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MsdmfferTageblatt Nationale Tageszeitung für Landwirtschast und Da» »Wilsdruffer Tageblatt* erscheint, an ollen Werklagen nachmittags 4 Ubr. Bezugspreis monatlich 2,— BM. ffrei Haus, bc^ Postbestcllung 1,80 RM. zuzüglich Bestellgeld. Einzelnummern 10 Bpsg. Alle Postanstatten und Post- -ederzeit Bestellungen ent- Wochenblatt fÜk WllsdrUfs U. UMfttfleNd ^ege^^m Falle ^ewatt.Krreqod. sonstiger Betriebsstörungen besteht Nern Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder Kürzung des Bezugspreises. Rücksendung eingesandter Schriftstücke erfolgt nur. wenn Rückporto beiliegt. alle anderen Stande des Wilsdruffer Bezirks Anzrigenpre-le lnu! outtiegenLcm Torii Nr. 4. — No ch wrNun-, s-<Sc d ü hr : 20 Npig. — Borgelchriebrn? Erschcmungslo^e unk> Plotzvorschrislen werden noch Biöglichkeil kcrüchsichrigl. — Anzeigen . Annaymei dis normilmos I» Uhr. . , ... . rr «Starre.8nr dir Nichtigdci« der. durch Fernruj üdcrmii. Fernsprecher: Amt Wilsdruff Nr.LUbielien Anzeigen üderneh«> men nnr keine (Gewähr. — — Jeder Radattonspruch erlisch!. wenn der Betrag durch «läge cingczogen werden mutz oder der Auizraggeder in «onkur» Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meisten, des Stadl rats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt Nr. 143 — 94. Jahrgang Telcgr.-Adr.: „Tageblatt* Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Sonnabend, den 22. Juni 1935 Edens schwieriger Auftrag. Frankreich zeigt sich bockbeiniq — Italien warnt vor Einmischungen in den Abeksinienkonfl kt. Die deutsch-englischen Klottenbesprechungen Das Deutsche Rote Kreuz im neuen Reich. Zum Rotkreuztag am 23. Juni. Don SA.-Obergrnppenführer Hocheisen, stellvertr. Präsident des Deutschen Roten Kreuzes. Die Bedeutung des Roten Kreuzes als einer auf völ kerrechtlicher Grundlage beruhenden, in allen zivilisierten Staaten geschaffenen Einrichtung ist durch die große Rede des Führers und Reichskanzlers vom 21. Mai 1935, mit dem Hinweis auf die Genfer Rote- Kreuz-Konvention in den l3 Punkten am Schluß der Rede, vor dem deutschen Volk und der Weltöffentlichkeit in ein Helles Licht geruckt worden. Die Bestrebungen des Roten Kreuzes in den 70 Jahren seiner Geschichte um den Schutz des Verwundeten und Kranken im Kriege sind zu einer selbstverständlichen Forderung des Volks gewissens geworden. Jedermann weiß, was das Zeichen des Roten Kreuzes im Weltkriege für die Sol daten, für die Kriegsgefangenen, für die Familien der Soldaten und für die Flüchtlinge in aller Welt geleistet hat. Die Grnndaufgabe des Deutschen Roten Kreuzes ist es, geschulte Männer und Frauen, Sanitätsmanner, Schwestern und weibliche Hilfskräfte zur Verfügung zu haben, die geeignet und gewillt sind, Kraft und Leben in den Dienst dieses Werkes zu stellen. Der Stellvertreter des Führers, Reichsminister Rudolf Heß, hat bereits am 21. Juli 1934 ausgesprochen: „Das Deutsche Rote Kreuz ist ein notwendiger Bestandteil des nationalsozialistischen Staates". Seit Jahrzehnten ist das Deutsche Rote Kreuz von der Überzeugung durchdrungen, daß es seine Aufgaben im Ernstfall nur dann erfüllen könne, wenn es in ständiger, ausgebauter Friedensarbeitt seine Kräfte zum Dienst an Gesundheit und Wohlfahrt der Ration einsetzt. Die Sa nitätsfolonnen, Schwesternschaften und weiblichen Hilfs kräfte sind die unentbehrlichen, stets bereiten Träger der Notkreuzarbeit. Die Männer- und Frauenvereine des Deutschen Ro ten Kreuzes haben Einrichtungen aller Art in jahrzehnte langer Arbeit geschaffen. Sie überziehen das ganze Deut sche Reich mit einem Netz der Hilfsbereitschaft im Sinne des Roten