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Jahrgang. Oertliches und Sachs sches. Vttcndorf-Nkrilla, den 2. November ^qo7. sI KirmeSfreudsn gibt es an d-n jetzigen Herbstsonntagen. In mehreren Gemeinden unlerer näheren Umgebung wird am morgenden Sonntag Kirmes gefeiert, wie ja aus dem Inseratenteil der heutigen Nummer ersichtlich ist. Für Unterhaltung ist allenthalben Sorge getragen. DoS sind richtige Festtage für die Bevölkerung und auch für manchen Städter, der Verwandte oder Freunde aus dem Lande bat. Man friert ein lustiges Volksfest, bei dem es gilt, gut zu essen und zu trinken. Natürlich bildet den Schluß ein gemütlicher Tanz. Alle in der Gemeinde Oltendorf-Moritzdorf Troß« und Kleinokrilla wohnhaften Reservisten. Halbinvaliden, zeitig Ganzinvaliden. Militär- Rentenempfänger und zur Disposition der Ersatzbehörden entlassenen Mannschaften der Jahrgänge 1900 bis 1907 müßen Mittwocb, den 6. November 1907 vormittags 8 Uhr Pünktlich zur Kontrollvcrsammlung im Gastbos ju Hermsdorf erscheinen. —* Das erste Verzeichnis, der bei der Beschwerde- und Petitions-Deputation der Zweiten Kammer eingegangenen Beschwerden bez. Petitionen enthält laut „Dresd. Nachr." lt. a folgende Eisenbahnmünsche: Wieder einführung des Stückgutsveikehrö auf der Station Greiz - Aubachtal, Erbauung einer Eisenbahn zwischen Freiberg und Hainichen; Erbauung eines normalspurigen Gleises von Reitzenhain nach Satzung, Errichtung der Bahnhofsanlage innerhalb der Stadt Rötha, Erbauung einer Halt stelle in Schönbach, Er- lichtung einer öffentlichen Eisenbahn-Güler- »erkehrsstelle in Singwitz, Fortführung der elektrischen Vororisbahn Dresden—Kötzschenbroda >iz Coswig, Bau der Nordostbahn, Erbauung »Ner Eisenbahn von Wurzen nach Eilenburg, Erbauung einer Eisenbahn von Klingenthal »ltch Brunndöbra-Untersachscnberg G-orgenthal. Erbauung einer Eisenbahn von Schmiedeberg durch da» Pöbeltal nach Haltestelle Hermsdors- Rrhefeld, Herstellung einer Querverbindung der beiden Bahnlinien Herlasgrün-Klingenthal und Zwickau-Falkenstein von der Station Eich ab »ach Rodewisch bez. Auerbach unterer Bahnhof, Fortführung der Bahnlinie Siebenbrunn-Mark- »eukirchen nach Erlbach, Fortführung der ^üterbahn Königswalde - Annaberg (obere Ttadt) nach der Station Schönfeld, Errichtung 'ines PersonenhaltrpunkteS in Copitz an der «taatsbahn Kamenz-Pirna, Bau der Nord, fftbahn, zunächst von Riesa nach Großenhain, ^eitersührung der Bertödorf-Jonsdorser Eisen bahnlinie über Waltersdorf nach Großschönau, «nschlußverbindung der Mülsengrundbahn von ^rtmannsdorf aus über Neudörfel an die von Komitee Hartenstein erbetene Bahn Wiesenburg—Höhlteich, Erbauung einer voll- wurigen Nebenbahn Bärenstein—Königswalde— Heyersdorf—Wolkenstein, Umbau der schmal spurigen Eisenbahn Wilkau—Kirchberg in eine ^rmalspurige Eisenbahn. —* Der Monat November begann gestern. Wind- und Nebelmonat nannte ihn Karl der Hroße. Unsere Bezeichnung November datiert »»ch von dem Kalender der alten Römer her. Aa bei ihnen das Jahr erst mit dem Mrz anfing, hielt dieser Monat die neunte stelle inne. Gar manches mahnt in ihm an "U Tod. Darum erscheint er selbst den ^Hingeschiedenen geweiht. Die Katholiken Aern am zweiten Tage desselben Monats den Gedenktag Allerseelen, an dem die Verstorbenen ?urch besondere Gebete und reichen Schmuck dr letzten Ruhestätten geehrt werden. Die '»ungelische Kirche hat den Totensonntag in Zeit verlegt mit all seinen sinnigen, ^Mmen Gebräuchen. Aber nicht nur dem schmerze und der Trauer sollen wir uns im "v'mber hjngeden. Drinnen im Zimmer warmenoen Ofen und der