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81, Jahrgang Montag, den 16 September INAS Nummer 216 darüber ge nötigen Sl Jeppelin besucht am Dienstag Berlin? Berlin, 16. September. Wie schon gemeldet, wird das Luftschiff „Graf Zeppelin" am Dienstag in den frühen Morgenstunden zu einer 24 stündigen Deutschlandfahrt starten, auf der Dr. Eckener bei seiner Ankunft in Hamburg begrüßt werden soll. Nach einer Meldung der Montagspost soll das Luftschiff beabsichtigen, schon auf dieser Fahrt nach Berlin zu kommen und in Staaken landen. Dr. Eckener werde so fort mit der Bahn von Hamburg nach Berlin fahren und von hier aus mit dem Lustschiff die Weiterreise nach Fried- Höpker-Aschoffs Forderungen für ein zukünftiges Finanzprogramm. Berlin. Auf dem demokratischen Preußentag sprach der preußische Finanzminister vr. H ö p k e r - A s ch o f f über die aktuellen Steuerfragen in Reich und Ländern. Der Minister betonte, daß man mit der Annahme des Young- Planes auch die Verpflichtung übernehme, die finanzpoli tischen Maßnahmen zu treffen, um auch die Lasten des Young-Planes tragen zu können. Voraussetzung dafür sei die Förderung der Kapitalbildung in Deutsch land und die Einschränkung des überflüssigen Verbrauchs. Eine richtige Finanzpolitik müsse daher zunächst die Sen kung derjenigen Steuern ins Auge fassen, die die Kapitalbildung hindern. Andererseits werde der über- flüssige Verbrauch in Deutschland als Steuerauelle nicht bin- Das Wichtigste Dit Reich,bahndirektion Regensburg teilt mit: Der v Zug 25 ' Mützchen-Berlin erlitt am Sonntag, den 15. September, «ine vierstündige Verspätung, weil der hinter der Lokomotive laufende Postwagen zwischen Röslau und Marktleuthen mit einer Achs« entgleiste. Verletzt wurde niemand. Der Sachschaden ist nicht bedeutend. Am Sonntag vormittag wurde die 10. Kölner Herbstmesse, ver bunden mit der 3- westdeutschen Funkmeffr, eröffnet. Die Zahl der Beschicker hält fich aus der gleichen Höh, wir aus der dies jährigen Frühjahrsmesse. In der Mödelmesse konnten nicht alle Antragsteller unterbracht werden. Die Messe wie» am Vormittag bereits viele Besucher auf. Oie Wirtschaft zum Voung-Plan. Weimar. Das Präsidium des Wirtschaftsverbandes Mit teldeutschland E. V. (Halle) hat zu den Haager Verhandlun gen eine Entschließung angenommen, an deren Schluß gesagt wird: Das Präsidium des Wirtschaftsverbandes Mittel deutschland, in dem sich Bergbau, Industrie, Handel, Hand werk sowie Land- und Forstwirtschaft der Provinz Sachsen, der Länder Thüringen und Anhalt sowie der Handelskammer Bezirk Leipzig zusammengeschlossen haben, hält das Ergeb nis der Haager Verhandlungen solange für untrag bar, als nicht die Höhe der Zahlungen erheblich her abgesetzt sowie ein genügender Transferschutz und eine klare Revisionsklausel eingefügt wird und die sofortige Rückgabe des Saargebietes an Deutschland gesichert ist. * Der Landesverband der Thüringischen Haus- und Grundbcsitzervereine e. V. in Weimar hat an die ihm ange schlossenen Vereine ein Rundschreiben erlassen, das mit fol- genden Sätzen endet: „Wir halten es für unsere Gewissens pflicht, den Thüringer Hausbesitz aufzufordern, in diesem Lebenskämpfe des deutschen Polkes seine Pflichten der Ab wehr des Young-Planes zu tun und das Volksbegehren ener gisch zu unterstützen. An diese Mahnung knüpfen wir aber die dringende Bitte, den hohen und heiligen Kampf von jeder parteipolitischen Betätigung freizu halten." reichend ausgeschöpft. Für ein künftiges Finanzprogramm stellte der Minister u. a. folgende Forderungen auf: 1. Es erscheint nicht affgängig, die Eisenbahn zu ent lasten. 