wie er aus den Commijsionä-Berathungen hervorgegangen ist, ist noch nicht im Bundesrathe abgcstimmt. Sollte sich die Regierung auch zu eurem Nein! ermannen, so ist es dann zu spät. In Frankreichs Nationalversammlung findet sich stets eine Mehrheit gegen das Kaiserthum, eine Mehrheit gegen das König thum und auch eine Mehrheit gegen die Republik, aber eine Mehr heit für Etwas hat sich noch nicht zusammenschweißen lassen. Mög lich, daß trotzdem, einen Senat zu errichten, beschlossen wird. Ein Senat könnte ja unter jeder der drei Regierungsformen bestehen. In Spanien, dessen König jetzt den Potentaten Europas seine Thronbesteigung anzeigt, rühren sich die Jesuiten gewaltig, den Löwenanthcil von der Beute hinwcgzutragen. Bereits ist die Er höhung der Dotation des spanischen Klerus von 3 auf 40 Millionen Piaster beschlossen worden; die wichtigste Frage in "Madrid aber ist, wer die Stelle eines Beichtvaters Alfonso's erhalten soll: der Groß- nlmosenicr der Armee oder ein Jesuit? Trotzdem greisen die Jesuitenblätter, die „Germania" voran, das neue Königthum an; höchst respectwidrig bezeichnet die „Germania" Alfonso als „ein Kind ohne eigenen Willen, ohne eigene Ideen, zurückgehalten durch den Ehrgeiz seiner Umgebung, umringt von den Feinden seines Hauses und keiner Familie. Das professionelle Gründerthum Oesterreichs wird durch den Proeeß Ofenheim aller seiner Feigenblätter beraubt. Die Verwal- tungsräthe der Lemberg-Czernowitzer Bahn entsinnen sich leider nicht mehr ihres Beschlusses, wornach sie 42,000 Gulden Provision für Beschaffung der Locomotiven, Wagen, Schneepflüge u. s. w. dem Director Osenheim als Präsent machten. Das Protokoll hierüber hat Ofenheim geständlich aus den Akten entfernt und verbrannt. Nur der ehemalige Minister Giskra, der sich zum schmachvollen Ver theidiger schmachvoller Wirtschaft erniedrigte, fand ein solches Präsent ganz in der Ordnung, etwa wie das Trinkgeld, das ein Kellner, oder eine dem Gast die Treppe hinunter leuchtende Haus- mngd erhält. Giskra, der Verwaltungsrath, wurde ebensowenig beeidet als die andern Verwaltungsräthe, von denen der ehcnialige Minister Petrino den traurigsten Eindruck hinterließ. Derselbe verstrickte sich in die größten Widersprüche; er leugnete anfangs, für Placirnng von Prioritäten dieser Bahn 100,000, 40- und 20,000 Gulden Provision empfangen zu haben. Als aber hierüber Briese Ofenheims vorgelcscn wurden, gab er kleinlaut bei und wollte sich schon an Ofenheini durch Äusplaudereien rachen; als ihn jedoch Ofen- Heim mit einein Blick voll dämonischer Energie und in eisiger Ruhe fragte: Habe ich Ihnen jemals eine Unwahrheit gesagt? stotterte Pclrino zitternd: Nein, niemals! Alle Welt fühlte, daß Ofenheim drohte: Noch ein Wort und ich bringe Dich in's Criminal! Der Staatsanwalt erklärte, er werde gegen einen der offenbar falsch vor Gericht aussagenden Zeugen Anklage wegen Betrugs erheben; warum erhebt er nicht die gleiche Anklage gegen Baron Petrino? Etwa, weil dieser einmal früher durch das Vertrauen des Kaisers in s "Ministerium berufen wurde? Locales »nv Sächsisches, — Dem Kaufmann und Fabrikbesitzer Dannenberg in Zittau ist der Titel und Rang eines Commerzienrathes, dem Thierarzte Tietze zu Reichenau bei Zittau die goldene Medaille vom Albrechts- orden verliehen worden. — Schon ehe sich Se. Maj. der König vorgestern nach Leipzig zur Abhaltung mehrerer Jagden begab, waren demselben mehrere Cavaliere zur Theilnahme an den Jagden, Nachmittags 2 Uhr 50 Minuten vorausgegangen, nämlich die Herren Generalleutnants v. Thielau und Graf zur Lippe und die Generalmajore v. Abend- roth und v. Earlowiy. In Leipzig wurde der König mit