leuchtenden Lampe soll Gemütlichkeit und Freude herrschen. Da samnnln sich die Familienglieder wieder um den Familientiich. Da wird geplaudert und gelacht, als ob eS keine Novemberlaunen gäbe. Fester knüpsen sich die Bande von Herz zu Herz. Die Eltern können dem Lallm ihres Jüngsten nicht genug lauschen, während die alleren Kinder schon ganz vernünftig Frage- und Antwortspiele üben oder über ihren Schul arbeiten grübeln. Auch beginnt jetzt Geselligkeit wieder. Der glänzende Ballsall mit seinen tanzlustigen junaen Menschen läßt eitel Fröhlichkeit und Lust aufkommen. Einladungen zu Diners, Soupers, Kränzchen und so weiter geben Gelegenheit, alte Bekanntschaften aufzu- srischen und neue anzuknüpfen. Die Theater und die Konzertsäle haben Hochsaison und interessante Vorträge und sonstige Veranstaltungen sorgen dafür, daß es an Anregungen nicht fehlt. Wo die Natur nur wenig zu bieten vermag, da treten Verkehr und Kunst an ihre Stelle und sie beide bescheren uns oft mehr als g-nug des Schönen und der Abwechselung. Dresden. Der Rat hat seine Absicht, zur Bekämpfung der Fleischteuerung eine polizeiliche Verordnung über die Verpflichtung der Fleischer >ur AuShävgung der Preise der Fleisch- und Wurstwaren zu erlaßen, wieder fallen laßen, nachdem sich die Stadtverordneten dagegen ausgesprochen haben. - König Friedrich August begibt sich am 5. November bis zum 17. November zu einem Jagdaufenthalt nach Tarvis in Kärnten. Auch diese Tatsache hat der Legendenbildung wieder Stoff gegeben. So läßt sich ein Berliner Blatt aus Dresden telegraphieren, König Friedrich August werde bei dieser Gelegenheit in Schloß PallauS einen Besuch abstatten, um die Prinzessin Anna Monika kennen zu lernen Wir können dem gegenüber aus Grund zu verlässigster Informationen feststellen, daß das Reiseprogramm des Königs keinen Abstecher nach PallauS vorsieht. Die oben erwähnte Meldung des Berliner Blattes gehört demnach in das Gebiet der Kombinationen. Kamenz. Grober Unfug ist auf der Königsbrücker Cyauß e bei den Scheunen da durch verübt worden, daß größere Mengen abgescbnittener Aeste, welche in Gebinden seitlich der Straße lagen, auf dieselbe verstreut worden sind. Auch Holzstämme waren darüber gelegt, sodaß der Fährverkehr dadurch äußerst gefährdet war. In finsterer Nacht hätten sich dadurch leicht Unfälle ereignet. So wurde dank des Mondscheins der Führer eines auf der Fahrt nach einem Nachbardorfe begriffenen ärztlichen Wagens aus den Frevel noch recht zeitig aufmerksam. Um die Straße frei zu be kommen mußte jedoch erst das Verkehrs hindernis beseitigt werden. Es wäre zu wünschen, daß die Berüber des Unfugs ihrer Bestrafung nicht entgehen. Elstra. Am Dienstag erfolgte der dies jährige Schluß der Viehweide in Welka, der erste Austrieb des Viehes war bereits abgeholt. Den Tieren kam die schöne Witterung der letzten Wochen noch recht zu statten, denn oft mals in dem diesjährigen Sommer waren die Herden dem naßkalten Wetter ausgesetzt. Die betreffenden Vi-Hbesitzer werden aber allen Anschein nach voll befriedigt sein mit dem Resultat, welches die erste Weideperiode ge zeitigt hat. Elstra. Dienstag abend gegen 6 Uhr sind von einem von hier nach Bischofswerda verkehrenden Göterzug kurz vor Rauschwitz zwei Güterwagen entgleist, wodurch die Strecke etwa 3 Stunden lang gesperrt war. Di- Reisenden des Abendperson-nzugeS Kamenz — Bischofswerda mußten deshalb an der Unfall stelle, umsteigen und wurden mittels Hilsszuges weiterbcfördert. Bischofswerda. VandaliamuS wurde in den Nächten zum 14. und 29. Oktober in dem t Gartengrundstück des