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Königlichen Conservatoriums der Musik zu Leipzig zur Feier des Geburtstages seines erhabenen Protectors Sr e Majestät des Königs Albert Mittwoch, den 23. April 1890 im neuen Institutsgebäude. Gesänge mit Begleitung des Pianoforte Löwe. pochte schlug schlug schlug schlug den Takt dazu. — am Sarge des Vaters, an des Freundes Bahr’, am Morgen der Liebe, am Traualtar. Sonate für Pianoforte (Op. 49, Dmoll) von C. M. von Weber „Salvnm fac regem, Doniine! Et benedic liaereditati suae“ für Chor, Soli und Orchester von Gustav Schreck. Ich trage, wo ich gehe, Stets eine Uhr bei mir; Wie viel es geschlagen habe, Genau seh’ ich an ihr. Es ist ein grosser Meister, Der künstlich ihr Werk gefügt, Wenn gleich ihr Gang nicht immer Dem thörichten Wunsche genügt. Ich wollte, sie wäre rascher Gegangen an manchem Tag: Ich wollte, sie hätte manchmal Verzögert den raschen Schlag. In meinen Leiden und Freuden, In Sturm und in der Ruh’, Was immer geschah im Leben, Sie Sie Sie Sie Sie Fräulein Sophie Hartung aus Leipzig. Fräulein Laura Konopaseh aus Kronstadt (Siebenbürgen). Imbdmg und Programm des Pianoforte: Herr Hugo Afferni aus Florenz. a) „Die Uhr“, Ballade von C. Sie schlug an der Wiege des Kindes, Sie schlägt, will’s Gott noch oft, Wenn bessere Tage kommen, Wie meine Seele es hofft. Und ward sie auch manchmal träger, Und drohte zu stocken ihr Lauf, So zog der Meister immer Grossmüthig sie wieder auf. Doch stünde sie einmal stille, Dann wär’s um sie gescheh’n, Kein And’rer, als der sie fügte, Bringt die zerstörte zum Geh’n. Dann müsst’ ich zum Meister wandern, Der wohnt am Ende wohl weit, Wohl draussen jenseits der Erde, Wohl dort in der Ewigkeit! — Dann gab’ ich sie ihm zurücke Mit dankbar kindlichem Fleh’n : Sieh’, Herr, ich hab’ nichts verdorben, Sie blieb von selber steh’n. Gabriel Seidl.