2. Die Jndustriebelastung, die nach dem Young- Plan in Wegfall kommt, muß auch als innere Belastung der deutschen Industrie beseitigt werden, da sie eine Sondcrstcuer darstcllt. Der Ausfall könnte zum Teil durch eine mäßige Er höhung der Vermögen st euer gedeckt werden 3. Die Rentenbankbelastung muß als Sonder csteuerung der deutschen Landwirtschaft in Wegfall kommen. 4. Bei der Einkommen st euer ist notwendig, eine all gemeine Auseinandcrziehung des Tarifes. 5. Die Realstcucrn sind um eine Milliarde herabzusetzen. Der Minister erklärte, daß eine solche Finanzreform selbstverständlich lebhafte Widerstände auslösen werde. Diese könnten nur überwunden werden, wenn alle diejenigen, die entvschlossen seien, den Young-Plan anzunehmen, auch be reit seien, die Verantwortung für solche Maßnahmen zu über nehmen. Antwort der Landwirtschaft an den Reichsernährungsmimster. Nachdem die in der Grünen Front zusammengeschlossenen landwirtschaftlichen Verbände eine dringende Mahnung an den Reichsernährungsminister gerichtet hatten, in der sie auf die Notlage der Landwirtschaft nachdrücklichst hinwiesen, hatte der Reichsernährungsminister Dietrich eine Gegen erklärung abgegeben, die wiederum die Dauernführer jetzt zu einem Antwortschreiben veranlaßt hat. In dem Schreiben wird darauf hingewiesen, daß die Wünsche und Vorschläge der Grünen Front die Forderungen der gesamten deutschen Landwirtschaft darstellen. Auf die einzelnen Punkte eingehend, stellen die Bauernführer fest, daß selbst die Verwendung erhöhter Mittel gegenüber dem Vorjahr in keiner Weise ausgereicht hat, um den starken Druck des Angebots in erträglichen Bahnen zu halten. Da durch ist die Finanzierung der Erntebewegung so ziemlich verpufft, und der Getreldehandelsgesellschaft wurde die Möglichkeit zu Stützungskäufen viel zu spät gegeben. — Hinsichtlich der Frage des Vermahlungszwanges weisen die Dauernführer darauf hin, daß der Reichsernährungsminister nach dem Gesetz verpflichtet ist, die Prozentsätze des 8 1 zu ändern, wenn die Entwicklung des Getreide- und Brotpreises es er fordert Der Auffassung des Ministers, daß die bisherige Entwicklung des Weizenpreises eine Erhöhung der Aus- mahlungsquote nicht rechtfertigen könne, wird nachdrücklich widersprochen. Ferner wiederholt die Grüne Front ihre Forderung auf Ausnutzung aller im Dermahlungsgesetz ge- gebencn Möglichkeiten und verlangt scharfe Durchführung der Kontrolle. Dem Einwand des Ernährungsministers, daß die . zur Stützung des Kartoffelmarktes Strtlicht und MW LWltztn-tUen Pulsnitz. (Bortrag, Bau-Sparkasse betr.) Auf Veranlassung der Geschäftsstelle Dresden der Zw ckoerbandeS der Eigen- Heime e. B. Sitz Aachen fand am vorigen Freilag abend im Gasthof Vollung ein Vortrag statt, zu dem sich eine Anzahl Interessenten ein. gefunden hatten. Von der Entwicklung des Siedlungswesens und der Gründung der Bausparkassen ausgehend, verbreitete sich der Vortragende m längeren Ausführungen über die Organisation und die Ziele des obengenannten ZweckoerbandeS für Eigenheime, insbesondere hob er die Vorteile desselben gegenüber anderen Verbänden hervor. Sie lägen darin, daß der über das ganze deutsche Reichsgebiet verbreitere Verband in Londesbezirkc (z. B. Freistaat Sachsen) cingeteilt und daß dle Aus zahlung von Darlehen nach Maßgabe der vorhandenen Mittel erfolge wobei die Reihenfolge nach einem einzigartigen Schlüss-lzahlshstem fest, gestellt werde. Bei