den; Prinzen Georg und dem Großherzog von Toscana am Bahnhofe von den Vorständen der königlichen und der städtischen Behörden empfangen und begrüßt. — Bei 7 Grad Kälte vom 27. auf den 28. Januar bildete sich auf der Elbe von neuem Treibeis — das dritte Mal in diesen; Winter. Daß es balv zum Stehen käme, ist nicht wahrscheinlich, da der Strom ziemlich stark nngcschwoUen ist und die Eisbildung stört. — Der den Bau der Berlin-Dresdner Bahn leitende lönigl. preußische Baumeister, Herr 6. Haeseler, schreibt uns: „In Ihrem geschätzten Blatte hat letzthin die Nachricht gestanden, daß die erste Locomotive die Elbbrücke bei Niederwartha an; 24 d. passirt hätte. Diese Mitteilung könnte leicht zu dein Jrrthum führen, als wenn eine normalspurigc, für wirklichen Eisenbahn-Betrieb bestimmte Lo comotive über die Brücke gefahren und demzufolge die Letztere fertig hergestellt wäre. Den; ist aber nicht so, denn die Elbbrücke bei Niederwartha kann zur Zeit noch nicht von schweren "Maschine!; be fahren werden, da noch eine Oeffnung von 60 Mir. lichter W-ite und zwei von 2t» Mtr. in; Bau sind. Am 24. d. ist mit Blühe und N-'th ein schmalspuriges GeleiS über die Elbbrücke gelegt und hat darauf die kleine Bau Locomotive der Unternehmer einen Keinen Zug von Erd Traiwportivngen darüber gezogen." — Die in; gestrigen; Blatte gebrachte Notiz über die Verbren nung der lönigl. süchs. EassenbilletS vom Jahre 1867 im Betrage von 620,000 Thlr. -- 1,830,000 Mark hat zu Mißverständnissen Veranlassung gegeben; es sei daher bemerkt, daß hierbei nur dcfccte, bereits in den Händen der Fmanzhaupteaffe befindliche lönigl. sachs. EassenbilletS von; Jahre 1867 der Verbrennung an- heimsallen, während die noch circulirenden ihre Giltigkeit behalten, bis anderwcite Bekanntmachung darüber von Seiten des königl. Finanzministeriums erfolgen wird. — Der an; 10. November 1870 hier gegründete „Bürger verein" hat sich am 23. d. M. wieder aufgelöst. Derselbe verfolgte nach seinen Statuten den Zweck, die Theilnahme an den bürger lichen Angelegenheiten iin Geiste der Selbstbestimmung, Gleich berechtigung und Menscheniiebe zu fördern und zu pflegen, und stand in Betreff seiner politischen Richtung den Soeialdcmvlraten ziemlich nahe. Seine Vorstandsmitglieder bei der Gründung waren die Herren Kaufmann Herschel, Buchdruckereibesitzer Schwer, Kauf mann Gündel, Lehrer Oe. Weinhold, Schlossermeister Stradtmann. Sein letzter Vorsitzender war Herr Schuhmachcrmeister Leurcritz. — In der von den; Verein unabhängiger Bürger unter den; Wahrspruch Aal;,» publiea ouproma lex! vorgeschlagenen Eandida- ten für das künftige Stadtverordnetencollegium befinden sich: 18 Gcwcrbtreibende, 20 Kauflcute, Fabrikanten und Buchhändler, 7 Advocaten, 15 Beamte, darunter 8 juristisch gebildete, 6 Lehrer und Vorsteher von und an Instituten verschiedener Art, 5 Aerzte und Apotheker und 1 ehemaliger Militär. Ebenso glücklich wie die Mi schung und Vertretung nach den verschiedenenBcrufsarten, stellt sich die Wahl nach den zu vertretenden Stadttheilen. Es sind nämlich vorgcschlagen aus der innern Altstadt 16, Wilsdruffervorstadt 12, Seevorstadt 10, Pirnaischevorstadt 10, Neu-, Oppel- und Anton- stadt 19, Fricdrichstadt 4, Neudorf 1. — Herr Schornsteinfegermeister Kleeberg schreibt unS: „Nach einer in der gestrigen Nummer dieses Blattes enthaltenen Mitthei-! lung stürzte in der Nacht vom 25. zum 26. d. M. von einem neuen! Hause der Pillnitzerstraße der Aussteigedcckel einer Luke herab, wo- j ran die Vcrinuthung geknüpft wird, daß die Schuld davon wahr scheinlich dem betreffenden Schornsteinfeger, der den Deckel nicht wieder eingehakt und befestigt habe, zuzuschrciben je;. Da