Fabrikbesitzers Große i dadurch verübt, daß die Wipfel der am Zaune entlang stehenden Bäumchen in frevel hafter Weise abgebrochen wurden. Große sichert 100 Mark Belohnung demjenigen zu, der den Täter zu nennen imstande ist. Sebnitz. Die Bürgermeistersfrage, die so lange die Gemüter beschäftigte, hat nunmehr ihren definitiven Abschluß gefunden, da die Wahl des Stadtrats Dr. jur. Sieudner zu Kamenz zum Bürgermeister der Stadt Sebnitz von der Kreishauptmannschaft bestätigt worden ist. Der bisherige Bürgermeister wurde bekanntlich nicht wieder gewählt. Es entstand hierdurch eine starke Mi ßstimmung in der Stadt, die Gegenpartei behielt dann doch die Oberhand. Königstein. Eine neue Anziehungskraft wird in der nächsten Reisezeit der „Pfaffen stein" ausüben, woselbst von dem Inhaber des Bergrestaurants verschiedene teilweise mit einander in Verbindung stehende Höhlen aus- gefunden wurden. Die interessante Entdeckung gelang anläßlich der Rettung eines in eine Kluft abgestürzten Hundes. Döbeln. Auf dem hiesigen Bahnhof kam am Mittwoch der Wagenschreiber Nagel beim Aufschreibcn auf dem Gleis zu Fall und wurde von einem rangierenden Wagen so unglücklich überfahren, daß ihm der Schädel zertrümmert wurde. Nagel war sofort tot, er hinterläßt eine Frau mit 6 Kindern. Chemnitz. Im hiesigen Krematorium ind im Monat Oktober 32 Einäscherungen erfolgt. Es waren 25 männliche, 7 weibliche Personen, davon 24 evangelisch. 2 katholisch, 3 israelitisch, 4 Andersgläubig-. Aus Chewnitz tammnr 13, ferner 14 aus Sachsen, 4 aus Preußen, 1 aus Oesterreich-Ungarn. Im ganzen fanden im hiesigen Krematorium bisher 350 Einäscherungen statt. — Auf hiesigem Rangierbahnhofe Hilbers dorf ist am Mittwoch adend gegen 6 Uhr der Schaffner Henneberg beim Ueberschreiten der Gleise von einem vom Rangierberge kommenden Wagen überfahren worden. Der Wagen ging )em Unglücklichen über den rechten Unter- chenkes und dem linken Fuß, wobei er so chwer verletzt wurde, daß gegen */, 10 Uhr abends der Tod eintrat. Geithain. Grobfeuer zerstörte am Freitag Morgen 4 Uhr die Dampfmühle in Wickers- ;ain. 1000 Zentner Getreide und einige Hundert Zentner Kleie, Mehl usw. wurden vernichtet. Der Schaden ist durch Versicherung gedeckt. Die Brandursache ist noch nicht er mittelt. Schkeuditz. Am Mittwoch nachmittag gegen */, 5 Uhr brach in der Alt-Scherbitzer MühleFeuer aus welches so erhebliche Dimensionen annahm, daß das Mühlengebäude vollständig zerstört wurde. Große Mengen von Getreide und Mehl, welche in der Mühle lagerten und alsbald in Flammen aufgingen, erschwerten di« Löscharbeiien ganz bedeutend, sodaß auch der mit einer Dampsspritze erschienene Löschzug der Leipziger Feuerwehr gegen das entfesselte Element nichts ausrichten konnten. Die im Mühlengebäude untergebrachte elektrische Zentrale ist vollständig zerstört. Die Landes-Heil- und Pflegeanstalt Alt-Scherbitz, welche von der Mühle aus mit elektrischem Lichte versorgt wurde, befindet sich durch den Brand in der unangenehmsten Lage und muß sich mit einer Notbeleuchtung behelfen. Der Schaden be ziffert sich auf ca. 200 000 M. Leider er eigneten sich bei den Löscharbeiten auch mehrere bedauerliche Unglücksfälle. Die Pferde einer Landspritze scheuten und rasten in die Zuschauer hinein, wobei mehrere Kinder, darunter eins schwer verletzt wurden. Ein alter Mann, sowie ein Knecht wurden von einer Spritze überfahren. Auch von der Bedinungs- Mannschaft erlitten mehrere Feuerwehrmänner Verletzungen. Leipzig. Das in der Hebelstraße durch Explosion zerstörte Haus bildet einen großen Trümmerhaufen. Es ist jetzt