anderen Bausparkassen werde die'Reihenfolge aus- gelost, ein Verfahren, durch da« dem Sparer der Zeitpunkt der Aus. zahlung noch nicht annähernd vorausgesagt werden könne. Die Einzah lung der Sparbeträge erfolge vom Sparer unmittelbar an die Sächsische Staatsbank. Dort würden sie mündelsicher auf einem Sperrkonto an gelegt. Die Gewährung eines Darlchns zur Errichtung eines Neubaues Kauf eines Hausgrundstück oder zur Ablösung von eingetragenen Hvpo^ theken könne bereits nach einer Wartezeit von etwa einem Jahre erfolgen. Voraussetzung dafür sei die Erwerbung der Mitgliedschaft und Er füllung der damit zusammenhängenden geldlichen Verpflichtungen die sich ganz nach der Höhe des aufzunehmenden Darlehns richteten.' Ji -der anschließenden Aussprache wurden vom Vortragenden Anfragen verschiedener Art beantwortet. Ernstlichen Bausparern soll in einer am 18. Oktober ebenfalls in der Bollung stattfi idenden Versammlung wei tere in« ernzelgrhcnde Aufklärung gegeben werden. Pulsnitz- (Volksbildungsverein.) Erich Ponto bringt heute Abend zusammen mit Alice Verden hei tere Vorträge. rr rr Mahnung.) Von der Presse ¬ stelle der Retchsbahndirektion Dresden wird mitgeteilt: Die hohen Anforderungen, die alljährlich im Herbste, besonders zur Zeit der Rubenernte und der Eindeckung des Kohlen bedarfs für den Winter, an den Wagenpark der Deutschen Reichsbahn gestellt werden, bringen es mit sich, daß den Wünschen auf pünktliche Wagenstellung nicht immer recht zeitig entsprochen werden kann. Die Schwierigkeiten können erheblich gemildert werden, wenn die Brennstoffe für den Winter in der Zeit des schwächeren Verkehrs bezogen werden. Zur Zeit stehen noch ausreichend Wagen zur Verfügung. Es kann daher nur empfohlen werden, die Winterkohle, be sonders für den Hausbrand, schon jetzt zu beziehen. Bautze«. <Zu stürmischen Tumultszenen) kam es am Mittwochabend gelegentlich der nationalsozialisti schen Versammlung, in der Leutnant a. D. Heines über das Thema sprach: „Fünf Jahre Femelüge und noch kein Ende". Die Kommunisten hatten durch Handzettelverteilung in den Betrieben, sowie durch mündliche Propaganda unter den Er werbslosen usw. zu zahlreichem Besuch aufgefordert. Abends hatten sich dann die kommunistischen Teilnehmer in zahl reichen kleinen Truppen über den ganzen Saal verteilt. Als Heines das Wort nehmen wollte, erhob sich ohrenbetäuben der Lärm, der minutenlang anhielt, so daß sich der Redner nicht verständlich machen konnte. Der Versammlungsleiter Dr. Höhne ließ darauf durch die stark vertretene Polizei die Hauptschreier seststellen und aus dem Saal weisen. Den Hauptwiderstand leistete dabei der kommunistische Stadtver ordnete Horstmann, der von einer ganzen Anzahl seiner An hänger gedeckt wurde. Die Polizei ging sehr energisch vor und machte, als die sich Sträubenden auf die Polizisten eindrangen und einem Schutzmann den Tschako vom Kopf schlugen, rücksichtslos vom Gummiknüppel Gebrauch. Nach diesem Zwischenfall nahm die Versammlung ihren ordnungs- mäßigen Verlauf. Der Reichstag wird wahrscheinlich am Montag, dem 30. September, zu einem kurzen Tagungsabschnitt zusammen- treten, in dem die Reichsregierung unbedingt die Frage der Arbeitslosenversicherung zur Klärung bringen will. Vorläufig besteht für das Kompromiß, das zwischen der Reichsregierung, der preußischen Staatsregierung und einigen Ländern ausgearbeitet worden ist, noch keine Mehrheit im Reichstag. Dieses neue Kompromiß sieht vor, daß die Bei träge grundsätzlich um N Prozent erhöht werden, daß