die Dessen des betr. Hausgruudstückes von meinen Leuten gelehrt worden sind, so halte ich es für meine Pflicht, obige Vernntthung zurückzuiveisen und ebenfalls öffentlich zu erklären, daß meine Leute gar nicht zu jener Luke ausgesliegen sind. Uebrigens glaube rch im Sinne aller Schornsteinfegermeister zu sprechen, wenn ich behaupte, das; unsere Leute strengstens angewiesen sind, die Ausstcigeluken stets wieder gut zu verschließen." — Wir rufen unseren Lesern, insofern sicVesitzer von Hunden sind, in's Gedächtnis;, daß mit morgen Sonnabend der Termin zur Abentrichtung der Hundesteuer abläust. — Es ist uns mitgethcilt worden, das; im Laufe der letzten Tage an verschiedenen Orten der Stadt, zumeist in den DämnwrungS- stunden, Fußabtreter von den Treppensiuren der Häuser gestohlen wordcir sind. Vorsicht dürfte sich vaher ancmpfehlen lassen. —- In dem sogenannten geistlichen Hause in der Schloßstraße sind seit vorgestern eine größere Anzahl Kleidungsstücke, den dort- selbst wohnhaften katholischen Chorknaben gehörig, gestohlen worden. - Oeit'entl icl>e Sitzung der Stadtverord neten, den 27. Januar. Das vor lt Tagen bereits am der Tagesordnung befindlick' gewesene Parrialstatur iürConfütuirung dctz Schulauoschussco ka;i; beule zur Verbannung oder vielmehr i» der vom tllechtsauöscbu»borge ck lagcncn Fassung zur — sonder barer Weise — stiIlscl, weIgcndcn "A nnabmc. Der SckmI- auoschuß ioll darnach, etwas abweichend von der Rath Vorlage, aus 4 Mitgliedern dcü Rattzes, .'> Stadtverordneten. > Parochial- gcisllick'cn, cincm Stellvertreter desselben und l Fachmännern, unter denen sieh mindestens:< SehnlNrcclvicn befinden müsjcn, bestehen De; mit der Leitung der Scbiilangclcgcnhcltcn beauf tragte SkaNrath ist ständiges Mitglied des Sck'ulansichujsc. und führt den Vorsitz in demselben. Die w Ralysmi.gckicder und 5 Stadlvcrorbnetcn werden von ihre» Eoilcgicn gewählt; dieselben diuicn aber nicht der eonicssioncllcn Minderheit angeboren, welche eine eigene Schulgemeinde bildet. Die Varochlalgcisllichcn wählen den Pfarrer und dessen Stellvertreter. Zur Wahl der in den Schulvorstand clntrctcndcn Fachmänner hat der Vorsitzende fämmtliche Direktoren und ständige Lehrer z'.isanimenzubo.uien und müssen mindestens zwei Driktlbeile aller Wahibercc. tigten (Direktoren und ständige Lehrer; dem Rute folgen. "Alle "Wablcn gelten >ür die Dauer eines.KalcnderiahreS und jedenfalls so lange, bis Ersatzwahlen stattgciunden haben. — Im Juni gelangte an das 'Collegium der slakträthliche Entwurf einer „Bau ordnung", welche unter Aushebung der an allen mög li cn Ucvcln leitenden, viel und bitter beklagten Bauordnung vom 12. "Augull 1827, der Stadt Dresden hinsichtlich ihrer baulichen Erweiterung und bez. Veränderung eine verminftgcmäßcrc «Frei- heit geben soll. Der RechtSansschu'i bat den Entwurf berat: cn und ihn heute dem Collegium vorgclegt. Der Ncckllsanssck'Uß sagt dabci freilich, daß der Rath selbst die Vetbenerniigsfoi! icll des Entwurfes zugicbt und daß daran auf alle F i ltc zu wünl.hcn übrig bleibe. Ino essen wird auch hier durch die scrucccn Ver handlungen zwischen Rath und Stadtverordneten noch Man - c ge bessert worden können. DO „Bauordnung" ist natni i h >c: r nnnänglich und d e vom Rcchtcanöicinlß vorgcichla. encn .