festgestrllt, daß der Explosionsherd in der zweiten Etage in der Wohnung des Feuerwehrmanns Dietze ge legen hat. Ueber die Ursache der Explosion ist man bis jetzt noch im Unklaren. Wie ge waltig die Explosion gewesen ist, beweißen außer dem in Trümmern liegenden Hause die nächstliegenden Häuser. Alle Fensterscheiben sind da zersprungen. Unweit der Unglücksstätt« spielten zurzeit der Katastrophe kleine Kinder. Der Luftdruck der Explosion hatte sie zu Boden geworfen. Besondere Bravour hatte bet der Rettung der Verunglückten der Samariterverein gezeigt. Er sandle sofort auf die telephonische Meldung hin einen Rettungs wagen mit Arzt und Sanitätsgehilfen. Schon nach einer Viertelstnde konnten die ersten Ver wundeten geborgen werden. — Die Ursache der Gasexplosion in der Hebelstraße, von der wir wiederholt berichteten ist amtlich festgestellt worden. Die Explosion geschah in der Dietzeschen Wohnung in der zweiten Etage. Dort sollte nach Erledigung von Gasarbeiten im Hause noch ein Gaszähler angelegt werden. Es hatte sich dort eine größere Menge Gas unter Druck angesammelt, die sich entzündete, als der Gaöschloffer eine Flamme in den Treppenflur anzünden wollte. Pegau Für die erledigte hiesige Pfarr stelle haben sich 30 Bewerber gemeldet. Von diesen hat der Stadtrat die Herren Archidiakonut Hähnel aus Radeberg, DiakonuS Heber aus Roßwein und DiakonuS Dr. Richter in Wilkau zur engeren Wahl bestimmt. Neukirch. Freiwillig stellte sich der Kriminalpolizei der 31 Jahre alte Gelbgießer Max Grünz aus Kirchberg, der, wie berichtet, am 25. September an dem Kremplermeister Oehme i» Neukirchen einen Mordversuch .be ging, indem er auf den Mann drei Schüsse aus einem Revolver abgab. Oehme wurde nur von einem Schuß getroffen und schwer verletzt. Eifersucht ist der Beweggrund zu der Tat gewesen. Grünz lebt seit zirka einem Jahre von seiner Frau getrennt. Nach voll brachter Tat brachte er sich in selbstmörderischer Absicht einen Schuß in den Kopf bei' Di« Verletzung war ungefährlich. Grünz wohnt« zuletzt in der Naumburger Straße in Leipzig- Plagwitz. Glauchau. I« dem benachbarten Gehölz „Schädigt" fand man den stark verwesten Leichnam einer unbekannten Person, der der Kopf vom Rumpfe getrennt war. Der hochgradigen Verwesung nach zu schließen, muß der Leichnam schon ein halbe« Jahr dort gelegen haben. Jedenfalls handelt es sich um einen Selbstmörder, NitterSgrün. Im Wortwechsel mit einen Zuschläger aus Aue wurde der hiesige Schmied Bleyl von ihm mit einem 12 Pfund schweren Hammer derartig auf die Schulter geschlagen, daß der Schulterblattknochen brach. Plauen i. V- Ein Mäuslein war die Ursache, daß jüngst in Plauen plötzlich das elektrische Licht versagte, daß im Stadttheater während der Vorstellung die Bühne auf einmal stockfinster war und sich der „Hüttenbesitzer" einige Minuten mit Kerzenlicht behelfen mußte, daß die großen Verkehrslokale, Straßen und Plätze, soweit sie sonst durch elektrisches Licht Licht erhellt werden, in purpurner Finsternis dalagen. Wie festgestellt worden ist, war im städtischen Elektrizitätswerk eine fürwitzig« Maus bet der Suche «ach Aetzung auf zwei Schienen gesprungen durch welche hochgespannte Ströme von 3000 Volt gehen. Selbst verständlich hatte das Tierchen sofort sein Ende gefunden, Der kleine Körper aber hatte eine Brücke zwischen den Schienen gebildet und e« war ein Lichtbogen entstanden, der di« Sicherungen an den Betriebsmaschinen zer stören mußte. Der Schaden wurde sofort aus- gebessert, doch gingen immerhin drei Minuten darüber hin, und so lange herrschte Finsternis in der Stadt.