Kreuzes zum Dienst an Volk und Vaterland. Der besondere Einsatz für die Bereitschaft zum Dienst im Ernstfall ist die Aufgabe des Deutschen Roten Kreuzes im neuen Reich, die ihm von niemand streitig gemacht wird. In der Friedensarbeit be rührt sich das Deutsche Rote Kreuz eng mit den Ver bänden, die verwandte Aufgaben zu erfüllen haben. Heute ist das Hauptamt für Volkswohlfahrt mit der Führung auf allen Gebieten der Volkswohlfahrt beauftragt. Der Arbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtspflege, die unter Führung des Hauptamtes für Volkswohlfahrt steht, gehört das Deutsche Rote Kreuz mit seinen Aufgaben der Kriedenswohlfahrtspflege an. NS. -Volks wohlfährt und Deutsches Ro tes Kreuz, eng miteinander verbunden durch die ge meinsame Verpflichtung zum Dienst an der Nation ans der Grundlage nationalsozialistischer Weltanschauung, stehen Nicht im Wettbewerb miteinander; sie ergänzen sich viel mehr in der Form, die vom Führerstaat als eine Selbst verständlichkeit gefordert wird. So wie das Hauptamt für Volkswohlfahrt dem Deutschen Roten Kreuz seine ihm ureigentümlichen Aufgaben überläßt, so erkennt das Deut sche Rote Kreuz die Führung des Hauptamtes für Volks wohlfahrt auf dem Gebiete der Wohlfahrtspflege rückhalt los an. Soweit erforderlich, werden grundsätzliche Ver einbarungen über Abgrenzung und gegenseitige Ergän zung getroffen. Während die Männer-Organisationen des Deutschen Roten Kreuzes sich überwiegend auf dem Ge biet des Rettungswesens und Hilfsdienstes betätigen, haben die Fraüenvereine seit ihrer Gründung vor 70 Jahren die besonderen fraulichen Aufgaben im Dienst von Wohlfahrtspflege und Volksgesundheit auf ihr Pa nier geschrieben. Die Zusammenfassung der Frauen- bereine vom Roten Kreuz im Reichsfrauenbnnd des Deut schen Roten Kreuzes bei der Neugliederung nach dem Um bruch 1933 erleichterte die Einfügung der Rotkreuz-Frauen vereine in das Deutsche Frauenwerk, in dem die NS.-Frauenschaft die Führung hat. Damit ist die Frauen- organisation des Deutschen Roten Kreuzes ein Glied in dem großen Werk, das den deutschen Frauen im Neuaus bau des Dritten Reiches anfgegeben ist, mit der Sonder ausgabe, die Verpflichtungen zu erfüllen, die ihnen aus der Zugehörigkeit zum Roten Kreuz erwachsen. So steht das Deutsche Rote Kreuz heute als eine straff in sich gegliederte Organisation in engster Verbin dung m i t R e i ch n n d P a r t e i. Durch die Übernahme der Schirmherrschaft nach dem Heimgang des verewigten Gencralseldmarschalls Reichspräsident von Hindenburg durch den Führer und Reichskanzler wird diese Zuge hörigkeit des Deutschen Roten Kreuzes zu den verantwort lichen Trägern des Lebens der Ration weithin sichtbar. JnLondoner politischen Kreisen und in derPresse hat der Entschluß des englischen Völkerbundsministers Eden, von Paris aus nach Rom weiterzufahren, Überraschung hervorgerusen. Wie mehrere Zeitungen berichten, ist da für nicht nur das d ou t s ch - e n g l i s ch e Flotten abkommen maßgebend, sondern auch die neue Zu spitzung des abessinisch-italienischen Konflikts. In London besteht die Befürchtung, daß Mussolini auf Grund der neuen abessinischen Protestnote abermals eine Attacke gegen den Völkerbund reiten werde, was um so wahrscheinlicher ist, als der Sprecher des italienischen Außenministeriums auf den letzten Völker bundsappell des Kaisers von Abessinien, der eine neutrale Untersuchungskommission wegen der von Italien an geführten Grenzzwischenfälle in sein Land erbat, als Ant wort nur eine Warnung an den Völkerbund hatte, sich in den Abessinienkonflikt einzumischen. Die italienische Presse wurde noch deutlicher, sie droht wieder