-.c: Kö rnigen wesentlicher wie redaktioneller "Art gleichfalls rcic! i,ging. Diese neue Bauordnung wird, ehe sie Gcictzcolrait z» erlangen reis ist, den; Stattvcrordnclcn-Eollcglun; noch öfter Gelegenheit gehen, sich über ihre Paragraj bei; mit tun Tr.idtralv ;u ver ständigen. Es wird sonach in dcr Prcssc am die „Bauordnung" scldst'ganz und Ihciiweisc noch oll zu tonnnen sein. Kcuic nimmt das Evllcgium den vorgclegtcn Emwnrs in derAnb'chll'--Fassung auf "Antrag De. H ü b lor' s c;n illoo an. In; "Allgemeinen wird der Stadlrath bei dcr jetzigen Hinübcrgobe des derathcnci; Ent« wuris noch unter "Anderem ersucht: in Berücksichtigung 8 12! sg. der rcvitirtcn Stätteordnuug darüber feste Beftiimnnng zu tmscn, ans welchen Mitgliedern dcr Binaiisichuß verm llingsgcmäß zu beuchen habe, scrncr höheren Ortes d..hin zu wirten, dan dem BauauLschiiß in Zuknnit Duplikate aller zur "Aus Kräng pro- ieckirtcr Hof-, Militär- und Skaatsbauten mitgetheitt werde», dann auch in Erwägung zu ziehen, ob und in wie weit das In 8 >16 tg. geordnete Enkoignnngsveriahrcn anco am solche Fälle zu erstrecken sein werke, in welchen kein drin endcs Ormbedilli- nls; vorlicgt, sowie Bcskiniiittingcn »der den Viunnenhan »nd über eine Einrichtniigsverpstichtung zur Wasserleitung iu Reu- b uilen zu tresten und uuncr die von; Dresdner "Archircetemocrein gestellten "Anträge in Berücksichtigung zu ziehen. -- Das Fort bestehen des Vi' tor fchcn Seminars wird nur H'S Oücrn I->76 genehmigt, ein Vortrag wegen Ucbcrnahme dcr bisher necalisa ci; Radcbergcrsiraßc in städtische Unterhaltung nülvollzegcn und der vom Stadtrath bereits erihciitcn Genehmigung wir "Anlegung einer Pferdebahn von dcr Elbe nach den Miiikarbauleu zu gcUinimt: scrncr wcrkcn 6 Ratnraliialionegeluchc erlodigt und I I.7M Mark aus dem Rcscrvciond der Gasmvriten ue cZ crucll- ung dcr Gaorohrlcltuiig nach dem »cuon F'.icdr;chsläd.cr Bahn höfe bewilligt. "Nach Inhalt des neunten Berichtes des gin.rnz- AuSsclnisses über de» 187.7 Hanshalthlan werden in bem letzteren die Einnahmen von den Griliikwcrlhsavgahcn mit 8i;o, Ion Mart und von dcrMiethzinsahgabc mit I.l'.O.OOOMarf einnciicllt und für die außerordentlichen und unvorhcrgcichoncn "Ausgaben die Einstellung von lüll,will Mark genehmigt. Schließlich macht sich das Collegium über die Gratisicalio:, eines in,ignarlierunashcam- tcn, die Pcnsioniriing eines Einnehmers und dcr'Ausmillung von vereinbarten Vcrgütungvsätzen an AetingungS-O.uatticrwirtlc schlüssig. — Kommenden Dienstag, den 2. Februar, findet die letzte Sitzung des Stadtbcrorbnctcn-Eollcginmö in seiner jetzigen Zusammcnsctztmg statt. — Die nach decNotiz in unscrerDicnslagsnununer incMitk- wech "Abend im Saale des Ode;»» angejentc große öffentliche Versammlung der hiesigen nciroligioscn Gemeinde bat nnlcr Tbeiinahmc von 3—-!00 Personei;, jedcch unter Nichllhei.nähme dcr cingciadcncn Herrn Eultnsiniiuslcrs I o. von Gerber und Sckulraths Bcrlbclt, welche Beide durch den lcillern peruniich ihr Nichterscheinen halte» beim Vorsitzende!, eiitick ultigcn laue», ftattgcsundcn. Sei ncidermculcr Hcvn entledigte sieh in einem wehl Mündigen ' " Witersvruch des Vortrag der iin» gewordenen Amgabo. den »cncii Vvltsicl ulgei'ctzcs mit der Vcriasiung luichzinvciscn, vermochte aber etwas "Anderes, als was seiner Zeit schon vielfach in der Presse erörtert worden in, nicht anzuiührcii. Er, als Diisidcnt. lul le sich druck' das bcir. Gesetz verletzt, »veil in 8 6 desselben bciiimmt ist, daß .winde; von Dissidenten, die keinerReliglonsgescllschaftangchörcn, an dem Religionsunterrichte einer aiicrkannicn oder bcftätiglcn Rcligionogcscllschall 2heil zu nehmen habe» und benützte den 8 :i des erwähnten Gesetzes, worin gcsaat ist, daß der Unterricht i» den mit Waisenhäusern, mit Bewahransialtcii für Verwahrloste und mit Erziehungs anstalten für Nichtvollsinnige, für Schwach- und Blödiinnnlge verbundenen Schulen nach den für die einfache Volksschule gel tenden Bellimmimaen zu erkbeilen sei. dam um o,.aen daS ganze
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