aber für besonders gutgestellte Saisonarbeiter, und zwar in erster Linie fürBauarbeiter,eineEr» Höhung um Prozent der Beiträge eintreten soll. Durch die Aprozentige Erhöhung will man 140 Millionen, durch die l^prozentige Erhöhung 25 Millionen gewinnen. Den Rest des Defizits von 279 Millionen Mark, das die Ver sicherungsanstalt für Arbeitslose hat, will man durch Erspar nismaßnahmen beseitigen, die durch eine Neustaffelung der Leistungen erreicht werden sollen. Insbesondere sollen Ledige unter 45 Jahren eine längere Wartezeit haben und unter gewissen Umständen auch ihre Bezüge aus der Arbeits losenversicherung gekürzt werden. Es steht fest, daß dieDeutscheVolkspartei dieses Kompromiß nicht mitmacht, weil sie die Erhöhung der Beitrüge grundsätzlich ablehnt. Eine Mehrheit wäre dann aber auch ohne die Kommunisten möglich, wenn sich die BayerischeReichstagsfraktion und das Zentrum anschließen. Nun besteht aber die Schwierigkeit, daß die sozialdemokratischeReichstagsfraktion,die am Freitag wahrscheinlich zu einer Beratung zusammentritt, dieses Kompromiß wieder ablehnen wird. Ob sich dann im Reichstag ein neues Kompromiß finden läßt, gilt im Augen blick als zweifelhaft. geforderten Summen wegen der schwierigen Finanzlage nicht bereitgestellt werden könnten, wird damit begegnet, daß nicht 35 Millionen für die Kartoffelwirtschaft, sondern nur sieben Millionen für das laufende Etatsjahr gefordert worden seien. Auch die Auffassung des Ministers über die ausländische Einfuhr, sei es aus Dänemark, sei es aus Finnland, wird von den Bauernführern nicht geteilt. Außerdem wird Klage eführt, daß die für die deutsche Milchwirtschaft Schutzmaßnahmen verschleppt werden. WIMIWUMWWUMöMkfW? Wahrscheinlich am 30. September kurze Tagung des Reichstages Der Wirtschaftsverband Mitteldeutschland zum Young-Plan — Höpker-Aschoffs Forderungen für ein zukünftiges Finanzprogramm — Zeppelin besucht morgen, Dienstag, Berlin — Parker Gilbert plötzlich nach Amerika abgereist ÄL.LÄ Bezirksanzeiger Bank. Konten:. Pulsnitzer Bank, Pulsnitz UN VTTAAA Commerz- und Privat-Bank, Zweigstelle Pulsnitz VulsuHerTageblait tzrrnjpricher 18. Del.-Adr.: T»! - - - «—> - ----- Postfcheck-Konto DreSdm 2138. Vas Pulsnitzer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft u. des Finanzamtes zu Kamenz des Amtsgerichts und des Stadtrates zu Pulsnitz sowie der Gemeinderüte Großnaundorf und Weißbach behördlicherseits bestimmte Blatt p-uptblatt und älteste Zeitung in den Ortschaften des Pulsnitzer «mtsgenchtsbezirk»: Pulsnitz, Pulsnitz M. T., Großröhrsdorf, Bretnig, Hauswalde, Ohorn, Oberstein-, Niedersteina, Weißbach, Ober- und Niederlichten-u, griel e Sd-rf, Thiemendorf, Mittelbach, «roßnaundorf, Lichtenberg, Kletn-DittmannSdorf »efchästSstelle: Pulsnitz, Alberrstraß« Nr. 2 Druck und «erlag von S L. Körfler» Erben (Inh. I. W. Mohr) Schriftleiter: I. W. M o h r t n p lSnie - — — « ujch < t« t an „ — I» F-lle höherer Gevalt, Krieg, Streik oder sonstiger irgend welcher Störung der Betrieber der Zü-ung oder der Beförderungseinrichtungen, hm der Sezteher keinen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder aus Rück zahlung de» Bezugspreises. — Wöchentlich O.vS NM bei freier Zustellung, bei Abholung wöchentlich 0.55 RM; durch die Post monatlich 2.60 RM freibleibend Anzeigen-Grundzahlen in Die 41 mm breite Zeile (Mosse'S Zeilenmesser 14) 1 mm Höhe 10 SA, in der Amtshauptmannschaft Kamenz 8 amtlich 1 mm 30 SA und 24 SA; Reklame 25 SA. 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