mit Italiens Austritt aus dem Völkerbund. Die Pariser Presse macht teilweise den Versuch, die Stimmung für den englischen Minister Eden etwas freundlicher zu gestalten, als sie nach den ersten Be sprechungen der Pariser Blätter zum deutsch-englischen Flottenabkommen ausgesehen hat. Ein anderer Teil der Zeitungen beharrt aber auf dem Standpunkt, daß Frank reich jetzt entschieden auf die englische Stütze verzichten und eine eigene, nur französische Politik betreiben müsse. Der „Mati n" wirft den Engländern Unwahrhaftigkeit vor. Im Gegensatz hierzu bemerkt der „Petit P a r i s i e n", daß die etwaigen Vorschläge Edens über ein Sonderluft abkommen in Paris wie in Rom ans starken Widerstand stoßen würden. — Das „Echo de Paris" leitet aus der neuen Lage für Frankreich das Recht zu einer neuen Hand lungsfreiheit ab, die sich in einer Verstärkung der franzö sischen Kriegsflotte im Vergleich zur englischen, dem Ver zicht auf die Erörterung eines Luftpaktes, wenn er nicht im Rahmen der allgemeinen Regelung zur Aussprache käme, und die Zurücknahme der Opfer äußern müßte, die Frankreich im Interesse der westlichen Solidarität in Litauen, Abessinien und anderswo zu bringen bereit gewesen wäre. Der Vorsitzende des Kammerausschusses für auswärtige Angelegenheiten, Abgeordneter Bastide, schreibt in der „Republique", Frankreich stehe heute in Europa allein, wenn es Deutschland gegenüber den Geisteszustand eines Richters bewahren wolle. Laval trug die französischen Vorbehalte Eden vor. Nach den Besprechungen zwischen dem französischen Außenminister Laval und dem englischen Minister für Völkerbundsangelegenheiten Ed en am Freitag in Paris gab Laval folgende Erklärung ab: „Wir haben uns in voller Offenheit über das kürzlich zwischen England und Deutschland abgeschlossene Flotten abkommen ausgesprochen. Eden hat mir die Gründe dar gelegt, die seine Regierung zu diesem Beschluß veranlaßt haben. Ich habe nicht verfehlt, die Vorbehalte, die meine Regierung zu formulieren veranlaßt war, zu wiederholen. Meine persönlichen Beziehungen zu Eden genügen, um den freundschaftlichen Charakter unserer Unterredung zu bestätigen. Wir haben im übrigen die Gesamtheit der Fragen geprüft, die die gegenwärtige europäische Lage für unsere beiden Regierungen mit sich bringt, und die Notwendigkeit einer engen Zusammen arbeit zwischen unseren beiden Ländern anerkannt. Wir werden unsere Unterredung morgen fortsetzen." Die Führer des Deutschen Roten Kreuzes, an der Spitze der Präsident, SA.-Gruppenführer Herzog Carl Edu ard von Sachsen-Coburg und Gotha, und sein Stellvertreter, Generaloberstabsarzt a. D. Obergruppen führer Dr. Hocheisen, mit ihnen die Reichssrauen- sührerin Frau Gertrud Scholtz-Klink und schließlich alle die Männer und Frauen, die in den Ländern, Pro vinzen, Kreisen, Städten mit Billigung aller maßgebenden Stellen zur Leitung des Roten Kreuzes in allen seinen Verzweigungen berufen sind, sind Bürgen dafür, daß die Männer und Frauen des Deutschen Roten Kreuzes in allen Teilen des Reichs bereit sind zum Einsatz für den Dienst an Volk und Reich im Sinne unseres Führers Adolf Hitler. Zum Rotkreuztag am 22. und 23. Juni richten sich die Augen aller Deutschen auf das Rote Kreuz, das an diesem Tage Rechenschaft leistet und sich mit neuer Kraft für die Aufgaben des neuen Jahres rüstet. Dazu - erbittet es die Beihilfe der aanzen Na 1 i o n. machen nach Ansicht der englischen Presse weiterhin gute Fortschritte. Als erstes Ergebnis seit dem Abschluß des Abkommens wird gemeldet, daß Einigung über dieGrößederSchlachtschiffe erzielt sei. Wie einige Zeitungen wissen wollen, ist es für die deutsche Abordnung sehr schwierig, das deutsche Baupro gramm genau festzulegen, weil es sich nach dem englischen richten müsse. Die englische Admiralität sei daher, wie „Daily Herald" z. B. mitzuteilen weiß, im Begriff, einen Siebenjahresplan für die Erneuerung der eng lischen Flotte anszuarbeiten, der zugleich die Grundlage für die bevorstehenden Verhandlungen mit Frankreich, Italien und Rußland bilden soll. Allgemeine Klottenaussprache im Januar? Rach den ersten Besprechungen, die am Freitag zwi schen Eden und Laval stattgefunden haben, verlautet aus gutuntcrrichtetcr Quelle, haß im Augenblick nicht die Absicht besteht, französische M a r i ne s a ch v e r - ständige näch London zu entsenden, um mit der englischen Admiralität Fühlung zu nehmen. Dagegen werden die französischen technischen Sachverständigen auf jeden Fall an der Flottenkonferenz teilnehmen, die am Jahresende infolge des Erlöschens des Washingtoner Flottenvertrages stättfindcn soll. > - Keine Aussprache über das Klottenabkommen. Im englischen Unterhaus wurde gefragt, ob das Unterhaus eine baldige Gelegenheit zu einer Aussprache über das deutsch-englische Abkommen und über die sich hieraus ergebenden Folgerungen erhalten werde. Minister präsident Baldwin erwiderte: „In allen bisher mit an deren Ländern zweiseitigen Unterhaltungen, die seit eini ger Zeit im Gange sind, ist der wesentliche Inhalt dieser Unterhaltungen sehr vertraulicher Natur. Wie jedermann bekannt, ist cs höchst schwierig, zu einem inter- nationalen Abkommen zu gelangen, selbst wenn die Ver traulichkeit gewahrt bleibt. Wenn alle Einzelheiten irgend welcher Besprechungen zwischen zwei Mächten öffentlich erörtert würden, wäre die Erzielung jeden internationalen Abkommens ganz hoffnungslos." Klottenbesprechung auch mit Sowjetrußland. Wie die Telcgraprenagcntnr der Sowjetunion berich tet, besuchte der englische Botschafter den Außenkommis sar Litwinow, den er im Namen der englischen Regie rung von dem Abschluß ocs Flottenabkommens mit Deutschland in Kenntnis setzte und die Erklärung ab gab, daß England außer mit Frankreich und Italien, mit denen es bereits verhandelte, auch mit Sowjetrußland in Verhandlungen über eine Begrenzung der Seerüstungen cinzutrelen wünsche Der Botschafter wies darauf hin, daß England sich nicht nur die qualitative sondern auch die quantitative Abrüstung zürn Ziel gesetzt habe. Sowjet- rnßland werde über den Verlauf der Verhandlungen Eng lands mit den anderen Mächten auf dem Laufenden ge halten werden. Heerlager Neapel. Am Freitag sind wieder zwei italienische Transport dampfer nach Ostafrika in See gegangen. Der Dampfer „Abazzia" hat Kriegsmaterial und Ersatzmannschaften der Sabauda-Division an Bord. Der Dampfer „Gange" wird wieder 2000 Soldaten fortbringen. Oer Neichsstatthalter zum Not-Kreuz-Tag. Reichsstatthalter Mutschmann widmet dem Rot- Kreuz-Tag folgendes Geleitwort: „Am 22. und 23. Juni geht das Rote Kreuz auf die Straßen und Plätze der deutschen Städte, um an die Gebe- freudigkeit der Volksgenossen zu appellieren. Wer den stillen und uneigennützigen Dienst des Roten Kreuzes am Volk kennt, wird gern sein Scherflein beitragen. Im Krieg wie im Frieden haben seine Männer und Frauen, Sanitäter und Schwestern, in aufopfernder Dienstbereit schaft Millionen unserer Volksgenossen Hilfe gebracht. Ohne Anspruch auf Lohn und Lob erfüllen sie auch jetzt ihre edle Pflicht. Ihr Werk gilt den Armen und Kranken in immer wacher Hilfsbereitschaft; was sie täglich tun, ist bester Dienst an der Volksgemeinschaft. Die beiden Sammeltage müssen ein voller Erfolg wer den: den Hilfsbedürftigen zum Wohl, dem Roten Kreuz zum Dankl"